Eingestellt: | 2015-03-06 |
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Aufgenommen: | 2015-02-22 |
SB © | |
Die Farben durch die Spiegelungen waren klasse. Aber hier haben sie für mich eine Doppelbedeutung. Die Nutria hat wild dort gelebt, allerdings auf einem Gelände, wo oft Besucher sind, die die Tiere dort auch gefüttert haben. An dem Abend habe ich erfahren, dass die Tiere eingefangen und erschossen werden. Und seit zwei Tagen weiß ich, dass diese Nutria nun definitiv über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Verstehen werde ich es nie. Ich habe sowohl an dem Abend, als auch zwei Tage später alles versucht, um jemanden, der dort für das Gelände und den See zuständig ist, zu überzeugen, die Tiere am Leben zu lassen, da wegen der Fütterung der Gänse und Enten durch die Besucher sowieso immer wieder Nutrias nachwandern werden. Aber da war nichts zu machen. Ich halte so etwas einfach nicht gut aus und habe zwei Tage ziemlich rumgeheult. P.S.: wegen der Kommentare ein Nachtrag ;) mir ist die Problematik, die Neozoen bringen können, durchaus klar. Das soll auch kein FÜR und WIDER die Jagd betreffend werden. Es war einfach die Geschichte zu dem Bild, die mich persönlich (aber noch mehr die Nutrias) getroffen hat. |
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Technik: | Canon EOS 7D, 180mm 1/500 Sek., f/2.8, ISO 320 Belichtungsautomatik, Automatischer Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 441.1 kB 1000 x 667 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 13 Zu den Tophits
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Ansichten: | 141 durch Benutzer698 durch Gäste |
Schlagwörter: | biberratte coypu echimyidae hystricomorpha myocastor myocastor coypus myocastorinae nagetier nutria rodentia schweifbiber schweifratte stachelratte stachelschweinverwandte sumpfbiber saeugetier wasserratte |
Rubrik Säugetiere: |
Deinen Beitrag habe ich nun mehrmals gelesen, aber ich verstehe dennoch nicht ganz genau, worauf du hinaus möchtest. Sorry.
Meinst du, dass die Positionen, die durch Neozoen besetzt sind, nicht wieder durch heimische Tiere besetzt werden (können)? Falls ja, dann wäre dies erst recht ein Grund, früh genug etwas gegen eine weitere Vermehrung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten zu tun - zum Schutze der heimischen Tiere und Pflanzen. Nil- und Kanagänse gehören wie das Nutria, Waschbären und Mink zu den bekannten neobiotischen Arten. Nil- und Kanagänse verteidigen ihr Revier gegen andere Vogelarten erbarmungslos. Das hat zur Folge, dass heimische Vogelarten bei der Brut- und Aufzucht ihrer Jungen massivst gestört und zum Teil sogar von ihren Nestern vertrieben werden. Das stark ausgeprägte Revierverhalten führt sogar dazu, dass heimische Arten komplett verdrängt und in ihrem Gesamtbestand dezimiert und gefährdet werden. Darunter zählen zb Krick-, Knäck- und Löffelenten sowie verschiedene Rallenarten und Taucher. Man kann weitere Beispiele aufzählen: Asiatische Marienkäfer verdrängen dutzende heimische Marienkäferarten - amerikanische Flusskrebse verdrängen den heimischen Flusskrebs - die Regenbogenforelle gefährdet die heimische Bachforelle - Rostgänse und Mandarinenenten besetzen Niststandorte von Eulen - mediterrane Unterarten der Mauereidechse (Terrarienflüchtlinge) verdrängen die heimische Nominatform und Zauneidechsen... und und und. Laut UICN stellen 'invasive neobiotische Arten' weltweit den drittgrößten Gefährdungsrund für Vögel und Säugetiere dar. Das ist sehr besorgniserregend. Dass Du dir viel mehr Gedanken/Sorgen um die Verbreitung und Ausbreitung invasiver Neophyten machst, verstehe ich offengestanden nicht, weil doch letztendlich das Problem dasselbe ist und Flora und Fauna miteinander verkettet sind. Und genau aus diesem Grund schlagen auch hier Naturschutzverbände, Behörden und Ämter Alarm und genau deshalb werden vielerorts z.B. der Japanische Knöterich, die Robinie und die Herkulesstaude bekämpft.
