Eingestellt: | 2013-06-27 |
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AJ © | |
Ich muss mal wieder ein wenig kritisch sein. Da es sich aber um eine Aufnahme von mir selbst handelt, sollte sich diesmal definitiv niemand "auf den Schlips" getreten fühlen Der Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia) ist ein typischer Waldbewohner. Ihn sieht man häufig auf Waldwegen da er gerne Mineralien saugt oder sich an Kot "bedient". Ich habe sogar mal einen Falter an einem Apfel saugen sehen - wobei hier unklar ist, ob der Falter es in diesem Fall nicht nur auf Flüssigkeit abgesehen hatte. Er fliegt in einer Generation und legt seine Eier auf den Blättern der Zitterpappel (Espe oder auch Aspe) ab. Die Raupen ernähren sich dann auch von dieser und überwintern als Raupe. Die Jungraupen kann man daher an entsprechenden Stellen im Winter auch finden. Ich habe selbst diesen Winter drei solcher schönen Raupen gefunden und zur Aufzucht mitgenommen. Kurz bevor sich die Raupe verpuppt legt sie im Regelfall einen sogenannten Puppenmarsch an bei dem sie bis zu einige Meter zurücklegen kann. Eine Puppe in freien Wildbahn zu finden ist daher quasie wie die Suche in Häuhafen. Bei meiner Aufnahme handelt es sich um ein Zuchttier (daher auch "Gefangenes/Zahmes Tier" - das entspricht am ehesten einem Zuchttier meiner Meinung nach). Wenn man, wie ich hier, einen frisch geschlüpften Falter hat, dann kann man ihn auch problemlos auf eine Blüte (oder was auch immer) setzen und dort fotografieren wo man möchte bevor man ihn dort fliegen lässt wo er vorkommt. Im Regelfall (Ausnahmen kann es in der Natur IMMER geben) würde man einen Kleinen Schillerfalter jedoch nicht morgens unten auf einer Blume antreffen da sie eben entweder in der prallen Mittagssonne auf dem Boden (Waldweg) sind oder oben in den Bäumen. Der Falter kommt so im Morgenlicht mit einem freigestellten HG aber natürlich gut zur Geltung. Daher habe ich ihn auch so abgelichtet - mir ist aber wichtig, dass die, die es eh nicht schon wissen erfahren, dass man im Regelfall den Schmetterling (genauso wie den Großen Schillerfalter) so morgens nicht antreffen würde - nicht das jemand an sich zweifelt und/oder falsche Hoffnung hat ) Ich hoffe euch gefällt die Aufnahme. |
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Technik: | NIKON D7100, 150mm (entsprechend 225mm Kleinbild) 1/100 Sek., f/6.3, ISO 160 Belichtungsautomatik, Automatischer Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Gefangenes/Zahmes Tier ? |
Größe | 283.5 kB 667 x 1000 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 4 Zu den Tophits
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Ansichten: | 79 durch Benutzer542 durch Gäste1278 im alten Zähler |
Schlagwörter: | apatura ilia lesser purple emperor butterfly close up top view |
Rubrik Wirbellose: |
Es ist halt so:
Der eine schleppt das Studio mit nach draußen, der andere die Viecher mit nach drinnen.
Alle haben Erfolg mit perfekten und gleichzeitig sterilen Fotos, na prima.
Das entlockt mir jetzt ein gewisses Schmunzeln, und wer immer noch glaubt irgendwas mit GEO wäre der Hort der ehrlichen Natur, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Arik du solltest dein Bild bitte wieder aktivieren, damit man diese
Markus, tut mir echt leid was du alles auf dich nehmen musst. Ich reise gern für ehrliche, naturnahe Bilder.
Aber mir ist es auch wurscht, ob die Preise gewännen, mir müssen sie gefallen. Und mir gefällt nur Natur pur...
VG
Achim Kostrzewa
Es ist mir nochmal wichtig klarzustellen, dass ich ganz bestimmt niemand zu solch Handlungen animieren möchte, schon gar nicht zu Dingen ausserhalb des Gesetzes anleiten - das muss und kann nur jeder mit sich ganz alleine ausmachen. Ich bin diesen Weg im Ausnahmefall gegangen weil mein Abwähgen und mein Bauchgefühl lieber das Leben der Tiere wollte. Aber ich fange schon wieder an mich zu rechtfertigen...
