Wisch und weg...
Eingestellt: | 2018-07-30 |
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Aufgenommen: | 2018-07-29 |
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...Nachbars Kater sehr geschwind |
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Schlagwörter: | katze - eichhorn eichhoernchen |
Rubrik Mensch und Natur: |
LG Kai
völlig richtig was du schreibst!
LG Thorsten
@ Kai,
@ All: In Australien sind Katzen, Ratten und allgemein am Boden lebende Räuber auch ein großes Problem, da die Tierwelt dort nicht an solche Räuber angepasst ist, da es sie früher ohne Zutun des Menschen nicht gab. Gleiches gilt für Neuseeland und andere abgeschottete Regionen (z.B. Inseln, Bergtäler usw)
In Europa aber ist die Situation eine völlig andere: Hier gab es schon immer Räuber, die ähnlich wie Hauskatzen jagen, mit sehr ähnlichem bis gleichem Beutespektrum: Wildkatzen, Fuchs, Marder etc.
Die Tierwelt bei uns ist also an Räuber, die wie Katzen jagen angepasst, deshalb werden Hauskatzen auch hier keine Tierarten ausrotten.
In manchen Gegenden vor allem an Stadträndern, auf Dörfern, ist die Hauskatzendichte oft recht hoch, höher als sie es von Natur aus wäre, also doch eine Gefahr? Katzen werden ja auch gefüttert und jagen deshalb weniger als z.B. Wildkatzen. Es gibt verwilderte Katzen, die überleben in der Regel aber nicht lang, da sie an das Klima hier bei uns schlecht angepasst sind, da sie ja aus dem Balkan/Nordafrika stammen. (Falbkatze)
Die Römer haben Hauskatzen hier in Mitteleuropa zum Schutz ihrer Getreidevorräte eingeführt, also schon vor ca. 2000 Jahren. Dann müssten Hauskatzen ja schon manche Arten hier ausgerottet haben, haben sie aber höchstwahrscheinlich nicht. Denn kein Räuber rottet seine Beutetiere aus, wenn die Beutetiere an diesen Räuber angepasst sind, (siehe oben).
Zu dem ganzen Thema gibt es für Mitteleuropa nur zwei ernsthafte langfristige Studien, eine von einem Biologen, der seit vielen Jahren den Einfluss von Katzen, auf besonders die Vogelpopulationen, in Vorstädten mit hoher Katzendiche in der Schweiz, über Jahre untersucht hat.
Mit folgendem Ergebnis:
In Gegenden mit hoher Hauskatzendichte (ca. eine Katze/Garten) erbeuten Katzen im Schnitt 12% der Singvögel in einem Jahr. Das hört sich erst einmal nach viel an, wenn man das auf Land hochrechnet und dann die absoluten Zahlen nennt, was in manchen Untersuchungen gemacht wird, ist der Aufschrei groß.
Aber Katzen erbeuten in erster Linie kranke und schwache Tiere, die sowieso schlechte Überlebenschansen haben. Und ca 70% der Jungvögel überleben auch ohne Hauskatzen nicht das 1. Jahr.
Gesamtergebnis dieser Studie:
Hauskatzen haben keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtpopulation der Singvögel, die Artenzusammensetzung änderte sich nicht signifikant. Und nicht eine Art wird duch Hauskatzen in ihrem Bestand bedroht. Wie gesagt ist das das Erbebnis der bislang umfangreichsten wissenschaftlichen Untersuchung zu dem Thema in Mitteleuropa.
2. Studie:
Die 2. umfangreiche wissenschaftliche Studie wurde in England, von einem anderen Biologenteam über Jahre durchgeführt, die Ergebnisse wurden in diesem oder letzten Jahr veröffentlicht, wenn ich mich recht erinnere. Die kamen zu einem sehr ähnlichen Ergebnis:
Die Singvogeldichte nahm zwar leicht ab (In erster Linie durch Abwanderung in Gegenden mit geringerer Katzendichte), die Artenvielfalt erhöhte sich jedoch, und keine Art wurde durch Hauskatzen an den Rand der Ausrottung gebracht, auch nicht lokal.
Artenvielfalt durch Katzen erhöht? Wie das??
Beutegreifer erhöhen in der Regel die Artenvielfalt, wenn die Beutetiere an die Prädatoren angepasst sind, ein biologisches Prinzip. Man kann sich das folgendermaßen klar machen: Viele Beutegreifer sind Opportunisten (auch Katzen), nehmen also das, was sie am leichtesten erbeuten können. (Bis auf die Spezialisten) Wenn sich z.B. eine Nagetierart auf Kosten der anderen Arten stärker ausbreitet, erbeuten Beutegreifer eher sie, auch weil sie sich an deren Verhaltenweisen anpassen und sie damit häufiger erbeuten.
So geschehen in Teilen Südamerikas, in denen durch intensive Jagd der Jaguar verschwand, Folge: Die Artenvielfalt an bodenlebenden Säugern reduzierte sich in den Folgejahren teilweise dramatisch.
Das soll jetzt auch kein Besserwisservortrag werden.
