Eingestellt: | 2014-12-09 |
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B4 © | |
"Es ist ein Liebesdienst für ein Licht, wenn man es sich nicht nutzlos verzehren lässt." Gunnar Gunnarsson: |
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Technik: | D7100, Samyang 2.0/16mm, f/2, ISO400, 6sec |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 517.5 kB 1250 x 833 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 3 Zu den Tophits
Bild des Tages [2014-12-17] |
Ansichten: | 327 durch Benutzer1179 durch Gäste |
Schlagwörter: | island iceland odadahraun Ódáðahraun bræðrafell braedrafell askja oeskjuvegur winter schnee wueste eis licht gunnar gunnarsson ski wanderhuette |
Rubrik Mensch und Natur: | |
Serie Zu Fuß und auf Ski durch das Ódáðahraun: |
Dieses kleine Häuschen steht inmitten einer riesigen, lebensfeindlichen Lavawüste. Es ist nicht per Auto erreichbar (abgesehen von Isländern, die im Winter auf tragender Schneedecke eigentlich überall hinfahren dürfen). Man muss also im Normalfall eine längere Strecke aus eigener Kraft zurücklegen, sich das Erlebnis dieser Landschaft erst langsam erarbeiten. Diese Hütte ist kein Luxushotel, wie viele andere Wanderhütten es inzwischen (leider) geworden sind, sie ist fast ein Teil der Natur mit ihren dünnen Wänden. Im Winter wird sie vom Schnee fast verschluckt, ist aus der Ferne kaum erkennbar. Für uns war sie eine willkommene Abwechslung zum engen Zelt, wir konnten einen zweitägigen Schneesturm darin abwettern. Dadurch waren wir der unbändigen Kraft des nordischen Sturms aber nicht mehr ganz so nahe wie durch noch viel dünneres Nylon. Kurzum: Es ist ein Ort den Naturliebhaber aufsuchen, ein Rückzugsort zum Überleben in der "menschenfressenden Lavawüste".
Es befinden sich einige muffige Betten, ein Ofen und ein Gästebuch darin. Und Kerzen, die mich auf den zweiten Punkt und damit die eigentliche Kernaussage bringen. Ohne elektrischen Strom, nur mit ein paar alten Kerzenstumpen als Lichtquelle, kann man diesen wahnsinnigen Konsum den wir hier tagtäglich in der "Zivilisation" normalisieren in einem anderen Lichte sehen. Der Titel bezieht sich auf die Adventszeit, in der besonders verschwenderisch mit dem Energie umgegangen wird (wer kennt eigentlich wirklich die Reize der Dunkelheit? Wo kann man in Deutschland noch den Sternenhimmel richtig sehen?) Das Zitat aus dem wirklich lesenswerten und bedenkenswerten kleinen Büchlein von Gunnarsson bringt es für mich auf den Punkt.
Ich hoffe damit in knapper Form meine Hintergedanken bei der Präsentation dieses Bildes rübergebracht zu haben. Dabei bin ich mir des Widerspruchs bewusst dass diese "Expedition" in die Schneewüste auch nur durch energiefressende Transporte nach Island möglich war, Digitalkameras brauchen Strom, wir hatten ein GPS dabei, usw.
Übrigens freue ich mich dass es Bild des Tages wurde, habe ganz vergessen mich bei euch dafür zu bedanken. Das möchte ich hiermit nachholen. Schön, dass doch einige von Euch daran Gefallen finden!
Viele Grüße
Jens
LG Hans
als ich Dein Bild sah, war ich sofort wieder bei meinem Lieblingsschriftsteller, der im "Schmerz der Engel" schreibt: "In den Wintern sind die Nächte dunkel und sehr still. Wir hören die Fische auf dem Meeresgrund atmen, und wer auf die Berge oder auf die Hochheiden steigt, kann dem Gesang der Sterne lauschen. Irgendwo heißt es, der Gesang würde entweder Verzweiflung oder etwas Göttliches in einem wachrufen. Wenn man an stillen, völlig dunklen Abenden in die Berge geht und sich dort den Wahnsinn oder die Seeligkeit holt, dann hat man vielleicht doch für etwas gelebt. Nicht viele nehmen solche Wanderungen auf sich." Danke, dass Du uns mit Deinen Bildern an der "Seeligkeit" teilhaben läßt.
Viele Grüße
Jutta
Danke auch für das wunderbare Zitat, das mir aus der Trilogie noch sehr gut in Erinnerung geblieben ist.
Manchmal waren wir aber näher am Wahnsinn... ;)
VG
Jens
Glückwunsch !
Gruß angelika
Danke für eure Kommentare!
VG
Jens
Dein Bild wirkt auf mich sehr romantisch, auch wenn man das aus der warmen Ferne wohl idealisiert betrachtet. Trotzdem denke ich, dass diese Abgeschiedenheit etwas ganz Besonderes ist.
Viele Grüße !
Florian
Ein Traumort um von allem abzuschalten! Würd ich direkt buchen!
Ein herrliches Umfeld und einfach nur wunderschön abgelichtet!
LG Ute
einfach nur wunderschön!
..Und bald wieder in die Hütte gehen, um mit seinen Liebsten, Glühwein zu schlürfen.
LG Thorsten
Mfg. Frank
Einmalig, sowohl das Bild, als auch das ganze Erlebnis! Tja, da kommt Fernweh oder sollte ich besser sagen Heimweh nach einer auch mir bekannten Gegend auf.
LG Eckhard
Das sieht so schön heimelig aus ....... und das gefällt mir....ich liebe solche Stimmungen ..... nach einem harten und kalten Tag da anzukommen ...Licht und Wärme zu haben ....das ist so schön.
Gruß angelika
Die drei Nächte dort waren wirklich wunderbar, weit weg von all dem Trubel der Welt. Ein wenig Kerzenlicht reichte für die Gemütlichkeit völlig aus, auch wenn der Sturm mit aller Gewalt am Dach rüttelte :)
Viele Grüße
Jens
Danke für Dein feedback.
Warm war es bei uns auch nicht wirklich. Wir konnten den Holzofen nicht anfeuern weil die Hütte innen voller Schnee war der durch alle Ritzen hineingeblasen wurde. Zu viel Wärme hätte alles durchnässt. Leider wird diese charaktervolle alte Hütte wohl bald einem Neubau weichen, trotz der wenigen Wanderer die dort selbst im Sommer auftauchen. Man merkt aber das dort keine Straße in der Nähe ist, es ist erstaunlich sauber...
VG
Jens