Liebe Grüße und schönen Sonntag euch allen - arik37
ich kann deine Handlung sehr gut nachvollziehen, bei der Veröffentlichung im Internet (auch bei gut gemeinten Aktionen) wäre ich allerdings etwas zurückhaltender, man kann nie vorhersagen in welche Richtung das Pendel ausschlägt, dazu sind die Interessen viel zu verschieden.
Zum Bild: Da ist meine Kritik schon in deinem Titel vorhanden.
Aber warum musste das so sein ?
Du konntest dir doch den Sitzplatz aussuchen,
zeichnet sich ein Naturbild nicht durch die Gesamtgestaltung, und der Natürlichkeit aus ?
Schöne Farben des Hauptmotivs ist mir ein bisschen wenig !
Viele Grüße
Heinz
die Schillerfalter sind echte Juwele unter unsren heimischen Faltern,ihre Farbenpracht ist beeindruckend,vorallem wenn man sie mal bei unterschiedlichem Lichteinfall länger beobachten kann.
Deine Aufnahme beweist das eindrucksvoll!
Für Deine aufklärenden und ehrlichen Worte zur Entstehung bin ich Dir dankbar.
Bei der Diskussion kann ich mich ebenfalls nur Wolfgang,Kai,Erich u.v.a. anschließen!
Inzwischen bewahrheitet sich hier im Forum auch der Satz:
"Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe!"
LG
Michael
ich hab die gesamte Diskussion gelesen, die aus meiner Sicht nie die Ebene der Sachlichkeit
verlassen hat, das freut mich. Mag ich auch das eine oder andere Argument nicht verstehen oder anders sehen.
Ich gestehe aber auch, jetzt nicht der Fachmann für eine Gesamtbeurteilung zu sein.
Ich begrüße Deine Offenheit, teile aber auch einige Bedenken von Sebastian.
Dein Bild selbst gefällt mir sehr, die Farben des Falters sind natürlich der Hammer.
VG Bert
eigentlich wollte ich mich ja aus dieser leidigen Diskussion ab sofort heraushalten, weil diese schon so oft geführt wurde und noch nie zu einem Konsens geführt hat. Es wird halt immer extreme
Einstellungen in beide Richtungen geben. Entscheidend ist für mich einzig, ob ich mein Handeln
mit meinem Gewissen (und Wissen!) vereinbaren kann oder nicht. Gewissenlose Menschen wird man auch mit vernünftigen Argumenten nicht bekehren können, nur unwissende. Als überaus engagierter Naturschützer weiß Arik aber sehr genau, was er tut. Sein Handeln beurteile ich deshalb allein vor dem Hintergrund des Naturschutzes, nicht vor dem des Gesetzes. Und schon lass ich mich wieder hineinziehen in diese never ending story...
Nein, ich wollte auf Deine (Erichs) Frage eingehen, ob jemand die natürlichen Überlebenschancen
von Insekten während ihrer Entwicklungsstadien beziffern kann? Dazu habe ich mal eine interessante Studie gelesen. In einem Habitat des Großen Eisvogels wurden im Herbst akribisch Hiebernarien gezählt und markiert. Es waren 106 an der Zahl. Im Frühjahr wurden die markierten Stellen dann kontrolliert. Dabei konnten gerade mal 4 überlebende Raupen gezählt werden. Die anderen 104 fielen allesamt den Meisen zum Opfer. Für diese Meisen wiederum wurden von Vogelschützern Nistkästen aufgehängt, um die Population zu erhalten. Im Sinne des Artenschutzes! Dabei stellt die Meisenmast
im Vergleich zum Biotopverlust noch das geringere Übel dar.
Vor diesem Hintergrund kann man davon ausgehen, dass Ariks Eingreifen in das Ökosystem zwar
vor dem Gesetz unrechtmäßig, dem Erhalt einer Art aber durchaus zuträglich war.
Ich werde mich jetzt in dieser Diskussion endgültig verabschieden mit den Worten:
"Leben und leben lassen!"
Liebe Grüße, Hubert
ich finde das Foto sehr schön - Gratulation dazu! Ein Genuss, es anzusehen.
Was die Diskussion betrifft: Ich schliesse mich voll und ganz Erich, Wolfgang und Peter an. Deine Aufnahme ist einer sinnvollen Handlung deinerseits entstanden, und niemandem (und insbesonderem nicht dem Falter) ist ein Leid geschehen. Und Vorbildlich auch, dass Du das dokumentiert hast.
