Eingestellt: | 2008-09-21 |
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So ich war am Samstag schwer in Holland unterwegs. Um 4 aufgestanden und dann ab zu den Oostervaadersplassen um dort Vögel zu fotografieren. Am Nachmittag ging es dann weiter in den NP Hooge Veluwe zur Hirschbrunft. Was mich dort ertwartete löste Staunen in mir aus. Ich hab noch nie so viele Naturfotografen auf einem Fleck gesehen. Das bild entstand ungefähr eine halbe Stunde bevor es dort richtig losging und die Massen lass sich nur erahnen. Hinter mir stand nochmal die selbe Menge und auf dem Feld neben an sah es genau so aus. Hinzu kamen noch die ganzen Tagesausflügler und sonstige Beobachter. Auf jeden Fall war der Samstag ein der besten Tage , aus fotografischer Sicht, seit langem. Bilder gibts auf meiner Homepage: |
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Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 208.1 kB 750 x 500 Pixel. |
Platzierungen: |
Bild des Tages [2008-10-03] |
Ansichten: | 103 durch Benutzer1120 durch Gäste3530 im alten Zähler |
Schlagwörter: | fotografen hirschbrunft hooge menschen niederlande veluwe |
Rubrik Mensch und Natur: |
VG, Ricky
das ist ja der blanke Horror!!!
Da setze ich mich lieber alleine in eine Wiese und fotografiere unspektakuläres.
Bevor ich mir so ein Spektakel zumute, gehe ich lieber (und das auch nicht mit Überzeugung) aufs Volkfsfest und trinke eine "Halbe".
Prost und Grüße Wolfgang
Nun will ich mich noch einmal dazu äußern.
Natürlich ist auch diese Art der Fotografie ein Bestandteil der Naturfotografie.
Einerseits wird in der Naturfotografie von möglichst unbeeinflusster Natur gesprochen, andererseits finden dann diese, ich nehme Bezug auf Deinen Titel, Treibjagden statt.
Hier habe ich zwar Erfolg bei meinen Bildern aber eben nur auf den Bildern und nicht im Erleben der Natur.
Ich selbst beeinflusse die Natur auch öfter bei meinen Aufnahmen und schneide störendes vor der Aufnahme weg, hauche Insekten morgens an damit sie ihre Position verändern und arbeite mit Difusoren und Reflektoren um das Licht zu formen, aber ich versuche die Tiere in ihren natürlichen Lebensraum abzulichten.
Ich habe in letzer Zeit drei Aufnahmen aus meinen Urlaub in Südfrankreich die meiner Meinung nach halbwegs gelungen sind hier eingestellt, und welche alle mit möglichst wenig Eingriffen in die Natur erstellt wurden. Dies ist nicht meine ganze brauchbare Ausbeute meiner Fotoexkursionen gewesen, es liegen noch etwa 7 brauchbare Aufnahmen im Archiv.
Für diese 10 Bilder bin ich 14 Tage jeden Morgen zwei bis drei Stunden in gebückter Haltung über die Wiesen geschlichen um Motive zu finden die sich gestalterisch gut aufnehmen lassen.
Da kann man sich durchaus vorstellen daß ich an manchen Tagen ohne brauchbares Bildmaterial zurückgegangen bin. Das Erlebnis aber, diese mir wenig bekannte Natur zu betrachten und die vielen bei uns nicht heimischen Insekten in ihren natürlichen Lebensraum studieren zu können war für mich ein deutlich größeres Erlebnis als die Freude an einen gelungenen Bild.
Das Erlebnis eine Mantis-Paarung gesehen zu haben ohne diese ablichten zu können zählt für mich mehr und wird mir länger in Erinnerung bleiben wie viele meiner Bilder.
Natürlich freue ich mich auch wenn ich brauchbare Bilder aufnehmen kann um damit anderen, die sich nicht so intensiv mit der Natur beschäftigen, diese mit meinen Aufnahmen näher bringen zu können.
Jetzt habe ich aber viel geschrieben - ich hoffe es ist nicht zu anstengend dies auch zu lesen *g
Die Kurzform hieraus: Ich bin scheinbar mit meiner Einstellung zur Naturfotografie irgendwo zwischen den beiden Extremen wie "Unbeeinflusste Natur" und solchen "Treibjagdten" bzw. der "Studiofotografie von gefangenen Tieren" wobei das Naturerlebnis bei mir im Vordergrund steht.
