In meiner Freizeit bin ich viel zum Fotografieren in der Natur. Tarnnetz und Tarnzelt gehören dabei zum selbstverständlichen Equipment. Natürlich will ich mich den Blicken der Tiere entziehen, inzwischen nutze ich es aber auch zunehmend um mich vor den Spaziergängern zu verbergen. Der Schuß kann allerdings auch nach hinten losgehen, wie ich kürzlich erfahren musste. Denn wenn das Tarnzelt in der Nähe eines Weges steht und noch dazu auf einem Friedhof, dann ist das Interesse der Spaziergänger erst recht geweckt. Und Kommentare wie:“ Jetzt zelten die schon auf dem Friedhof“ sind die harmlosesten Kommentare. Es kann allerdings auch anders kommen und dann wird aus dem Fotoansitz etwas ganz anderes als ursprünglich geplant wurde. Diese Begebenheit will ich euch erzählen. Ich sitze an einem schönen Sonntag Morgen also an einem Teich in einem sehr alten, wunderschönen Friedhof. In der Dunkelheit habe ich mein Tarnzelt aufgebaut und wollte die dort vorkommenden Eisvögel fotografieren. Der übliche Ansitz der Vögel ist eine Art Holzsteg. Wenig fotogen und teilweise zugewachsen. Das wollte ich natürlich ändern und habe einen schönen Stock in einem attraktiven Abstand zum Tarnzelt ins Ufer gesteckt. Die Eisvögel machten sich rar, dafür war der Graureiher im Teich, die Gebirgsbachstelzen vertrieben mir die Zeit und es war eine wunderschöne Lichtstimmung. Die Eisvögel hörte ich, konnte sie aber nicht sehen. Plötzlich strich der Graureiher ab und die Stelzen suchten am gegenüberliegenden Ufer nach Insekten. Ruhe. Bis auf ein Geräusch welches ich beim besten Willen nicht einordnen konnte. Es erinnerte mich an einen Asthmatiker der hinter mir im Zelt sitzt. Aber da war niemand. Und da das Zelt rundum – bis auf die Objektivöffnung an der Vorderseite – geschlossen ist, war mir auch der Blick nach hinten verwehrt. Also blieb ich sitzen und wartete einfach ab. Plötzlich und ohne Vorwarnung erschien das Gesicht eines älteren Mannes mit Vollbart und Hut vor der Objektivöffnung. Mit vielem rechne ich ja, aber der Schreck ging durch und durch. „Was machen Sie da?“ „Ich mache Naturfotografie.“ „Ja ist ein schöner Teich, hier. Hier bin ich jeden Morgen.“ Da ich nicht so gern mit einem Tarnnetz und Zelt zwischen mir und meinem Gesprächspartner kommuniziere und weil die Störung nun auch den letzten Vorgel vertrieben haben dürfte, entschied ich mich das Zelt zu verlassen und dem Besucher gegenüber zu treten. „Was fotografieren Sie denn hier? Ist doch nichts da. Übrigens, das ist mein Hund, der Hasso.“ meinte er und zeigte auf den mittelalten Schäferhund der sich im Uferbereich und Flachwasser vergnügte. „Ich würde gerne Eisvögel fotografieren.“ sagte ich in der Hoffnung das er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand. Tat er nicht, denn er blieb und schaute nachdenklich auf den Teich. Sein Hund hatte gerade den Ansitzast endeckt und beschnüffelte ihn neugierig. „Ja Hasso, feiner Hund, bring das Stöckchen!“ rief er ihm zu. „Entschuldigung, das ist der Ast von dem die Eisvögel aus jagen.“ Meinte ich und hoffte das wenigstens Hasso ein Einsehen mit mir hat. Hatte er nicht und er brachte den Ast, nicht ohne ihn ordentlich durchzukauen. „Oh, Entschuldigung, nun ist er kaputt“ meinte der Herr und schaute etwas verlegen drein. Jedoch nicht ohne seinen Zweifel an meinem Vorhaben nochmals zu unterstreichen. „Hier habe ich noch nie einen Eisvogel gesehen. Spatzen und Amseln sind ja manchmal da, aber die sind ja immer so weit weg.“ „Ja, jetzt sind sie nicht da aber ich locke sie an.“ Klärte ich ihn auf. „Ich habe eine Dose Thunfisch dabei und da sind die ganz verrückt nach. Übrigens, haben sie einen Dosenöffner dabei?