Von Libellen und so ...
Eingestellt: | 2009-09-30 |
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JK © | |
Erythromma lindenii (Pokal-Azurjungfer) Als ich vor über 30 Jahren anfing, mich näher mit Libellen zu beschäftigen, lernte ich diese Art am Kaiserstuhl unter dem Namen Coenagrion lindeni kennen. Sie war eine der vielen kleinen blauen "Nadeln" und fügte sich für mich schlüssig in diese Gattung ein. Ein paar Jahre später begann eine wahre Odyssee für dieses Insekt: Man ordnete es der Gattung Cercion zu. Nach einer grammatikalischen Korrektur des Namens wurde die Libelle zu Cercion lindenii (= richtiger lateinischer Genitiv), heute hört sie auf den Namen Erythromma lindenii und wurde damit eine nahe Verwandte unserer Granataugen (Erythromma najas und E. viridulum), also der hübschen Kleinlibellen mit den verliebt roten Augen. Der deutsche Name blieb unverändert Pokal-Azurjungfer, es wurde lediglich die Kurzform "Pokaljungfer" als zusätzliche Bezeichnung eingeführt. Das Tier hat sich in der ganzen Zeit nicht verändert, es hat nur im Zuge der Klimaerwärmung sein Areal bei uns ausgedehnt. Diese Aufnahme entstand im Tal des Doubs in der Nähe von Besancon, als ich auf dem Weg zum CdV in Südfrankreich war. Während meine Frau am frühen Morgen auf einem Parkplatz neben dem Fluss eine Tasse Kaffee zum Wachwerden brauchte, widmete ich mich der Libelle mit dem Lupenobjektiv. Und jetzt noch etwas in eigener Sache: In der letzten Zeit ging es hier wiederholt um die Kennzeichnung von Bildern ("beeinflusste Natur" oder "Naturdokument") sowie die Entstehung von Makrofotos und deren fotoethische Wertung. Ich habe es schon an anderer Stelle "bekannt", auch ich wende "Tricks" an. Viele meiner Bilder fallen in die Kategorie "beeinflusste Natur". Die Beeinflussung erstreckt sich vom Entfernen von Pflanzen in der Schusslinie zum Insekt über den Einsatz der Schere (oder dem Wegdrücken von Pflanzen) hinter dem Motiv bis hin zum Umsetzen einer Pflanze mit dem Insekt drauf. Außerdem kenne ich ein paar Tricks, mit denen ich Libellen dazu bringe ein bestimmtes natürliches (!) Verhalten zu zeigen. Solche Aufnahmen sind dann "Fast-Naturdokumente". Habt bitte Verständnis dafür, dass ich mir nicht zu tief in meine Trickkiste gucken lassen mag. Bei diesem Foto habe ich die taunasse Libelle mit ihrer Sitzwarte aus der Vegetation entnommen und die Pflanze so fixiert, dass sie vor meinem Lupenobjektiv nicht oder nur wenig zittern konnte. Auf eines lege ich jedoch großen Wert: Ich fotografiere Insekten in ihren natürlichen Sitzposen. Ich berühre die Tiere nicht; mir ist es wichtig, dass sie auf dem Bild so sitzen, wie ich sie vorgefunden habe. Manchen Bildern sehe ich an, was vom Fotografen vermutlich unternommen wurde, denn inzwischen weiß ich eigentlich, was geht und was nicht geht – besonders bei Libellenfotos. Ich mag bisweilen von neuen natürlichen Verhaltensweisen überrascht werden, aber nach so vielen Jahren Feld- und Fotoerfahrung habe ich schon so manches gesehen – und manches eben nicht (bzw. nur auf Bildern). Auch die Besprechung von Bildern im Kreise fachkundiger Libellenfreaks führte meist zu einhelligen Meinungen über die Entstehung von Fotos. (Einmal gipfelte das Gespräch in der Bemerkung: "Da kannste noch die Fingerabdrücke auf den Flügeln sehen." Nun, polizeilich verwertbare Fingerabdrücke sieht man natürlich nicht, aber die Reflexionseigenschaften der Flügel und die Flügelhaltung ändern sich oft.) Die zwei Bestimmungsbücher von S.W. Dunkle über die Libellen Floridas enthalten nur oder fast nur Bilder von Tieren, die für das Foto gefangen und auf Sitzwarten platziert wurden. Einige Autoren geben es unumwunden zu, es geht ihnen um die Abbildung des Tieres in einem Bestimmungsbuch, nicht um ästhetische Gesichtspunkte. Zum Abschluss dieses langen Textes – ich danke allen, die sich bis hierhin vorgekämpft haben – mein extremstes Beispiel: In einem älteren Fernsehfilm über Libellen (ich kenne den Filmer) wurde einer Libelle ein Flügel gebrochen, damit eine Gottesanbeterin sie vor der Kamera verspeisen konnte. Guten Appetit! Gruß P.S. Ihr dürft auch gerne etwas nur zum Bild schreiben, auch wenn die Machart nicht ganz neu ist. :) |
