Eingestellt: | 2020-08-09 |
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Aufgenommen: | 2020-05-27 |
JW © | |
Hallo zusammen, nach etwas längerer Zeit auch mal wieder ein Bild von mir. Die für mich wohl besten Fotogelegenheiten ergaben sich diese Brutsaison bei den Waldohreulen direkt am Stadtrand wo kleinteilig strukturierte Obstgärten mit stellenweise auch Hecken und eingestreuten Nadelbäumen unmittelbar an die Weinberge grenzen - ein idealer Lebensraum für die Waldohreulen (aber auch für die hier vorkommende Zaunammer). In dieser Situation hier kam die junge Waldohreule endlich auf diesen wunderschön geschwungenen Ast angeflogen auf den ich schon tagelang als Ansitz hoffte. Gute 10min lang saß sie so vor mir, bekam die Maus übergeben welche sie dann mit dem Schnabel bearbeitete, jedoch noch nicht ganz verschlingen wollte. Erst als eines von den Geschwisterchen sich direkt daneben setzte wurde die Maus dann doch ganz schnell am Stück verschlungen. Für diese Art von Bildern (es wurde um fast 22 Uhr aufgenommen) ist die Z6 bzw. spiegellos generell ideal: Stabilisator aus, lange Zeit um die ISO in erträglichen Bereichen zu halten, fokussieren mit Fokus peaking auf 100% Zoom im Sucher und dann per Kabelauslöser draufhalten so lange es die Situation erlaubt. Nur keine Angst vor langen Zeiten (in diesem Fall nur eine halbe Sekunde)! Einige Bilder aus solchen Serien sind immer scharf und die Bildqualität ist umso besser (Rauschen und die entsprechenden Gegenmaßnahmen in der EBV kosten nämlich auch Details, von Farben und Dynamik erst gar nicht zu reden) Ganz oben rechts in der Bildecke habe ich einen Zweig gestempelt welcher nur minimal über den Bildrand hineinragte. Die Bildbearbeitung erfolgte wie immer komplett in Capture One Pro 20. Das Bild ist fullframe, wurde also nicht beschnitten. Die Aufnahme entstand ungetarnt da die Waldohreulen dort kein bisschen scheu sind und man sich zwecks möglicher Perspektiven immer wieder bewegen muss. LG Jochen |
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Technik: | NIKON CORPORATION NIKON Z 6, 600mm (entsprechend 600mm Kleinbild) 1/2 Sek., f/4.5, ISO 5600 Manuell belichtet, Korrektur -0.3, Manueller Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 780.0 kB 1500 x 998 Pixel. |
Attachments: | _DSC8487-1500-roh.jpg (1017 KB) |
Platzierungen: |
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3. Platz Vogelbild des Monats August 2020Bild des Tages [2020-08-16] |
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Schlagwörter: | waldohreule stuttgart aestling strigiformes strigidae asiootus asio otus beute maus eule |
Gebiet | Stuttgart |
Rubrik Vögel: |
LG, Heike
Da werden wohl noch Einige folgen.
Gruß Jürgen
beste Grüße
Jochen
Meinen Glückwunsch, Jochen!
Gruß Heinz
Ein paar Details zu den Hintergründen und der Entstehung gehören m.E. immer dazu.
beste Grüße
Jochen
Herzlichen Glückwunsch zum wohlverdienten BdT, lieber Jochen.
LG Heike
LG Jochen
Grüsse Mario
Erstaunlich wie gut das Bild anzukommen scheint.
LG Jochen
Auch dir kann ich zu diesem Ausnahmebild nur herzlich gratulieren. Ich wüßte absolut nicht, was man hier noch besser machen könnte!
LG Günther
Eine etwas höhere Perspektive wäre grundsätzlich noch schön gewesen, es war ja an einem steilen Hang. Aber von etwas oberhalb wäre dafür der Hintergrund nicht mehr so gut geworden und andere Zweige wären im Weg gewesen. Ich habe natürlich verschiedene Perspektiven, hoch und quer und verschiedene Einstellungen durchprobiert, aber das hier war dann aus zig Bildern doch das beste in meinen Augen.
LG Jochen
Dieses Bild hat **** verdient, meiner Meinung nach.
Glückwunsch.
Vg
Dietmar
beste Grüße
Jochen
gar nicht mehr zu sagen, und meine **** hab ich schon "abgegeben".
VG
Pascale
LG Jochen
VG Vera
besten Dank für deine Worte und Wertung!