“ Ja, entschuldigung, aber irgendwann reicht es mir und dann fange ich eben an die Leute zu veräppeln. „Einen Dosenöffner? Nein, habe ich heute nicht dabei.“ Meinte er bedauernd. Mir war klar, der ist hartnäckig. „War die Kamera teuer?“ fragte er mit einem Blick ins Tarnzelt. „Teuer ist relativ“ meinte ich und ergänzte „ja, ist sie und das Objektiv auch.“ „Dann macht sie wahrscheinlich richtig gute Bilder, oder?“ Jetzt geht’s ans Eingemachte denke ich mir. Das sind die Fragen wie ich sie liebe. „Ja, sie macht Klasse Aufnahmen. Hat ja auch eine Motivklingel.“ Verwundert schaut er mich an und ich hoffe, dass er versteht das ich gerne wieder ins Tarnzelt schlüpfen und ihn mit Hasso seiner Wege ziehen lassen würde. Leider wollte er noch nicht und ich sah richtig wie es in ihm arbeitete wegen der nächsten Frage. Die kam auch promt. „Machen Sie das beruflich? Kann man damit viel Geld verdienen?“ „Nein, das ist mein Hobby und dafür bekomme ich keinen einzigen Cent“ klärte ich ihn auf. „Und was machen Sie dann mit den Bildern? Diaabende?“ „Nein, das mache ich ganz bestimmt nicht. Ich sehe mir die Bilder an und freue mich.“ „Und dafür kaufen Sie sich so eine teure Kamera? Da haben Sie doch nichts von.“ Er war wirklich verwirrt. Verwirrter jedenfalls als mit der Dose Thunfisch. Und weiter: „Wir waren in diesem Jahr auf Mallorca und da habe ich mit meiner Kamera bestimmt 300 Bilder gemacht. Mittwoch machen wir einen Diaabend mit der ganzen Familie. Da steckt ich die Kamera einfach in den Fernseher und schon sind die Bilder da. Toll was heute alles geht.“ Ich dachte daran wie eine ganze Familie gemeinsamen Suizid verübt als nach 4 Stunden Diaabend ein Ende nicht absehbar ist. Mir tun diese Leute einfach nur leid. Ich hing meinen Gedanken nach und überlegte wie ich das ganze abkürzen könnte um von hier zu flüchten, als ich auf einmal ein Plätschern hinter mir hörte. „Hasso, pfui! Das macht man doch nicht. Böser Hund.“ Ich drehte mich um und sah gerade noch wie die letzten Tropfen von Hassos Pipi an meinem Tarnzelt herunter liefen. „Entschuldigung, das macht er sonst nie“ sagte der Mann und leinte Hasso an. „Ich muss auch los, meine Frau wartet sicher schon mit dem Frühstück auf mich.“ Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand zwischen den Grabmalen. Ich bin sicher, der ist nur hier her gekommen um seinen Hund an mein Zelt pinkeln zu lassen! Der Morgen war gelaufen und ich werde erst mal einige Zeit brauchen um mich zu regenerieren. Naturfotografen haben es wirklich schwer! |
Deine Geschichte hat mich sehr amüsiert, weil wohl jeder hier etwas ähnliches dazu beitragen kann. Ich hatte dieses Jahr auch eine nette Begegnung bei 30°C im Tarnzelt. Es wunderte mich warum auf einmal die komplette Bienenfresserkolonie aufflog und erst als ich eine weitere Luke des Tarnzeltes öffnete konnte ich den Grund für die Aufruhr erspähen.
Sie stand mitten in der Sandgrube und versuchte dann Bienenfresser am Himmel zu fotografieren. Wenig später hat sie die Grube verlassen um sich von einer anderen Seite in gebückter Haltung in Winnetou-Manier anzuschleichen, bis sie wenige Meter vor meinem Tarnzelt wie angewurzelt stehen blieb. Ich hab Ihr dann angeboten ein 2. Tarnzelt aufzubauen, da weder sie noch ich von dieser Aktion etwas hätten. Mein Angebot hat sie nicht abgenommen und nach ca. 20 Minuten hat sie es eingesehen und halt den Ort des Geschehens verlassen.
Die Bienenfresser sind nach ca. 30 Minuten wieder zur Tagungsordnung übergangen, so dass die ganze Aktion noch glimpflich abgelaufen ist.
