Eingestellt: | 2012-01-07 |
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DM © | |
Wir hatten im vergangenen Juli ein flügges Mehlschwalbenküken, auf der Straße hockend, gefunden und einen Tag lang gefüttert, Flugtraining absolviert... und gern gehabt. Am nächsten Morgen war der kleine Kerl tot, ich glaube, die Aufzucht solcher Küken erfordert etwas mehr an Erfahrung. Aber einen Versuch war es wert!? Ich denke, das Bild passt eindeutig in diese Rubrik, für mich erweckt es die "positiven" Assoziationen. |
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Technik: | Nikon D90 + Nikkor 24-70mm 2.8 @ f3.5, 1/1250sec, Iso 200 |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 253.5 kB 1000 x 667 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 10 Zu den Tophits
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Ansichten: | 84 durch Benutzer914 durch Gäste2298 im alten Zähler |
Schlagwörter: | mehlschwalbe kueken mensch portrait |
Rubrik Mensch und Natur: |
Ich denke auch nicht das man hier allzu viele Fehler machen kann. Denn wir Menschen können kein Ersatz für eine andere Lebensform sein.
Ich sehe das so:
Wir finden ein flügges Vogelkind. Wir nehmen es mit nachdem wir uns wirklich vergewissert haben das keine Eltern mehr anwesend sind. Wir informieren uns wie wir das am besten realisieren können und handeln danach. Dann stirbt das kleine Wesen. Warum? Keine Ahnung. Natur? Falsche Umgebung? Krankheit? Eine Frage die man so sicher nicht wirklich klären kann.
Auf der anderen Seite.
Wir finden das Vogelkind. Wir mischen uns nicht ein, denn die Natur folgt auch ihrem Plan. Eine Katze kommt und frisst das Tier. Oder das Tier stirbt nach ein paar Stunden weil? Keine Ahnung. Natur? Falsche Umgebung? Krankheit? Eine Frage die man so sicher nicht wirklich klären kann.
Also zwei Situationen mit dem gleichen Ausgang. Nur das Situation 1 die Möglichkeit hat einen positiven Ausgang zu nehmen.
Also sollten wir uns einfach entscheiden wie wir damit umgehen und dann danach handeln. Und in dem Moment sollte auch niemand mehr diese Entscheidung in frage stellen.
Ich mag das Bild, ich mag die Geschichte, ich bin traurig das es nicht klappte.
Das leben, unberechenbar für alle auf diesem Planeten.
Gruss Alex
Ich versuchte auch mal ein Kücken(Husrotschwanz aufzuziehen) auf der Strasse gefunden hatte.
Wir hatten es etwa zwei Wochen fleissig gefüttert und dann ist es leider auch gestorben:(
ich sehe da auch kein Problem, nach der Fütterung ein Foto zu machen, der Jungvogel muss doch eh Vetrauen gefunden haben zum Fütterer, er sieht hier auch überhaupt nicht gestresst aus, also nicht verunsichern lassen.
So manches Foto hier im Forum, wo Tiere offensichtlich gestört wurden und auch so aussehen, gehen unkritisch durch, was ich dann auch wieder nicht verstehe.
Deine Bildidee und Umsetzung finde ich durchaus gelungen, wenngleich solche Bilder nicht so ganz - rein persönlich - mein Ding sind. Emotionen weckt es aber durchaus.
Schöne Grüße von Axel
für mein empfinden hast Du nichts verwerfliches getan.
Ich glaube kaum, das Du die Situation des Vogels einfach nur ausnutzen wolltes für ein gutes Foto.
Für mich ein schönen Foto in dem viel Gefühl steckt!!!
