Tarnung ist alles ...
Eingestellt: | 2010-04-19 |
---|---|
© | |
... hudernders Uhuweib. Eigentlich dürfte es dieses Bild so wie es jetzt hier zu sehen ist garnicht geben. Dazu muß man wissen, dass dieses Uhuweibchen in einer ca. 70m hohen Felswand in einem rießigen Steinbruch sitzt und der Brutplatz nur von der gegenüberliegenden Seite aus zu sehen ist. Und selbst hier ist der naheste Punkt immer noch 150-200m entfernt. Dazu kommt, das sie in einer Schattenwand sitzt. Einige Wochen musste ich beobachten und warten bis endlich die letzte Abendsonne für ca. 10min das Nest berühert. Am Sonntagabend war es so weit. Versuche mit meiner Canonausrüstung und selbst Oli´s 500er waren zuletzt nicht so berauschend verflogen. Hier musste meine gute alte "Digiskopie" mal wieder aktiviert werden. Ich bin gespannt auf Eure Meinungen? Achja am Nest sind Eischalen von mindestens zwei geschlüpften Eiern zu sehen! Das lässt auf eine erfolgreiche Brut hoffen. Vielleicht demnächst mehr ? Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin Betreuer und damit verantwortlich für Schutz und Dokumentation dieses Uhuvorkommens VG Steffen |
|
Technik: | Digiskopie: Svarowski AT 80 HD + Nikon Coolpix 4300E, Spektiv 60-fach Nikon opt. Zoom bei 24mm BW, Stativ, Zeitauslöser, Windstille !!! f4,9 1/30s Iso100 |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 376.6 kB 1000 x 750 Pixel. |
Ansichten: | 5 durch Benutzer737 durch Gäste1284 im alten Zähler |
Schlagwörter: | bubo digiskopie eulen uhu voegel |
Rubrik Vögel: | |
Serie Uhu-Brut in Mittelsachsen 2010: |
für ein 500er, 600er oder 800er sitzt der Uhu immer noch zu weit weg und das ist auch gut so. Hier hat die Digiskopie klare Vorteile, siehe deine Aufnahme. Bei Auge und Kopf musstest du schon recht intensiv schärfen, 1/30s bei der Brennweite sind immer eine Gratwanderung. Aber das ist technischer Schnickschnack - viel mehr freue ich mich über deine Beobachtung, die Eierschalen und auf weitere Meldungen über den Brutverlauf.
Viele Grüße, ich drück die Daumen
Oli
zunächst einmal herzlichen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme, auf Deine Tricks und Kniffe bin ich natürlich sehr gespannt, da man als Digiskopierer kaum etwas über diese Dinge erfahren kann, man ist hier im besonderen auf jede Unterstützung angewiesen.
Zu Gerd Rossen hätte ich zu sagen, dass er quasi der "Wegbereiter" für die Digiskopie in unserer Republik ist, seine Ergebnisse sind richtungweisend, womit ich natürlich nichts gegen Deine hervorragenden Fotos sagen will, die vor allem bei den von Dir angewandten starken Vergrößerungen absolut einmalig und überzeugend sind. Die umfangreichen Seiten von Gerd Rossen findest Du, wenn Du Interesse hast, im Internet.
Die Entscheidung, mir ein Kowa Spektiv zuzulegen, beruht unter anderem auf den hervorragenden Beurteilungen, z.B. heißt es im grossen Vögel-Spektivreport-Teil2 von Stephan Gröhn (Internet): "In der Praxis zeigte sich die Stärke dieses Modells (Kowa TSN-883) in Auflösung und Kontrast durch eine größere Reichweite. Wasservögel ließen sich auf 1000m Entfernung von einem Beobachtungsturm noch gut im Detail erkennen, während sie in den anderen Optiken (einschließlich des Swarovski ATS 80 HD) nur schemenhaft erschienen. In der wichtigen Minimalvergrößerung des Zoom-Okulars bei 20fach zeigt das Kowa nach dem Zeiss-Okular das zweitgrößte Sehfeld bei allerdings erheblich besserer Randschärfe".
Soweit das Testergebnis. Gerd Rossen beurteilt das Kowa Spektiv, auch in Bezug auf die fast völlige Behebung der chromatischen Aberration (durch Einbau einer reinen Fluoritlinse) als ganz hervorragend, ebenso ist er von dem Swarovski Spektiv begeistert.
Nun genug der Theorien, ich freue mich auf Deine Tipps!