LG
Thomas
Hat es nicht etwas mit Respekt vor der Ruhestätte zu tun, gerade an solchen Plätzn eben nicht seinem Hobby nach zu gehen?
Also das Tarnzelt steht dort nicht auf Gräbern, sondern in der Teichnähe auf einer Wiese mit Busch- und Baumbestand. Als Tierfotografen machen wir keinen Lärm und wir verhalten uns nicht ungebührlich. Finde ich. Die Benutzung eines Tarnzeltes ist vielleicht grenzwertig und je länger ich darüber nachdenke, desto eher komme ich zu dem Schluss das dort nicht mehr zu verwenden.
Ich find das auch schwierig, es kommt dabei sicherlich auf das Verhalten an... Man kann sowas ja auch in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden tun, da sind nicht mehr soviele Angehörige auf dem Gelände...
Wir wünschen uns Ruhe, Abgeschiedenheit und eine ungestörte Fotografie. Und nicht immer sind die Wünsche aller Naturnutzer unter einen Hut zu bringen. Mir ist das durchaus bewusst und ich bin deswegen auch nicht auf irgendjemanden böse der nicht vorsätzlich stört. Vielmehr suche ich das Gespräch und versuche aufzuklären. Im geschilderten Fall wollte ich allerdings möglichst schnell wieder ins Tarnzelt um endlich den Eisvogel zu erwischen. Vielleicht, und das wurde mir ja schon vorgeschlagen, hätte ich anders reagieren sollen. Aber der ältere Herr hat es nicht böse gemeint und das Verhalten seines Hundes werde ich dem Hund auch nicht ankreiden.
Das nächste Mal suche ich mir entweder einen anderen Platz oder gehe geschickter vor. Vielleicht auch mit Schild in angemessener Entfernung. Aber nie egoistisch. Denn mir gehört nicht die Natur und ich habe kein Recht auf deren alleinige Nutzung. Wohin ich darf, da dürfen auch andere hin. Und wenn ich dann jemanden auf die kleinen und großen Wunder der Natur hinweisen kann, dann hat sich der Fotoansitz vielleicht doch gelohnt.
Übrigens war ich letztens auf der Ausstellung eines hiesigen Naturfotografen. Die Besucher waren in erster Linie vom Nabu oder selber der Naturfotografie verfallen. Eindrucksvolle Bilder wurden dort gezeigt und ich hätte mich gefreut wenn das mehr "Normalbürger" gesehen hätten.
LG Holger
Jm2c
Monika
ich habe damit gerechnet, daß einige von Euch hier ebenfalls Hundebesitzer sind und meine Ansicht nicht gut finden. Es gab mal eine Zeit, da fand ich Hunde auch ganz gut, aber seit diversen Jahren kann ich diesen Tieren und (viel wichtiger) den zugehörigen Herrchen/Frauchen nichts mehr abgewinnen. Das liegt in erster Linie an dem verantwortungslosen bestenfalls gedankenlosen Verhalten der sogenannten Hundehalter, die ihre Hunde beim "Gassigehen" im Naturschutzgebiet von der Leine lassen, die dort natürlich ihrem Jagdtrieb freien Lauf lassen und brütende Vögel hoch scheuchen und Gelege zerstören, wehrlose Nutrias totbeissen, unerzogen nicht auf die Komandos ihrer Besitzer hören und in den Froschlaich zum Spielen springen, obwohl sie dort absolut nichts zu suchen haben...
ich könnte diese Aufzählungen noch eine Weile fortführen. - Monika, nichts für ungut, aber sämtliche Begegnungen mit dieser Tierart und deren Besitzer waren in letzter Zeit aus meiner Sicht negativ. Wenn man diese Leute zur Rede stellt bekommt man im günstigsten Fall naivdösige Antworten und im üblen Fall werden diese uneinsichtigen Leute auch noch Frech und drohen einem. Meine Zornesrede hier soll nicht diejenigen Hundebesitzer treffen, die ihr Tier im Griff und erzogen haben, aber leider sind das nach meiner Erfahrung nur noch eine verschwindende Minderheit. Intelligente Lösungen lassen sich da kaum finden, wenn Herrchen/Frauchen es an ebendieser Intelligenz fehlen lassen.
Das die Tiere als Prädatoren von der heimischen Tierwelt nicht gutiert werden und von daher schon beim Fotografieren stören, will ich hier nicht weiter ausbreiten - das führt sowieso zu nichts.
