Eingestellt: | 2015-08-17 |
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"Jahrtausende fühlt man sich zurückversetzt, die kalte Öde gibt ein Bild von dem Chaos, ehe das Licht kam: die Erde war wüst und leer. Es war nicht immer so, wie wir es sehen, es wird auch nicht immer so bleiben, nur die Starrheit täuscht völlige Leblosigkeit vor. Die Zeit steht scheinbar still hier, aber wie das unsichtbar arbeitende Stundenrad im Uhrwerk, wandelt sich durch die Jahrzehnte langsam das Bild. Auch hier ist die vulkanische Tätigkeit noch nicht erloschen [...]. Das Schweigen der Weiten stört kein Laut als der Wind, der um die Klippen singt, die hinter unserm Rücken jäh zum Knebel-See abfallen, kein wahrnehmbarer Wechsel als das Wandern der Schatten vom Wandel der Sonne vorgeschrieben. Wenn hier der Hochsommertag vorüberzieht, ohne daß sein Licht einen Hauch jauchzenden Lebens weckt, wie mag die Winternacht aussehen?! " Ina von Grumbkow, "Isafold - Reisebilder aus Island", 1909 Der Winter war/ist dieses Jahr hartnäckig im Hochland. Nicht die warmen Farbtöne dominierten im Juli die Askja sondern ein kaltes Meer aus Schnee. Nach einer zweiwöchigen Umrundung der Dyngjufjöll ließ ich es mir trotzdem nicht nehmen über große Schneefelder zumindest bis zum östlichen Rand der Caldera zu stapfen um einen Blick ins vereiste Auge der Lavawüste zu werfen. Die Wetteraussichten verhießen nichts Gutes und lange verhüllten Wolken die Gipfel. Glücklicherweise klarte es genau im richtigen Moment ein wenig auf. Links hinter den höchsten Gipfeln der Dyngjufjöll sind die Wolken der "Wettermaschine" Nýja-Holuhraun zu sehen. Die Hitze dort erzeugt noch immer ein ganz eigenes Wetter, mit Wirbelwinden und dramatischen Wolken. Erst spät nach Sonnenuntergang konnte ich mich von dieser Szenerie lösen und machte mich auf den Rückweg nach Dreki. Es war Anfang August und Dunkelheit kündigte bereits leise den nächsten Winter an. Dadurch war es gar nicht mehr so einfach den richtigen Weg zu finden… Eine kleine Zusammenfassung mit Fotos, Videos und Zeitraffern von der Trekkingtour im Juli findet ihr in meinem ersten Video: Goða Ferð |
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Technik: | D7100, Sigma 8-16 Panorama aus 9 x 12mm Querformat (Ausschnitt) f/8, 1/125sec Stativ + Nodalpunktadapter |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 672.6 kB 3000 x 876 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 20 Zu den Tophits
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Ansichten: | 70 durch Benutzer385 durch Gäste |
Schlagwörter: | island iceland askja oeskjuvatn Ódáðahraun odadahraun wueste lava caldera see winter eis schnee dyngjufjoell wattsfell joensskarð 2015 august Þorvaldstindur holuhraun vulkan primordial landscapes víti viti nýja nýja holuhraun nyja holuhraun |
Rubrik Landschaften: | |
Serie Zu Fuß und auf Ski durch das Ódáðahraun: |
Schön dass du uns an deinen Wanderungen teilhaben lässt.
LG Horst
LG
Jens
deine Bilder von Island haben etwas besonderes für mich. Auch wenn sie manchmal garnicht so spektakulär vom Licht her sind, sie haben eine Seele und insbesondere in Verbindung mit den Texten berühren sie mich stets. Aufgrund der großen Faszination dieser Landschaft, aber auch aus persönlichen Gründen bin ich sehr verbunden mit dieser kargen Insel aus Feuer und Eis und deine Fotos erwecken stets Sehnsucht und Erinnerungen. Großartig auch deine Berichte und dickes Kompliment für das Video, das ist toll gemacht.
Ich weiß nicht ob du Vorträge hälst, wenn nicht, du solltest es tun , deine Leidenschaft, dein Wissen über das Land und dazu die Bilder, ich bin sicher du würdest ein großes Publikum fesseln.
VG
Ines
Deine Worte tun richtig gut, vielen Dank dafür!
Mal schauen ob es vielleicht irgendwann mal die Möglichkeit gibt. Einen kleinen Vortrag gab es zur Ausstellungseröffnung ja bereits und das hat sogar etwas Spass gemacht... :)
LG
Jens
Dankeschön für Eure netten Kommentare! Es freut mich, dass ihr ein wenig Gefallen am Foto und auch am Video findet.
@ Angelika: Flammend rotes Gestein hätte man von diesem Standpunkt kaum gesehen. Es befindet sich vor allem im Öskjuopp hinter den Bergen auf der rechten Seite. Hier dominieren eher Okkertöne.
Viele Grüße
Jens
Mensch, ist das eine schöne Landschaft .......
Gruß angelika
da würd ich jetzt auch gern stehen - seufz...
Ein grossartiges Landschaftspano in bestechender Qualität ist das.
absolute Extraklasse!
LG
Stephan
Aber ich glaube auch, daß dies hier der Normalzustand ist ...ein tolles Bild.
Gruß angelika
eine beeindruckende Aufnahme mit einem wunderbaren Text, an dem du uns teilhaben lässt,
man kommt ins Meditieren.
Auch dein sehr geschmackvoll zusammengestelltes Video mit passender Musikuntermalung spricht mich sehr an.
LG Ute
zunächst einmal: Schön, dass Du gesund und munter zurück bist, dass Du offenbar im Tausch mit der Ausrüstung einen Rucksack voller Erlebnisse und beeindruckender Bilder mitgebracht hast, die wir genießen und an denen wir teilhaben können (und dass Du dieses Jahr mehr Glück mit dem Wetter hattest?)!
Die warmen Erdtöne dieses Bildes, gepaart mit der winterlichen Hochsommerlandschaft und dem feinen Wolkenbild begeistern mich sehr. Wie gern hätte ich diese Szene selbst erlebt.
Dein Video ist ebenso faszinierend - Klasse Bilder, sehr guter Schnitt und passende Musik.
Danke auch für Zitat und Textausschnitt - da triffst Du meinen Nerv .
Das klingt jetzt etwas nach Lobhudelei...aber wenn meine Eindrücke nicht so wären, würde ich es nicht schreiben.
Viele Grüße
Jutta
P.S. und hattest Du ein Glück, wenigstens teilweise dieser unsäglichen Hitze hier zu entgehen.
Danke! :)
Mit Wetterglück kann man die Bedingungen dieses Jahr wohl nicht beschreiben. Eigentlich wollten wir zwei Wochen in den Hochlagen der Dyngjufjöll verbringen, wegen des vielen Schnees wurde daraus eine trotzdem sehr interessante Umrundung. Wir kamen an abgelegenen und wunderschönen Plätzen vorbei.
Zumindest bis Anfang August war sogar die Wanderroute von Dreki nach Viti über die Berge gesperrt (Gefahr von Lawinen). Nach etwas Überredung bei der Rangerin bekam ich die Erlaubnis bis zum Calderarand aufzusteigen und hatte riesiges Glück mit dem Wetter in dieser Nacht. Das alles fotografisch festzuhalten war für mich leider unmöglich...
Oft wird das Wetter dieses Jahr als ungewöhnlich bezeichnet, es gibt aber auch Isländer die das Wetter in den letzten Jahren als ungewöhnlich erachten und diesen Zustand als eher normal... ;)
Viele Grüße
Jens