Eingestellt: | 2016-04-05 |
---|---|
Aufgenommen: | 2016-04-02 |
SB © | |
Für das Foto habe ich alle meine Grundsätze über den Haufen geworfen. Wildschweine sind bei uns -ebenso wie Füchse- kaum zu finden. So bin ich eine ganze Strecke gefahren und habe mich an Wildscheinen versucht, die zwar "wild" leben, allerdings in einem über 200ha großen Jagdgatter. Eine ziemlich abartige Sache, wie ich finde. Aber ich schreibe es absichtlich dazu, in der Hoffnung, mit dem Foto auch zum Nachdenken über Jagd allgemein und einige der doch fraglichen Auswüchse der Jagdmethoden im Besonderen, anregen zu können. Diese beiden Frischlinge haben eine herrliche Kindheit vor sich. Ab Herbst vielleicht ohne Mutter, falls die die Jagd dort nicht überlebt, weil sie spätestens nach 2 km gegen einen Zaun rennen würde. Ich halte nichts von Gehegeaufnahmen, die fälschlicherweise als Naturdokument eingestellt werden, nur weil es dann "toller" wirkt. Und das kommt hier oft genug vor und wird nicht selten selbst dann abgestritten, wenn man die Fotografen direkt darauf anspricht, weil man die Gehege kennt. Die Bache hatte sechs oder sieben Frischlinge und kreuzte kurz einen Waldweg, bevor sie sich wieder ins dichte Gestüpp verzog. P.S.: Ich habe die Beschreibung dahin gehend geändert, dass ich die Worte, die Andreas Schüring in seinem Kommentar zitiert herausgenommen habe. GEfühlsmäßig stehe ich dazu. |
|
Technik: | Canon EOS 5D Mark III, 600mm 1/800 Sek., f/4.5, ISO 500 Belichtungsautomatik, Automatischer Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 393.2 kB 1000 x 667 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 1 Zu den Tophits
2. Platz Tierbild des Monats April 2016 |
Ansichten: | 488 durch Benutzer1547 durch Gäste |
Schlagwörter: | artiodactyla paarhufer suidae suina sus sus scrofa wildschwein echtes schwein |
Rubrik Säugetiere: |
ein schönes Bild von den Frischlingen zeigst Du hier.
Die Ausführungen unter der Aufnahme sind meines Erachtens wenig differenziert. Die Aussage, dass in diesem Wildgatter alljährlich "in einer blutigen, abartigen Massenhetze abgeschlachtet wird" mutet doch sehr oberflächlich an. Ein verantwortungsvoller Naturfotograf sollte sich niemals zu solchen Äußerungen hinreißen lassen. Man kann zu Jagdgattern oder zur Jagd überhaupt stehen wie man will, unsere Ehre sollte es gebietet niemals zu diffamieren. Hetze schadet mehr als das sie nützt. Allzu schnell läuft man natürlich auch Gefahr, durch solche Hetzkommentare als narzistische Persönlichkeit entlarvt zu werden, was der eigenen Glaubwürdigkeit sicher keinen Vorschub leistet.
Wenn man das Thema Mensch und Nutztier ethisch aufarbeiten möchte, sind diese beiden Frischlinge sicherlich keine guten Protagonisten.
Viele Grüße aus dem Emsland,
Andreas
ich gebe dir Recht, dass meine Worte nicht geschickt gewählt waren und habe meinen Text dahingehend abgeändert.
Gefühlt empfinde ich es aber genau so, wie ich es geschrieben habe.
Die Tiere leben in einem Gatter mit Zaun, werden von Menschenhand so gefüttert, dass sie ganzjährig Frischlinge werfen und die so entstandene künstliche Überpopulation "muss" dann im Herbst bejagd werden.
Das kann man nennen, wie man möchte. Es gibt sicher durchaus sachlichere Beschreibungen dafür, die ich nun ja auch in meiner Antwort genutzt habe.
Für mein subjektives Empfinden ändert es aber nichts an dem, was ich zunächst geschrieben habe.