Also, bitte nicht persönlich nehmen, aber bei mir ist da bezüglich meiner negativen Meinung nicht mehr viel zu machen. Sorry!
LG Holger
Das eigentliche Problem hast Du, Holger hier schon beschrieben:
Es gab mal eine Zeit, da fand ich Hunde auch ganz gut, aber seit diversen Jahren kann ich diesen Tieren und (viel wichtiger) den zugehörigen Herrchen/Frauchen nichts mehr abgewinnen. Das liegt in erster Linie an dem verantwortungslosen bestenfalls gedankenlosen Verhalten der sogenannten Hundehalter,
ich kann sehr gut verstehen, dass Dich die unverantwortlichen der Hundebesitzer ärgern. Die ärgern mich nämlich auch, weil sie Ängste setzen, mit deren Konsequenzen dann wieder auch ich zu kämpfen habe, Leinenzwang z.B.
Aus meiner Sicht raus sind das aber längst nicht alle. Grad hier in der Gegend bin ich sogar immer wieder überrascht, wie viele gut erzogene Kleinhunde es auch gibt. Grad bei denen hapert es meinen Beobachtungen nach nämlich oft, weil sie ja mal eben schnell auf den Arm genommen werden können, den Hundebesitzer nicht umwerfen usw. Größere Hunde muss man zwangsläufig besser erziehen - oder das Problem erledigt sich per Spritze
Klar stören Hunde, wenn man grad z.B. Enten fotografiert durch ihre bloße Anwesenheit. Nur bekommt der Hundebesitzer u.U. zu spät mit, dass da irgendwo ein Tarnzelt rumsteht. Andererseits - wäre der Hund ein Wolf, hieße es nicht "Pfui, der böse Hund!" sondern "Toll, ein Wolf!" und es würde fix das Objektiv gewechselt...
Olaf, irgendwo müssen die Tiere mal laufen dürfen, allerdings natürlich nicht ausgewiesene Naturschutzgebiete, Wälder abseits der Wege oder Friedhöfe. Auf unserem Friedhof sind Hunde übrigens verboten. Es gibt kaum noch Städte ohne Leinenzwang, in Wald und Naturschutzgebiet verbietet es sich schon rein dem Verstand nach je nach Jagdtrieb des Hundes (ja, es gibt Hunde, die läßt Wild kalt!), Straßen sind gefährlich - es bleiben nur noch die Wiesen und (abgemähten!) Felder, die aber als Kulturland eh schon meist mehr tot sind als Natur bieten. Dann schimpfen zwar wahrscheinlich wieder die Landwirte, weil die Hunde ja ihr Feld kaputt machen (was bei abgemähten eh nicht zutrifft), aber wo soll Hund denn noch hin?! Auch Hunde haben ein Recht auf möglichst artgerechte Haltung und dazu gehört nun mal, dass sie auch mal abdüsen dürfen und nicht ständig an der Leine oder bei Fuss laufen müssen. Und die Gelegenheiten dazu werden sukzessive, grad auch aufgrund der unverantwortlichen Hundebesitzer, immer mehr eingeschränkt. Was bleibt, ist, auf Uhrzeiten ausweichen, zu denen Emilie Normalbürger grad nicht spazierengeht -> man trifft vielleicht auf Fotografen. Oder eben Stellen finden, wo Hunde von der Leine können, normalerweise ist das eben außerhalb geschlossener Ortschaften.
So sehr ich, wie gesagt, den Ärger über unverständige Hundebesitzer verstehen kann - differenziert doch bitte, statt zu generalisieren.
Die Idee mit dem Warnschild finde ich übrigens gut. Es reicht ja eine einfache ausgedruckte Seite die laminiert ist. Hier in der Nähe waren letztens - sogar unlaminierte - Blätter ausgehängt, weil an einer Stelle, wo Hunde normalerweise frei laufen (dürfen), ein Rehkitz im Feld war. Ich als Hundebesitzerin war drum dankbar, denn dann hatte ich die Möglichkeit, meinen Hund entweder anzuleinen oder extrem wachsam zu sein und den Hund beim kleinsten Zeichen von Ohrenspitz abzurufen - es gibt Hunde, da funktioniert das
cu
Monika
Es gibt 5,5 Millionen Hunde in Deutschland, Naturfotografen sowieso schon einmal weniger!
