Eingestellt: | 2013-12-17 |
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Aufgenommen: | 2013-04-20 |
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Hier sehr ihr eine Spitzschlammschnecke, die im Begriff ist, Erdkrötenlaich zu kosten. Eigentlich war ich darauf aus, die Kröten beim Laichen zu erwischen. Tja, was soll ich sagen? Die waren dieses Jahr unheimlich spät dran, aber nicht so spät wie ich. Aber ich nehme, was ich kriegen kann, und so ein Tümpel steckt voller Leben. Der Tümpel ist nicht besonders groß, vielleicht 8 mal 25 Meter, und auch nicht sehr tief. Ich bezweifle, dass er mehr als einen Meter tief ist… Aber hey, ich fotografiere da tatsächlich, ich ruhe nicht. Man glaubt's kaum, aber in den komischsten Haltungen am Tümpelrand zu liegen und ohne wirklich zu sehen, was man tut (*), irgendwelches Kleinzeugs zu fotografieren, ist ziemlich gute Erholung. Außer vielleicht für's Genick oder auch die Knie… also körperlich erholsam ist es tatsächlich nur bedingt. *: die Kamera ist unter Wasser, der Kopf über Wasser, der Blickwinkel läßt mehr oder weniger schlechtes Raten zu. Aber bisher ist es dort bisher immer interessant gewesen. Letztes Jahr fotografierte ich da Erdkröte in Milchbrühe, Was schief gehen kann... und Erdkröte in Milchsuppe (2). Dieses Jahr? Seht selbst. Wenn ihr mal ein Teichmolchmännchen in solchen Haltungen vorfindet, das sich unregelmäßig dreht, müsst ihr euch keine Sorgen um seine Gesundheit machen. Das Tier war absolut lebendig und, wenn ich sein Verhalten nicht ganz falsch deute, in Hochzeitsstimmung. Ich habe die Gelegenheit schamlos ausgenutzt, aber ich glaube nicht, dass ich ihm die Tour vermasselt habe - ich habe keinen zweiten Molch im ganzen Teich gesehen. Aber einer reicht ja auch… Nein, im Hintergrund ist kein zweiter Molch. Das ist Silke, die mir weiträumig aus dem Weg gehen wollte… man kann halt kaum vorhersagen, was sich der nasse und dreckige Typ mit der Kamera einfallen lässt, um am Motiv dran zu bleiben. Es hat übrigens eine gewisse Zeit gedauert, bis ich es bemerkt habe… vielleicht war ich etwas zu sehr auf das Motiv fixiert. Den nächsten Besuch habe ich Ende September gemacht - ohne festes Ziel, einfach so. Was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Das Fotografieren war wieder schwierig, diesmal wegen der Motivschwemme. Seit dem Tag habe ich meine ganz eigene Theorie, warum Reiher Frösche fressen: Wenn sie es nicht täten, hätten sie bald keinen Platz mehr um zu stehen. Auf den Bildern sieht man es nicht, weil sich viele der Tiere versteckten, aber auf den Quadratmeter kamen 25 bis 30 Frösche. Und das waren nur die im Wasser. Am "Strand" waren es eher mehr, jedenfalls da, wo Sonne und kein Fotograf war. Das Jungzeug zu beobachten war interessant. Es fiel in drei große Gruppen: Erstens die Frösche, die dem großen Monster mit der Kamera weiträumig aus dem Weg gingen. Zweitens die Tiere, die sich mehr oder weniger tief im Wasser versteckten. Drittens die Motive, die teilweise nicht mal zuckten, als ich sie mit der Kamera irrtümlich anstieß. Der Frosch als Rettungsinsel… Selten war das nicht, ich habe auch Grashüpfer und Spinnen auf Fröschen gesehen. Die Bilder wurden aber nichts, der Grashüpfer war ganz schön wasserscheu und hibbelig, und die auf dem Wasser laufenden Spinnen müssen ihre Pausen woanders eingelegt haben, aber nicht in meiner Nähe. Aber ich krieg' euch noch… Eine Randbemerkung: ich habe schon öfter Ameisen fotografiert, aber gezeigt oder auch nur ausgearbeitet habe ich bisher nur die beiden Bilder, in die die Ameisen eher zufällig hereingelaufen sind (nennt man das Drive-By-Shooting?). Ich glaube, das sagt etwas über meine andere Versuche, Ameisen zu fotografieren. Ich sollte mir da vielleicht mal etwas Neues einfallen lassen. Dieses Froschstadium fehlte noch in Nachtrag: Sagte ich Archiv? War ich wirklich so dreist? Also, ich habe kein Archiv. Ich habe eine Sammlung von Bildern, die ich in Verzeichnissen lagere, die nach Ort und Datum benannt sind (20140101-Haubachsee - man könnte das als Vorsatz bezeichnen), und die größtenteils nicht verschlagwortet sind. Das ist kein Archiv, das ist Müll, und funktioniert so nur, weil ich meist ungefähr weiss, was ich wann wo gesehen habe. Die andere Ameise war… 2008? Spätes Frühjahr bis Frühsommer irgendwann. Aber am Rahmer See, da bin ich mir absolut sicher! Aber war im Verzeichnisnamen nun Rahm oder Duisburg? Warum ich das nicht ändere?
