Eingestellt: | 2017-06-06 |
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Aufgenommen: | 2017-06-06 |
JL © | |
Nach der Fütterung hält sich das Wiedehopf-Weibchen für einen kurzen Augenblick auf dem alten Weinstock auf, bevor es wieder zur Futterbeschaffung für die Jungen aufbricht. Die Hopfe brüten inmitten von Weinbergen in RLP, und den Ast habe ich Anfang April als Sitzmöglichkeit aufgestellt. In dieser Gegend gibt es immer wieder Fotobegeisterte, die auf drei-vier Meter an die Bruthöhle herangehen und sich nach 30min wundern, dass sie bei dieser Art von Störung NICHT zu solchen Aufnahmen gelangen. Nötig ist: 10m Abstand, Silent Mode, gute Tarnung und die Bereitschaft über Wochen immer wieder stundenlang nahezu unbeweglich auf den rechten Moment zu warten! Aber, wem sage ich dass... |
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Technik: | EOS 5D III, Silent Mode, 500mm, F5 1/640s ISO 200, TW-Korrektur, entrauscht, geschärft, Tarnung |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 385.7 kB 667 x 1000 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 1 Zu den Tophits
4. Platz Vogelbild des Monats Juni 2017Bild des Tages [2017-06-12] |
Ansichten: | 460 durch Benutzer1494 durch Gäste |
Schlagwörter: | wiedehopf upupa epops weinstock |
Rubrik Vögel: | |
Serie Wiedehopf: |
was für schöne Tiere und Deine Fotos von ihnen
lg luise
Ich fotografiere selbst - mangels entsprechender Ausrüstung und Erfahrung - nie Vögel, und ich fand
es echt spannend zu lesen, WIE VIEL Vorbereitung da EIGENTLICH nötig ist, wenn man die Vogel-Fotografie
so betreibt, dass man vor allem das Brutgeschäft nicht stört und die Vögel nicht unnötig stresst.
Dir ist ein sehr schönes Bild von diesem fotogenen Vogel gelungen - danke, dass du uns an deinen
geduldig erarbeiteten Ergebnissen teilhabenlässt, Jürgen.
VG
Pascale
>>In dieser Gegend gibt es immer wieder Fotobegeisterte,
>>die auf drei-vier Meter an die Bruthöhle herangehen und
>>sich nach 30min wundern, dass sie bei dieser Art von
>>Störung NICHT zu solchen Aufnahmen gelangen. Nötig ist:
>>10m Abstand, Silent Mode, gute Tarnung und die Bereitschaft
>>über Wochen immer wieder stundenlang nahezu unbeweglich
>>auf den rechten Moment zu warten!
Der Wiedehopf ist eine extrem seltene und in vielen Teilen
Europas ausgestorbene Vogelart. Drei oder vier oder 10 Meter
Nähe rufen bei mir nur Kopfschütteln hervor. Gut das es geklappt
hat. Stellen wir uns vor, der Wiedehopf gibt wegen uns Natur-
Fotografen die Brut auf. Lustig was?
Zum Bild: Sehr gut gelungen, zur Vorgehensweise hoffe ich,
dass du weißt was du machst und das du auch weißt wie man
sich am besten langsam annähert ohne zu stören.
Grüße Georg
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich kann Deine Zeilen gut verstehen denn ich habe das geschrieben, weil mir die niedergetrampelte Vegetation an der Bruthöhle auch jedes Jahr die Galle hochkommen lässt.
Ich selbst habe mir für dieses Foto - wie schon geschrieben - sechs Jahre Zeit (Geduld und Sensibilität im Umgang mit der Zielart und der umgebenden Natur) genommen. Und Ich hoffe inständig, dass auch andere Naturfotografen die Priorität immer auf "Natur" und nicht so sehr auf "Foto" legen. Im Übrigen wäre es glaube ich, pädagogisch sehr hilfreich, wenn auch die "Meister" hier gelegentlich ihr Vorgehen und den Aufwand den sie treiben erklären würden. Dann würde es vielleicht seltener Sätze geben, wie "für mich zählt nur das Ergebnis".