Euch allen ein schönes Wochenende
Hans
Wie man so liest teilt sich das Ganze in 2 Lager.
Die einen sind lieber alleine in der Natur und genießen ihre stressfreie Zeit, nehmen dann aber auch in Kauf keinen Erfolg zu haben, und den anderen ist das erstmal zweitrangig und ihr Hauptaugenmerk liegt darauf einen gewissen "einfachen" Erfolg zu erzielen.
Was mich aber verwundert, ist die Abgrenzung einiger hier zur Naturfotografie.
Ist Gehege-Fotografie kein Teil der Naturfotografie?
Gruß
Sebastian
[B]Nachtrag vom 2008-10-02 13:55:46[/B] durch Sebastian Erras:
Um vielleicht die Diskussion etwas weiterzuführen.
Ich fände es interessant wenn die jenigen für die es nichts mehr mit Naturfotografie zu tun hat, evtl. ihre Gründe dafür erläutern würden.
Ihr könnt ruhig schreiben was ihr wollt, ich nehme nichts persönlich.
Mich Interessiert es nur mal das Ganze auch mal aus einer anderen Sichtweise zu sehen und zu verstehen.
Gruß
Sebastian
Da bin ich lieber alleine, höchstens mal mit wenigen guten Freunden in der Natur
unterwegs um mir meine Motive zu erarbeiten und vor allem um die Natur zu
genießen, und auch mal ohne einmal die Kamera ausgepackt zu haben nach hause zu gehen.
Da ist mir mein Eisvogerlbild lieber daß ich zufällig von einer
Brücke aus mit einer miesen Qualität gemacht habe wie ein organisiertes Shooting womöglich noch mit "Erfolgsgarantie".
Da schneide ich bei manchen Naturaufnahmen eher noch ein Asterl im HG weg - dann ist es immer noch mehr Wildlife wie diese organisierten shootings mit angefütterten Tieren.Dies hier hat in meinen Augen nicht mehr viel mit Naturfotografie zu tun, da kann ich gleich in den Zoo gehen.
Das ist meine Einstellung zur Naturfotografie und nichts gegen Dich persönlich Sebastian, Du machst wirklich sehr gute Bilder.
Grüße aus Oberbayern
Hans
schön dass du noch etwas dazu schreibst.
Ich glaube den Ort den du meinst, ist Homer in Alaska. Wohl der Hotspot für Weißkopfseeadlerfotos.
Wem das bisher noch nichts sagt, der kann sich auf YouTube mal diese interessanten Videos zu den Adlern und Homer anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=WiAtFvr1C0o
http://www.youtube.com/watch?v=serSglwWjOg
http://www.youtube.com/watch?v=SbjASf6nRwY
Wie gesagt ich persönlich hab mit dieser Art der Fotografie überhaupt kein Problem, aber abundzu bin auch mal gerne alleine im Wald oder am See.
Danke, Sebastian, dass du dieses Bild hier zeigst und somit auch (mal wieder) eine Diskussion zu einem Teil der "Naturfotografie" ausgelöst hast, der weiter verbreitet ist, als es mancher glauben möchte.
Das Bild ist beliebig auf andere "Ansitze" übertragbar. Egal ob Texel, Bayerischer Wald oder Helgoland....
Ich erinnere mich noch gut an einen Bericht von Klaus Nigge über eine Fototour nach Kanada um Weisskopfseeadler zu fotografieren. Bevor er sich in die Wildnis aufgemacht hat, fotografierte er am Fotografenauftrieb an der Fütterungsstelle!! Unglaublich, aber da fliegen Leute nach Kanada, um sich an einem hässlichen Ort zwischen Blechhaufen und Stativen einen Platz zu suchen. Heraus kommen zuhauf Bilder auf denen ein Vogel auf dem immer gleichen Baumstumpf sitzt. Gute Reise!
Sebastian, keine Kritik gegen dich, denn deine fotografischen Qualitäten sind mir bestens bekannt.
Gruß Olaf
Ich habe überhaupt kein Problem damit bei solchen Umständen zu fotografieren.