Und dann erst kommen die richtig schwierigen Probleme: Datenbank des einen Programmes zu aktualisieren, wenn in einem anderen etwas geändert wurde… *ohne* dass man alle externen Festplatten anhängen muss, weil sonst die gerade nicht auffindbaren Sachen gelöscht werden. Oder so. Ganz spaßig ist das natürlich für Leute wie mich, die es hassen, den Rest ihres Lebens dieselbe Kombination aus Rawkonverter und Bildbetrachter zu verwenden, oder gar gelegentlich auf anderen Rechnern und anderen Betriebssystemen arbeiten.
Wo war ich stehen geblieben? Keine Ahnung, aber ich hab' noch ein paar Bilder: Algen, Frosch und Wasserpest. Nichts davon war irgendwie selten… Normalerweise würde ich das Bild hier nie zeigen, aber ich mag's, und ob es hier ankommt, ist egal. Warum ich es nicht zeigen würde: Weil ich zumindest eine größere Tonwertkorrektur machen müsste, damit es überhaupt irgendwie beachtet wird. Ich behaupte mal, dass wir uns insgesamt keinen Gefallen damit tun, aber ich verstehe schon, warum es so ist, wie es ist.
Darüber hinaus gab es auch Molchnachwuchs (noch mit Kiemen). So richtig vorzeigbar ist kein Bild vom dem geworden, die Tierchen waren doch viel, viel scheuer als die Frösche, und folgen konnte ich ihnen wegen der ganzen Frösche auch nicht. Wo man hintreten konnte, waren halt Frösche. So blieb ich im Wesentlichen auf der Stelle, aber da fand sich noch ein drittes Motiv: Schnecken. Stimmt, die gab es da ja auch noch. Was die da tun? Kleine Schnecken machen, vermutlich. Oder sie haben aus einem anderen Grund fröhliche Massenorgien gefeiert. Jedenfalls war unter Wasser Fete angesagt - die allermeisten Schnecken hockten in Gruppen aufeinander. Nein, ich kann die Kamera immer noch nicht gerade halten. Eine Woche später hatte sich das Bild verändert. Frösche waren noch ein paar da, ja - so einer pro Quadratmeter etwa. Zum Beispiel der hier: Aber das eigentliche Highlight war sie: Ihr ging es nicht gut, irgendetwas stimmte mit einem ihrer Hinterläufe nicht. Dann stellt sich natürlich die Frage "fotografiere ich das Tier, wenn ich merke, dass etwas nicht stimmt, oder lasse ich es in Ruhe?". Tun kann man da nichts, man kann dem Tier nur das Beste wünschen.
Das war ein kleiner Tümpel, 8 mal 25 Meter oder weniger, halb verlandet und stark verkrautet. Zu wenig Motive gibt's nicht. Zu wenig Zeit, ja. Zu wenig Motivation, ja. Ich ärgere mich etwas, dass ich nicht öfter da war, aber vielleicht wird's ja nächstes Jahr etwas. Ah, Motivation… vielleicht Themenwechsel. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die hier im Forum in welcher Forum auch immer aktiv sind. Besonders bedanken möchte ich mich bei den Moderatoren, Admins und ganz besonders Silke, die in den paar Wochen vor dem Serverwechsel einiges durchlitten hat. Ich wünsche euch eine möglichst schön restliche Vorweihnachtszeit! Gruß, Uwe |
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Technik: | Olympus XZ-1, 6mm (entsprechend 28mm Kleinbild) 1/60 Sek., f/1.8, ISO 160 Belichtungsautomatik, Automatischer Weißabgleich (gilt so für das oberste Bild. Bis auf eines der Mäusebilder (Pentax K7, 300mm) sind aber alle Bilder mit der Olympus entstanden). Nur das oberste Bild ist überhaupt großartig bearbeitet. Der Rest wurde gerade mal verkleinert, und nicht nachgeschärft. |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 383.2 kB 1000 x 666 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 10 Zu den Tophits
Teilnehmer Unterwasserbild des Monats Dezember 2013Teilnehmer "Amphibien und Reptilien"-Bild des Monats Dezember 2013 |
Ansichten: | 182 durch Benutzer1734 durch Gäste1250 im alten Zähler |
Schlagwörter: | spitzschlammschnecke schnecke frosch gruenfrosch maus ameise molch teichmolch |
Gebiet | Rhein-Kreis Neuss |
Rubrik Adventskalender: | |
Rubrik Amphibien und Reptilien: | |
Rubrik Unter Wasser: | |
Serie Muscheln und Schnecken: |
'soll ich das jetzt wirklich alles lesen?'