Vergleiche mit Eisbären in der Wüste, Libellen auf Blüten, Greisen im Fotostudio erachte ich als ziemlich gesucht.
Gruss Kai
da mein Name hier mehrfach erwähnt wurde möchte ich auch noch ein paar Worte loswerden.
Ich bin sehr positiv überrascht das hier doch zum Großteil vernünftig diskutiert wurde und doch auch der Großteil hier (in meinen Augen) angebracht abwiegt.
Ich kann sicher behaupten dass ich einiges durch die Aufzucht über die Falter lerne,
da kommt sehr viel Input zusammen was wahnsinnig Interessant ist. Schon immer war ich lesefaul und praktizierte lieber mit "LearningByDoing", so kann ich viel Intensiver lernen, auch wenn da natürlich die Literatur beigezogen wird.
Futterpflanzen die mir vorher unbekannt waren, Habitate zu erkennen, die verschiedenen Überwinterungsstadien oder Generationen zu erfahren und daraus einen Nutzen im Sinne der Falter zu ziehen. Arik nannte das Beispiel schon mit den Eiern der Eichenzipfelfalter, wie viele Stunden haben wir in Eiseskälte verbracht um gefällte Eichen nach den Eiern abzusuchen. Wie oft wird hier gemäht, gerade am Strassengraben und den Wegesrändern, da will ich Arik gar nicht weiter wiederholen ...
Beide versuchen wir auch mit unseren Bildervorträgen beim Naturschutz Interessenten zu gewinnen und das Wissen weiterzugeben und auch den Naturschutz zu fördern.
Was hier auch schon angeführt wurde ist die ehrliche Deklaration, ich meine zumindest zum Teil beurteilen zu können "gewaltig an der Nase herumgeführt" zu werden. Da werden Fotos als "beeinflusst" oder "Naturdokument" eingestellt und die tollsten Geschichten darunter geschrieben um vielleicht abzulenken wie das Foto tatsächlich entstanden ist. Ich kann mich aber nicht erinnern dass dies mal irgendwo hinterfragt wurde. Das finde ich in der Tat sehr sehr traurig. Gerade die Laien werden hier fürchterlich in die Irre geführt. Um mal bei den Faltern zu bleiben, da werden Schmetterlinge gezeigt die eigentlich gar nicht auf dem Boden zu finden sind, dann hat man ein mal in seinem Leben so einen 6er im Lotto (manche davon das ganze Jahr über) und dann ist dieser noch wie aus dem Ei gepellt und zufällig wie frisch geschlüpft (+ Zusatzzahl)??? Klar, nichts ist unmöglich ... warum sollte es niemand geben der x-mal im Jahr den Jackpott knackt.
Nicht nur hier unter dem schönen schillerden Falter sondern auch anderweitig lehnt sich manch einer (ich rede aber nicht von einem sonderen mehreren) aus dem Fenster wenn es um Aufzucht geht. Wieviele der Fotografen hier verlassen die Wege in Naturschutzgebieten und verstoßen gegen Gesetzte oder richten (z. T. unbewusst) Schaden an. Es werden Raritäten gezeigt die oft nur in geschützen Gebieten zu finden sind und man fast keine andere Wahl hat wenn man denn ein Foto machen möchte. Es werden sicher genug Grenzen und Gesetzte von ziemlich Jedem überschritten. Es wird ja wenigstens z.T. noch "beeinflusst" angegeben, aber darf man denn z.B. streng geschütze
"Amphibien und Reptilien" beeinflussen bzw. sich diesen überhaupt nähern? Da wären zig tausenden mm Brennweite nötig um ein korrektes Foto zu machen. Sicher werden sogar Laichgewässer betreten, aber genauso Wiesen füt die Insekten. Da sollte sich jeder ein mal Gedanken darüber machen.
Ich selber habe schon Fehler gemacht aber lerne auch daraus bzw. entwickle mich weiter.
Es musste einfach mal raus ....
Viele Grüße,
Peter
- mir ging es nicht nur drum Arik zu belehren dass er nicht Raupen sammeln soll. Ich finde es nur daneben in seiner Postition so offen mit Gesetzesbrüchen fast schon zu prahlen. Er soll ja nicht lügen, sich aber einfach selber fragen ob er jedes Detail so öffentlich macht. Kann nämlich schnell nach hinten losgehen.