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Technik: | Canon 40D + Lupenobjektiv MP-E 65 mm/2.8, 1 Sek., f10, ISO 100, Stativ, SVA |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 301.4 kB 600 x 900 Pixel. |
Ansichten: | 9 durch Benutzer752 durch Gäste1498 im alten Zähler |
Schlagwörter: | azurjungfer cercion erythromma kleinlibelle libelle lupenobjektiv pokaljungfer |
Rubrik Wirbellose: |
ich hatte Deine Bildlegende schon im Urlaub auf dem iPhone gelesen - aber für eine Antwort war mir das Gerät zu mühsam. So nun also hier: Ich bin völlig mit Dir auf einer Wellenlänge, und ich gehe wohl sehr ähnlich vor beim Fotografieren. Das Umsetzen eines Insekts samt Halm ist die Grenze, bis zu der ich gehe; auch ich fasse das Tier nie an. Ich würde zwar wohl nicht merken, wenn ein Flügel einer Libelle einen Fingerabdruck aufweist, doch auch ich staune manchmal über die wunderbaren Ansitze, die diese Tiere auf hier präsentierten Fotos haben. Nun ja, wenn es den Tieren dabei gut geht, warum nicht .... . Auch ich bin der Ansicht, dass man die Rubrik "Beeinflusste Natur" nicht unbedingt weiter aufschlüsseln oder "offenlegen" sollte.
Das Bild ist zwar nicht ganz neu von der Machart her, aber es gefällt mir trotzdem sehr gut. Ich muss mal etwas im Archiv kramen - so was ähnliches habe ich doch auch noch?!
Gruss Kai
Euch allen ein Dankeschön für eure Antworten! Ich freue mich über eure Bemerkungen zum Bild und eure Gedanken zu den Methoden in der Makrofotografie, die ihr in z.T. langen Ausführungen niedergeschrieben habt.
@ Andreas (F.): Der Wind ist in der Tat der größte Feind der Makrofotografie. Das Fixieren einer Pflanze bzw. ihr Umsetzen erwächst besonders aus der Notwendigkeit, dieser Schwierigkeit entgegen zu wirken. Es ist die passende Antwort auf die oft widrigen Aufnahmebedingungen, ganz besonders bei Aufnahmen mit dem Lupenobjektiv, wo es bei den dort üblichen langen Verschlusszeiten und extremen Abbildungsmaßstäben sehr leicht zu Verwacklungen kommen kann. Wie sieht denn ein Extremmakro aus, wenn es nicht knackscharf ist? Es lebt zum Gutteil von der feinen Wiedergabe der Details.
@ Michael (E.): Ich stimme dir zu. Jeder muss mit sich selber abmachen, was er für gut und richtig hält, wobei dem Schutz des Objekts besondere Bedeutung zukommt. Reine Naturdokumente sind auch mir lieber, aber manche Aufnahmebedingungen erfordern eine Beeinflussung. (Siehe meine Worte an Andreas.)
@ Ines: Deine Bedenken verstehe ich. Die Wirklichkeit hat uns aber schon längst überholt: Ich kenne etliche Makrofotografen und bin auch schon mit vielen gemeinsam auf Fototour gewesen. Zum Teil gehören sie dem Forum an, zum Teil sind es andere. Nur eines haben fast alle gemeinsam: Sie wenden oft dieselben oder "verwandte" Methoden an wie ich. So wage ich mal die Schätzung, dass 95% der Makrofotografen so oder ähnlich verfahren. (Man möge mir widersprechen!) Ich habe hier also nichts Neues verraten – oder höchstens denjenigen, die sich mit der Makrofotografie nicht so intensiv beschäftigen/bisher beschäftigt haben. In meiner Antwort an Andreas gehe ich weiter auf diesen Aspekt ein.
