Eingestellt: | 2014-03-13 |
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Aufgenommen: | 2014-03-05 |
JP © | |
Letzte Woche war ich zu Besuch in meiner alten Heimat. Dieses Jahr ist die Natur unglaublich weit und ich habe mich hauptsächlich den Kreuzottern und einer Gruppe Rehe gewidmet. Hier seht ihr ein erstes Foto aus dem Moor. Nach ihrer Winterruhe liegen sie zunächst viele Tage in der Sonne und tanken Energie. In dieser Zeit nehmen sie noch keine Nahrung zu sich. Falls es noch einmal kalt werden sollte, würden sie ihren Kreislauf, und somit auch die Verdauung, wieder runterfahren. Die Beute im Magen könnte dann nicht verdaut werden und würde zu gammeln beginnen. Nach einer Weile kommt es dann zur ersten Häutung in diesem Jahr. Das Schuppenkleid der Schlangen wächst nicht mit, weshalb sie ihre Haut erneuern müssen. Kurz vor der Häutung erscheint ihr Auge milchig, weil sich die Haut darüber bereits leicht löst. Anschließend schält sich die Schlange, vom Kopf an beginnend, aus ihrer alten Haus heraus. Das Schuppenkleid erscheint anschließend deutlich kontrastreicher und frischer. |
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Technik: | Canon EOS 7D, 150mm 1/500 Sek., f/4.0, ISO 400 Belichtungsautomatik, Korrektur 0.7, Manueller Weißabgleich |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 379.9 kB 1000 x 667 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 4 Zu den Tophits
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Ansichten: | 135 durch Benutzer696 durch Gäste |
Schlagwörter: | kreuzotter otter vipera berus common european adder jan piecha schlange wildlife moor snake |
Rubrik Amphibien und Reptilien: |
ansich ein nettes Bild, aber über den Winter haben die Tiere keine Winterstarre sondern eine Winterruhe (kennt man z.B. Europäische Vipern in Terrarienhaltung welche überwintert werden, so sieht man das die Tiere selbst bei wenigen Grad Temperatur noch Reaktion/und Bewegung zeigen). Desweiteren wurde richtig beschrieben weshalb die Tiere zu so einer frühen Zeit noch nichts fressen, wichtig wäre auch das man den Tieren die entsprechende Ruhe gönnt nach der Winterruhe, was meines Erachtens vollkommen dagegen spricht ist es in dieser sensiblen Zeit die Tiere zu stören um 0815 Cream Shoots zu machen die es hier in 100 facher Ausführung anzusehen gibt. Ich denke das sollte nachvollziehbar sein, den gerade jetzt haben die Tiere ihre Energie für wichtigere Sachen aufzuwenden als es für Störenfriede zu vergeuden.
vielen Dank für die Ergänzung und deinen Kommentar. Kann ihn natürlich komplett nachvollziehen. Ich kann dich aber beruhigen. Viel gestört habe ich vor Ort wirklich nicht. Die Tiere waren an dem Tag sehr kooperativ und ließen mir eigentlich alle Freiheiten. Natürlich habe ich Beeinflussungen vorgenommen, wie auch angegeben, aber es war an diesen Tag wirklich klasse. Bei diesem Bild habe ich nur das Gras vor der Schlange nach und nach plattgedrückt und sie danach mit einem Zweig abgelenkt, damit sie nach links schaut. Ich musste den Ausschnitt auch so eng nehmen, weil links und unten sofort danach wieder Gestrüpp beginnt.
Falls es dich interessiert. Ich habe auch eine Weitwinkelaufnahme mit 18mm gemacht. An dem Tag ließen sie mich unglaublich nah heran. Ein paar Tage später war ich nur minimal später da und die Tiere waren viel agiler. An 3 Fototagen im Moor konnte ich nur an einem von ihnen Fotos machen. An den Tagen, an denen ich zu spät kam, bin ich leer ausgegangen. Eben genau darum, weil ich die Tiere nicht großartig stören wollte.
Ich hoffe ich konnte dich etwas beruhigen. Für mich steht das Wohl des Tieres an erster Stelle. Ich beeinflusse natürlich vor Ort, aber es sollte immer vertretbar sein.
LG Jan
dann will ich mal mit der Mär der kooperativen Kreuzotter aufräumen - da das Wohl des Tieres bei Dir an erster Stelle steht, hast Du vielleicht Interesse an einer Erläuterung. Kreuzottern entscheiden bei Gefahr zwischen Flucht und Tarnung. Bei ungestümer Annäherung flüchten die Tiere. Nähert man sich langsam an, entscheiden sie sich oft für Tarnung. Hat man dann einmal eine kritische Distanz unterschritten, heißt beissen. Solange man aber dazwischen bleibt, kann man mit den Tieren quasi jeden Schabernack treiben - Gras wegbiegen, Kopf zur Seite rücken usw. usf. Das erleben wir leider schmerzhaft sowohl unter der Woche, wenn Rentner jeden Tag den Tieren auf den Leib rücken, als auch am WE, wenn Heerscharen von Fotografen mit dem 150er Makro an die Tiere ranrobben.
Was passiert aber nach dem Foto? Entfernt sich die Gefahr, ziehen sich die Tiere langsam zurück. Je nachdem wie lange man gestört hat ist das oft sogar den ganzen Tag der Fall - ein ganzer Tag Sonne, der bei Spermiogenese fehlt! Von den Leuten vor Ort höre ich genau die selben Sätze "Die bleiben ganz ruhig liegen und ich störe die nicht..." und dann kommen so geile Sachen wie "Kurz drauf waren sie alle weg - war wohl zu heiß". Ahnung von der Art: Null.