Zurück zum Nutria. Ich kann verstehen, dass man traurig über das Abschießen von Waschbären und Nutrias ist. Mir wäre auch lieb, wir könnten sie irgendwie in 'unserer' heimischen Natur unterbringen. Ich kann auch verstehen, dass Bürger es schade finden, wenn stattliche Robinien und Akazien abgeholzt werden. "Die Bäume waren doch immer sooooo schön." Aber wir müssen uns vor Augen führen, dass die Ausbreitung fremder Arten eine Bedrohung für die biologische Vielfalt ist. Schuld tragen nicht diejenigen, die bemüht sind, das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen, sondern diejenigen, die es durcheinander brachten.
vg Markus
Wenn man einen gewissen Draht zu Tieren aufgebaut hat, ist es immer schlimm, wenn
man sie "verliert". Da verstehe ich Dich. Dennoch sollte man auch den Tatsachen ins
Auge blicken. Wie Christian schon richtig anmerkte, gehören Nutrias zu den Neozoen
und verursachen in unserer Natur mehr Schäden als dass sie unserem Ökosystem
Positives bringen. In erster Linie war es ja der Mensch, der die Ausbreitung der Nutrias
verursachte. Von daher sind nun diese Tiere die unschuldigen Leidtragenden. Aber
wir dürfen uns auch nicht davor verschließen, dass nachweislich durch die extreme
Ausbreitung der Nutrias der heimischen Bisam vielerorts verdrängt und sogar zum
Teil verschwunden ist. Inwieweit Nutrias die Ausbreitung des 'heimischen' Bibers
negativ beeinflusst, ist noch nicht ganz erforscht. Nutrias schädigen auch krautige
Ufervegetationen und Röhrrichte, die wiederum für verschiedene heimische
Wasservögel als ideale Nistplätze dienen. Diese Schädigungen gehen z.T. sogar so
weit, dass Randbereiche der Gewässer völlig vegetationsfrei werden. Die durch
Nutrias entstandenen Schäden an Dämmen, Deichen und Bewässerungssystemen
möchte ich nun gar nicht überzeichnen. Ich erinnere mich noch sehr gut an Zeiten,
in denen der Bisam hier am Niederrhein zu den regelmäßigen Nagern im Bereich der
naturnahen Auen, Flüsse und Seen gehörte. Dort, wo man damals regelmäßig den
Bisam sah, sieht man heute Nutrias, Nutrias und Nutrias. Nur den Bisam nicht .
Genauso bereitet seit gut 25-30 Jahren die Ausbreitung und Vermehrung der
Waschbären und Nilgänse große Probleme. Mit der Jagd, wie sie vielerorts praktiziert
wird, stehe ich zugegebenermaßen auf dem Kriegsfuß. Auch da bin ich Christians
Meinung, dass das Argument der Bestandsregulierung in vielen anderen Fällen von
gewissen Lobbys auch missbraucht wird. Bei den Nutrias schlagen aber selbst die
Naturschutzverbände Alarm, weil wie oben beschrieben, die großen Nutriapopulationen
extreme Schäden anrichten, worunter gleich mehrere heimische Tierarten leiden.
Wollen wir das? Ist es nicht unsere Pflicht, die heimische Flora und Fauna zu schützen?
Schönes Bild im Übrigen. Ein bissl wärmer abgestimmt käme es bestimmt auch sehr
gut rüber dein Bild. Ich sehe einen leichten Blaustich im schwimmenden Nutria.
vg - Markus
Bzgl. Jagd mag ich gar nicht so viel dazu schreiben. Klar richten Nutrias auch Schäden an. Aber was machen denn Biber? ;)
Dass heimische Tierarten verdrängt werden, finde ich auch schlimm. Ich finde es nur immer wieder schlimm, mitzubekommen, dass wir Menschen Tiere zu uns holen, um sie anschließend loswerden zu wollen/müssen. Das ist einfach nicht fair und so etwas finde ich furchtbar.
Den Blaustich habe ich schon heftig zurück genommen. Da reflektierte wohl der Himmel irgendwie auf den hellen Stellen im Wasser und auf dem nassen Fell. Aber etwas Blau ist noch drin, das stimmt. War mir selbst unsicher, ob ich es den Baukanal ganz zurückdrehe, oder so wie jetzt noch minimal drin lasse.
VG Simone
durch seine Wasserstandsregulierung Lebensräume schafft/erhält mit einem "eingeschleppten"
Nutria vergleichen, der unserer Natur mehr Schäden zufügt als Nutzen bringt. Vom Biber profitieren
sogar diverse Arten. Genauso finde ich dein sehr pauschales Argument wenig passend, dass der
Mensch diese Tiere holt und dann wieder loswerden will. Es waren schließlich keine
Naturschutzverbände, keine Normalbürger und keine Naturfreunde, die Nutrias aus Südamerika
nach Deutschland holten, sondern war es die Pelztierindustrie, die zugegebenermaßen nur deshalb
florierte, weil sie die Felle an den "Mann" bringen konnte. Das ist mir von Dir nicht weit genug gedacht
- sorry. Wie schaut deine Lösung aus? Möchtest Du, dass immer mehr heimische Tierarten durch die
Ausbreitung und Vermehrung der Nutrias verdrängt werden? Ich denke nicht! Der Naturschutz ebenso
wenig.
vg - Markus
Himmel .... natürlich schaffen Biber mit Lebensräume für Tierarten, was Nutrias z.B. nicht machen. Es werden aber auch z.B. Häuser geschädigt, Keller geflutet oder ähnliches, weil Biber wieder Gegenden besiedeln, in denen inzwischen Menschen Häuser gebaut haben. ;) Nur zu sagen, dass sie Lebensräume für andere Tiere schaffen finde ich da auch zu kurz gedacht.