- Zitat: "Wieviele der Fotografen hier verlassen die Wege in Naturschutzgebieten und verstoßen gegen Gesetzte" Es gibt aber einige Fotografen die dafür Ausnahmegenehmigungen haben. Ich darf in Brandenburg in jedem NSG den Weg verlassen (behördlich genehmigt), solange ich dabei die gefundenen Arten notiere.
- Zitat: "aber darf man denn z.B. streng geschütze "Amphibien und Reptilien" beeinflussen bzw. sich diesen überhaupt nähern?" Würdest Du mal ins Bundesnaturschutgesetz schauen wüsstest Du, dass man das darf, solange die Population nicht zerstört wird. Tiere aus der Natur entnehmen hingegen nicht.
fasziniert schaue ich auf das Bild und möchte eigentlich nur dieses kommentieren. Aber ich möchte doch auch meine Meinung zur Diskussion beitragen.
Erst einmal Dank an Erich, du nimmst mir vorweg was ich gerne geschrieben hätte. Da ich 4 entomologischen Vereinigungen angeschlossen bin und Aktenordnerweise Genehmigungen zu diesem Thema beantragt habe und mich nunmehr mit Schmetterlingen seit meiner Kindheit beschäftige (ich zähle jetzt 51 Lenze), möchte ich doch auch etwas dazu beisteuern.
Wenn ich in meinen entomologischen Kreisen umschaue, werden wir nicht mehr lange die Spezialisten haben die sich intensiver mit der Materie beschäftigen, also nicht nur konsumieren und jedes Wochenende quer durch Deutschland fahren um Seltenheiten zu fotografieren, sondern wirklich auch die in der näheren Umgebung vorkommenden Arten mit ihren Entwicklungsstadien studieren und so deren Lebensgewohnheiten kennen lernen. Letztendlich werden hier die Kenntnisse für den Arten- und Biotopschutz gewonnen und ein sinnvoller Beitrag wie der von Arik geleistet. Ich wollte auch gerade wie Erich nachfragen wer denn überhaupt schon einmal eine Raupe vom Kleinen Eisvogel gefunden hat.
Ich habe nicht´s dagegen wenn eine Rechtsbelehrung kundgetan wird oder gar auf die Möglichkeit des Rausschmisses bei der GDT hingewiesen wird. Mancher ist für solche Hinweise auch sehr dankbar und es ist gut wenn hier Fachleute darauf hinweisen. Das mache ich aber in einer PM und nicht öffentlich, so kann sich der Bildautor entscheiden wie er fortfahren möchte. Man legt es ja fast schon darauf an dass hier jemand aktiv wird.
Ich habe mich im letzten Jahren sehr gefreut dass mit Arik und Peter zwei enthusiastische Schmetterlingsfreunde „heranwachsen“ die in ihrer heimischen Umgebung phänomenale Entdeckungen machen, diese in herrlichen Bildern dokumentieren, an ein breites Publikum in der Heimat weiter geben und sogar Artenschutzprojekte durchführen. Sehr gerne möchte ich mehr von euch sehen, vielleicht könnt ihr auch noch mehr die Präimaginalstadien der Falter zeigen, glaube alle freuen sich darüber.
Zum Bild selber hast du alles schon vortrefflich ausgeführt, für Bild und Text bekommst du drei Sterne von mir. Danke!
Viele Grüße
Wolfgang
könnte ich Punkte für Kommentare vergeben,bekäme deiner die volle Punktzahl,BRAVO.
LG ALEX
meine Punkte für das Bild und auch den Texthab ich dir ja schon gegeben,jetzt wollte ich dir nur noch sagen das ich die fotografische Arbeit die du leistest bewundere und ich persönlich finde das voll und ganz in Ordnung.
LG ALEX
Zum Bild kann ich nur sagen: das Blau knallt ja unheimlich rein, betörend... ein wunderschöner Falter, wirklich.
Danke für Deinen Einsatz, Arik, und auch für Deine vorbildliche Offenheit!
Schöne Grüsse, Toph
Es geht darum, dass man bewusst gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstößt. Wo wären wir, wenn jeder meint er dürfe das (für den "guten" Zweck)?
Gruß
Sebastian
den Verstoß gegen das Naturschutzgesetz sollte man meiner Meinung anch immer im Zusammenhang sehen.