Ich weiß seit ich 2019 nur etwa 400m weiter eine Brut entdeckt habe und schon im Frühjahr zuvor ein rufendes Männchen gefunden habe, dass es grundsätzlich Brutgebiet der Waldohreule ist dort.
Ich bin ohnehin oft in dem Gebiet unterwegs wegen Zaunammern, Turmfalken und Bluthänflingen, aber auch Grünspechte und Wendehälse gibt es da einige. Und so bleibe ich dann bei Einbruch der Dunkelheit einfach noch länger und gehe das Gebiet systematisch ab damit ich möglichst viel davon in Hörweite bekomme.
Man muss das schon immer wieder und oft machen weil die Eulen ja nicht immer genau zur gleichen Zeit brüten jedes Jahr. Manche schlüpfen schon im Mai, andere erst vier oder fünf Wochen später.
Aber wenn sie dann mal da sind und gerade kein Auto die Ruhe stört, dann hört man die jungen Waldohreulen eigentlich immer ziemlich deutlich. Im nächsten Schritt gehe ich dann tags drauf an die so näher lokalisierte Stelle und warte einfach abends ab. Die Richtung aus der dann der erste leise Ruf kommt deutet dann in aller Regel genau auf den Tageseinstand hin.
Wenn man das ein paar mal gemacht hat denkt man quasi schon fast wie eine Waldohreule und sieht die umgebenden Strukturelemente wie Gehölzstreifen oder einzelne Nadelbäume sozusagen aus ihren Augen. Und dann hat man die genaue Stelle oft vollends schnell raus.
LG Jochen
für mich ein Traum-Bild, Hut ab!
Ist mir die vier Sterne wert...
Gruß
Stefan
Muss sagen aus der sonst eher mageren Eulensaison bei mir 2020 ist das schon auch irgendwie mein Favorit.
Gruß
Jochen
dieses traumhafte Bild muss ich mir immer wieder ansehen, bin völlig begeistert. Einfach perfekt und zum verlieben!
LG Silke
Schön, wenn das Bild anderen auch etwas Freude bereitet. Mir geht es über die kalte Jahreszeit damit auch oft so, die Bilder helfen diese Zeit zu überbrücken bis man im folgenden Jahr endlich wieder in echt die Kleinen sehen kann. :)
LG Jochen
Viele Grüße,
Thomas
schön, dass es dir auch gefällt, danke!
Ich muss natürlich dazu sagen nicht dauernd stand ich vor dem Baum mit diesem Ast sondern habe je nachdem wo sie gerade saßen auch versucht, andere Gelegenheiten mitzunehmen.
Aber der hier war halt schon sofort mein Favorit durch die geschwungene Form. Bin froh, dass es doch noch geklappt hat.
beste Grüße
Jochen
LG
Matt
freut mich, dass du es auch magst! Danke für dein Lob!
beste Grüße
Jochen
Gruß angelika
Ich mag die Farben die im allerletzten Streulicht entstehen nachdem die Sonne schön unter den Horizont herunter ist auch sehr. Deshalb und wegen der dann erst richtig einsetzenden Aktivität fotografiere ich die Eulen auch am liebsten in diesem schmalen Zeitfenster.
LG Jochen
ein sehr atmosphärisches Bild, die Schärfe ist top - und das bei einer halben Sekunde Belichtungszeit, alle Achtung. Und die Bildqualität bei ISO 5600 ist auch beeindruckend. Die dunkle, kühle Abstimmung passt hier perfekt.
Die Maus aus deiner Beschreibung kann man kaum erkennen, dass liegt wohl an der geringen Schärfentiefe. Aber das ist kein Makel.
Viele Grüße
Wolfram
Bei deinen Limikolen hast du ja i.d.R. noch nicht so das Problem mit zu wenig Licht (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen).
Was die halbe Sekunde angeht, da bringt man von so einer Fotosession natürlich erst mal mehr bewegungsunscharfe Aufnahmen mit als scharfe. Aber es verstecken sich eben doch eigentlich immer einige scharfe Aufnahmen darunter und nun überlege mal wo ich mit der ISO wäre, hätte ich meinetwegen 1/10 oder 1/20 gewählt was ja auch noch immer relativ lange Zeiten sind. Insofern muss man einfach diesen Weg gehen um gegen 22 Uhr diese eulentypische Restlichtstimmung einzufangen, wenn man etwas höhere Qualitätsansprüche hat als ein reines Ornitho-Belegbild zu machen.
