Eingestellt: | 2018-04-15 |
---|---|
JP © | |
In Südostasien bekommt man auf Märkten ja häufig die kuriosesten Dinge zu sehen. Gebratene Ratten, Eichhörnchen und Singvögel sind dabei keine Seltenheit. Auch andere Vogelarten stehen häufig zum Verkauf - manchmal tot, manchmal lebendig. Anfang des Jahres war ich einige Wochen in Laos unterwegs, wo ich vor allem auf diese Whiskysorten aufmerksam geworden bin. Händler bieten sie auf den Märkten an und stützen sich bei ihren Geschäften auf die exotischen Tiere in den Flaschen. Neben Kobras gab es auch die großen Tokeh Geckos oder große Hundertfüßer. Ob es nur ein Produkt für Touristen darstellt oder tatsächlich auch aus irgendwelchen Gründen so konsumiert wird, konnte ich während meines Besuchs nicht feststellen. Es ist dennoch ein komisches Gefühl diese Waren so angeboten zu bekommen. |
|
Technik: | Brennweite 35mm 1/160 Sekunden, F/3,2, ISO 2500 Belichtungsautomatik, Korrektur -1 , automatischer Weißabgleich Canon EOS 5D Mark III Sigma 35mm f/1.4 Art |
Größe | 398.7 kB 1000 x 667 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 17 Zu den Tophits
7. Platz "Mensch und Natur"-Bild des Monats Juni 2018Bild der Woche [2018-06-11] |
Ansichten: | 395 durch Benutzer878 durch Gäste |
Schlagwörter: | laos jan piecha kobra whisky schlange |
Rubrik Mensch und Natur: | |
Serie Laos: |
ein sehr ausdrucksstarkes Bild, das auch ruhig hätte Bild des Monats werden können.
LG Thomas
für mich ist das eine rundum gelungene und vor allem spannende Aufnahme zum Thema Mensch und Natur. Spannend vom Motiv, das ungewohnt und vergleichsweise unverbraucht ist; spannend von den Farben: das Rot und die Schlange wirken aggressiv; und spannend von der gesamten Situation: jemand hält eine Flasche mit einer darin unheimlich drapierten Schlange in die Höhe, während im Hintergrund eine andere Person zu sehen ist, die in Richtung Motiv guckt. Der Titel klärt mich darüber auf, worum es hier geht, und mit ein wenig Fantasie gibt das Bild diese "Kurzbeschreibung" wieder. Die bunten Stoffe (?) im unscharfen Hintergrund lassen mich an einen belebten fernöstlichen Bazar denken, die Person im Hintergrund könnte der Händler oder ein Käufer sein.
Sehr gelungen finde ich ebenfalls die Umsetzung. Das Bild konzentriert sich auf das Wesentliche, wobei es trotz des engen Schnitts alle Informationen enthält, damit ich eine Vorstellung von der gezeigten Situation bekomme und das Bild "lesen" kann. Spätestens der Titel würde meine Gedanken in die richtige Richtung lenken. Im Übrigen empfinde ich die Komposition als harmonisch und durchdacht.
Und du hast dir ein relevantes Thema zu Mensch & Natur ausgesucht. Wenn man in den Tagesnachrichten oder den Medien verfolgt, wie stark gefährdeten Tieren trotz Schutz nachgestellt wird und wie Touristen oft nichtsahnend (oder man könnte auch sagen: gedankenlos) daraus hergestellte Tierprodukte nach Europa einführen, deren Handel verboten ist und zum Teil auch streng geahndet wird, dann erhält das Bild eine ganz besondere Brisanz.
Ich hatte eigentlich gehofft, das Bild im Wettbewerb zu sehen (den es sehr knapp verfehlt hat). Weil es für mich eine besondere Aufnahme ist, wie wir sie hier eher selten gezeigt bekommen, und weil das Thema relevant ist, nachdenklich stimmt und das Potenzial für Diskussionen besitzt, habe ich es nun zum Bild der Woche gewählt, obwohl es schon einige Monate alt ist. Bei der Auswahl spielte auch der Gedanke mit, dass ein thematisch verwandtes Bild den „Wildlife Photographer of the Year"-Award 2017 erhalten hat (Nashorn mit abgesägtem Horn: Link zum National History Museum;; man beachte auch die Begründung unter dem Bild.) Beide Bilder, Nashorn und Schlange, sind symbolisch für den oft grausamen und unnötigen Tod von Tieren.
Viele Grüße
Gunnar
vielen Dank für deinen Kommentar und natürlich auch für die Wahl zum Bild der Woche. Freue mich sehr darüber! Vor allem hast du die Aufnahme auch ganz genau so gedeutet, wie ich sie mir als Fotograf überlegt habe. Das Dreieck aus dem "Produkt Wildtier" mit der Verkäuferin dahinter. Die vielen Farben der Tücher und Stoffe sollten den exotischen Touch liefern und die Verkäuferin habe ich gezielt sehr unscharf einbezogen, damit man noch sieht, dass es sich um einen Verkaufsstand handelt. Ich denke, man kann sich die Situation durchaus etwas bildlich vorstellen, auch wenn man nicht vor Ort war. Dein Kommentar zeigt es zumindest. Ich selbst habe mich auch gewundert, wieso so manches Bild im Monatswettbewerb aufgetaucht ist und diese Aufnahme nicht, aber so ist es halt in einem Forum. Ich finde es schön, dass du dem Bild und der Thematik hiermit noch einmal zu etwas mehr Aufmerksamkeit verhilfst.
