Eingestellt: | 2022-01-10 |
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Aufgenommen: | 2021-09-16 |
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Lange habe ich überlegt, ob ich dieses Bild einstellen soll... das liegt daran, dass mich diese Situation wirklich sehr mitgenommen hat und nicht nur mich, sondern auch alle anderen, die davon Zeuge wurden - darunter gestandene, nicht gerade übersentimentale Männer. Die Hyäne hatte das Gnu gerade erwischt, als wir vorbeifuhren - die ursprüngliche Jagd selbst hatten wir nicht gesehen. Das Gnu schaffte es sogar noch einmal, zu entkommen. Allerdings hatte die Hyäne ihr bereits den Bauch aufgerissen und Magen und Gedärme hingen heraus. Dadurch hatte die Hyäne natürlich leichtes Spiel, das junge Gnu wieder zu fangen (dies zeigt gerade die Szene auf dem Bild). Was danach folgte, ging uns allen an die Nieren - ich habe auch nur sehr wenige Bilder gemacht. Klar ist auch das Natur, aber im Gegensatz zu Leoparden, Geparden und Löwen töten Hyänen ihre Beute nicht durch einen Kehlbiss, bevor sie anfangen zu fressen. Und das ist heftig. Das arme kleine Gnu hier lebte mindestens noch 20 Minuten, während die Hyäne bereits einen guten Teil seines hinteren Unterleibs gefressen hatte und bereits an seinem Hüftknochen nagte. Und auch das ist Natur und passiert täglich. In den Savannen Afrikas und überall auf der Welt, im Großen wie im Kleinen. Daher habe ich mich entschieden, das Bild doch zu zeigen... Auch die Hyäne tut dies nicht aus Böswilligkeit, sondern weil sie selbst überleben will. Nun bin ich sehr gespannt, was ihr von dem Foto haltet. Darf man nur die schönen Seiten der Natur zeigen? Den Moment, in dem sich Jäger und Beute hier direkt in die Augen schauen, finde ich trotz allem spannend... Liebe Grüße, Heike |
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Technik: | NIKON D850, 300.0 mm f/4.0 1/1250s, F/4, ISO 2500, 300mm M, Manueller Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 889.2 kB 1200 x 800 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 1 Zu den Tophits
Teilnehmer Tierbild des Monats Januar 2022 |
Ansichten: | 210 durch Benutzer982 durch Gäste |
Schlagwörter: | hyaene gnu jagd beute savanne afrika maasai mara kenia crocuta crocuta tuepfelhyaene streifengnu |
Rubrik Säugetiere: | |
Serie Afrika: |
danke für das Bild und die Geschichte dazu.
Die Natur ist kein freundlicher Ort, sondern absolut gnadenlos. Wir als Menschen haben uns durch unsere Fähigkeiten weitgehend abgekoppelt und vergessen das deshalb gerne, romantisieren. Es ist gut, an die Wirklichkeit zu erinnern.
@ alle: auch ich reagiere nicht bei jeder Jagd in der Natur so sensibel und betroffen. Es ist eben Natur. Wir haben in Kenia auch zwei weitere erfolgreiche Jagden gesehen (Gepard-Familie erbeutete junges Impala, Schakale erbeuteten neugeborene Thomson-Gazelle). Das ist Natur und auch als solches einzuordnen, kein Ding. Aber mit anzusehen, wie dieses junge Gnu hier noch fast eine halbe Stunde (und das ist verdammt lang, glaubt mir!) weiterlebte, während ein sehr großer Teil von ihm bereits gefressen war und es dabei auch immer noch schrie (!) und den Kopf hob, war richtig richtig schlimm. Man betet nur noch, dass das Tier sterben darf! Ich dachte eigentlich immer, dass die Opfer in solchen Fällen schnell sterben, aufgrund des Schocks und/oder Blutverlust. Das war hier definitiv nicht der Fall...
Und auch das ist eben Natur und mit Sicherheit weniger "schlimm" als so vieles, was Menschen als scheinbar intelligente und reflektierte Spezies bewusst tun.
LG, Heike
In der Natur gelten andere Gesetze, fressen und gefressen werden.
Hier reguliert sich alles von selbst, und das ist auch gut so.
....vieles wäre besser wenn der Mensch weniger in diesen Rythmus eingreifen würde.
Auch wenn diese Szene brutal wirkt, aber so ist nun mal die Natur.
Auch die weniger gemochten Individuen wollen leben.
Fängt doch bei uns mit der Spinne an, die gerade einen sooo hübschen Falter im Netz zappeln hat.
Ich finde diese Szene bärenstark fotografiert.
Und....ich gönne der Hyaene den Jagderfolg Auch sie will leben....
L.G Stefan
Und nein, ich verurteile nicht, wenn ein Raubtier seine Beute schlägt. Ich mag auch viele Raubtiere sehr sehr gerne! Nur musste in diesem speziellen Fall das arme Gnu wirklich noch sehr lange leben und schreien, während es schon fast zur Hälfte aufgefressen war. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist. Und das war schon arg heftig...