Diese 5,5 Millionen Hunde laufen zum großen Teil unangeleint im Wald herum, was laut Waldgesetz von 2005 verboten ist. Auch wenn manche dieser Hunde auf Zuruf hören (die wenigsten) steckt in ihnen ein Wolf - das ist so, da gibt es nicht dran zu rütteln.
Hunde stammen vom Wolf ab und als solche steckt in ihnen auch ein Jagdtrieb. Bei uns in der Umgebung sind in diesem Frühjahr über 5 Rehe durch Hunde zu Tode gekommen, darunter eine trächtige Ricke und zwei Kitze.
Zudem darf man die Beunruhigung des Wildes durch nichtangeleinte Hunde nicht vergessen, denn diese ist immens.
Ein echter Tierfotograf wird immer zusehen Wild nicht zu stören - von Hunden kann man das nicht erwarten!
Es ist ja schön einen Hund zu haben und meinetwegen darf man ihn auch das tollste Wesen auf der Welt finden, aber wenn dieser schönste Hund der Welt Wild sieht und sein Urgroßvater, der Wolf kommt in ihm durch, dann ist es meist vorbei mit den schönen Seiten des besten Freundes...
Also bitte geht etwas selbstreflektiert und sachlich mit dem Thema Hunde um, auch wenn ihr selbst welche habt!
LG
Kevin
ganz kurz gesagt hat der Spaziergänger mit Hund genau die selben Rechte in der Natur wie der sogenannte Naturfotograf. Ein Hund sollte auch mal die Möglichkeiten haben, sich in Freiheit auszutoben, so wie wir das als Kinder auch getan haben. Solche Begegnungen passieren meist dann, wenn der Fotograf seinen Platz schlecht gewählt hat oder aufgrund mangelnder Absprachen mit dem Besitzer. Ich weiß wovon Du sprichst, es kann ärgerlich sein, aber es gehört dazu, wenn man gemeinsam mit Spaziergängern, Gartenbesitzern, Landwirten, Naturschützern, Hundebesitzern, Touristen, Fahradfahrern, Anglern, Menschen mit voller Blase...die freie Natur nutzt.
Jeder markiert sein Revier auf seine Weise, der Hund pinkelt, der Naturfotograf stellt halt sein Zelt auf.
Fahrt den Adrenalinspiegel runter, freut Euch weiter am Gesang der Lerche und lasst den Spaziergänger mal mit ins Zelt, dann wird er das nächste Mal einen Bogen darum machen.
Immer viel Luft vor der Linse wünscht
Andreas aus dem Emsland, wo sogar Wiederkäuer Tarnzelte interessant finden, vierbeinige wohlgemerkt
nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.
An die anderen: Trolle füttert man nicht.
Ein Hund ist das Spiegelbild seines Hundeführers. In der Geschichte wird das ziemlich deutlich denn der Mann hat nichts unternommen um den Hund unter Kontrolle zu gehalten. Im Gegenteil, er freute sich wie der Hund im Wasser und Uferbereich spielte. So wie er sich dort verhalten hat wird er sich auch anderswo verhalten. Und dann passieren unweigerlich Dinge wie Holger sie beschrieben hat.
Das positive Beispiel war eine Dame mit Hund und Fahrrad die kurz hielten, der Hund ordentlich bei Fuß und als er an den kleinen Wasserfall geschickt wurde trank er und kam folgsam zurück. Also auch das gibt es.
Christine, über etwas ähnliches habe ich auch nachgedacht. Mein Gedanke war ein DIN A4 Schild welches sich in einiger Entfernung zum Tarnzelt oder Tarnnetz befindet und auf dem Steht: Naturfotograf, bitte nicht stören. Und darunter in kleinerer Schrift: Weitere Infos entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Infoblatt.
Auf dem Infoblatt könnten Informationen zum Fotografen, seines Hobbys und ein Link zur Website stehen. Vielleicht auch Statement zur Naturfotografie an sich.
Wäre, wenn es nicht so viel Aufwand und Kosten bescheren würde, vielleicht eine gute und wirksame Öffentlichkeitsarbeit. Denn ich bin sicher, nur wenn die Menschen wissen welche Schätze sie umgeben, dann fangen sie an sich über ihr Verhalten Gedanken zu machen. Für die meisten ist Natur nur Wiese, Feld, Wald oder eben Teich. Was da lebt, davon haben die wenigsten eine Vorstellung.