Beispiel: ein Buchenholzpolter wird abtransportiert, in den ein Alpenbock (rote Liste) seine Eier gelegt hat. Ein Käferkundiger bemerkt das, und rettet das Holz, dass der Forstmitarbeiter freundlicherweise liegen lässt.
Perfekt, kein Verstoß gegen Gesetze
Was aber, wenn der Mitarbeiter sich nicht um den Hinweis, dass da geschützte Käfer drin sind, kümmert? Ist der Verstoß, dass das Holz mitsamt der Eier verbrannt wird, auf eine Stufe zu setzen mit einem Verstoß, wenn der Käferkundige die Eier mitnimmt und erfolgreich ausbrütet und die Käfer anschließend in das geeignete Biotop zurück überführt?
Hier soll ja nicht der Eindruck entstehen, dass jeder die Gesetze so auslegen kann, wie er/sie möchte. Ich denke allerdings, dass Arik hier klar gestellt hat, dass er im Thema Falterschutz/Habitatschutz aktiv und versiert ist. Daher sollte man ihm auch zugestehen, dass er das Ganze differenzieren kann und sich gut überlegt, welche Maßnahmen er ergreift. Klar, der Habitatschutz ist das effektivere - aber rechtfertigt das, die Population des einen Baumes vernichten zu lassen? Ich könnte mir vorstellen, dass eine Umsiedelung der Raupen auf eine andere, sichere Zitterpappel in einem geeigneten Habitat die "korrekteste" Lösung gewesen wäre, kann aber weder die generelle Machbarkeit eines solchen Vorhabens noch die Umstände in diesem speziellen Fall beurteilen - das kann Arik sicher besser.
Viele Grüße
Michael
Aber wie gesagt, grundsätzlich ist das für mich schon alles nachvollziehbar...
Gruß arik37
was mir bei Dir hier (und auch Peter) Bauchschmerzen bereitet ist der Artenschutz.
Zitat " Ich habe selbst diesen Winter drei solcher schönen Raupen gefunden und zur Aufzucht mitgenommen."
Du weißt schon das Du damit gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstößt und das sogar zum GDT-Ausschluss führen kann. Ich bitte euch mal um ein bisschen mehr Sensibilität.
Gruß
Sebastian
Ja, das ist mir beides bewusst... Trotzdem gibt es Stellen und Situationen bei denen ich als Naturschützer und NaBu-Mitglied (Vorstand) mich gegen diese eigentlich sehr sinnvollen Gesetze und Richtlinien der GDT entscheide. Auch wenn dies nicht rechtens ist und ich einen Austritt der GDT riskiere... Wenn ich mir ansehe was momentan mit sehr sehr vielen Zitterpappeln passiert an denen die Raupen des Kleinen Schillerfalters überwintern, dann kann ich da einfach nicht anders... Wenn du sehen würdest wie da regelrecht ganze Habitate abgeholzt werden und Lebensräume zerstört werden, dann könntest du mein Handeln eventuell im Einzelfall nachvollziehen. Grundsätzlich stimme ich dir aber selbstverständlich zu: einfach willenlos der Natur Raupen entnehmen und das noch von geschützten Arten - das ist zu unterlassen. Ich kann dir aber versichern, dass es einer Vielzahl der Raupen oder Eier di ich mitgenommen habe so ergangen wäre, dass sie überhaupt gar keine Chance gehabt hätten da entweder die Zitterpappel (und alle die drum rum standen) abgeholzt wurden oder eben die Pflanzen der Eier - hier als Beispiel die schönen Wiesenschaumkrautwiesen die immer wieder viel zu früh gemäht werden... Ich versuche aber was dagegen zu tun. Damit meine ich jetzt nicht die paar Aufzuchten die in dem Fall sicherlich als positiv zu bewerten sind da ich ja die Falter in entsprechend gute Habitate bringe (im Regelfall in das wo ich sie jer habe falls dies noch vorhanden ist), sonder vielmehr Aktionen wie mit unserem NaBu-Ortsverband wo wir zig Wiesen teils renaturieren und eben besonders auf die Schmetterlinge und Natur achten sodass sie eine Zkunft haben. Oder ein anderes Beispiel von einer Stelle mit Zitterpappel wo der Kleine Schillerfalter fliegt die eigentlich diesen Winter hätte "platt" gemacht werden sollen, bei der ich es aber geschafft habe diese Stelle nun auf längere Sicht zu schützen. Oder die Eier des Blauen Eichen-Zipfelfalters die ich von gefällten Eichen gesammelt habe - die wären sonst definitv ebenfalls dem Tode geweiht... Das ist dann wirklich Nachhaltigkeit auch wenn ich mich da mancheinmal vielleicht nicht legal verhalten habe... Aber wie gesagt, dies soll keine Anleitung oder gar ein Freibrief für solch Aktionen sein. Ich mache das und bin mir der Konsequenzen darüber bewusst...