Gruß Sabrina
- das eingestellte Foto ist derart indiskutabel, dass es bis heute schon 569 Hits und 14 Kommentare hat,
- es ist so langweilig, regt so wenig zum Nachdenken an, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema und dessen Geschichte zu kontroverser Diskussion führt,
- ihr habt auch nicht extra noch ein Shooting veranstaltet, wie euch unterstellt wird, sondern, Zitat: „…haben wir es auf den Finger gesetzt, damit es kontrollierte Flugübungen absolvieren konnte - dabei kam dieses Bild zustande.“
- der Jungvogel drückt sich nicht mit angstgeweiteten Augen in sein Nest, wie dies bei Beringungsaktionen an Greifvogelhorsten der Fall ist (was nicht bedeuten soll, dass ich die Beringung verurteile),
- es handelt sich auch nicht um das Portrait eines Altvogels, der in großer Sorge und Angst um seinen Nachwuchs etwas abseits abwartet,
- das Tier wird nicht festgehalten, sondern sitzt zwanglos und augenscheinlich entspannt auf dem Finger,
- es sieht auch nicht nach einem inszenierten Shooting an einer Singvogelfütterung aus, bei dem sich 2 Blitze (+) in den Augen eines frontal in das komische schwarze Ding (Linse) starrenden Vogels spiegeln, (ähnlich wie bei der Reptilienfotografie)
- ihr habt das Tier auch nicht dem Stress eines Transportes zum Tierarzt ausgesetzt, der ( nach außen die Contenance bewahrend) innerlich sicherlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte,
- ihr habt euch fachkundigen Rat geholt, Zitat: „Ich hatte auch einen befreundeten Hobby-Ornithologen um Rat gefragt.“
- ihr habe gerade nicht eine Exekution der Kreatur geplant, wolltet das Tier auch nicht grillen und anschließend verspeisen,
- ihr habt ein emotional stark ansprechendes Foto gemacht,
- ihr wolltet dem Tier helfen
Ja, welcher FEHLER ist euch denn nun vorzuwerfen?
Ihr habt ein unwidersprochen technisch einwandfreies Foto mit seiner Geschichte, welche starke Emotionen weckt und das Thema Mensch und Natur ganz eindeutig trifft einem unzutreffenden Forum vorgestellt. Unzutreffend/falsch, weil zumindest einige Mitglieder des Forums in idealisierten Traumvorstellungen verharren, welche die wahre Natur nicht kennt.
Die vorliegende Kritik hat weder dieses Foto noch dessen aufrichtig agierenden Urheber verdient.
Uwe Harbig
ich denke, die meisten Leute hier wollten niemandem etwas Böses, sondern haben sich Gedanken um das Tier und den Umgang mit dem Tier gemacht. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass "Flugtraining absolvieren" und "gern haben" keine stressmindernde Angelegenheit für ein nicht an den Menschen gewöhntes (also hier kein Vergleich zu komplett über Tage/Wochen aufgezogenen Tieren) Tier ist. Auch habe ich eine "natürliche Entstehung" des Bildes durchaus eingeräumt.
Hier jetzt die Sarkasmus-Keule rauszuholen und irgendwelche Rechnungen (Blitze in der Reptilienphotographie?) zu begleichen finde ich fehl am Platz. Schade.
Sich ausklinkende Grüße,
Michael
Allerdings hätte ich meine Kamera in so einer Situation garnicht erst ausgepackt
LG
Jörg
das ist eine Art Studioaufnahme, bei der das angeschnittene Kopfporträt der Dame ganz klar im Vordergrund steht, der Vogel ist hier schmückendes (?) Beiwerk. Ein Bezug zur Natur wird durch das Foto allein nicht deutlich. In anderen Bildgalerien findet man solche Fotos unter z.B. „Peoplefotografie“. Somit ist es in einem Forum für Naturfotografen fehl am Platz.
Viele Grüße
Reinhard
es ist für mich völlig in Ordnung, dass ihr dem Kleinen helfen wolltet. Es hätte nämlich auch gutgehen
können, und das Küken hätte sich erholen können. Dass ihr ein Foto gemacht habt, finde ich nicht schlimm,
ihr wusstet ja nicht, dass das Küken es vielleicht nicht schaffen würde.
Die meisten Tierärzte hätten dir NICHT helfen können...viele verstehen sehr wenig von Vögeln.
Ich habe verschiedentlich Jungvögel aufgezogen, immer mit Erfolg, und ich bin kein Profi. Eine alte
Nachbarin in Deutschland (kein 'Profi') hat bereits mehrere Schwalbenjunge erfolgreich aufgezogen.
