Eingestellt: | 2017-06-30 |
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Aufgenommen: | 2013-06-10 |
LW © | |
Vor 4 Jahren an einem nebligen Juni-Tag am Lusen-Bayerischer Wald. Bis Mitte der 1990er Jahre verlief beinahe der gesamte Anstieg auf den Lusen (bis kurz vor das Blockmeer) im schattigen Misch- bzw. Nadelwald. Ab 1995 fielen aufgrund der ungewöhnlich warmen Witterung jedoch weite Teile des alten Bergfichtenwaldes dem Borkenkäfer zum Opfer. Im Lusengebiet und nördlich davon traten auf rund 4000 Hektar die Schäden fast geschlossen auf. Dem Grundsatz des Nationalparkgedankens folgend wurden keine chemischen oder biologischen Abwehrmaßnahmen ergriffen. Dem Betrachter bietet sich vom Lusengipfel aus daher ein Bild, in dem immer noch die abgestorbenen Nadelbäume dominieren. Für viele Besucher des Nationalparks wirkt dieses Bild des augenscheinlich „toten Waldes“ befremdlich. Die Nationalparkverwaltung hat sich jedoch dafür entschieden, kein Totholz aus dem betroffenen Gebiet zu entfernen. Sie vertritt die Philosophie „Natur Natur sein lassen“. Es sterbe nicht der Wald, sondern nur seine alten Individuen. Im Schutze der toten Bäume wächst bereits ein neuer Wald zu einem europaweit einzigartigen „wilden Wald“ nach. Der neue natürliche und baumartenreiche Wald dürfte den üblichen monotonen Nutzholzforsten ökologisch weit überlegen sein. Der Erlebnisweg „Hochwaldsteig“ am Sommerweg gibt Einblicke in diese natürliche Waldentwicklung. (Wikepedia) |
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Technik: | Nikon D4, 40mm, f 8,0, 1/100, ISO 220 |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 793.8 kB 1200 x 799 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 41 Zu den Tophits
Bild der Woche [2017-07-03] |
Ansichten: | 205 durch Benutzer833 durch Gäste |
Schlagwörter: | bayerischer wald deutschland fichtenwald totholz |
Rubrik Landschaften: |
Deine Aufnahme ist nicht nur technisch perfekt, sondern auch ein einfach klasse Motiv.
Ich kann mir ziemlich genau die Stelle vorstellen, an der die Aufnahme entstanden ist und das Wetter war für dieses Bild einfach genial!
Zu Deinem Text möchte ich noch ein paar Zeilen schreiben.
Ein wenig mag der Eindruck entstehen, dass bei Borkenkäferkalamitäten im Wirtschaftswald "chemische und biologische Abwehrmaßnahmen" ergriffen werden und dass Totholz aus dem Wald entfernt würde.
Das ist ein wenig befremdlich in der Darstellung
Im Nationnalpark hat man die Entscheidung getroffen, einfach gar nichts zu tun und zu beobachten, wie die Natur mit diesem gravierenden Wandel umgeht.
Dies ist sicherlich eine einzigartige Chance, dies in dieser Größenordnung zu beobachten!
Im multifunktionalen Wirtschaftswald, der nach forstlichen Standards (PEFC oder FSC) bewirtschaftet wird, besteht der Eingriff bei Borkenkäferbefall darin, dass die FRISCH befallenen Bäume entfernt werden. Diese Bäume sind die Brutstätten für die nächste Käfergeneration (alle 6 Wochen kann eine neue Brut ausfliegen). Ein schnelles fällen und abtransportieren der befallenen Käferbäume kann also ein Befallsnest im günstigsten Fall schnell eindämmen. Das Holz ist noch zu verkaufen, wenn auch mit Abschlägen.
Manche Privatwaldbesitzer entrinden ihre Käferbäume noch im Wald von Hand, um Eier und Larven zum absterben zu bringen.
Versuche mit Borkenkäferfallen die Population einzudämmen, hat man schon vor 20 Jahren aufgegeben
Totholz wird generell nicht aus dem Wald entfernt!
Das ist ökologisch und wirtschaftlich Blödsinn.
Die Entscheidung im Nationalpark auf 4000 ha Waldfläche den Käfer arbeiten zu lassen, war auch von der Hoffnung genährt, dass die Käferpopulation schnell zusammenbricht - was aber leider nicht der Fall war.
4000 ha Fichtenwald waren geschätzt sicherlicher um die 1.000.000 fm !!!! Holz.
Es kann ein werbungsfreier Marktwert von vorsichtigen (sehr vorsichtigen) 30.000.000 € unterstellt werden, den man hat sterben lassen.(10 Millionen rauf oder runter .... )
Dass manch ein alter Waldbauer ob dieser Größenordnung den Kopf geschüttelt hat, ist in meinen Augen schon verständlich, denn da muss ein Mütterchen schon lange für stricken .....
Was man im bayerischen Wald entschieden hat, war sehr mutig und einzigartig!
Als Förster betrachte ich die Szenerie kritisch, sehe aber auch die besondere Chance etwas sich entwickeln zu lassen, aus dem wir lernen und ableiten können.
Und darüberhinaus ist es ein klasse Fotomotiv
Danke für´s anregende Bild!
VG Ingrid
ein sehr gut gestaltetes Bild, in passender Lichtstimmung, mir gefällt es sehr.