Dachte ich mir...
Hab's getan und nicht bereut - es waren unterhaltsame, kurzweilige Minuten!
Sch.... drauf, ob einige Bilder ne TW-Korrektur verdient hätten - in diesem Fall macht es die Kombi Bild/Text und da dürfen dann auch mal ein paar Lichter ausfressen.
Danke, auch den Mods, für die Arbeit am/im Forum!
Eine schöne Weihnachtszeit und nen guten Rutsch wünscht
Wahrmut
heute habe ich mir mal deinen Tümpel mit Interesse genauer angeschaut. Der Unterwasserbereich erinnert mich sehr an meinen Waldtümpel, in dem ich auch Schnecken, Wasserläufer, Kaulquappen und Fröschlein beobachte und aufnehme.
Bei deinen Bildern gefallen mir die Molchbilder (den habe ich bei mir noch nicht entdeckt) und die Schneckenhochzeit am Besten.
Danke für das "riesige" Türchen und deinen grandiosen Einsatz für das Forum!
Viele Grüße
Anne-Marie
das nenne ich mal ein prall gefülltes Kalendertürchen!
Danke für die Bilder und auch für die Infos.
Aber natürlich auch für die Zeit und die Mühe, die du hier in das Forum investierst.
Für dich auch eine schöne Zeit bis zum Fest!
VG Bert
vielen Dank für diese Fülle, die Du hinter dem Türchen versteckt hast.
Ich mag einen Bildern die Natürlichkeit gepaart mit einer sehr guten Technik. Du zeigst die Welt der Natur wie sie ist!
Ich schließe mich dem Dank der anderen mit Freude an und wünsche Dir für das neue Jahr viel Kraft und Durchhaltevermögen!!
LG Ute
Ein irres Türchen, was Du hier präsentierst. Von den Bildern sprechen mich vorallem , und an. Und Dein Text hat auch bei mir Dauerschmunzeln ausgelöst... wobei ich Dir gerne bei Deinen technischen Ausschweifungen besser folgen könnte, aber da reicht mein Horizont immer nicht hin...
Eins weiss ich aber inzwischen, seit dem ich den Blick hinter die Kulissen habe und manches sehe, was ich früher nicht sah: das Forum befindet sich in guten Händen! Ich hoffe, dass dies so bleibt. Ich wünsche Dir, dass Du Dich jetzt auch mal gründlich erholen kannst von der enormen Arbeit, die Du ständig absolvierst.
Danke Dir,
Toph
du hast viel Arbeit in dein Adventstürchen gesteckt und uns somit einen Einblick in eines deiner Fotoreviere gegeben.
Eine sehr interessante und originelle Dokumentation ist für uns dabei heraus gekommen.
Am Niedlichsten finde ich das letzte Bild.
Auch ich möchte dir für deine unermüdliche Arbeit als Betreiber dieses Forums danken.
Ich wünsche dir eine schöne, fröhliche und gemütliche Weihnachtszeit.
LG
Angela
die Spitzschlammschnecke ist mir neu, gesehen habe ich sie wohl schon.
Deine Doku finde ich richtig klasse. Und ich muss sie nochmal lesen, war eben nur im Schnelldurchlauf.
Sind wir Naturfotografen oder Naturfotografen?
Wie auch immer, ich finde es spitze, mal ein Biotop so vorgestellt zu bekommen.
Die Idee, ein Biotop über ein Jahr zu begleiten hatte ich auch schon... Tja, die Motivation oder was auch immer.... Aber ist doch schön, wenn es noch Ziele gibt.
Grüße
Lisa
das habe ich mir auch gern und interessiert angesehen.
Wünsche auch dir eine fröhliche Vorweihnachtszeit.
VG
Reinhard
Viele Grüße
von Gisela (deren Gewässer die Ostsee ist - wer weiß, vielleicht tauche ich auch mal ab ...)
mit größtem Vergnügen habe ich deine Sichtweise der Tümpelfotografie und der Bildarchivierung gelesen und muss feststellen, es geht nicht nur mir so .
