Eingestellt: | 2019-08-25 |
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IL © | |
Habe mich heute ein wenig mit Kollegen Buchdrucker beschäftigt. Das ist gar nicht mal so einfach, eine etwas andere als übliche Aufnahme zu kreieren. Ich habe mich hier für eine kamerainterne Doppelbelichtung entschieden. Es war eine ziemliche Fummelei, einen Käfer zu finden, der still hielt und ihn auf der Schuppe zu positionieren. |
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Technik: | Penta K 70 Sigma 105mm f/9 ISO 200 Kamerainterne Doppelbelichtung |
Bearbeitung | Tiefenschärfe verändert |
Fotografischer Anspruch: | Experimentell ? |
Größe | 548.6 kB 1200 x 805 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 7 Zu den Tophits
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Ansichten: | 89 durch Benutzer380 durch Gäste |
Schlagwörter: | schwarz weiss s w borkenkaefer buchdrucker ips thypographus wald fichte |
Rubrik Schwarz-Weiß: | |
Rubrik Wirbellose: |
die Idee ist interessant, und insgesamt gefällt mir das Bild.
Ich hadere aber mit dem Mittelteil, der großen unscharfen Zone. Für mich reißt sie das Bild in zwei Teile, und erzeugt eine Grenze, die für das Tier gar nicht da ist.
Vielleicht wäre es mit drei Aufnahmen besser?
Gruß, Uwe
Etwas mehr Rindenstruktur wäre hier schon hilfreich ....
Um die Dopplung des Käfers zu vermeiden bräuchte ich statt einem dritten Bild einfach mehr Schärfentiefe bei der Aufnahme des Käfers (glaube ich)
Vielleich gebe ich mich noch mal dran und probier auch noch andere Objektive.
Es ist halt extrem fummelig, weil man nur ein paar Zentimeter vor dem Käfer hantiert und ein Stativ nicht wirklich stabil am Baum steht.
Danke auch Dir für´s Feedback!
VG Ingrid
eine Prima Idee und eine tolle Umsetzung.
Tja, manch eine Nationalparkverwaltung sieht den Borkenkäfer offensichtlich als schnell und effizient arbeitenden Kollegen, was ich für sehr problematisch halte. Denn dieser Mitarbeiter hält sich weitaus weniger an Vorgaben und Pläne, als die Waldarbeiter, die man sonst so kennt, - und das, obwohl es immens wichtig wäre. Es ist entweder naiv oder rücksichtslos oder beides, wenn man den Borkenkäfer fast ungehindert in einer ehemaligen Fichtenmonokultur wirken lässt, die weithin von Wirtschaftswäldern umgeben ist, die ebenfalls aus Fichtenmonokulturen bestehen. Der Wirtschaftsschaden, die Ökobilanz … aber das sind wohl nur die Gedanken von einem, der es nicht begreift.
Im Harz werden aktuell neben den Monokulturen im Nationalpark auch die besonders geschützten Bergfichtenwälder von ihm vernichtet. Und die Nationalparkverwaltung nimmt das hin und verkauft es als gewünschte natürliche Entwicklung - vermutlich nur, um nach viel zu kurzer Entwicklungszeit einen nach IUCN-Regeln (maximal 30 Jahre Entwicklungszeit des Parks) anerkannten internationalen Nationalpark präsentieren zu können.
Von den ursprünglichen Urwaldbäumen im Nationalpark Bayerischer Wald ist wegen des gleichen Vorgehens übrigens auch nichts mehr übrig geblieben - aber die vernichteten Lebensgemeinschaften wachsen laut Parkverwaltungen ja ohnehin wieder nach. Die Frage ist nur wie, wenn Arten aussterben. Die Brockenfichte gibt´s nur noch in Form von Saatgut und wenigen ebenfalls dem Tod geweihten Einzelbäumen! Die seltenen Flechten im Bergfichtenwald sind ebenfalls futsch und die nützlichen Waldameisen ebenso! Die Landschaft Nationalpark Harz gleicht einem Kahlschlag, der Boden wird erodiert, die ehemals kühlen und sauerstoffreichen Fließgewässer auf einen Schlag nicht mehr beschattet! Aber das wird ja alles wieder!
Bändigt man Kollege Borkenkäfer bis die ehemaligen Monostrukturen beseitigt und sukzessive entwickelt sind, dann hätte man all diese Probleme nicht.
Wie soll man bei diesem Verhalten Akzeptanz für weitere Nationalparks in mitteleuropäischen Strukturen finden? Mir ist das ein Rätsel. Ich hoffe entschieden, das im Nationalpark Schwarzwald der Fehler nicht ein drittes Mal begangen wird.
Natur Natur sein lassen … und den Borkenkäfer wirken lassen - aber bitte erst, wenn alles vorbereitet ist.
Um so mehr erfreut mich Deine Darstellung des kleinen bedeutungsvollen Wesens. Besser lässt sich eine Geschichte kaum mit einem Bild erzählen.
Liebe Grüße
Hendrik
Problemzonen erkannt
Danke für´s Feedback!
VG Ingrid
Danke, dass Ihr Euch Zeit für die sicherlich ungewohnte Aufnahme genommen habt.