Wenn ich mit strahlenden Augen von dem letzten tollen Fotoerlebnis erzähle, wenn meine Naturfotografien über den Bildschirmschoner meines Bürorechners laufen, wenn ich erzähle, dass ich einer Libellengeburt begewohnt habe, dann fangen Menschen meiner Umgebung an sich zu fragen, was da an ihnen bisher vorbei gerauscht ist. Tage später kommen diese Menschen und erzählen mir, was sie inzwischen "auch" erleben konnten. Das finde ich ziemlich spannend, wenn man Menschen begeistern kann ohne sie mit der Nase drauf zu stupfen.
Eigentlich sollten wir unkonventionell unsere Möglichkeiten nutzen und wenn wir damit nur einen einzigen Menschen erreichen.
LG Christine
Beste Grüße
Andreas
schön, wenn man Leidensgenossen hat, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Wunderbar erzählt und wenn man's nicht ähnlich selber erlebt hat, dann würde man es für erfunden halten.
Könnte man nicht eine Broschüre über solche Kurzgeschichten drucken und dann einfach - falls mal wieder einer zufällig stört - dem sogenannten Störer in die Hand drücken mit dem Hinweis, man werde sich für ihn Zeit nehmen, sobald er die Lektüre studiert hat
Schönen Abend
Christine
eine Geschichte zum Schmunzeln und sie gibt schön das schwere Los der Naturfotografen wieder!
VG Thomas
Mein Post hing an Holgers Antwort; ich finde grad den "Köter" verbal aggressiv und abwertend. Es sind nicht alle Hunde störend und Hunde haben für mich das gleiche Recht auf Auslauf, wie Fotografen auf ein Bild. Wenn sie sich gegenseitig stören, ist es oft genug einfach blöd gelaufen. So Tarnzelte sieht man halt nicht unbedingt auf den ersten Blick, und wenn, ist es u.U. schon zu spät. Und wer nicht selber fotografiert, hat halt keine Ahnung, dass er stört :) Deswegen setze ich eben lieber auf freundlich reden und sagen, was Sache ist.
Mfg.Frank
jeder der ernsthaft Naturfotografie betreibt, hat sicher schon ähnliches erlebt. Ich persönlich bin bereits so oft gestört worden, dass es mir schon schwerfällt, Agressionen zu unterdrücken, vor allem, wenn man für seine Aufnahmen nur ein kleines Zeitfenster hat und die Möglichkeit zum Fotografieren dann unwiederbringlich dahin ist. Die Veräppeltour mit Dosenöffner und Motivklingel scheint mir ein probates Mittel gegen den in solchen Situationen aufkommenden Frust zu sein. Ich habe es allerdings auch schon gebracht, den Störenfried unbemerkt zu fotografieren und ihm das Bild zu zeigen mit der Erklärung, einen ganz besonders komischen Vogel fotografiert zu haben
Hat mir aber auch nicht immer nur Sympathie eingebracht
Beste Grüße
Gerd
Gruß
ja einfach herrlich, okay herrlich in " ". Auch ich kann jedes Wort voll und ganz nachvollziehen.
Ich bin ja meist ohne Tarnzelz unterwegs, aber auch da kann ich ähnliche Geschichten erzählen.
Mittlerweile nervt dies meist. Selten wenn ich mich langweile erzähle ich auch gerne und beantworte
die typischen, teil wie von Dir genannten, Fragen.
vlg, peter
ein breites Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen. Schön erzählt, eine amüsante Geschichte, von der mir Teile nicht unbekannt sind! (Ich habe auch schon Ähnliches erlebt.)
Gruß
Jens
Eine tolle Geschichte, welche mir sehr amüsiert hat.
Ähnliche Geschichten rund um die Naturfotografie habe ich auch schon erlebt und kann deshalb das von Dir beschriebene sehr gut nachvollziehen.
Dosenöffner und Motivklingel werde ich auch in meinen Wortschatz aufnehmen.
Danke dafür.
Viele Grüße aus MH
Helmut
Und für das nächste Mal würde ich Dir einfach empfehlen, freundlich zu bitten, ob sich der Herr denn nicht entfernen könne, da der Hund die Eisvögel vertreibe. Weil nämlich diese Sache mit dem Hellsehen nicht unbedingt jedem gegeben ist ;)
Eine geniale Geschichte, wie sie nur die Wirklichkeit schreiben kann. Hab mich ausgeschüttet vor lachen. Vor allem der Dosenöffner und die Motivklingel waren genial ))
LG
Kev