Liebe Grüße - arik37
Liebe sonnige Grüße - arik37
Sorry wenn ich vorhin ein wenig heftig reagiert habe (ich war nur ein wenig angepisst). Also Entschuldigung, war nicht böse gemeint und schon gar nicht irgendwie persönlich oder so...
Gruß arik37
was spricht denn dagegen, dass Arik beides gerne macht? Ich kann mich doch auch
für alte Menschen sozial engagieren und sie trotzdem im Studio fotografieren. Also aus
ihrer "natürlichen Umgebung" gerissen, nur um das Besondere herauszuarbeiten.
Liebe Grüße, Hubert
danke für deine Erklärungen die ich durchaus nachvollziehen kann. Ich war nie der Meinung, dass Du damit die Art an den Rande des Austerbens bringst, mir ging es nur um die rechtliche Seite, da dein Handeln auch auf den NABU (schreibt man übrigens nicht "NaBu"!) und die GDT zurückfällt.
Trotz deiner Worte habe ich zwei Dinge zu bemängeln:
1) wäre es nicht sinnvoller die Kraft und Energie, die Du für die Aufzucht aufbringst lieber in Gespräche mit dem Forstamt zu lenken.
So hast Du nur drei Raupen gerettet, deren Falter keinen Lebensraum mehr finden. Hättest Du als NABU Vorstandsmitglied (als so jemand hat man leichter die Möglichkeit, z.B. im Landschaftsbeirat) durch Gespräche die Abholzung in der Form zu verhindern, hättest du hunderten Raupen und damit die ganze Population gerettet (nicht nur die drei, die zu blöd waren sich vor Dir zu verstecken ). Dann hättest Du vermutlich immer noch kein Bild, könntest Dir aber eher auf die Schulter klopfen
2) wenn Kinder Raupen und anderes "Krabbelvieh" nach Hause schleppen kann ich das ja verstehen, aber als NABU Vorstandsmitglied hast Du den legalen Weg zu gehen und der heißt bei einer Bestandsbedrohung "behördlich genehmigte Umsiedlungsaktion"
So ist es für mich weder Arten- noch Naturschutz sondern lediglich Naturbegeisterung und -interesse.
Gruß
Sebastian
P.S.: Wird man hier jetzt schon dafür gelobt, das man ehrlich ist? Also mir wurde das nicht anders beigebracht...
ich gebe Dir in allen Punkten Recht! Aus meiner Sicht ist Dein Handeln zwar als Gesetzesverstoß
(und deshalb von den Forenbetreibern evtl. auch zu kritisieren), keinesfalls aber als Gefahr für den Artenerhalt zu bewerten. Wir wissen doch alle, dass diese pauschalen, fadenscheinigen Gesetze zum
Schutze unserer Schmetterlinge vor allem der Wirtschaft dienen. Und zwar dadurch, dass jede Art der
Beschäftigung mit fast allen unseren heimischen Tagfalterarten generell verboten wird – man könnte
ja den Nachweis für den Rückgang einer Art erbringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft
ziehen. Auf der anderen Seite wird die Winterfütterung von Vögeln befürwortet und als naturnaher
Anschauungsunterricht deklariert. Dabei wissen wir alle, dass dies ebenfalls einen unnatürlichen
Eingriff in unser Ökosystem darstellt, so wie es uns im Umgang mit Schmetterlingen vorgehalten wird.
Und dann hängt man am besten noch möglichst viele Meisenkästen zwischen die Zitterpappeln und
teert die Waldwege zu....!!!
Liebe Grüße, Hubert
Danke für deine Gedanken. Ist für mich schon alles recht gut nachvollziehbar.