Es freut mich, wenn meine Bildidee angekommen ist!
VG Ingrid
statt Doppelbelichtung hätte ich eher auf Fokustacking getippt -- aber Moment, wenn ich zuerst die eine Hälfte der Linse zuhalte und danach neu folussiere und die andere Hälfte abdecke...
Davon abgesehen finde ich Idee und Umsetzung ausgesprochen spannend, und auch wenn das Bild selber aus meiner Sicht eine winzige Schwachstelle hat, so verbuche ich die Aufnahme trotzdem unter "stark" und "kreativ" -- und das bin ich gerne bereit mit Sternen zu honorieren! Kleiner Kritikpunkt: Der Käfer ist in dieser Pose schwierig als solcher zu identifizieren, bzw. es ist für mich nicht so ganz kar, wo vorne und hinten ist.
Ansonsten: Großartige Idee und eine ungwöhnliche Darstellung, bei der mir das Zusammenspiel oder besser das Gegeneinander von gefräßigem kleinen Käfer und seinem "nächsten" Ziel für die Fressattacke, den Bäumen, ausgezeichnet gefällt. Schwarz-Weiß unterstreicht den Ernst der Situation prima!
Viele Grüße
Gunnar
ps: Netter Titel!
danke für Deinen ausführlichen Kommentar!
Die Schwächen der Aufnahme hast Du klar erkannt und benannt.
Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich das Tierchen nicht besser platziert habe - vor Ort war ich froh, dass er überhaupt sitzen blieb
Die Schärfe ist nicht optimal und trotz f/10 ist die Schärfentiefe immer noch extrem knapp (Mindesteinstellgrenze des Makros war erreicht).
Zur Doppelbelichtung:
Hier sind ganz einfach zwei Aufnahmen im Mehrfachbelichtungsmodus der Kamera gemacht.
Einmal Fokus auf den Käfer, einmal auf den Hintergrund.
Ohne Veränderung des Standpunktes, ohne Abdeckung einer Bildhälfte mit irgendwas.
Zuerst ist das Käferbild entstanden, hierbei war der Hintergrund völlig aufgelöst.
Die zweite Aufnahme ist auf die ca, 30m dahinterstehenden Fichten fokussiert.
Hierbei war der Vordergrund komplett aufgelöst.
Durch die geringe Schärfentiefe habe ich hier kein "Doppelbild" des Käfers, wie es vielleicht sonst zu erwarten wäre. Die nicht ganz knackige Schärfe mag allerdings der Überlagerung mit dem unscharfen Vordergrund der zweiten Aufnahme zusammenhängen.
Ein Fokusstacking hatte ich auch in Erwägung gezogen, aber erstens habe ich das technisch nicht hinbekommen, ohne dass mir die ganzes Konstruktion am Baum verrutscht wäre und zweitens sollte es EINE Aufnahme aus der Kamera werden (die auch hier erfolgte "Verrutschung" von Kamera und Stativ fällt nicht auf, da es keine Dopplung im Bild gibt!)
Die Idee ist sicherlich noch ausbaufähig, es gefallen mir noch ein paar andere Dinge nicht. So wollte ich dahinterstehende schon befallene Bäume auch mit im Bild haben und auch der Übergang der beiden Aufnahmen gefällt mir nicht so richtig.
Aber ich bin mit der Bildaussage und Ideenumsetzung schon mal grundsätzlich zufrieden und vor allem damit, dass die Bildintention angekommen ist.
Mit der Verschiebung der Aufnahme in Wirbellose, bin ich nicht so ganz einverstanden, reduziert sie ein komplexes Bildthema, doch auf das Tierchen, was so nicht gewollt ist!
Ist mir allerdings jetzt auch nicht wirklich wichtig
Viele Grüße
Ingrid
HG Annette
Ich finde die Idee und Umsetzung klasse, wie Du den Borkenkäfer mit den noch verbliebenen Fichtenstämmen fotografisch in Verbindung gebracht hast. So denkt sich jeder seinen Teil ...!
LG Vera
Da kann ich richtig lernen, Ingrid! Doppelbelichtungen habe ich auf meinem Experimentierzettel.
Diese Aufnahme finde ich gestalterisch und technisch anspruchsvoll. Es war die Mühe wert - Dein Ergebnis ist sehr überzeugend.
Danke, dass Du es mit uns teilst!
Lieber Gruß Ina
besser kann man das Thema fotografisch kaum darstellen. Geniale Idee! Super gemacht und ich kann mir sehr gut vorstellen , wie schwierig das ist, so ein Motiv anspruchsvoll umzusetzen, wenn die Käfer nicht mal still halten wollen. Aber auch wenn der Käfer jetzt mal nicht als superscharfes Makro in Erscheinung tritt, so finde ich das hier auch passend, weil man erst mal etwas genauer hinsehen muss, so wie diese heimlichen Waldarbeiter ja auch in echt persönlich nicht gerade auffällig in Erscheinung treten.
LG Angela
Gruß angelika
mir gefällt das!
Die düstere Stimmung passt zum Thema.
Gruß, Bernd