... Das können eben die Folgen sein, wenn der Mensch zu sehr in die Natur eingreift und dann wird dem Borkenkäfer die Schuld in die Schuhe beschoben...
"Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten, Fichten, willst du ihn erhalten, so lass den lieben Gott nur walten"
LG THorsten
lässt man "den lieben Gott nur walten", so werden hier auch künftig in vielen Bereichen sehr sehr viele Fichten wachsen, wie jetzt schon unschwer anhand der Aufnahme zu erkennen ist!
Wie bereits geschrieben, die Fichte ist in diesen Bereichen autochthon, d.h. sie kommt von Natur aus dort vor.
Oder anders ausgedrückt, sie hat es nach ihrem Verschwinden infolge der Eiszeiten ganz von alleine geschafft, sich dort wieder anzusiedeln - und zwar seeeeehr lange, bevor der Mensch den ersten Baum gepflanzt hat.
Nur so ein Gedanke...
Viele Grüße
Richard
das bezweifle ich nicht, aber auch in der Höhe?
Ich kenne es aus dem Harz: Fast reine Fichtenwälder gäbe es ohne Zutun des Menschen erst ab ca. 800m Höhe.
Darunter eben mehr und mehr Laubbäume, vor allem Hainbuchen/Eichenwälter in größerer Höhe.
Dadurch, dass auch in tieferen Lagen Fichten "angebaut" werden, können sich die Borkenkäfer prächtig vermehren und schädigen dann auch höher gelegene Fichten größflächig. Die Käfer mögen es halt wärmer.
Außerdem ist die Zahl ihrer natürlichen Feinde in den Monokulturen deutlich geringer.
Borkenkäferkalamitäten gibt es zwar auch in naturnahen Wäldern, in manchen Jahren eben auch mit sichtbaren Auswirkungen, aber eben nicht in diesem Ausmaß.
Im Harz hat man an vielen Ecken eben nicht wieder aufgefostet und auch die Borkenkäfer nicht bekämpft, sondern einfach die Natur walten lassen, mit dem Ergebnis das ein sehr vielfältigerer Wald herangewachsen ist, auch mit vielen Fichten, aber eben auch mit Laubbäumen, die in niederen Lagen dominieren.
In den schon immer sehr naturnahen Waldbereichen des Harzes, besonders im Süden und Osten, hat es solche Kalamitäten nie gegeben, auch nicht in Hochlagen mit den sehr alten naturnahen Fichtenwäldern.
LG Thorsten
freut mich diese Bild als BdW zu sehen! So in dieser Art hätte es auch im NP Harz aufgenommen sein können, erst kürzlich hörten wir von einem NP Ranger, dass dort eine ähnliche Strategie verfolgt wird.
Ein "leises" Bild, das ohne spektakuläre rot-und gelb Töne auskommt, gut gestaltet ist und zweifellos wirkt!
Viele Grüße,
Jutta
Gratulation zum Bild der Woche, gefällt mir wirklich sehr gut! Die Stimmung passt perfekt zum toten Wald.
Beste Grüße
Radomir
Gruß angelika
VG
Pascale
was meinst Du denn mit "so ein NSG"!?
Viele Grüße
Richard
VG
Pascale
ist dort schon wieder viel grüner geworden. Die triste Stimmung ergänzt sich klasse mit den abgestorbenen und abgerochenen Bäume. Wunderbare und sehr natürlich wirkende Aufnahme, Lutr.
Gruß Martin
ein gutes Bild von dieser Szenerie, das ein klein wenig an die gespenstig wirkende "Desaster-Area" am Mount St. Helens kurz nach Ausbruch des gleichnamigen Vulkans erinnert.
Es ist aber auch nur eine Momentaufnahme aus einem ganz bestimmten Entwicklungsstadium.
Wir waren im Oktober 2016 dort oben. In vielen Bereichen ist bereits "neuer Wald" entstanden, und in einigen Jahren werden vermutlich nur noch die Spitzen der abgestorbenen Bäume an das erinnern, was hier einmal passiert ist.
Im Laufe der weiteren Entwicklung werden sich vermutlich die Baumarten durchsetzen, die sich dort oben wohlfühlen und die dort autochthon vorkommen. Im Gegensatz zu manch anderen Regionen Deutschlands kommt neben anderen Baumarten die Baumart Fichte im Bayrischen Wald von Natur aus vor, sie ist also "heimisch" dort. Vermutlich wird sie auch jetzt wieder das Rennen machen, in Mischung mit Buche, Europäischer Lärche, Bergahorn und weiteren typischen Baumarten eines "Bergmischwaldes".
Es wird spannend und interessant sein, die weitere Entwicklung rund um den Lusen zu verfolgen...!
Viele Grüße
Richard
Gruß angelika
ich war im Jahr 2000 das letzte Mal beim Lusen- bin den Winterweg hinauf gegangen und den Sommerweg hinunter.
Damals hat es aber nicht viel anders ausgesehen wie auf Deinem Bild aus 2013.
Wachsen dort die Fichten langsamer?
Schönes Bild über den Zustand der Erneuerung.
SG,
Reinhard
Gruß Lutz
ein sehr schönes Bild. Vor allem die Stimmung gefällt mir!
Gruß
Carsten