Ich züchte einfach gerne Tagfalter - das will ich mir nicht nehmen lassen... Der Regelfall ist ja, dass es sich um Arten handelt die nicht sonderlich gefährdet sind wie zum Beispiel das Tagpfauenauge. Auch ist es in der Regel so, dass es sich wirklich mehr um Rettungsaktionen handelt. Da die Zeit aber, wie du schreibst, "sinnvoller" verbracht werden sollte, ist es mir ein großes Anliegen mich für den Naturschutz einzusetzen. Gerade diesen Winter habe ich (wie geschrieben) eine ganz bedeutende Stelle für den Kleinen Schillerfalter über den Forst nun geschützt und vorm Abholzen gerettet - was ich schon alles mitbewirkt habe beim NABU und den zig Wiesen, das kann ich hier gar nicht alles aufführen. Ein Zwei Raupen durchzubringen fällt da wirklich nicht groß ins Gewicht, das stimmt schon... (groß schaden tut es aber auch so oder so nicht - eher im Gegenteil falls du weißt wie wenige der Jungraupen beispielsweise vom Kleinen Schillerfalter es nur zum Falter schaffen). Es geht mir hier auch nicht in erster Linie um gute Fotos (das können andere Fotografen eh besser) sondern darum mich mit den Falters auseinanderzusetzen und zu lernen - dies bringt dann wieder viel für den direkten Schutz beispielsweise auf "unseren" Wiesen die wir vom NABU pflegen. Und ja, ist auch für mich eine groeß Naturbegeisterung/Interesse dabei - trotzdem sind und waren es schoon sehr häufig echte Rettungsmaßnahmen... Auch mit unserer besten Wiesenschaumkrautwiese habe ich übrigens dieses Jahr einiges erreichen können und unseren Aurorafalterbestand für nächstes Jahr unterstützt. Dass das Verhalten von mir auf die GDT und den NABU zurückfällt stimmt und tut mir (falls es schadet) auch leid. Deswegen aber die "Unwahrheit" zu schreiben sehe ich irgendwie nicht ein...
PS: Ich will hier nicht für die Ehrlichkeit gelobt werden (wobei das an sich ja auch echt ne krasse Sache ist) - der Umkehrschluss wäre mir fast lieber )
Liebe Grüße - arik37
- Ich habe schon so viele Orchideenwiesen gemäht, da kann ich das nächste Mal beim Fotografieren ruhig ein paar zertrampeln, sterben schon nicht aus (rechtlich gesehen)
- Nächstes Jahr sammel ich hier in Berlin ein paar Vogeleier ein und brüte die zuhause im Inkubator aus. Könnte ja sein, dass der Baum im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht unter die Säge kommt. Hab ja damals schon Nistkästen gereinigt und Eisvogelwände abgestochen... *schulter klopf* (ethisch und rechtlich gesehen)
Gruß arik37
Hätte Arik nicht die Wahrheit geschrieben, Kritik wäre bestimmt nicht aufgekommen. Arik hat bisher bei all seinen Bildern beschrieben, wie sie zustande gekommen sind. Solch eine Beschreibung vermisse ich bei vielen anderen Autoren.
Zur Zeit werden bei mir im Gartenteich wieder jede Menge Kaulquappen vom Laubfrosch groß. Sie für ein dokumentarisches Foto für ein paar Minuten in ein Fotoaquarium zu setzen bereitet mir keine Bauchschmerzen. Ich hoffe, den Kaulquappen und den zuständigen Behörden auch nicht
VG Rainer
Gruß arik37
Dem Titel dieses Bildes ist nichts hinzuzufügen. Es zieht die Blicke geradezu magisch an. Das Du dafür virtuelle Prügel einstecken mußt war klar. Beide Seiten haben gute Argumente und es hat sich ja auch eine spannende Diskussion entwickelt.
Gruß Bruno
Zuerst mal finde ich es sehr positiv, dass Arik (und auch Peter) ganz offen und ehrlich angeben, wie solch ein Foto entsteht. Hätte man einfach nur geschrieben "Beeinflusste Natur", hätte niemand bemerkt, dass die Falter gezüchtet sind. Daher erachte ich ihre Ehrlichkeit als sehr positiv.