Jetzt aber zum Kern der Sache: Eine Gefährdung des Tieres entsteht nur dann, wenn jemand den Respekt vor ihm nicht besitzt. Die beschriebenen Methoden bezeichne ich als fachspezifische Arbeitsweisen, die den Schwierigkeiten in der Makrofotografie Rechnung tragen. Vogelfotografen setzen andere Methoden ein, indem sie z.B. Sing- oder Greifvögel mit Nahrung vor die Kamera locken. Wenn ein Tier nicht berührt wird, kann man sicherlich von einer schonenden Methode sprechen. Das Herausnehmen der Pflanze, auf der das Insekt sitzt, mag auf den ersten Blick als ein großer Eingriff angesehen werden. In Wirklichkeit entnimmt der Fotograf lediglich einen einzigen Stängel, während beim Herunterdrücken von mehreren Pflanzen oder dem Freischneiden um ein Tier herum mehr Schaden angerichtet werden kann. Eines am Rande: Geschützte Pflanzen (z.B. Orchideen) entferne ich selbstverständlich nie.
@ Tobias: Danke für deinen Beitrag! Ich glaube, in meiner Antwort an Ines bin ich schon auf deine Bedenken eingegangen.
@ Oli: Eine Seitenansicht dieser Libellenart habe ich auf meiner Homepage, die ich hier unter diesem Bild nicht mehr verlinken darf. Gib einfach "Erythromma", "Cercion" oder "lindenii" in das Suchfeld ein und du wirst sie finden.
@ Andreas (W.): Deine Haltung verstehe ich völlig. Als ich manchen Fotografen(-innen) von der unter Makrofotografen sehr weit verbreiteten Methode des Umsetzens erzählte, zeigten sie sich überrascht und konnten sich mit dieser Methode auch (noch?) nicht so recht anfreunden. Nun, ins Studio gehe ich mit meinen Motiven nicht, das Tier bleibt in seinem Lebensraum. Die Vorteile der beschriebenen Methoden, gerade auch in Hinblick auf einen schonenden Umgang mit dem Tier, habe ich schon in meiner Antwort an Ines angesprochen. Es geht mir hauptsächlich darum die Verwacklungsgefahr zu minimieren. Das Fotografieren mit dem Lupenobjektiv erinnert stark an die Arbeit mit einem Mikroskop: Die Schärfezone ist extrem dünn, die Scharfeinstellung muss sehr präzise erfolgen. Eine minimale Verlagerung der Schärfeebene hat schon große Folgen, das gilt sowohl für das Mikroskop als auch für das Lupenobjektiv. Niemand wird auf die Idee kommen, einem Insekt oder einem Pflanzenteil mit dem Mikroskop draußen in freier Natur auf den Leib zu rücken. Also werden die Objekte nach innen geholt, dort fein präpariert und unter dem Mikroskop untersucht. Das Fotografieren mit dem Lupenobjektiv in freier Natur führt zwar nicht in die Extrembereiche einer mikroskopischen Vergrößerung, aber das Fixieren und auch das Umsetzen von Objekten müssen als die mindesten Eingriffe akzeptiert werden, denn sonst geht nicht viel.
Meine Formulierung "… was geht und was nicht geht" war etwas anders gemeint, als du sie vermutlich verstanden hast. Ich bezog mich nicht auf die Fotoethik, sondern wollte zum Ausdruck bringen, dass ich mir zutraue, einigen Bildern (besonders Libellenbildern) die Art der Beeinflussung anzusehen, denn ich habe schon viele Tiere in freier Natur und unbeeinflussten Sitzposen beobachtet. So meine ich so manches Mal sagen zu können, ob das Insekt tatsächlich so gesessen hat, wie es im Foto zu sehen ist, oder ob (bzw. wie) der Fotograf nachgeholfen hat. In einigen Fällen ist es schwer zu entscheiden, ob eine Beeinflussung der Sitzhaltung stattgefunden hat, weil der Eingriff "gut gemacht" wurde. (Ich bin nicht so unfehlbar wie der Papst und räume auch Irrtümer ein.)
@ Philip: Auch dir ein Dankeschön für deine Gedanken! Deine Anregung zur Beschreibung der Aufnahmeumstände kann ich nachvollziehen, du hast hier im Forum auch mehrere, die dich darin unterstützen. Die Fraktion der Makrofotografen im Forum ist sehr groß, sie hat bestimmt eine einfache, wenn nicht gar die absolute Mehrheit, aber nur die Allerwenigsten geben eine nähere Beschreibung ihrer Vorgehensweise an. Auch ich selber werde es wohl eher selten tun. Ich möchte mir, um ehrlich zu sein, nicht zu tief in meine Karten gucken lassen und Anleitungen zur Nachahmung geben. Meine obige Beschreibung mag als allgemeine Darstellung genügen. Ich habe mir so manches mühsam erarbeiten müssen und möchte nicht öffentlich preisgeben, wie ich z.B. eine Quelljungfer austrickse und sie vor die Kamera bekomme, ohne sie zu fangen oder zu berühren. Dabei ist die Libelle sehr zufrieden, der Fotograf auch … Gönnt mir ein paar Geheimnisse, ihr habt andere! :)
@ Thomas: Lies bitte meine an Andreas (W.) gerichteten Worte. Falls du dich auf einen bestimmten Fall beziehen solltest: Ich kann dir nichts beweisen, du kannst mich aber auch nicht überzeugen.