Sowas ist auch Glück. Wahrscheinlich war euer Küken irgendwie vorgeschädigt (Traumatismus, angeborene
Schwäche etc.) und deshalb hat es nicht überlebt. Das Foto ist gefällt mir trotzdem gut...
Liebe Grüsse,
Marion
dieses Foto ist ein FOTO! Von meiner Seite ein klares Top zur Idee, Gestaltung und Umsetzung. Evtl. ein klitzekleines Stück weiter nach links, aber das ist Geschmacksache.
Die Diskussion über das Für und Wieder, den Versuch zu starten, solch ein Geschöpf aufzupäppeln ... ihr habt aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Die verquere Sicht vermeintlicher Tier- oder Naturschützer beinhaltet oft nicht mehr, als Verantwortung abzuwälzen und steht ... je zivilisierter sie daherkommt der Natur, die hart ist, oftmals konträr entgegen. Nur ein kleines exemplarisches Beispiel: Während Brandenburgs Jägerschaft trotz intensiver Bemühungen, den Waschbären, einem anerkannten Schädling der Niederwild und Bodenbrüterfauna, kurz zu halten, kaum nachkommt, schleppen vermeintliche Tierschützer in Berlin junge Waschbären zum Tierarzt. Von dort kommen sie dann ins Tierheim und werden mit öffentlichen Mitteln aufgepäppelt. Wer schützt uns eigentlich vor derartigen Tierschützern?
Uwe HArbig
irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du hier Äpfel mit Birnen vergleichst.
Ich sage es mal aus meiner Sicht als langjähriger Tierhalter: Wann immer ich ein krankes, verletztes oder aufzupäppelndes Tier vor mir habe, ist das Letzte was ich tun würde, ein Photoshooting zu veranstalten; schon gar nicht mit hübscher Lady und nem Küsschen. Stress hat rein gar nichts mit irgendwelchen verqueren Tierschützern zu tun. Ist der Umkehrschluss denn, dass wenn ich ein Tier vorfinde, welches sowieso wahrscheinlich stirbt, ich damit nochmal anstellen kann was ich will?
WENN man sich einem Wildtier annimmt, dann sollte man dies imho nur dann tun, wenn man zumindest ansatzweise fachgerecht Hilfe leisten kann; ansonsten lässt man der Natur besser ihren Lauf. Für mich persönlich gehört ein Photoshooting, egal wie lieb es gemeint war oder wie "natürlich" sich die Situation ergeben hat aber eben nicht zu einem fachgerechten Umgang in solch einer Situation. Ob da ein Tierarzt was hätte machen können oder ob das Tier ohne Shooting überlebt hätte, weiß keiner, kann keiner wissen und sollte darum auch nicht als Vorwurf im Raum stehen. ABER, es trägt mit Sicherheit nicht zur Heilung bei.
Das Photo an sich ist niedlich und technisch gut. Ich bekomme nur leider den Beigeschmack nicht aus dem Mund.
Micha
ich finde es nicht "verwerflich"^^, dass du dem Kleinen helfen wolltest.
Es kommt ja auch immer auf die Umstände an. War das Küken allein? Saß es an einer gefährlichen Stelle? ....Sicher finde ich es nicht richtig, wenn vermeintliche Tierfreunde einfach flügge Vögel einfach schnell mal mitnehmen, obwohl die meisten noch von den Altvögeln weitergefüttert werden (denke ich ja mal nicht, dass das bei dir so war ).
Ich habe auch schon Vögel aufgezogen, manchmal hat es geklappt, manchmal leider nicht. Ich glaube auch nicht, dass die meisten Tierärzte immer so viel Ahnung von diesem Bereich haben (das Thema Vogel wird bei uns an der Uni auch nicht so ausgiebig behandelt )
Da du einen Freund um Rat gefragt hast, der sich damit auskennt, finde ich deinen Versuch vollkommen in Ordnung (ist einfach eine persönliche Einstellung, ob man eingreift oder sich lieber raushält, denke ich).
Das Bild finde ich übrigens sehr schön.
