Eingestellt: | 2013-01-31 |
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GW © | |
Endlich Winter! Da habe ich es mir nicht nehmen lassen, an einem meiner Lieblingsorte (mal wieder) ausgiebig zu fotografieren. Inzwischen hat sich die weiße Pracht leider schon wieder verflüssigt und die warmen Temperaturen lassen einen bereits einen Hauch von Frühling erahnen. Das sah vor ein paar Tagen noch ganz anders aus, als mir die Kälte bei stundenlangem Stillstehen in die Glieder kroch und ich mit eiskalten Fingern an der Kamera herumhantierte. Da überlege ich es mir zweimal, ob ein Objektivwechsel wirklich sein muss. Jedenfalls kostet es Überwindung den -- wenn auch nur schwachen -- Schutz der Handschuhe zu verlassen. Auch wenn mir dieser Wald Motive in Massen bietet und sich bei jedem Schritt neue Perspektiven auftun, so will mir häufig die Gestaltung nicht so recht gelingen. Da benötige ich oftmals mehrere Anläufe, bis ein Bild so im Kasten ist, bis es mich anspricht. Während mir die Ausarbeitung am PC bisher immer leidlich gelang, hatte ich bei diesen Schneeverhältnissen auf einmal enorme Probleme. Irgendwie bekomme ich Schnee einfach nicht optimal hin: Zu hell, zu grau, ausgefressen, ohne Kontraste, zu starke Kontraste, keine natürliche Farben -- um nur ein paar der Schwierigkeiten zu nennen. Da sitzte ich Stunden am Computer, was in keinem Verhältnis mehr zum eigentlichen fotografieren steht. Über Tipps, wie ihr das hinbekommt, würde ich mich daher freuen. Viele Grüße |
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Technik: | D90; Sigma 8-16, Brennweite enspricht 12mm am KB-Sensor; f/11; ISO 100; 1/4s; Stativ; Selbstauslöser; Weißabgleich: Kelvinzahl manuell gewählt |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 659.9 kB 1100 x 731 Pixel. |
Ansichten: | 11 durch Benutzer398 durch Gäste558 im alten Zähler |
Schlagwörter: | buche wald winter winterwald schnee steine felsen felsbloecke steinbloecke |
Rubrik Landschaften: |
kenne auch gut die Problematik mit den Schnee bzgl. Kontraste, Helligkeit fast reines Persilweiß Schnee usw....
Beste Zutaten aus meiner Erfahrung für Schneefotos sind frischer gefallener Schnee (max. 1 Tage alt) und stark bewwölktes Wetter, wie es für die Waldfotografie oft optimal ist. Der Schnee sollte dann auch nicht so stark gesessen sein (braucht sein Volumen).
Mit Nebel und Schnee bekomme ich oft eher Einheitsweiss ohne schöne Abstufungen des Schnees.
Im Bild sehe ich vier dominierende Bildelemenete die beiden jungen Buchen, die etwas größere Buche
links oben, die Steine und den Waldbäume im hinteren Drittel.
Überladen mit Motiven finde ich dein Foto nicht.
Ich finde dein Foto sehr ausgewogen und auch spannend besonders wegen den jungen Buchen im Vordergrund.
Dein Foto zeichnet sich durch Spannung und harmonischen Bildaufbau und durch die braunen Buchenblätter aus.
Kurzum mir gefällt dein Foto sehr gut und mir hat es gefallen, dein Foto zu kommentieren.
LG peter
hab auch du Dank für deine ausführliche Bildbesprechung. Persönlich finde ich Schnee bei einem trüb-grauen Himmel zu fotografieren am schwierigsten, zumindest dann, wenn es kaum Schatten gibt. Bei Nebel wirkt die Aufnahme wenigstens noch mystisch, und schönes, weiches Abendlich ist natürlich auch nicht zu verachten. Lockerer, flockiger Schnee ist natürlich der Traum eines jeden Fotografen. Da heißt es dann schnell nach draußen, so denn man gerade die Zeit dafür hat.
Viele Grüße
Gunnar
Gruß angelika
vielen Dank für eure intensive Bildbesprechung! Ich finde es gut, dass ihr deutliche Worte gefunden habt -- bitte auch in Zukunft keine falsche Vorsicht! (Aber da habe ich nicht wirklich Befürchtungen.)