Bei deinen Bildern kannst du ja bestimmt auch den Hintergrund teilweise noch etwas mehr entrauschen falls du da meinst ab und zu noch gerne einen glatteren Look haben zu wollen.
Bei deinem Kiebitz den du am 2. August eingestellt hast ist ja im oberen Bildbereich speziell das Farbrauschen überraschend präsent für nur ISO 1250 die dabei eingestellt waren.
Wie gehst du da grundsätzlich vor? Ich setze die Regler gegen Farb- und Luminanzrauschen bei jedem Bild individuell so bis das Farbrauschen nicht mehr störend wahrnehmbar ist und beim Luminanzrauschen stelle ich auch so einen Kompromiss ein der noch genug Details im Gefieder bewahrt. Schärfung habe ich global (also bevor ich irgendeine Maske mache) komplett auf Null stehen, denn die verstärkt den sichtbaren Eindruck vom Rauschen ja noch mal. Erst dann bei der weiteren Arbeit auf Masken schärfe ich selektiv und gebe auf der die Umgebung bedeckenden Maske noch weitere Entrauschung hinzu - und zwar nicht nur über den gleichnamigen Regler sondern auch durch negative Klarheit und negative Struktur.
PS: Was die Maus angeht, kurz zuvor war die noch etwas anders gedreht, aber tatsächlich liegt sie auch schon ein klein wenig vor der Schärfeebene. Schon das Brustgefieder ist ja auch etwas weicher als die Augenpartie. Ich war mir dieser Problematik natürlich bewusst, wollte aber wegen dem wenigen Restlicht nicht auch noch weiter abblenden, zumal ich es so wie es ist auch noch okay finde.
beste Grüße
Jochen
ein Foto ganz nach meinem Geschmack. Für mich passt hier einfach alles!
Gruß
Stefan
Du weißt ja ich schätze die blaue Stunde auch aus denselben Gründen wie du, auch wenn die Ausbeute dafür oft geringer ist. Deine Uhubilder aus dem letzten Jahr im Fels zur blauen Stunde transportieren ja auch diese Restlichtstimmung die so typisch ist für die Lebensweise dieser Tiere. Ich ziehe lieber über ein paar Wochen fast jeden Abend los und bringe dann ein solches Bild mit als gemütlich nachmittags die Eulen am Tageseinstand abzulichten und dann hunderte Bilder zu haben die alle knackscharf sind, aber extrem helle und total schattige Stellen mit harten Schattenkanten aufweisen.
LG Jochen
VG Gunther
Auch um zu zeigen wie groß der gestempelte Zweig tatsächlich im Bild war. Er hat in meinen Augen schlicht nichts zum Bild beigetragen und ich wollte die zu dem Zeitpunkt neu verbesserte Reparaturfunktion einfach mal austesten.
Ich bin wirklich kein Freund von totaler Verfremdung und Vertuschung der Wirklichkeit durch das Entfernen wesentlicher Elemente, ein so kleiner Zweig und zudem noch in der Ecke ist in meinen Augen aber ziemlich unwesentlich und somit hatte ich damit kein Problem.
beste Grüße
Jochen
VG Gunther
Vier Jungeulen gab es an dieser Stelle und ich bin froh, dass auch nach den Unwettern noch alle wohlauf waren. Die Beobachtungen nach Einbruch der Nacht wenn die Aktivität richtig losgeht sind auch immer toll, die Bilder sind sozusagen nur noch der Bonus oben drauf.
LG Jochen
Grüsse Mario
Falls du Lust hast kannst nächste Saison ja auch mal wieder vorbeischauen. Die hier waren jetzt auch nicht so arg weit für dich.
Dieses Jahr war bissle schwach verglichen mit 2019. Da wo wir beim Steinkauz waren gab es dieses Jahr auch keine Brut (wurde dummerweise nicht gemäht und es gab fast keine Mai- / Junikäfer). Die Käuze sind aber noch da und ich habe auch einige ganz neue Reviere in Stuttgart gefunden.
Bin mal gespannt was nächste Saison dann wieder geht.
LG Jochen
LG Heike
schön, wenn es dir auch gefällt und danke für dein Lob!
beste Grüße
Jochen
Sehr schöne Aufnahme und Beschreibung dazu...
Die Nähe ist herrovragend und lasst den Betrachter in diesen Intimen Bereich blicken...
Gruss
Roger
Zum Glück sind Waldohreulen hier alle sehr zutraulich. So ist das von daher eigentlich leicht möglich. Da bleibt nur noch das Licht als größte Herausforderung bzw. besser gesagt der Mangel an Licht.