Viele Grüße
Udo
zu Deiner ausgezeichneten Digiskopie eines Uhus gratuliere ich Dir. Wie Du eventuell schon mitbekommen hast, arbeite ich mit einem Kowa Prominar Spektiv und einer Nikon Coolpix 8400 (wie Gerd Rossen) sowie einer Panasonic Lumix LX3 Kamera. Aufnahmen mit 40facher Vergrößerung (am Okular) sind nur noch teilweise scharf, Aufnahmen mit 50 oder 60facher Vergrößerung jedoch fast ausnahmslos unscharf, wie auch Gerd Rossen berichtet. Er rät jedenfalls davon ab, stärkere Vergrößerungen als 30-40fach einzusetzen, da die Ergebnisse sowieso keine Schärfe mehr aufweisen würden. Das von mir eingesetzte Kowa Spektiv zählt ebenso wie Dein Swarovski Spektiv zu den besten Optiken die z.Zt. erhältlich sind, daher ist es mir unverständlich, dass Du mittels 50-60facher Vergrößerung am Okular derartige Ergebnisse erzielst. Hunderte Testaufnahmen unter optimalen Bedingungen belegen, dass dies jedenfalls mit dem Kowa Spektiv unmöglich ist, Gerd Rossen arbeitet mit beiden Optiken und bevorzugt heute wohl Kowa, seine Erfahrung bezüglich des Einsatzes stärkerer Vergrößerungen kann ich absolut bestätigen, natürlich hätte auch ich gern ein Wunderspektiv, eventuell kannst Du dazu etwas sagen.
Viel Grüße
Udo
Gruß Steffen
erst mal Danke für Eure z.T. umfangreichen Kommentare. Digiskopie ist wirklich nicht einfach und auch ich habe lange probiert bis es zu dieser Perfektion gekommen ist. Und eines gleich vorweg, auch bei mir gehen ca.98% der Bilder wieder in den Schrott.
Nun mal zum Spektiv. Ich weiß nicht wer Herr Rossen ist und warum er solche Ratschläge gibt und ich habe außer zu Optolyth auch keinen direkten Vergleich.
Warum Swarovski? Weil es ein Spektiv mit HD-Vergütung (korrigierte Linsen) ist, sehr Lichtstark ist und eine optimale Punktschärfe auch noch bei 60-facher Vergrößerung hat! Und genau die brauche ich zur Ringablesung bei Fischadlern. Dies gelingt aber nur auf große Entfernungen von 150-250m um die Adler nicht zu stören! Der Ring hat eine Höhe von nur ca. 15mm! Mit Swarovski gelingt das am besten.
Danach erst kam die Digiskopie bei mir. Warum die Nikon Coolpix 4300E? Eigentlich nur weil es für die, einen passenden Adapter auf Swarovski gab.
Also kein Wunderspektiv. Vielleicht ist es die Kombination? Aber ich sage, der Umgang mit der Technik ist das wichtigste. Da gibt es nähmlich ein paar Tricks und Kniffe, die ich unter der nächsten Uhu-Aufnahme mal beschreiben werde. Mein Spektiv ist übrigens bereits 12 Jahre alt!
Vielleicht genügt das erst mal
VG Steffen
solche Doku-Aufnahmen könnten ruhig öfter gezeigt werden,sind sie doch sehr interessant.
Die wenigsten von uns haben schon einmal einen Uhu live gesehen,ich erst zweimal.
Ich schätze Deine Arbeit sehr und freue mich auf weitere solcher Aufnahmen von Dir.
Diese sollten in einem Naturfotografen-Forum nicht fehlen.
LG
Michael
bei einem solchen Motiv tritt m.E. die technische Qualität in den Hintergrund (obwohl die hier, gemessen an der Situation, wahrlich nicht schlecht ist!). Einen solchen Brutplatz überhaupt zu entdecken, spricht für dich...
Hoffen wir, daß die Uhus zu einer erfolgreichen Brut kommen. Würde mich über weitere Meldungen in Wort und Bild von dir freuen
Grüße, Lukas
authentischer geht es ja wohl kaum!
Ich bin begeistert von diesem Motiv, das ich so "in freier Wildbahn" noch nie gesehen habe.
Toll, dass Dir diese äußerst sehenswerte Aufnahme aus "sicherer Distanz" gelungen ist.
Außerdem finde ich es absolut beeindruckend, was man mit Hilfe der Digiskopie für qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielen kann!
Und Deine ausführliche Beschreibung rundet das "Gesamtbild" noch zusätzlich ab!!!
Ein aussagekräftiges Naturdokument, das in einem solchen Forum auf gar keinen Fall fehlen darf - hab´ Dank dafür!
Viele Grüße
Richard
solche Dokus mit den entsprechenden Erklärungen gehören eindeutig auch hier ins Forum.
Denn es ist m.E. auch ein Naturforum.
Danke fürs zeigen sagt Axel
VG,
Pascale
ein sehr gutes Foto ist dir unter den Umständen gelungen, Danke fürs Zeigen.
LG
Marion
Gruss Peter
keine Sorge, ich denke, die meisten hier wissen um Dein großes Engagement.
Danke fürs Zeigen dieser sehr guten und interessanten Digiskopie, und an dieser Stelle auch mal wieder ein Lob für Deinen Einsatz für diese Tiere. Hoffe, Du hältst uns auf dem Laufenden, was die Brut betrifft.
viele Grüße
Tobias