Das Thema Mensch und Nutztier kann man auf viele Arten aufarbeiten. Wer aber Fleisch ißt oder sich mit Jagd- und Jagdmethoden beschäftigt, darf auch darüber nachdenken, ob er Wildschweinfleisch essen möchte von Tieren, die in einem Gatter nahezu zahm und ganzjährig Nachwuchsbereit gefüttert werden, um dann im Herbst geschossen zu werden.
Dazu sind auch diese Frischlinge letztendlich geboren worden.
Deine Aussage, dass man so als narzistische Persönlcihkeit entlarvt werden kann, empfinde ich als wirklichen Angriff.
Damit unterstellst du, ich hätte eine narzistische Persönlichkeitsstörung, die so evtl. entlarvt werden könnte.
Ich finde es kränkend sowohl mir gegenüber, als auch denen gegenüber, die an dieser anerkannten Krankheit leiden. Ich gehöre nicht dazu, aber wenn es um Diagnosen geht, nenne ich meine gerne: Schilddrüsenunterfunktion, inkomplette Peronäuslähmung mit Ausfällen im sensiblen Bereich, Schlafstörungen
Es wäre schön, wenn du den Teil bzgl. der Narzistischen Persönlichkeitsstörung herausnehmen würdest. Das nämlich empfinde ich als Sozialpädagogin wiederum mit deinen Worten geschrieben als "oberflächlich und wenig differenziert" und wenig verantwortungsvoll allen wirklich psychiatrisch erkrankten Menschen gegenüber.
VG Simone
"Allzu schnell läuft man natürlich auch Gefahr, durch solche Hetzkommentare als narzistische Persönlichkeit entlarvt zu werden, was der eigenen Glaubwürdigkeit sicher keinen Vorschub leistet." Diesen Satz hast Du leider fehlinterpretiert. Ich sage hier nicht, dass Du eine narzistische Persönlichkeit hast, sehe allerdings die Gefahr, dass durch Deine Worte "in einer blutigen, abartigen Massenhetze abgeschlachtet wird" dieser Eindruck entstehen kann. Solch markige Worte sind schon ein Instrument, um zu polarisieren, und wer polarisiert läuft meines Erachtens eben Gefahr polarisiert zu werden.
Übrigens ist der Weg von einer narzistischen Persönlichkeit bis hin zur narzistischen Persönlichkeitsstörung weit, eine natzistische Persönlichkeit ist keine Krankheit. Ich kenne Dich viel zu wenig, um Dir gegenüber von einer Persönlichkeitsstörung zu sprechen und würde dies auch nie im Forum tun. Wenn der Eindruck dennoch entstanden ist entschuldige ich mich hier dafür.
Deine Schweinchen sind wirklich klasse, und wenn ich die emsländischen rosa Kollegen so betrachte, dann sind die Frischlinge auf Deinem Foto die glücklichsten Kringelschwänzchen der Welt. Sie brauchen überhaupt keine Angst leiden, werden satt und sind bestens sozialisiert. Dass von diesen Schweinchen unter natürlichen Bedingungen nur ein ganz kleiner Teil überlebt ist Natur, und die Natur ist hart. Da es keine natürlichen Prädatoren für diese Tiere gibt, muss der Mensch diese Rolle spielen. Ein Tier, welches im Jagdgatter waidgerecht erlegt wird, leidet wesentlich weniger Streß als ein Tier, welches über lange Wege in den Schlachthof fährt, um dort geschlachtet zu werden. Gerade bei diesen köstlichen Schweinchen den Fokus des Betrachters in die Richtung blutiges Gemetzel zu lenken, lässt mich nach wie vor fragen warum, und genau das wollte ich mit meinen Worten sagen.
Simone, erfreue uns bitte auch weiterhin mit solch erfrischenden Fotos und sehe die Diskussion als Ausdruck von Interesse.
Beste Grüße aus dem Emsland, da, wo die Ferkel keine Streifen haben
Andreas
danke für die nochmalige Erklärung. Ich habe es dann jetzt auch verstanden
Dass Wildschweine und andere Tiere bejagd werden (müssen) ist ebenfalls eine Diskussion, die man ebenfalls kontrovers führen kann.
