Eingestellt: | 2006-11-28 |
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JK © | |
Carolina-Specht (Red-bellied Woodpecker, Melanerpes carolinus) Der Carolina-Specht ist eine recht häufige Erscheinung in der Osthälfte der USA. Bis vor ca. 50 Jahren war sein Verbreitungsgebiet auf den Südosten beschränkt, heute erreicht sein Areal die kanadische Grenze. Er brütet in lebenden und abgestorbenen Baumstämmen (gerne in Eichen und Palmen) sowie in künstlichen Nisthilfen. Ein kleiner orangeroter Fleck auf der Bauchseite, der in Fotos meist nicht sichtbar ist, war für die amerikanische Bezeichnung namensgebend. Florida, Everglades NP, Anhinga Trail, April 2006 |
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Technik: | Canon 30D + 500 mm/ 4.0 L IS, Stativ, leichter Ausschnitt |
Größe | 173.5 kB 600 x 900 Pixel. |
Ansichten: | 15 durch Benutzer4128 durch Gäste1645 im alten Zähler |
Schlagwörter: | florida specht |
Rubrik Vögel: |
@ Jan: Auch bei uns gibt's viele schöne Motive, wie deine Bilder eindrucksvoll belegen. Nur braucht man meistens mehr Zeit und Aufwand, um sie zu erwischen.
@ Christoph:
1. Das Licht war bei dieser Aufnahme eigentlich gar nicht so hart. Soweit ich mich erinnere, schien die Sonne aus einem diesigem Himmel und hielt die Kontraste in erträglichen Grenzen. Der kleine Schatten auf dem Baum zeigt noch eine recht passable Durchzeichnung und auch die Bauchseite des Vogels säuft keineswegs ab, weil der Baum als Aufheller wirkt. Eine weitere angenehme Seite dieses Lichts ist der nette Glanzpunkt im Auge des Spechts.
2. Der Nachführ-AF der EOS 30D ist bewegten Motiven nicht wirklich gewachsen. Zu oft verliert die Kamera den Schärfepunkt und geht auf erneute Suche. Ich wünsche mir ein Gehäuse, dessen AF am Objekt "klebt". Erschwerend kommt bei diesen Vögeln (Reiher, Sichler, Ohrenscharben, Nashorn-Pelikane) hinzu, dass sie ein fast einfarbiges und strukturarmes Gefieder haben. Das Problem ist aber lösbar. Nikon zeigt es eindrucksvoll und auch die Canon 1D Mark IIN soll da besser sein. Ich warte auf die Nachfolgerin dieser Kamera, die eigentlich bald kommen müsste. Ich will jetzt nicht mehr 3000 Euro für ein Gehäuse ausgeben, das wohl bald durch ein neues ersetzt wird. Die 1D MarkII (incl. der Variante "N") ist schon eine Weile auf dem Markt, die Preise purzeln bereits, im nächsten Jahr feiert das EOS-System sein 20-jähriges Jubiläum, im Februar 2007 findet die nächste große Fotomesse (PMA) statt, Canons neue und kleinste Amateurkamera 400D hat über 10 Mio. Pixel, die Profi-Kamera 1D MarkIIN "nur" 8,2 Mio... – genug Gründe für ein neues Profi-Gehäuse?
Gruß
Jens
Sehr schöne Momenaufnahme hervorragendes Bild.
lg silvia
Das Bild ist natürlich technisch von gewohnter Qualität - daran gibt's gar nicht zu rütteln. Die Farben gefallen mir, der Lichtpunkt im Auge ist schön, der Hintergrund, die Schärfe ... und trotzdem hat's bei mir irgendwie nicht so 100% ig "Klick" gemacht. Ich bin mir selbst nicht so ganz sicher, woran das liegt (deswegen wollte ich eigentlich auch lieber gar nix schreiben) aber ich VERMUTE, dass Toph mit seiner Alternative "Beim Specht Biotop- oder Bestimmungsfoto" mein Gefühl am besten ausdrückt: mir fehlt der "Emo-Kick" ))) Irgendwie eine kesse Kopfhaltung oder interessante Pose oder .... weiß der Specht was ...
Hoffentlich ist es nicht ketzerisch, so was nach so viel Lob zu schreiben, denn den Hut ziehe ich natürlich auch!
LG, Pascale
LG/Edi
Eines verstehe ich an Deinem Kommentar nicht: "... aber der lahme Nachführ-AF meiner Kamera war diesen Anforderungen nicht gewachsen." Meinst Du damit den AF der 30D? Ich hätte gedacht, dass im Wasser hin und her laufende Vögel den AF dieser Kamera nicht überfordern???
Viele Grüße: Christoph
Gruß aus HH
Georg
Ich sage auch danke, für deine interessanten Hintergrundinformationen!
Und klar, Ortkenntisse usw. sind auch wichtig. Was ich ausdrücken wollte, war eben die geringe Scheu der Tiere. Ich glaube, ich muss auch irgendwann mal dorthin... aber ich hab ja noch Zeit.
Gruß Lukas
@ Toph: Die Diskussion um die Nestfotografie habe ich, wie so manches, nicht mitbekommen. Aber ich habe natürlich auf deinen Hinweis hin ins Textforum geguckt und für mich entschieden auf das Lesen der vielen, vielen Beiträge zu verzichten.