Beste Grüße
Jürgen
>>Priorität immer auf "Natur" und nicht so sehr auf "Foto"
>>legen. Im Übrigen wäre es glaube ich, pädagogisch sehr
>>hilfreich, wenn auch die "Meister" hier gelegentlich ihr
>>Vorgehen und den Aufwand den sie treiben erklären würden
Vorgehensweise zur Annähern an eine Bruthöhle:
Es ist in etwa ein Zeitraum von 2 bis 3 Wochen nötig um sich an
eine Bruthöhle vernünftig und mit Respekt dem Tier gegenüber
anzunähern. Zuerst sollte ein Tarnzelt, viel besser jedoch ein
mobiles und geschlossenes Hide mit teildurchlässigem Spiegel in
einer Entfernung von 50 Meter positioniert werden. Pro Tag kann
dieses Versteck anfangs 5 Meter, später 3 Meter und am Schluss
zwei oder ein Meter (pro Tag und idealerweise in der Nacht!)
angenähert werden. Wichtig dabei immer die Vögel beobachten, ob
sie ihr Verhalten ändern. Ist dies der Fall dann den Rückzug
antreten und ein paar Tage zusätzlich abwarten. Bei der Beobachtung
unbedingt auch das nervöse Verhalten der Vögel mit einbeziehen.
Während der Brut ist der Druck zur Fütterung sehr hoch und da kann
es durchaus sein, dass die Vögel noch brüten oder füttern aber
schon stark unter Stress stehen. Dies sollte vermieden werden.
Wenn die Annäherung auf 15 Meter oder höchstens 10 bis 12 Meter
erfolgt ist behutsam fotografieren. Silent Mode ist bei einem Zelt
absolut Pflicht, in einem geschlossenen Hide mit Spiegel kann auch
im normalen Modus fotografiert werden, da die Geräuschübertragung
nach Außen im Vergleich zu einem Zelt sehr gering ist.
Perfekt ist es, wenn die Tarnhütte geschlossen ist und bereits vor
dem Eintreffen der Vögel vor Ort steht und positioniert ist. Dann
können auch sehr stimmungsvolle und persönliche Bilder von den
Vögeln und dem Brutgeschäft gemacht werden.
Grüße Georg
ja super, genau so etwas meine ich. Du hast Dir hier viel Mühe gegeben, um beispielhaft zu zeigen, wie so eine Beschreibung unter eigenen Bildern aussehen könnte, wann man genau so vorgegangen ist. Das wäre wirklich toll, wenn man hier in Zukunft unter den Bildern ähnlich detailreiche Angaben lesen könnte - ich glaube dies ist im Moment ein Novum!
Ganz herzlichen Dank dafür. Mich freut es sehr, wenn gerade in diesem viel beachteten Forum, in dem auch hunderte Gäste mitlesen, der Aufwand dargelegt wird, der für die Erreichung eines einzelnen Fotos nötig ist, um die Tiere nicht zu stören. Dies habe ich oben nur stichwortartig gemacht, und ich werde bei Gelegenheit noch einmal genauer beschreiben, wie ich in meinen "sechs Wiedehopf-Jahren" vorgegangen bin, denn ich glaube, dass eine Annäherungs-Strategie nach langer und sorgfältiger Beobachtung der artspezifischen und individuellen Verhaltensbesonderheiten unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten angepasst werden muss.
Du hast hier jedenfalls gezeigt, dass für Dich das Wohl des fotografierten Tieres oberste Priorität hat. Und dafür danke ich Dir.
Viele Grüße
Jürgen
Auch wir zwei Naturfotografen sehen immer wieder, wie sich Fotografen ohne Kenntnisse der Tiere und der Natur einem Dachsbau, einer Specht-Bruthöhle, einem Adlerhorst oder anderen Lebensräumen nähern und diese so stören, dass die Tiere verschreckt werden.