Mich stößt an so einem Jagdgitter die gezielte "Zucht" zum Schießen extrem ab.
Natürlich sind diese Schweinchen wirklich glücklich und deutlich stressfreier. GEnau das habe ich neben dem "blutigen Abschlachten" ja auch unter dem Bild gepostet. Scheint aber neben meinen zugegeben blöd gewählten Worten untergegangen zu sein
Wenn ich noch (Wild)Fleisch essen würde, würde ich auch mit besserem Gefühl eines aus diesem Jagdgatter essen, als ein Stück Fleisch von einem Tier aus einem Massenzuchtbetrieb mit Antibiotika-Futter-Zugabe.
Ich kann aber nicht daran vorbei fühlen, dass mich auch das abstößt, wie es in so einem Gatter abläuft.
Ich habe lange Fleisch gegessen, gerne gegessen sogar. Und ich würde es zwischendurch auch gerne mal wieder essen.
Aber ich ganz subjektiv persönlich bekomme das mit meinem GEwissen und Gefühl nicht mehr auf die Reihe.
Und der Grund dafür ist genau der, dass ich keine Fleischwaren kenne, die unter Umständen produziert werden, die ich irgendwie gut finde.
ich hoffe sehr, dass ich das durchhalten kann. Trotzdem gebe ich auch gerne zu, dass mein Speichelfluss schon enorm steigt, wenn ich beim IKEA an diesen Billig-Hot-Dogs vorbei gehe.
Ich habe keine Idee dafür, wie man Fleisch in den Mengen, wie es in Deutschland verzehrt wird, artgerecht produzieren kann. Ich weiß es nicht.
Die Schweinchen auf meinem Bild sind glücklich, ja. Sie haben keinen Stress, wie ihre Artgenossen draußen im Freien. Sie haben aber halt auch vermutlich ein etwas kürzeres Leben.
Ich weiß nicht, wo der Weg hergehen kann/soll. Ich weiß nur, wie es mir dabei geht, wenn ich so etwas miterlebe, mitten drin stehe, die Tiere sehe, rieche, höre und ihre noch blauen Augen sehe.
Und wenn dann da an allen Ecken Hochsitze stehen, ich den Zaun in weiter Entfernung sehe, dann überkommt mich ein Ekel, den ich vielleicht in blöde Worte gepackt habe, der aber genau das formuliert hat, was mir durch den Körper gefahren ist.
Polarisierung ist übrigens gar nicht immer etwas schlechtes, wie ich finde. Es regt zumindest auf beiden Seiten zum Nachdenken an. Wie man das macht, werde ich vielleicht noch mal überdenken
VG Simone
nenn mich ruhig kleinlich, aber mit kompletter Abbildung der Beine hätte es mir besser gefallen. Technisch ansonsten gewohnt gut.
Gruß aus DO,
Peter
Ich kenne das Gehege ja ebenfalls und finde, das Leben was die Wildschweine dort führen doch recht beschaulich. Wie genau die Jagd dort im Herbst abläuft weiß ich aber nicht. Jagen muss man dort aber auf jeden Fall, da es nahezu das ganze Jahr über Frischlinge gibt und die Wildschweine sonst wirklich zu viele wären. Aber wie gesagt - den genauen Ablauf kenne ich nicht. Ist auf jeden Fall unfair, wenn ein Zaun auch noch das Gebiet begrenzt!
Beeindruckendes und schönes Foto!
LG Johannes
ich finde auch beides etwas abartig, allerdings ist eine Bejagung wohl tatsächlich notwendig, da die Schäden in der Landwirtschaft verheerend sind und die großen Prädatoren noch fehlen. Vor Kurzem hatten wir aber die interessante Theorie, dass der Wolf durchaus den Bestand eingrenzen könne, da beide eine versteckte Lebensweise haben und eher dämmerungs- bzw. nachtaktiv sind.
Gehegeaufnahmen sind für mich, sofern klar deklariert, absolut in Ordnung, hier ist dir eine superschöne Aufnahme gelungen, die man "wildlife" wahrscheinlich eher selten machen könnte.