Und nächstes Jahr geht die Suche wieder von vorne los ...
Falls du im Juni mal hier in der Gegend sein solltest kannst gerne was hören lassen, irgendwo finde ich hier eigentlich immer eine Brut.
Gruß
Jochen
Beste Grüße
Axel
freut mich sehr, dass es dir auch gefällt! Danke für dein Lob!
Ich muss echt sagen von meinen eigenen Waldohreulenbildern bisher ist es auch irgendwie mein Favorit, zumindest aus dieser Saison.
beste Grüße
Jochen
wunderbar in Motiv , Licht und Haltung und süss dazu.
Ganz schönes Bild.
Gruss Eric
Cool, wenn's dir auch gefällt, danke!
Habe auch eine Topaz-Version davon bei der der Hintergrund natürlich noch glatter aussieht.
Da war nur schade, dass durch Topaz der orangene Farbton der Augen etwas gelitten hat.
Sind deine diesjährigen Steinkäuze schon komplett weg? Gestern war ich bei mir in einem Revier und zumindest zwei von drei Jungkäuzen waren noch da.
LG Jochen
VG York
Ich habe gerade mal das RAW angehängt für alle die das rein interessehalber mal im Vergleich sehen wollen.
beste Grüße
Jochen
Auch für mich ganz persönlich ist es mein Lieblingsbild aus der Waldohreulenbrutsaison dieses Jahr.
beste Grüße
Jochen
Als ich die Obstwiese sah und darin diesen alten knorrigen Baum der nur etwa 30m von dem Gehölzstreifen der als Tageseinstand diente entfernt steht war mir sofort klar das wird für Fotos mein bevorzugter Ansitz.
Einige Tage lang sind die Eulen in die entgegengesetzte Richtung aus dem Gehölzstreifen heraus abends, in die Weinberge (wäre auch ein tolles Bild, WOE inmitten der Weinreben am Hang!) und wenn sie auf der Seite mit der Obstwiese raus sind, dann saßen sie meistens erst mal in anderen Bäumen. Entweder war Himmel dahinter, oder zu viele dürre Zweige kreuzten die Eulen fast in der Schärfeebene.
Aber man muss einfach dranbleiben und irgendwann klappt es dann doch.
LG Jochen
eine wunderbare Aufnahme mit bester Beschreibung, welche ich sehr schätze !!!
Die Aufnahme ist mit deiner Vorgangsweise super gelungen und dies in
allen Belangen !!
Beste Grüsse, Albert
Die beschriebene Vorgehensweise ist seit ich die Z6 nutze bei den Eulen zu meinem Standard geworden.
Zumindest wenn das Licht knapper wird. Ohne Stabilisator von einem stabilen Unterbau und ohne die Hand an der Kamera zu haben gibt es ja dank elektronischem Vorhang keinerlei Faktoren mehr außer Wind bzw. Bewegung der Eule selbst - was ich beides nicht in der Hand habe. Aber da die Tiere üblicherweise einige Sekunden bis Minuten lang sitzen bevor sie zum nächsten Ast fliegen reicht dieser Zeitraum eigentlich immer aus um oft auszulösen.
LG Jochen
die dämmerige "Eulenstimmung" hast du wunderbar eingefangen.
Dazu noch der magische Blick des Jungvogels und der knorrige Ansitz:
ein klasse Bild.
VG Wolfgang
Die von dir angesprochene Stimmung ergibt sich um diese Uhrzeiten ja von selbst, nur der Prozess des Fotografierens von der Wahl der Perspektive (steiler Hang) über das der Hangneigung angepasste Aufstellen des Stativs bis zum manuellen Fokussieren und Auslösen per Kabelauslöser ist eben schwieriger als wenn man am Nachmittag eine ruhende Waldohreule am Tageseinstand ablichtet. Die Ausbeute ist unter den Bedingungen wie sie hier waren natürlich sehr viel geringer. Ich glaube ich habe aus zig Bildern dieser Situation nur zwei oder drei die scharf sind und bei denen der Blick auch noch zum Betrachter geht.
Dennoch ist mir das weitaus lieber als tags mit harten Kontrasten und Schatten. Denn ich möchte ja gerade die typische "Eulenstimmung" auch im Bild transportieren.
Abgesehen davon macht man ja auch erst dann nach Einsetzen der Aktivität die ornithologisch interessanteren Beobachtungen und sammelt mehr Erfahrungen mit der Art.
LG Jochen