LG, Heike
Gratuliere dir zu dieser einmaligen und nicht alltäglichen Aufnahme. Das vergisst du sicher nie mehr. Schlimm oder grausam finde ich es nicht! Die Natur auch nicht. Das denkt nur der Mensch.
vg Walter
LG, Heike
ich finde es auch o.k. daß Du das Bild einstellst, die Natur ist halt so.
Ich bin ( war ) Jäger und es geht mir ähnlich wie Dir wenn ich wildernde Hunde beim Rehwild sehe.
Hunde haben dieselbe Gewohnheit wie die Hyänen, sie fressen bei lebendigen Leibe das Rehwild vom Hinterteil her auf.
https://www.t-online.de/nachri [verkürzt] ifahrer-filmen-das-grauen.html
BG KHL
LG, Heike
Ja, da hast du absolut Recht, Heike, und trotzdem neigt das menschliche Herz dazu, Partei zu ergreifen
für das Opfer ... Ich glaube, ich hätte das Foto deshalb auch psychisch nicht in den Kasten kriegen
können (vom know-how ganz zu schweigen!)
Ja, nicht nur die schöne und dekorative Seite der Natur darf man hier zeigen ... die "grausame" gehört
auch dazu: fressen und gefressen werden ...
LG
Pascale
LG, Heike
So was schaue ich mir lieber an, als irgendwelche fingierte Workshopfotos von Wildtieren oder Vögel.
Heike, ich findßs genial ****
Gruß Rainer
LG, Heike
ein wahnsinnig reales ND! Ich hätte die Szene wohl nicht zu Ende anschauen können. Schon als ich einmal
einen Graureiher sah, der sich ein Entenküken holte, das er dann an einem Bein aus seinem Schnabel hängend wegschleppte, konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Wie sehr muss so eie Szene an die Nieren gehen.
Noch 20 Minuten leben, während man aufgefressen wird, was für eine unsägliche Qual für das junge Gnu. Und das passiert eben jeden Tag tausendfach in der Natur.
Manchmal wünsche ich mir, nicht so dünnhäutig zu sein.
Das Bild ist uglaublich gut liebe Heike...mein GW, dass du die Nerven behalten hast und das Foto schiessen
konntest.
LG,
Marion
Abends im Camp hat der am "coolsten" wirkende Typ das Glas auf das kleine Gnu erhoben... es hat uns alle lange beschäftigt...
LG, Heike
Du hast es selbst geschrieben. Auch eine Hyäne will und muss überleben. Eine starke Aufnahme und ein starkes Naturdokument. Ich finde es gut das du es hier zeigst.
Gruß Hans-Werner
LG, Heike
das ist eine tolle Scene , die Natur ist grausam
LG Georg
gut dass du dieses Bild zeigst, so ist es in der Natur solange der Mensch nicht dazwischen funkt!
Glaube gerne dass diese Situation tief geht und noch lange Zeit nachhängt.
Liebe Grüße Horst
LG, Heike
ja....so ist die Natur.....
Ich habe mal vor längerer Zeit gehört, dass die Tiere, die gerissen werden, einen so hohen Adrenalinausstoss haben sollen, dass sie die Schmerzen nicht so arg fühlen würden. Ich wünsche es ihnen.
Die Szene hast du fototechn. astrein festgehalten.
Wie schön, wenn auch Männer bei solchen Beobachtungen auch noch weich werden...... :thumbsup:
LG
Christine
LG, Heike
Fressen und gefressen werden.
So ist nun mal die Natur.
In diesem Bild wird ja ich sage mal nur angedeutet was da gerade passiert.
Daher finde ich diese Szene genau passend fotografiert.
Man sieht kein Blut oder das was nach diesem Bild noch folgt.
Jeder kann sich den Rest bestimmt gut vorstellen wie es weitergeht und das ist auch gut so.
Mehr muss man nicht unbedingt zeigen.
Ich finde das Bild absolut sehenswert Heike.
LG André
LG, Heike
da bin ich gerne bei dir und greife dir sogleich unter die Arme.
Klar ist das Naturfotografie! Und wie...
Wenn dein gelungenes Bild hier nicht gut angenommen wird, würde mich das nachdenklich machen...
Es zeigt ja keine wirklich abstoßende Details!
Liebe Grüße
Reinhold
LG, Heike
Eine Doku eben die du uns hier präsentierst.
Gruß, Siggi
LG, Heike
klar das Bild und vor allem der Text dazu geht an die Nieren. Aber auf jeden Fall solltest Du so ein Bild hier auch zeigen. Gerade wenn es so gut dokumentiert ist.
Viele Grüße
Wolfram
Dein Foto ist eine natürliche Doku, hätte ich auch gemacht und gezeigt!:thumbsup:
Danke Dir, Folkert!