Ein interessantes Habitat mit viel Motivschwemme....beneidenswert!!!
Lieber Gunnar, ich kann deine Sorgen um sämtlichen Computerkram verstehen. Wenn ich hier der Experte wäre, würde ich dir helfen...aber ich habe null Ahnung , leider.
Aber ich möchte mich bei dir für deine unermüdliche Arbeit hier im HG bedanken, ohne die das Forum nicht wäre.
Auch dir noch eine schöne Adventszeit,
VG Heike
so wie ich das sehe ist das Türchen Nr. 17 das allergrößte Türchen des Kalenders
Einen schönen und vielfältigen Einblick in Deinen Tümpel sehen wir hier was ich sehr interessant finde.
An dieser Stelle auch von mir ein "Dankeschön" ...nicht nur für´s Türchen !
Gruß angelika
da hast du ja echt einen 'Schatztümpel' in der Nähe, der zudem eine
kontrollierbare Grösse hat. Unglaublich, was du da alles schon
beobachten und fotografieren konntest. Deine Kenntnis, was das Leben im
Tümpel angeht, ist schon bemerkenswert. Das Bild mit der Spitzschlammschnecke finde ich irre gut beobachtet. Ich denke, dass es
das Bild nicht nochmal gibt, und die Beobachtung wird wohl auch sehr selten sein. Sehr gut gesehen und festgehalten...Gratulation!
Auch schliesse ich mich dem allgemeinen Dank für deine unermüdliche
Arbeit mit dem Forum an.
Sei lieb gegrüsst,
Marion
mit großem Vergnügen habe ich deine Bilder betrachtet,solche Tümpel mit einer dermaßen Vielfalt gibt es bei uns nicht,aber dafür viele Reiher.
Obs daran liegt??
Deine Gedanken zur Bildarchivierung kann ich voll und ganz nachvollziehen,vielleicht muß wirklich jemand,der tatsächlich fotografiert und das nötige knowhow hat,so ein Programm schreiben.
Ja,und leider schaffe ich es auch nicht, so zu fotografieren,dass ich keine Nachbearbeitung ber EBV nötig habe,keine EBV,das wäre schön.
Und abschließend möchte ich mich vor allem bei dir für deine unglaubliche Arbeit hier im Hintergrund bedanken,ohne die das Forum nicht exisitieren würde.
Gruss
Otto
danke für deine witzige Beschreibung samt Gedanken zum Thema "Meine Erlebnisse am Tümpel". Ich hab's gerne und mit Grinsen im Gesicht gelesen. Meine beiden Favoriten aus deiner Tümpelreihe:
https://naturfotografen-forum.de/data/o/186/931176/P9292996-klein.JPG und
https://naturfotografen-forum.de/data/o/186/931176/P9293366-klein.JPG.
Ich finde, die brauchen sich nicht zu verstecken, auch wenn Sie im Wettbewerb (wohl) keine Chancen hätten. Was ich daran mag? Sie machen auf mich einen sehr realen Eindruck, so als wenn man das Geschen selber vor Ort mit bloßem Auge betrachten würde. Ich bin ja immer noch der Meinung, das Eine (Kunst/Dokumentation) wäre ohne das Andere (Dokumentation/Kunst) langweilig. Jedenfalls mag ich die Abwechslung, zumindest wenn die Bilder gut gemacht sind.
Viele Grüße
Gunnar
sei kein Frosch,der wegspringt,aber auch keine Schnecke.
Nimm es wie es ist und mach weiter so.
Schöne sehenswerte und lesenswerte Doku mit Feuchtblick,danke.
GR,Andreas
eine interessante, lesens- und sehenswerte Zusammenstellung aus dem was an und unter der Wasseroberfläche sozusagen "direkt vor der Haustür" geschieht über das Jahr. Als Einzelbilder möglicherweise nicht spektakulär (genug), aber in Serie und mit Informationen für mich eine spannende Sache. Danke dafür! Hab`s mit Interesse und Vergnügen gelesen und geschaut.
Was die Motivation betrifft , manchmal hilft es wenn man sich im Sommer genau an diese Wintertage erinnert, wo man alles dafür geben würde wenn man rausgehen könnte und in die Wiese / den See um zu beobachten und zu fotografieren und sich über jede verpasste Gelegenheit ärgert...
VG
Ines
warum in die Ferne schweifen wenn das beste vor der Haustüre zu haben ist, von der Artenvielfalt bin ich schon sehr überrascht.
Lg. Peter