Nur noch eines zur Schweizer Studie:
Aus rein menschlicher Nutzensicht, sind Hauskatzen sogar sehr vorteilhaft für uns, da sie zu ca. 90% kleine Nagetiere erbeuten. (Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Wühlmäuse etc)
Wer Probleme mit Ratten auf seinem Grundstück hat, sollte sich eine Hauskatze anschaffen. Ausgewachsene Ratten sind zwar sehr wehrhaft und viele Katzen trauen sich auch nicht an sie heran, Ratten leben aber in engen Gemeinschaften und haben Angst um ihre nicht so wehrhaften Jungtiere. Und wenn sie häufig Katzen in ihrem Revier wahrnehmen, suchen sie sich oft ein neues Revier. (Soll besser wirken als Rattengift, jedenfalls lokal. Die Ratten sind dann zwar nicht tot, aber woanders Mit dem Hintergrund das durch Rattengift eh nicht alle umgebracht werden, da einige zu vorsichtig und schlau sind)
Nachtrag:
Im Mittelalter wurden Katzen stark bejagt und viele aus Aberglaube getötet, der Bestand an Hauskatzen brach geradezu ein. Folge: Ratten und Mäuse haben sich als Kulturfolger übermäßig vermehrt und damit auch Pestflöhe. Ohne die starke Dezimierung der Hauskatzen hätte es diese verheerende Pestepidemie in Europa wahrscheinlich nicht gegeben. (Meinung eines Historikerteams, einer Sendung über das Mittelalter die ich neulich sah, ob das so stimmt, lassen wir mal dahingestellt)
@ Wolf: Übrigens ein gelungenes Bild, das auch sehr gut die Dynamik ausdrückt, mir gefällt das Bild, die Situation weniger. Aber so ist die Natur. Danke fürs Zeigen
LG Thorsten
Auch mich hat dein Foto sehr bewegt.
Und auch ich finde - ein tolles Beispiel dafür auf was es in Wirklichkeit für den Betrachter ankommt. Fern aller Regeln von Perspektive, Schnitt, Schärfe usw...
Glückwunsch zu diesem Schnappschuss!
Besten Gruß
Ike
ehrlich gesagt, weiss ich ja, dass es Natur ist, aber es macht mich trotzdem immer wieder wütend zu sehen,
wie gut genährte, fette Hauskatzen sich an Vögeln, Eichhörnchen, Eidechsen etc. vergreifen, nur um des 'Tötungsspasses'
wegen, nicht weil es um's Überleben geht, wie das sonst in der Tierwelt ist.
Gute Doku lieber Wolf,
Viele Grüsse,
Marion
Bei all diesen Diskussionen fehlt eine sinnvolle und abgesicherte Datengrundlage. Wer will wirklich wissen, wie viele % der Gesamtpoulation auf das Vorhandensein von Hauskatzen im Garten zurückgehen. Wieviel würde die Wildkatze erbeuten, wenn sie der Mensch nicht weitgehend ausgerottet hätte?
Ich glaube das ist eine sehr emotionale Diskussion, die jede Seite für sich mit redlichen, manchmal aber auch unredlichen Kniffen für sich zu nutzen sucht. Lassen wir uns von beiden Seiten nicht den wachen Verstand rauben und den Blick für das Große und Ganze nicht verlieren!
man könnte sich jetzt sicherlich trefflich darüber streiten, ob wildernde Katzen eine Gefahr für die Fauna darstellen. Eine interessante und ungewöhnliche Doku ist es in jedem Fall. Und dein Bild macht etwas, das viele andere Bilder inzwischen nicht mehr können: Es erzeugt Emotionen.
Beste Grüße
Gunnar
ps:
Ich habe das Bild daher mal zu Mensch & Natur verschoben.
VG Gunther
aber leider die tägliche Realität!
VG Thomas
Danke für die spannende Doku. Schade um das Eichhörnchen. Ansonsten möchte ich mich Angelikas Beitrag anschließen.
Ich könnte mir das Bild auch gut bei Mensch und Natur vorstellen.
Noch viel schlimmer sind im übrigen die Hauskatzenhalter, die ihre Tiere unkastriert herum laufen lassen...
LG
Ruth
schade um das Eichhörnchen, sieht man sie mittlerweile nur noch selten und wenn, dann häufig leider überfahren der der Straße.
Gruß
Andreas
bei all den geschilderten Tatsachen und Vorfällen sind tatsächlich nicht die Katzen schuld! Es ist - wie fast immer - der Mensch. Der hat Katzen in alle Teile der Welt geschleppt, wo sie nicht hingehören, und sie dort dann mehr oder weniger sich selbst überlassen. Der Mensch meint auch häufig (aus einer falschen romantischen Vorstellung heraus), man müsse Katzen unbedingt im Freilauf halten, weil sie sonst unglücklich wären (was sie nicht sind, solange sie es nicht anders kennen - und was übrigens auch den Katzen unendlich viel Leid und Tod bringt) usw. Wo es keinen wirklichen Grund gibt, sie frei laufen zu lassen (wie z.B. auf einem Bauernhof, wo sie definitiv auch als Mäusejäger gehalten werden), gehört eine Hauskatze ins Haus (wie der Name schon sagt ). Das ist jedenfalls meine Meinung dazu. Dann wären solche Vorkommnisse zumindest wesentlich seltener. Die Katzen selbst können aber nichts dafür - es ist ihr Instinkt. Und der hat auch nichts mit "Tötungslust" zu tun. Jedenfalls wesentlich weniger als bei jedem menschlichen Hobbyjäger.
Auf jeden Fall gut, daß Du mit Deinem Bild darauf aufmerksam machst Wolf!
LG,
Angelika
Das wäre eigentlich ein Beitrag für die Rubrik Mensch und Natur, denn hier ist der Mensch ja die eigentliche Ursache für dieses Problem.
Viele Grüße
Wolfram
ein getötetes Hauskaninchen angeschleppt und liegen gelassen.
Meine Eltern durften es dann entsorgen...
LG,
Marion