Für mich haben diese Frühjahrsaufnahmen in der hier gezeigten Nähe auch im Moor einen faden Beigeschmack. Fatal ist es halt bei (unserer Nürnberger...) Stadtpopulationen, wo nicht nur Tiere erschlagen, sondern jetzt wohl langsam auch totfotografiert werden.
Es bleibt mir ein Rätsel, warum man als Experte nicht wartet, bis die Männer gehäutet sind und die Paarungsphase beginnt. In der Zeit sind die Tiere super aktiv, ignorieren oft den Menschen im Rausch und sehen zudem noch schön aus. Es landet jetzt Frust bei Dir, Jan, der auch mit der Situation hier vor Ort zusammenhängt. Ich denke aber, dass solche Bilder immer Begehrlichkeiten wecken und es in Zukunft noch mehr Leute geben wird, die unbedingt ein Trendfoto der Giftschlange machen müssen - im Normalfall dann nicht im entlegenen Moor, sondern an leicht zugänglichen Flecken wie in Nürnberg. Wir haben schon Gäste aus Mannheim hier... Jeder für sich denkt "Was macht schon mein eines Bild und meine eine Störung!?" - aber man muss begreifen, dass es die Masse macht. 3 Fotografen mit einer Stunde Abstand vertreiben unsere Population einen kompletten Tag in ihre Löcher.
Wenn jemand einen Adlerhorst mit Jungtieren so zeigen würde, wäre der Aufschrei der Störung sicher groß, so sind es halt nur lautlose Reptilien.
Die Aufnahme an sich finde ich als Close-Up sehr gelungen. Ungehäutet halt nicht so brilliant von den Schuppen her - das ist aber die Natur.
VG, Michael
Ich habe einen Absatz gelöscht, der jetzt im Text fehlt:
Jan, ich denke nicht, dass Du bei dem Tier im Moor, das wenig besucht ist, irgendwelchen Schaden angerichtet hast! Das hält so ein Tier schon mal aus, es gibt auch andere Gefahren und Feinde. Ich wollte lediglich, dass man sich bewusst wird, dass "kooperativ" ein Trugschluss ist - und das es eben auch Populationen gibt, die nicht am Arsch der Welt sondern in stark begangenen Gebieten daheim sind. Und genau DORT ist auch das ranrobben etc. pp. ein massives Problem.
Sorry, Cut&Paste war nicht mein Freund.
danke dir für den guten Beitrag. Klingt ja wirklich nach beschissenen Zuständen da bei dir. Da ist der Frust natürlich berechtigt. Habt ihr nicht schonmal daran gedacht Schilder mit einfachen Verhaltenshinweisen aufzustellen? Gegen die Scharen von Fotografen wird das aber sicherlich auch nicht wirklich helfen. Ich kann es aber gut nachvollziehen, dass dich das nicht gerade froh stimmt.
Bei mir ist es so: Es handelt sich bei dem Gebiet um ein sehr großes Moor, das zum größten Teil unzugänglich ist. Dort findet man noch relativ gute Bestände von Kreuzottern oder auch Ziegenmelkern. Es brüten Kraniche und auch andere tolle Tiere wie Moorfrösche, Schlingnattern und so kommen dort vor. Der Kernbereich ist sogar mir absolut unbekannt, weil es halt alles NSG ist. Die Kreuzottern sind in einem kleinen Bereich am Rand dieses großen Moorgebiets. Dort gibt es mehrere Kilometer entfernt keine wirklichen Ortschaften und auch keine Radwege, Fußwege... einfach gar nichts. Es fahren viele Autos vorbei, aber auch nur, weil es eine gute Verbindung zwischen zwei Bundesstraßen ist. Von denen würde aber keiner auch nur auf die Idee kommen in dieser unzugänglichen Gegend auszusteigen. Man ist dort einfach absolut ungestört und hat seine Ruhe. Die einzigen Geräusche sind halt ab und zu mal ein Auto, im April nochmal ne Bekassine und die rufenden Kraniche in der Ferne.
Die Stelle selbst kennen nur sehr wenige Leute. Davon sind zwei Wissenschaftler, die dort u.a. auch kartieren. Nachdem ich deine erschreckende Beschreibung gelesen habe, bin ich umso erfreuter über meine Stelle. Ich gehe eigentlich im großen und ganzen zwei Buschreihen ab, vor denen sich die Schlangen aufhalten. Einige verkriechen sich dann und andere bleiben erstmal liegen. Warum hattest du ja bereits sehr gut beschrieben. Wenn eine Schlange unzugänglich liegt oder gleich aufmerksam zu mir guckt, mache ich ein Dokufoto (man soll sie ja über Jahre am Muster erkennen können) und gehe weiter. Am Ende meiner Runde bin ich dann wieder zur ersten Buschreihe zurückgekehrt, bevor ich zum Auto zurück bin. Ob du es mir glaubst oder nicht, aber die Kreuzottern lagen alle wieder brav an Ort und Stelle. Einige etwas weiter hinten, andere wieder genau dort, aber sie haben sich nicht den ganzen Tag im Gras verkrochen. Es war mir vorher in der Tat nicht bewusst, dass sie sich nach so einer Störung für so lange Zeit verkriechen. Umso besser also, dass es unwissenderweise trotzdem gut verlaufen ist.
LG Jan
Grüße
ein starkes Foto in schönstem Licht!
Gruß Stefan
Gruß Guido
Beste Grüße Thomas