Da ich die Bilder nicht vermarkte, ist es mir auch egal, dass 100 andere Fotografen auch dort waren. Und wenn ich mir die Ergebnisse hier und auch anderswo betrachte, dann fällt mir trotzdem auf das kein Bild dem anderen gleicht.
Ich hatte an diesem Tag riesigen Spaß zu fotografieren, sowohl bei den Hirschen als auch beim Eisvogel und da ist mir ehrlich gesagt so ein Tag lieber als ein frustierter Tag ohne irgendein Bild!
Das solche Massen dann trotzdem viele nicht wirklich abschrecken, zeigt die hohe Nachfrage nach Infos zur Hoge Veluwe in der letzten Woche von Fotografen hier.
Aber jeder kann natürlich machen was er bevorzugt solange es ihm Spaß macht!
Und um es nochmal deutlich zu machen, solche Massenansammlungen findet man nicht jeden Tag dort vor, sondern es geht dort auch schon mal ruhiger vor, wie ich von anderen erfahren habe.
Aber dieses Wocheende könnte es wieder so werden, da hier in Holland wieder so einen Bombemwetter vorhergesagt wird.
Ich wünschen allen noch ein schönes Wochenende!
Also ich weiß nicht wie ihr das alle meint, aber Sebastian kann auch nix dafür dass außer ihm noch 100 andere Leute da standen. Was für einen das Ideal von Naturfotografie ist, bleibt jedem selbst überlassen. Und dass diese Art von Fotografie nicht jedermann Sache ist, bleibt klar... Trotz allem sehe ich ein Foto von Basti, dass über jeden Zweifel erhaben ein super Bild ist. Nein, natürlich ist das Ergebnis nicht Alles, aber manchmal kam unterschwellig die Meinung raus "sowas machst du, ich würde das nie machen"... Das mag man ja auch meinen, aber deswegen ist keiner besser oder schlechter als NATURfotograf. Ich meine hiermit keinen expliziet, wollte es nur mal loswerden...
Ein Doku, das sicher auf so manchen Naturfotografen abschreckende Wirkung ausübt, so auch auf mich und das gerade jetzt, wo ich aus einer authentischen Natur zurückgekehrt bin, mit der ich eins sein und sie in vollen Zügen genießen konnte. Aber das hier hat für mich leider nichts mehr mit der Naturfotografie zu tun, die ich betreibe...
LG Martin
Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt in dieses "Revier" zu fahren,
aber gut, dass ich mir diese 500 Km hin und 500 Km zurück verkniffen habe!!
Da ist ein sorgfältig erarbeitetes Fotorevier in der Nähe doch wesentlich
"lustvoller" und langfristig auch ertragreicher.
Was habe ich von einem Bild, dass 500 Andere zeitgleich auch gemacht haben?
Da sich die Bilder und Motive sowieso ständig wiederholen, ist ein Verkaufserfolg =0.
Also hat ein Bild doch in erster Linie für mich eine Bedeutung und die kommt
bei so einem Schaffensprozess nicht auf.
Genausowenig, wie bei halbzahmen Wassergeflügel im Stadtparkteich!
Wenn ich nicht meine speziellen Aufnahmestandorte hätte, würde ich auch nicht
an den Bodden zum "Kranich-Treff" fahren. Da ist ein ähnlicher Auftrieb zu sehen.
Es geht aber auch anders!
Gruß Olaf
Tilman
Naja, die Argumentation könnte man für alles hernehmen was man so macht.
Du hast natürlich Recht aber was ändern kann man nur schwer dran, da der NP nur schwer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.
Technische Anfängerfrage: kann mir wohl jemand sagen, um was für eine ungefähre Brennweite es sich bei dem in Tarnfleck gehaltenen Objektiv handelt? Sieht aus wie 750 mm...oder ein 500er mit irgendwelchen Auf/Vorsätzen?
Vielen Dank im Voraus!
Hans
mag mich täuschen, aber sieht nach Sigmonster aus (Sigma 300-800mm/5.6)
Grüße
Andreas
Ist ja Tierisch, muss man da eine Platzkarte kaufen, oder kämpfen die Fotografen wie die Hirsche um die besten Plätze?