@ Charly, Erwin, Toph, Ronny, Michael: Vielen Dank für euer Lob!
Gruß
Jens
Vielen Dank fürs Eingehen auf meinen Kommentar! Es ist absolut verständlich und legitim, dass man nicht alle seine Tricks öffentlich darlegen will, keine Frage. Das muss auch nicht sein, ich meinte mit der genaueren Beschreibung eigentlich nur, dass man angibt, ob man Pflanzen zur Seite gebogen hat oder am Motiv direkt etwas gemacht hat, sprich umsetzen oder vielleicht auch anlocken (wie genau das dann abläuft darf gerne geheim bleiben ).
Beste Grüße,
Philip
bei so einer ausführlichen und ehrlichen Beschreibung fällt es nicht schwer bis zum Ende zu lesen.Danke Dir für Deine Ausführungen!
Deine Aufnahme lässt wie immer keine Wünsche offen,wieder einmal ein echter"Kählert"!!!
LG
Michael
ein typisches "Jensbild"
Ich kann mich an solche Aufnahme nicht sattsehen, ich mag diese detaillierte Darstellung sehr.
Technisch wieder einwandfrei.
Vielen dank auch für deine ausführliche aufschlußreiche Beschreibung.
LG Ronny
Danke dafür!
Lieber Gruss, Toph
Ich danke dir für deine interessante Beschreibung und die Ehrlichkeit, mit der du dein Vorgehen bei diesem Foto bzw. dein allgemeines Vorgehen darlegst. Vorweg, für mich stellt es kein Problem dar, wenn das Tier mitsamt Ansitz umgesetzt wird, solange es dabei nicht zu Schaden kommt (dessen ich mir bei dir 100% sicher bin) und es zur Regel wird! Ich versuche das selbst zwar wann immer möglich zu vermeiden und biege höchstens ein paar störende Halme zur Seite. Jedoch kam ich bisher auch zwei Mal in die Situation, dass ich ein Motiv umgesetzt habe, um es fotografieren zu können (diese Fotos habe ich allerdings bisher noch nicht gezeigt).
Was ich mir allgemein wünschen würde ist eine kurze, genauere Beschreibung unter den Fotos, wenn man "beeinflusste Natur" angibt: ob Halme weggebogen wurden, das Motiv umgesetzt wurde, etc. Damit sollte diese Frage von Vornherein geklärt sein, sodass es nicht zu den Verdächtigungen kommt, die wir in letzter Zeit hier mehrfach erlebt haben. Einige machen das bereits erfreulicherweise und ich hoffe, andere (mich eingeschlossen) folgen diesem Beispiel. Ich für meinen Teil nehme mir fest vor, in Zukunft kurz Auskunft zu geben, was genau beeinflusst wurde, wenn ich "beeinflusst" angebe. Eigentlich sollte dies ja auch selbstverständlich sein.
Dein letztes Beispiel ist natürlich ein Trauriges, wie es auf keinen Fall laufen darf - wobei ich aber überzeugt bin, dass die User dieses Forums der Natur, die ja zentraler Bestandteil unseres gemeinsamen Hobbys ist, den nötigen Respekt und Verantwortung engegen bringen und soetwas nicht praktizieren.
Zum Foto: Da kann ich mich wesentlich kürzer fassen: von dir gewohnte Perfektion!
Beste Grüße,
Philip
und ich dachte schon, dass es die Aufnahme einer weiteren Art aus deiner Kieskuhle ist.
Vielen Dank für deine offenen Gedanken und Ausführungen, ich habe sie mit großem Interesse gelesen.
Viele Grüße nach Burg und Glückwunsch zu einer perfekten Frontalaufnahme, die mir wieder prima gefällt, ich aber nicht verschweigen will, dass ich mich sehr auf die Seitenansicht freue.
Oli
das Bild, das ja eigentlich im Mittelpunkt eines jeden Kommentares stehen sollte, ist wie immer makellos und von hohem aesthetischen Wert.
Deine Beschreibung, die ich mit großem Interesse gelesen habe, gereicht Dir zur Ehre. Auch wenn sich mancher Bösewicht hier Ideen holen könnte, so denke ich, daß der positive Effekt einer solch klaren und ehrlichen Darlegung überwiegen sollte. Denn die Praktiken, die Du anwendest, haben ja (glücklicherweise) gewisse Grenzen hinsichtlich erzielbarer Effekte, und den "bösen Photographen" (ich habe hier überhaupt niemanden im Sinn, bitte keine Fehlinterpretationen) bringen diese meines Erachtens vertretbaren Eingriffe auf Dauer nicht weiter.