Bedauerlich finde ich dann schon etwas, dass man für diese Ehrlichkeit angegangen wird. Ob das Sammeln einzelner Raupen, das Aufzüchten und anschließend wieder fliegen lassen so verwerflich ist, mag und kann ich selber nicht beurteilen. Jedoch finde ich den Vergleich Eisbär in die Wüste setzen <=> Schillerfalter von Baumblatt auf Blüte setzen schon etwas nach dem Motto "Mit Kanonen auf Spatzen schießen." Auch die Problematik, dass man einen Schmetterling nicht befragen kann, ob er auch wirklich fotografiert werden möchte, sehe ich nicht als echtes Problem. Das kommt mir alles etwas konstruiert vor. Selbstverständlich sollte man mit den Tieren höchst respektvoll umgehen (was man als Naturliebhaber wohl auch tut), ich finde es aber etwas übertrieben, seine eigenen menschlichen Denkstrukturen mit denen eines Falters zu vergleichen. Es könnte nämlich genauso gut auch sein, dass der Falter sich denkt "Du interessierst Dich für meine Schönheit und für meinen Schutz, daher lasse ich mich gerne auch auf einer Blüte von Dir fotografieren, ehe ich wieder ins Blätterdach abdüse."
Es erstaunt mich daher schon, wie schnell Kritik entsteht, wenn jemand mal ganz offen erklärt, wie solche Fotos häufig entstehen. Da müsste man doch eher die Offenheit loben. Aber scheinbar unterliege ich da einem Denkfehler.
Ob das Fotografieren, Umsetzen oder vereinzelte Entnehmen von Raupen zur Aufzucht wirklich zu den Hauptgründen für die Gefährdung unserer heimischen Falter zählt, ist für mich sehr fraglich. Ich denke, da sollten wir auf ganz andere Gefahren (z.B. Versiegelung von Flächen, Aufforstung, Überdüngung, Intensivierung etc.) achten. Daher finde ich die Diskussion etwas mit "Kanonen auf Spatzen" geführt. Auch der Vergleich mit alten Menschen, welche tatsächlich nicht unter Artenschutz stehen, überzeugt mich hier nicht wirklich ...
Viele Grüße !
Florian
zunächst einmal zur Aufnahme an sich. So haben sicher die meisten den Schillerfalter noch nicht gesehen und werden Ihn wohl auch nie zu sehen bekommenManch einer kennt Ihn ngar nur vom Foto. Gestaltung,Farben und Technik sind ohne Tadel.
Durch Deine Erklärung kann aber jeder schon mal nachvollziehen dass es diese Situation real in der Natur nicht gibt. Was die Mitnahme von Raupen betrifft muss man das ganze von zwei Seiten sehen. Ja ,es ist per Gesetz nicht erlaubt.Aber immerhin entlässt Du sie am Ende wieder ins Biotop.Ich möchte jetzt nicht über Beweggründe spekulieren aber habe hierzu eine kleine Geschichte über die man durchaus mal nachdenken sollte.
"Vor einigen Monaten flog ein Rotkehlchen mit voller Geschwindigkeit gegen meinen Wintergarten und war erst mal eine halbe Stunde ausser Gefecht.
Ich hab es erst mal mit in die Wohnung genommen ,damit es sich, ohne in der Zwischenzeit von Katzen gefressen zu werden ,erholen kann. Als es halbwegs fit war wieder nach draussen in den Apfelbaum gesetzt, und da es dort eine Weile saß habe ich einige Aufnahmen gemacht .Würdet Ihr mir jetzt unterstellen ich habe es zum Fotografieren wieder hochgeppelt?
LG Holger
danke Dir für diesen ehrlichen Kommentar (auch wenn das viele nicht gerne so
veröffentlicht haben wollen). Aber um den kritischen Kommentaren vorzubeugen, hast
Du genau das Richtige gemacht.
Der Falter ist wirklich brillant abgebildet. Ein Naturdokument in dieser Qualität wird man
lange suchen müssen. Schade nur, dass von der Blüte nichts zu sehen ist. Da Du in
diesem Fall ja die Möglichkeit hattest, hättest Du den Ansitz etwas sorgfältiger aussuchen können.
(ein Ast, ein Zweig mit Blättern…). Dadurch wäre die Gesamtsituation überzeugender geworden
und die Bildgestaltung sicher auch etwas spannender.
So ist es eben "nur" ausgesprochen dekorativ. Aber auch das gefällt mir sehr gut.
Liebe Grüße, Hubert
ein farbenfroher falter! erst durch deine präsentation kann man seine ganze schönheit bewundern!
lg barbara