Zur Bildgestaltung:
Die habe ich jetzt noch mal versucht, unter dem Blickwinkel "zu viel drauf" zu betrachten. Vor Ort hatte ich einiges ausprobiert, allerdings ist auf allen Bildern oben rechts die junge Buche im Bild. Irgendwie wollte ich die unbedingt mit drauf haben...
Ein Bild, das vermehrt die Strukturen betont könnte ich mir inzwischen auch recht gut vorstellen (die Buchenspinne im Vordergrund versus die Struktur mit den senkrechten Buchenstämmen).
Und auch einen etwas höheren Kamerastandpunkt, damit zwischen den hinteren Buchenästen und den Steinen etwas mehr Platz kommt.
Zum Schnee:
Danke für die vielen Tipps. Das mit dem Überbelichten hat funktioniert. Zum Glück habe bei diesen Schneeverhältnissen ausschließlich Belichtungsreihen gemacht, so dass ich auf die entsprechende Version zurückgreifen konnte. Zu meiner Überraschung habe ich schlussendlich diejenigen Bilder verwendet mit der höchsten Überbelichtung. Trotzdem: Um die Feinheiten im Schnee herauszuarbeiten, das hat mich verdammt viele Versuche gekostet. Der Weißabgleich ist ja noch harmlos, aber die Helligkeit in allen Nuancen zu justieren, da war es nicht mit getan: Helligkeit heraufsetzen. Mir fallen mindestens vier oder fünf unterschiedliche Wege ein, wie man das bewerkstelligen kann...
Und dann war da noch die Vignettierung. Und schließlich: Wo das eine Programm seine Stärke hat, macht es an anderer Stelle Probleme. Werde wohl einfach noch etwas Üben müssen.
Zur Ausarbeitung:
„Etwas gestresst“ beschreibt dabei recht nett, den Eindruck, den die Pixel inzwischen auch auf mich machen. Links im Vordergrund die Schärfe ist sicherlich nicht optimal. Das Objektiv ist in den Ecken alles andere als perfekt. Hier allerdings sieht es für mich so aus, als sein noch irgendein anderer Effekt im Spiel. Verzeichnung? Wind?
@Thorsten:
Schön das du das Bild eingestellt hast, so kann man prima über Lösungsvorschläge diskutieren, besser als wenn alles immer nur toll ist, aus solchen nicht ganz perfekten Bildern lerne ich immer viel mehr.“
Vielen Dank für den Trost, aber so war es eigentlich nicht gedacht.
Aber ich gebe dir recht. Viel habe auch ich durch Fotos gelernt, die nicht perfekt waren.
@Ines:
“In der Summe empfinde ich das als zu viel Motiv. Vielleicht kennst du das Zitat von Andreas Feininger: "... auf den meisten Bildern ist zu viel drauf..."“
Ich muss gestehen, dass ich hier mehr an Robert Capa dachte, dem das Zitat zugeschrieben wird: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, bist du nicht dicht genug dran.“
Aber das eine lässt sich ganz bestimmt auch mit dem anderen Verbinden.
Viele Grüße
Gunnar
einen wunderbar verschneiten Winterwald hast du hier fotografiert und für meine Begriffe ein sehr authentisches Bild gemacht. Eins was Lust macht auf eine Tour in den Schnee.
Sehr schön, dass du die Überreste des Herbstes in Form der Buchenblätte mit einbezogen hast, diese Farbtupfer machen sich richtig gut.
Vom Gesamteindruck her bin ich etwas zwiegespalten. Als Eindruck von der Wetter- und Motivsituation, als Abbildung des Winterwaldes und als Transportmedium für eine Winterstimmung finde ich dein Bild sehr gelungen.
Als Stimmungsvolle Landschafts- bzw- Waldfotografie mit dem Anspruch des "Besonderen" will der Funke nicht ganz überspringen.
Das liegt schlicht und einfach daran, dass mir das Bild zu voll und zu motivreich ist.
Einzeln betrachtet gefallen mir sowohl das Bäumchen im Vordergrund, der Blick nach unten in den Wald (der besonders), als auch rechts das Bäumchen.
In der Summe empfinde ich das als zu viel Motiv.
Vielleicht kennst du das Zitat von Andreas Feininger: "... auf den meisten Bildern ist zu viel drauf..."
Das war in dem Fall meine ersta Assoziation zu dem Bild.