LG David
ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Du zeigst hier eine beeindruckende Aufnahme und lieferst uns ein paar nachdenklich stimmende, wichtige Zeilen...
Danke für beides!
Gruß Kevin
Da ist Dir aber ein starkes Bild gelungen !
Feine Pastelfarben und die Bildaussage spricht für sich..
Grüsse Mario
so süüüüß und auch einer tollen Perspektive fotografiert. Deinen Text habe ich gelesen und zum Thema Jagd habe ich auch so meine Gedanken...
LG Angela
Danke für deine Offenheit zur Entstehung des Bildes
und deine Worte machen auch sehr nachdenklich.
Das Bild selbst ist der Knüller -
mit hohem Niedlichkeitsfaktor.
Ich bin mir sicher, du konntest dir ein Schmunzeln
hinter dem Sucher nicht verkneifen.
LG Sabine
das Bild finde ich herrlich, in bieler beziehung.
Das genannte Problem ist sicher ein solches, aber wer kennt schon die Lösung? Vermutlich ist es vielschichtiger, als wir denken.
LG ANgekla
Gruß angelika
LG Bernhard
auch ein tolles Dokument !.. auch daß du das Problem benennst.. danke fürs Gedankenmachen
(erwachsen möchte ich allerdings keinem begegnen, du hast Glück gehabt-..zum Glück ..)
Du hast Recht mit dem, was Du schreibst.. ich kenne eine nicht unbedeutende Stadt in Thüringen, wo sie tags durch die Straßen und Parks laufen - was tun.. ?
die Tiere wissen hier natürlich, daß sie nichts zu befürchten haben - mit den Wölfen ist es mittlerweile genau so.. (am letzten Wochenende habe ich einen Bericht von einem Schäfer gelesen, der von Zustand seiner noch "halblebenden" Herde nach einem Wolfeinbruch berichtete - auch bildmäßig - da war ich sehr erschüttert.. und fühlte mich hilflos...)
alle bisherigen "Lösungen", auch diese, scheinen mir "krumm und schief" - wo liegt eine funktionierende ?
um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht richtig.. ich möchte die Tiere schützen, verstehe aber auch den weinenden Schäfer (er hat sein Handwerk an den Nagel gehängt..) oder die Menschen deren Gärten und Felder verwüstet sind oder die sich nicht mehr in den Park wegen der Wildschweine trauen..
wie kann man da ein funktionierendes Gleichgewicht hinbekommen - eine echte Frage.. wie..
Herzliche Grüße
Luise
die sind ja super niedlich und wirken noch zarter des pastelligen umfeldes wegen
lg barbara
Foto wie deine Ausführungen sind absolut Top! Die Geschichte um das knuddelige Bild lädt zum Nachdenken an.
Viele Grüße
Wolfgang
die aufnahme der beiden frischlingen ist der hammer, das gesagte dazu stimmt traurig.
lg editha
Glückwunsch zu diesem Erlebnis und zum überaus gelungenen Bild! Ich bin gerade hin und weg...
Deinen Worten schließe ich mich gerne an.
Ganz allgemein haben die Jäger durch den Abschuss von Leitbachen schon sehr viel Unheil angerichtet.
Sie sind damit für die teilweise vorhandene Überpopulation mit verantwortlich. Das haben mir Jäger selbst gesagt!
Marion spricht dieses Thema ja auch ganz richtig an.
Ein wunderbares Bild!
Viele Grüße
Reinhold
ganz ausgezeichnet,wirklich saustark!
Farblich ein Kracher.
Gruß Alex
Ein saustarkes Bild!
Gruß: Uwe
ein ganz bezauberndes Bild! Ich bin total begeistert. Wildschweine haben es
auch hier sehr schwer, aber sie sind in übergrosser Anzahl hier im Gelände
sowie auch im Delta präsent, und einige Male im Jahr werden sie gejagt und abgeschossen...leider. Es muss ein schlimmer Eingriff in ihr Leben sein, da sie in sehr stabilen Familienverbänden leben, die durch das Abschlachten ganz und gar zerstört werden.
Dein Bild ist TOP!
Liebe Grüsse,
Marion
Feine Aufnahme !