Deine Beschreibung wird hoffentlich etwas zum Forumsfrieden beitragen, der in letzter Zeit deutlich gelitten hat.
viele Grüße und Dank für Deine Offenheit
Tobias
deinen begleittext zum foto habe ich mit sehr großem interesse gelesen und ich finde ihn nicht nur äußerst informativ, ich finde ihn auch sehr gut und vor allem sehr sachlich geschrieben. für mich zeugt er von großer ehrlichkeit und hoher fachkompetenz, dafür mein respekt.
was ich mir, als nichtmakroexperte, (aber tierfreund) wünschen würde für ein naturfotografenforum wäre folgendes: ich finde es ehrlich gesagt im sinne der tiere nicht so toll wenn öffentlich praktiken beschrieben werden die zum teil einen erheblichen eingriff in das "leben" der tiere darstellen. insofern finde ich deine sichtweise und darstellung deiner vorgehensweise sehr gut, zeigst du doch, dass es nicht erforderlich ist die tiere zu berühren um gute makros zu machen. ich gehe davon aus, dass die meisten hier verantwortungsvoll und sensibel mit den tieren umgehen. allerdings gehe ich auch davon aus, dass zum teil hier auch leute mitlesen denen der behutsame umgang nicht so wichtig ist, die unter umständen nur an den tieren (nicht ausschließlich libellen) als fotomotiv interessiert sind. und ich könnte mir vorstellen, dass manch einer auf "ideen" kommt wenn er hier manches liest......
ich möchte das thema nicht dramatisieren, aber solche gedanken gehen mir in diversen fotoforen manchmal durch den kopf, ich hoffe das klang jetzt nicht zu naiv und idealistisch.
vg
ines
p.s. das foto finde ich sehr eindrucksvoll, konstruktives kann ich dazu leider nicht beitragen.
Hab den Auschnitt gesehen und gedacht"Jens".
Große Klasse.
Liebe Grüße
Erwin
Zuerst einmal vielen Dank für deine Beschreibung bezüglich der Enstehung deines Bildes. - beispielgebend - nicht nur für mich! Natürlich würden mich die diversen Tricks, die du noch auf Lager hast brennend interessieren - aber sie mögen dein Geheimnis bleiben! Das Bild selbst überzeugt genauso wie dein "Frontaldickkopffalter", zu dem ich dir nachträglich meinen Glückwunsch ausspreche. LG - Charly
Deine Ausführung habe ich mit Interesse gelesen. Gut, dass der Libelle nicht bewusst wird, was Wissenschaftler für ein "Brimborium" um ihren Namen veranstalten .
Danke dafür, dass Du zur Machart Deiner Bilder etwas sagst. Im Rahmen von Naturschutzaspekten, also nicht wie Dein Negativbeispiel am Ende, würde ich sagen: jeder so, wie er es für richtig hält. Was mir am Herzen liegt, ist das Benennen der Manipulationen vor Ort, bzw. ein kurzer Hinweis à la "Beeinflusste Natur". "Das Ergebnis zählt alleine", was man oft hört - das sehe ich persönlich anders, wie Du offensichtlich auch. Und Ehrlichkeit ist dabei das einzige, was weiterbringt, denn nicht immer sieht man die Manipulationen mit ungeübtem Auge.
Bis auf wenige Ausnahmen greife ich persönlich nicht ein, sondern nutze die gegebene Situation aus. Aber nicht, weil es der einzig denkbare Weg ist, sondern weil sie mir persönlich mehr Befriedigung bei unserem wunderbaren Hobby gibt.
Nochmals also Danke für Deine Ehrlichkeit und offenen Worte.
Zum Bild: ja, vielleicht nichts grundsätzlich Neues, aber dennoch technisch klasse umgesetzt.
Viele Grüße
Michael
Doch - ich habe mich soweit durchgekämpft - Danke für das ausführliche Statement!
Aber zum Bild
Eine sehr gelungene Aufnahme, bei der ich keinen "Makel" entdecken kann - die Schärfe sitzt auf dem Punkt, das Verhältnis/der Bildschnitt zwischen Ansitz und Libelle ist präzise gewählt und der Hintergrund angenehm (was ja neben dem Wind ein zweiter Punkt für das Umsetzen gewesen sein dürfte )
Danke fürs Zeigen und Schreiben
Andreas