LG
Sarah
ich danke euch für die zahlreichen Kommentare, auch wenn ich über manche eher erschrocken bin.
Wir hatten das Küken regelmäßig mit Fliegen etc. gefüttert, als es im gepolsterten Karton (ja, den habe ich verwendet) flatterte, haben wir es auf den Finger gesetzt, damit es kontrollierte Flugübungen absolvieren konnte - dabei kam dieses Bild zustande. Ich weiß nicht, was daran verwerflich ist.
Ich hatte auch einen befreundeten Hobby-Ornithologen um Rat gefragt. Er meinte, er kenne die wenigen Tierärzte der Umgebung und könne sich nicht vorstellen, dass diese ihre Zeit mit der Aufzucht eines Schwalbenkükens verbringen würden. So viel also dazu.
Das Küken fraß und trank übrigens hervorragend und starb von einer Stunde auf die andere, vielleicht hätte ich es auch seinem natürlichen Schicksal überlassen sollen.
das Foto finde ich sehr schön. Es ist natürlich traurig, dass es der kleine Vogel nicht geschafft hat, aber wenigstens hast Du versucht zu helfen. Das mit den Tierärzten ist so ne Sache, und ich habe da ziemlich viel Erfahrung. Die meisten sind nicht gerade begeistert wenn man mit ein Wildtier kommt, oder haben oft schlichtweg keine Erfahrung. 2010 hatte ich im Sommer auch eine Mehlschwalbe, ein Jungtier, mit einer riesen Beule am Rücken, so groß wie der ganze Kopf des Tieres. Ich habe bei 5 Tierärzten angerufen und die Situation geschildert. Fazit: keiner war begeistert ein Wildtier zu behandeln, obwohl ich klar gemacht hatte, dass ich die Kosten übernehme. Vier meinten, das Tier müsse wohl eh eingeschläfert werden. Nur einer gab mir sofort nen Termin um sich den kleinen anzuschauen. Wirklich Ahnung was dem Tierchen denn fehlte hatte die Dame aber auch nicht, aber sie gab ihm ne Spritze und meinte, ich solle mal versuchen, ihn zu füttern und dann in ein paar Tagen wiederkommen, falls er noch leben sollte. Was man genau füttern sollte wusste sie aber auch nicht. So viel zu Tierärzten....
Ich habe dann noch mit zwei Vogelwarten und einer Wildvogelhilfe telefoniert und ein paar Tips bekommen.
Das Schwälbchen war dann zwei Wochen bei mir und der Verbrauch an Heimchen war immens. Nach intensiver Internetrecherche habe ich herausgefunden, dass es sich bei der riesen Beule wohl um einen Luftsackriss handeln musste. Vermutlich war der Vogel auf einem seiner ersten Flüge gegen ein Fenster geflogen und hatte sich so den Riss zugezogen. Nach zehn Tagen konnte er wieder etwas fliegen und nach zwei Wochen war er wieder komplett hergestellt und konnte in die Freiheit entlassen werden
LG Ellen
deine Geschichte zu dem Bild finde ich sehr ehrlich und du hast dir bei der Aufnahme sicher nichts dabei gedacht. Das Bild weckt tatsächlich eine positive Stimmung, aber unter diesen Umständen hättest du es besser gelassen.
sorry, aber den Versuch war es nicht wert. Dafür fehlt nicht die Erfahrung, dafür gibt es Profis, die nennen sich Tierärzte.
nichts für ungut Klaus th.
Das ein solches Fotoshooting eher Stress macht ist vollkommen klar. Die Mehlschwalbe gehört z.B. in einen Schuhkarton mit Löchern evtl. unter einen Wärmelmpe und permanent mit Mehlwürmern gefüttert. das ist ein 18 h Job. Wer soll da den Tierarzt bezahlen?
Kopfschüttelnd nach dem Motto gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht...
VG
Achim Kostrzewa
für mich zeigt das Bild eine sehr schöne und innige Szene zwischen Mensch und Tier.
Dass der Kleine nicht überlebt hat ist tragisch, aber ich wusste auch nicht dass man die kleinen Vögel zu einem Tierarzt bringen kann...
BG Phil