Ich habe mir am Wochenende einen Brunftplatz in einem Jagdbanngebiet angeschaut, da muss man zuerst ca. 1 1/2 Stunden steil den Berg hoch kraxeln und ist dann immer noch 800-1000M vom Geschehen entfernt. Das Banngebiet darf nicht betreten werden. Zum Glück ist der Brunstplatz über der Waldgrenze da hat man freie Sicht. Werde am Wochenende versuchen einsam und aus weiter Ferne einige Bilder zu erhaschen.
Herzliche Grüse aus der Schweiz Jürg
Aber interessant welch tolle Bilder Du bei der Action rausgeholt hast.
Da könnte ich mich wohl nicht auf das Fotografieren konzentrieren.
LG Tom
Ach ja, hi Sebastian, nette Doku! Habe ich mir gerne angeschaut (so viele Leute trotz Eintrittsgeld? - Wow!).
Liebe Grüße
Holger
schön das du das einmal zeigst,
mir würde hier das Erlebnis Natur fehlen.
Bei einem Ansitz auf Rotwild freue ich mich auch über ein Stück Kahlwild oder ein äsendes Reh im rechten Licht,
es muß nicht immer der Kapitale sein.
Gruß Ralph
Damit findet eine Entlastung der Natur statt, denn wenn ich mir ständig durch's Unterholz kriechende Fotografen in unseren Wäldern auf der "Jagd" nach Brunftmotiven vorstelle...
Man kann und sollte der abgebildeten Situation folglich auch eine positive Seite abgewinnen.
Gruß
Ralf
mit deinem kommentar der durchs unterholz kriechenden fotografen hast du sicherlich recht. allerdings werden solche fotografen sehr schnell die sinnlosigkeit solcher unternehmungen feststellen und wenn sie schlau sind, sich in den entsprechenden gebieten auf die ansitzfotografie beschraenken. bei der pirsch ist in den meisten gebieten ein solches unternehmen sehr schnell zum scheitern verursacht. soll heissen, ein vernünftig arbeitender fotograf, der dann auch noch erfolgreich sein will, wird vom ansitz aus fotografieren. dein vorwurf klang sehr pauschal und voreingenommen. und man kann sehr wohl, sehr erfolgreich rotwild in freier wildbahn fotografieren.
lg helge
Gruß Volker
einfach nur grausam. da würd bei mir alles aufkommen, nur keine hirschbrunftstimmung.
das foto spiegelt die situation klasse wieder und die hooge veluwe ist definitiv nichts für mich.
gruss helge
tja, ich war heute Abend doch dort. Zum Glück waren heute nicht soooviel Leute wie bei Dir Nur das Licht war halt schlecht. Scheinbar waren am gestigen Samstag, als Du dort warst, über 5000 Leute im Park!
Ich bin auch kein Freund von solchen Menschenmassen, aber wenn man nicht soviel Zeit hat um Stundenlang durch die Wälder zu pirschen um vielleicht mal ein Foto eines Hirsches machen zu können, dann lohnt sich so etwas schon, merke ich.
Vielleicht bis bald
LG Heike
Dein Bild ist toll, das vorneweg. Auch ich gehe in Wildparks und in die Veluwe. Aber ein bisschen abartig ist das schon? Ob es das Ziel sein sollte eines Naturfotografen, ich denke nicht. Man sollte immer abseits des Mainstreams seinen Weg gehen, so ist zumindest meine Meinung. Allerdings werde ich hoffentlich bald dort stehen und einige Menschen kennen lernen...
Gruß
Kev
man das ist ja schlimmer wie bei c&a am "Grabeltisch", so viele Meschen, die Hirsche müssen ja völlig "schmerzfrei" sein. In dem Wald wo ich am fotografieren bin, rennen die schon beim kleinsten "Knacken" oder bei einen Hauch von "Menschengeruch" weg und tarnne muß man sich auch,s onst hat man gar keine Chance.
Ob das noch "Naturfotografie" ist?? Ich persönlich finde es doch schöner, ganz allein Stundnelang im Wald zu sitzten und die Natur zu genießen auch wenn mir kein Wild vor die Linse läuft.
Gruß
Detlef
und ich muß mich immer alleine im Wald rumquälen. :o)
Aber das macht mir auch viel mehr Spass.
Gruss Folkert