Viele Grüße
Jan
in dem Monat, wo du das Bild hochgeladen hast, war kein Monatswettbewerb für die Kategorie. Ich hatte mich darüber auch bei einigen meiner Bilder gewundert. Aber bei Umstellungen am System kann es sich mal verzögern. So ist es ja gut, dass dein Bild als BdW eine Würdigung und Anerkennung bekommt.
VG Simone
danke für deine Rückmeldung. Ich habe gerade noch Kais Kommentar und deine Bildbeschreibung gelesen, wobei mir auffiel, dass eure Gedanken und Assoziationen in eine etwas andere Richtung gingen. Ich finde diese andere Seite des Bildes -- die Kultur anderer Länder und Völker -- aber genauso interessant und den Aspekt von Kai nachvollziehbar und gut begründet. Tatsächlich weiß ich nicht, ob die hier gezeigte Schlange unter die gefährdeten Arten und ein Handelsverbot fällt, aber zumindest sind solche Produkte häufig betroffen (Ein Beispiel: Link zum deutschen Zoll).
Viele Grüße
und in der Hoffnung, dass sich unter deinem Bild noch der eine oder andere Kommentar einfindet
Gunnar
Glückwunsch zum Bild der Woche. Ein wichtiges Bild, wie ich meine, das auch sehr gut vermittelt, worum es geht. Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Ist nur die Frage, ob diejenigen, die es wachrütteln soll(te), es sich anschauen bzw. überhaupt kapieren.
LG,
Angelika
ich hatte das Foto noch nicht gesehen;
weiß von einigen der diversen Praktiken - trotzdem, das Foto und auch Deine Erläuterungen und vor allem auch die Schlange im Glas haben mich direkt noch einmal sehr berührt..
das Foto ist für mich sehr ausdrucksstark
Herzliche Grüße
Luise
PS:noch ein Gedanke auch wegen Kais Einlassung - im Link war auch das Nashornbild erneut erschütternd, obwohl ich davon weiß..
es geht mir nicht darum, die asiatischen Praktiken zu verurteilen; ich fühle mich auch etlichen asiatischen Denkmodellen sehr verbunden; es geht auch nicht darum, uns "besser" darzustellen;ich kenne Berichte über die Praktiken in Schlachthöfen...; es geht, denke ich, um eine Bewußtseinsänderung, im Verhältnis zu den Tieren und letztendlich der Natur als Ganzes (wo auch immer)...ganz großes Thema.. da ist schon einiges unterwegs, aber noch viel zu wenig, meine ich..
ich denke auch, dass es eine Aufnahme ist, die in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken anregen kann. Während ich die Aufnahme dieser Schlange gemacht habe, waren meine Gedanken allerdings auch eher in der von dir genannten Richtung. Ich hatte oft das Projekt "Photographers against wildlife crime" von Britta Jaschinski, Keith Wilson und deren vielen beteiligten Fotografen im Kopf.
LG Jan
Insofern: Ein Bild, das auf eine grundsätzliche Problematik des Verhältnisses zwischen Mensch und Tier hinweist, das aber gleichzeitig dadurch vom Thema etwas ablenkt, weil es halt in Asien, "so exotisch" ist und das Problem somit sozusagen "auslagert".
Gruss Kai
dieser Gedanke ist mir dort auch immer wieder in den Kopf gekommen. Ich habe bewusst diverse Märkte besucht und auch fotografisch dokumentiert, weil es mich einfach interessiert hat. Zum einen, weil es irgendwie die Kultur und den Alltag des Landes zeigt, zum anderen um die Mensch & Natur Debatte mit der Kamera etwas zu verfolgen und darüber hinaus auch einfach aus Neugier, ob ich doch mal eine spannende Tierart zu Gesicht bekomme, die ich so während meines Aufenthalts nie gesehen hätte (z.B. Fischarten).
Während ich an den Fleischständen vorbeigelaufen bin, fand ich es zunächst auch erschreckend. Dennoch habe ich viel Zeit dort verbracht und mir währenddessen bewusst gemacht, dass es doch überall auf der Welt das Gleiche ist. Wir verstecken es nur besser. Dort ist es hingegen noch so, dass nichts verschwendet wird. Das Blut wird getrunken, alle Innereien werden verkocht und das Fleisch verkauft. Köpfe, Beine, eben alles was am Tier dran war wird irgendwie verwendet. Große Müllcontainer voller tierischer Produkte wird man hier vermutlich vergebens suchen.
Danke für deinen Kommentar. Ich finde es gut wenn man sich zu dem Thema Gedanken macht und diese auch untereinander austauscht.
Viele Grüße
Jan
Andre Länder,- andre Sitten- mich hat's gehörig gegruselt.
Viele Grüße
Wera
Ein guter Beitrag für Mesch und Natur!
LG
Ruth