Was das Technische betrifft (Schneefarbe) finde ich die Darstellung auf den Punkt, deine Bearbeitungsmühe hat sich gelohnt.
Da ich selber Schnee in allen möglichen Farben mag (je nach Lichtstimmung), aber eine große Aversion gegen grauen oder flaschengrünen Schnee auf Fotos habe kann ich deinen Wunsch nachvollziehen.
Ich selber benutze in den meisten Fällen eine recht kräftige Belichtungskorrektur (Histogrammkontrolle am Display) um keine grauen (unterbelichteten) Schneeflächen zu haben.
Idealerweise reflektiert der Schnee eine Umgebungs- bzw. Himmelsfarbe bei schönen Lichtverhältnissen, die kann man dann wunderbar nutzen.
"Weißer" Schnee ist ja eher bei bedecktem Himmel oder Hochnebel / Nebel zu finden.
Im Raw-Konverter lässt sich das bei ausgewogen belichteten Fotos auch meist ganz gut regulieren.
VG
Ines
hmmm.....
Es ist viel einfacher, jemandem zu schreiben, dass einem eine Aufnahme gefällt, als anders herum
Doch leider ist es hier so - ich kann mich für dieses Bild nicht erwärmen.
Es sind nicht so sehr technische Dinge, die mir nicht gefallen würden, sondern es ist eher die für mich doch sehr "verkrampft" wirkende Gestaltung.
Sicherlich ist die Buche im Vordergrund ein Blickfänger, aber jetzt auch nicht so, dass ich ihr soooo viel Raum eingeräumt hätte.
Die Hangkante dahinter führt bei mir dazu, dass ich den Hals lang mache, um zu sehen, wie es da weitergeht.
Das was ich vom Hintergrund sehe, wirkt auf mich einfach nur verdeckt!
Sorry Gunnar
Ingrid
mir gefällt der Ausschnitt den du da im Wald ausgewählt hast sehr gut !
die kleine, niedergedrückte Buche im Vordergrund gibt dem Bild Spannung, zusammen mit dem Hochwald im Hintergrund erzeugt es auch eine schöne Tiefenwirkung !
Die kleine Buche rechts oben würde ich aus dem Bild heraushalten und auf ein bißchen Nebel im Hochwald hoffen, dann wäre es für mich optimal.
Schnee ohne Sonne dürfte eigentlich kein Problem sein, das Foto in RAW möglichst hell auf den Schnee belichten, so dass es gerade noch nicht ausfrißt, den Rest selektiv mit EBV ausgleichen.
Viele Grüße
Heinz
du sprichst mir aus der Seele, es ist wirklich nicht einfach im Winterwald zu fotografieren.
Mit deinem Bild kann ich mich nicht so recht anfreunden. Die Ausarbeitung finde ich o.k., aber das kann Toph, als "Entwicklungsmeister" viel besser beurteilen.
Ich erledige inzwischen alles mit Lightroom, nur für das Nachschärfen nutze ich PS, als Plug- In Basis.
Zum Bildausschnitt: Der sagt mir nicht so zu, mir ist einfach zu viel auf dem Bild, es ist mir zu unruhig. Den Strauch im Vordergrund würde ich gern weiter rechts sehen und die hereinragenden Buchenzweige oben rechts stören mich.
Schön das du das Bild eingestellt hast, so kann man prima über Lösungsvorschläge diskutieren, besser als wenn alles immer nur toll ist, aus solchen nicht ganz perfekten Bildern lerne ich immer viel mehr.
LG Thorsten
Gefällt mir recht gut,lediglich das die Zweige recht unten aus dem Bild laufen
finde ich schade ,ich weiß jetzt aber nicht wie es da weitergeht.
Die Tiefenwirkung deines Winterbildes gefällt mir gut der Blick wird schön ins Bild geführt.Bearbeitungtipps traue ich mich dir keine zu geben das können andere viel besser.
Beste Grüße
Frank
Aber Deine Beschreibung hab ich mit Interesse gelesen. Was das Schneeproblem betrifft, würde ich mir folgenden Weg vorstellen: Im Raw-Konverter die Höhen nicht ausfressen lassen und über den Weissabgleich die richtige Schneefarbe finden. In PS dann auf einer Ebene im Schnee die Lichter herausnehmen und den Grad der Detailzeichnung über die Ebenen-Deckkraft feinjustieren...
Liebe Grüsse, Toph