Leider passiert das ständig und wir würden uns freuen, wenn hier öfter so geschrieben würde.
Gerade hatten wir einen Fotograf der sich mit seinem Gartenstuhl neben den Eingang des Dachsbaues setzte und auf das Tier wartete, den wir wochenlang aus der Entfernung gut getarnt beobachtet hatten und auf die Jungen warten wollten. Ergebnis ... kann sich jeder denken.
Und der Fotograf war sich keiner Schuld bewusst.
Schreibt es bei diesen Bildern dazu!! DANKE.
VG
Anneli
ich freue mich sehr über das BdT und danke für Glückwünsche und Zuspruch .
Beste Grüße Jürgen
Glückwunsch zum wunderschönen und besonderem Bild des Tages.
Viele Grüße
Anne-Marie
herzlichen Glückwunsch zum BdT.
Du hast es mit deinem Engagement, deiner guten Vorbereitung und nicht zuletzt der perfekten Bildausarbeitung hoch verdient.
VG Hans Peter
Gruß angelika
danke! Das freut mich riesig.
Beste Grüße Jürgen
ich freue mich sehr, dass mein Bild so gut ankommt - für mich hat sich die Zeit mit den Wiedehopfen sehr gelohnt - dies ist jetzt mein sechstes "Wiedehopf-Jahr" .
Ich danke sehr für die freundlichen Kommentare und den Sternchengebern.
Beste Grüße Jürgen
sehr stark, die Aufnahme und ja, mit deinen Ausführungen hast Du vollkommen Recht!
Liebe Grüße
Uwe
Deine Vorbereitung und Deine Beharrlichkeit haben sich vollends ausgezahlt.
Neben dem wunderschönen Ansitz und dem passendem Hintergrund, gefällt mir auch die vom Wiedehopf eingenommene halbfrontale Pose, wie auch die aufgestellten Kopffedern.
Deine gute technische Ausarbeitung vollendet dieses Bild.
Viele Grüße aus MH
Helmut
Glück Auf, Guido
LG Willi
eine klasse Aufnahme dieses wunderschönen Vogels zeigst Du hier ... gefällt mir sehr gut in allen Belangen,
lG Edith
Für meinen Geschmack ist die Nachschärfung des Vogels einen Tick zu stark ausgefallen.
Gruß, Thorsten
Deinen Text kann ich voll unterschreiben. Mal eben aus der Hüfte aus 4m Entfernung ist sowas nicht machbar. Leider begreift das nicht jeder
Gruß
Daniel
LG Lars
lg Walter
Gruß
Roman
was soll ich sagen: Perfekt!
Gruß
Stefan
großes Kino und wahre Worte!
Exzellente Formatwahl und ein Ansitz zum verlieben.
VG Thomas
Gruß Manfred.
Ziemlich Perfekt !
Grüsse Mario
geniale Aufnahme!
VG Erich
Und danke für den erklärenden Text. Wollen wir hoffen, dass er Gehör findet...
Viele Grüße
Reinhold
Klasse Aufnahme mit herrlichem Licht und ausgesuchtem Ansitz.
Habe auch versucht, diese wunderbaren Vögel im Flug zu fotografieren (mit Tarnung), wobei der AF oft Schwierigkeiten machte.
VG Hans Peter
sehr schön auf dieser Sitzwarte, dazu feines Licht und die aufgestellte Haube, Herz was willst Du mehr...
schöne Grüße von Axel
Gruß Jürgen
Absolutes Topfoto , mit Topansitz. Das gibt es nichts hinzuzufügen.
VG
Günter
Alle Sterne wert. ****
Grüße Kathrin
diese Vogel muss das Posen irgendwo gelernt
haben - klasse Aufnahme!
VG Wolfgang