Zur Entstehungsgeschichte dieses Fotos: Die Palme, in der die Spechte ihre Bruthöhle angelegt hatten, steht unmittelbar am asphaltierten Wanderweg (Anhinga Trail), Distanz zum Wegesrand ca. 2-3 m. (Für diejenigen, die das Gebiet kennen: genau an der Abzweigung, wo es auf den Rundkurs, den "boardwalk", geht.) Die ganze Spechtfamilie war noch anwesend, es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen (An- und Abfliegen). Die Vögel ließen sich auch durch die Besuchermengen nicht stören. Da kommen sogar ganze Schulklassen vorbei. Aufnahmen sind nur am Morgen und frühen Vormittag möglich, denn die Sonne wandert herum und erzeugt bald eine fotografisch schwer lösbare Gegenlichtsituation. (Und einen bedeckten Himmel hat man meistens dann nicht, wenn man ihn bräuchte.) Und noch eines: vielleicht ein Scherz, vielleicht auch keiner: Hätte ich ein Tarnzelt benutzt, hätten sich die Spechte möglicherweise gestört gefühlt.
@ Lukas: Unter einem meiner letzten Bilder habe ich bereits etwas über die Naturfotografie in Florida gesagt. Jetzt füge ich ergänzend hinzu:
Klar, in Florida hat es der Naturfotograf viel leichter. Bei uns in Deutschland würde man in der gleichen Zeit nicht annähernd so viel in den Kasten bekommen. Aber gute Ortskenntnisse braucht man schon. Nach vielen Reisen in den südöstlichen Zipfel der USA kenne ich sehr viele Fotoziele, zum Teil durch eigene Entdeckung, zum Teil durch Tipps anderer Fotografen. Ich frage auch immer die amerikanischen Fotografen nach aktuellen Besonderheiten. Einige von ihnen sind ortskundig und auskunftswillig, anderen kann ich als Europäer noch Tipps geben, denn sie kommen z.T. aus dem Norden der USA oder gar aus Kanada. (Anekdote: Auf meiner letzten Reise traf ich vor dem Spechtbaum einen spanischen Fotografen, den ich vor 10 Jahren in der Extremadura (Südwestspanien) kennen gelernt hatte. Auch Amerikaner trifft man auf späteren Reisen manchmal wieder.
Der wesentliche Aspekt aber ist die geringe Scheu der Tiere, die den Menschen auf uns ungewöhnlich nahe Disatnzen heran lassen bzw. die sich ihm nähern. (Hast du schon 'mal einen Reiher auf der Motorhaube eines Autos gesehen? Ich schon und andere Kuriositäten auch.)
Über die Ursachen dieses kooperativen Verhaltens ist schon viel spekuliert worden. Meine Erklärung dazu:
1. Der Mensch (die Ureinwohner) war in den Amerika immer "netter" zu den Tieren als in Europa. Er fühlte sich selbst als Teil der Natur und hat die Geschöpfe seines Landes respektiert. Gejagt wurde nur zum Nahrungserwerb. Die Tiere haben den Menschen also kaum als Feind kennen gelernt. Dieses Verhalten wurde von Generation zu Generation tradiert.
2. Das Konzept der amerikanischen Schutzgebiete ist völlig anders als unseres. Während bei uns versucht wird den Menschen weitestgehend aus den Schutzzonen heraus zu halten, wird in den USA für den Besuch geworben. Die Schutzgebiete finanzieren sich sogar zum Teil durch den Besucherverkehr und bieten fast die gesamte Palette an touristischer Infrastruktur (Einkaufen, Tanken, Übernachtung, Bootfahren, Angeln usw. Die Folge ist, dass die Tiere ihre Scheu gegenüber dem Menschen verlieren. Dort wird die Natur dem Menschen im wahrsten Sinne des Wortes näher gebracht. Die Besucherströme werden allerdings kanalisiert, man darf sich also keineswegs überall aufhalten. Es gibt auch Zonen mit strikteren Regeln, wo das Motto gilt: "Leave nothing but footprints."
Jetzt ist's langsam wirklich vorbei mit "Florida, April 2006"! Mein Pulver ist (fast) verschossen. Es hätten durchaus noch mehr Bilder sein können. Ich erinnere mich an etliche Situationen auf meiner Reise, die ich "vergeigt" habe, besonders auf Sanibel Island. Ständig liefen die Vögel vor mir im seichten Wasser hin und her, zeigten z.T. tolle Posen, starteten, landeten usw., aber der lahme Nachführ-AF meiner Kamera war diesen Anforderungen nicht gewachsen.
Gruß und nochmals ein Dankeschön an alle
Jens
Klasse. :)
Liebe Grüße
Nele
Viele Grüße
Reinhard
Florida muss wirklich ein Eldorado für Naturfotografen sein. Einfach unglaublich. Wenn ich daran denke, wieviel gute Fotos ich in zwei Aprilwochen hinbekommen kann... und deine sind wirklich mehr oder weniger durchgehend Superbilder...!
Gruß Lukas
Gestaltungsmässig gibt einem ein Specht ja meist nur die Wahl zwischen einem Biotop- und einem Bestimmungsfoto. Hier sehen wir letzteres in sehr gelungener Ausführung.
Gruss, Toph
Einwandfrei präsentiert.
LG
Lothar
Gestalterisch und technisch zeigst du eine hervorragende Präsentation, sehr gut finde ich auch hier die ausführliche Beschreibung.
Eine beeindruckende „Florida-Serie“ sehen wir, wir freuen uns auf weitere Motive!
Gruß
Oliver, der den Hut zieht!