Ich habe doch nicht gesagt, dass der Biber besser oder schlechter oder sonst etwas ist.
Und nur, weil ich nicht alles schreibe, was ich denke, heißt es ja nicht, dass ich grundsätzlich nicht weiter denke.
Und auch die Pelze wurden für uns Menschen gemacht und dafür wurden die Tiere eingeschlappt und anschließend auch zum Teil absichtlich ausgewildert. Sie sind nicht ausschließlich durch Flucht aus Pelzfarmen bei uns in der Natur gelandet.
Eine Lösung habe ich nicht. Ebenso aber auch kein Für oder Wider, was die Nutrias betrifft.
Bei diesem Foto ging es mir um die Tiere, die ich dort fotografiert habe, und dass es mir um diese Tiere leid tat.
Eine grundsätzliche Pro-Contra-Nutria Diskussion liegt mir komplett fern.
Damit bin ich auch raus aus der Diskussion, denn mir überhaupt die Frage stellen zu lassen, ob ich möchte, dass heimische Tierarten verdrängt werden, finde ich ebenso rethorisch, wie die Frage, ob ich eine Lösung habe, oder mir zuzuschreiben, ich würde nicht weit genug denken, nur weil ich hier keine kompletten Für-Wider-Abhandlungen geschrieben habe.
VG Simone
P.S.: Dort, an dem See, wird die Problematik nicht behoben, indem sie jedes Frühjahr die Nutrias rausfangen. Dort müßte ein Fütterungsverbot her. Und auch das ist keine Lösung, aber wäre zumindest ein Anfang. Und das auch nur bezogen auf das Gebiet dieser Nutria. Und daher hätten sie es meiner Meinung nach auch gleich dort leben lassen können, weil es nichts daran ändert, dass es dort immer wieder zu Nachwanderungen kommen wird. Nichts anderes habe ich geschrieben.
mit erschossenen Füchslein kommt und hinzu auch noch innerhalb der Diskussion einen
unsauberen Deal mit dem Jagdverband verklausuliert ins Rennen schickt, dann muss man damit
rechnen, dass auch mal Fachliches/Faktisches, sprich "Problemfall Nutria bzw. Schäden und
Artenverdrängungen durch Nutrias sowie die Sorge vieler Naturschutzverbände", deinen Zeilen
entgegenwirken.
Ich kann deine Trauer verstehen und ich denke, dass mir das ähnlich wie Dir ergehen würde,
wenn Tiere getötet wurden, zu denen ich sozusagen einen "Connect" aufgebaut habe. Und wie
Du wahrscheinlich unlängst schon mitbekommen hast, bin ich mit der Jagd, wie sie vielfach
ausgeübt und praktiziert wird, überhaupt nicht einverstanden. Diesbezüglich habe ich mich
öffentlich schon x-fach sehr deutlich positioniert. Dennoch finde ich, dass hier ein Klima
geschaffen wurde, das an den Tatsachen vorbei geht und wahrscheinlich auch die Falschen trifft.
Warum können denn immer wieder Tiere nachwandern bzw. zuwandern? Weil im Umland alles
so ökologisch toll und im Lot ist? Denkst du etwa, dass aus einem Nutriaspot wie "deinem See",
nicht auch Individuen in neue Gebiete pionieren? Populationsdruck erhöht schließlich den
Pioniertrieb. Ein Fütterungsverbot wäre ein Anfang - seh ich genau so .
Gruß
Markus
Danke
Gruß Steffi
ein sehr schönes Bild, die Farben sind ganz fein, und die Perspektive auch top!
Etwas weniger schön ist die Geschichte dazu... ein schwieriges Thema
LG Urs
Es macht mich jedes mal wieder traurig das der Mensch über Natur entscheidet.
Erst vor zwei Wochen wurde hier nebenan wieder ein kleines Vogelreservat platt gemacht, weil wir wohl noch ein weiteres Maisfeld brauchen... Es ist manchmal einfach nur noch zum heulen und die Umwelt/ Mitmenschen intressiert es hier meißt noch nicht mal mehr....man könnte wohl noch ewig weiter Beispiele darlegen...
Dennoch ist Dir hier eine sehr schöne Aufnahme gelungen in feinem Licht, so traurig die Geschichte dazu auch ist.
LG Ute
Gruß angelika
dein Bild ist wunderbar - für dich sicher auch die Erinnerung.
Beim lesen deines Textes wurde mir dann fast übel, so etwas tut sehr weh.
Warum hat man die Tiere erschossen, nachdem man sie gefangen hat?
Man hätte sie doch sicher an anderer Stelle auswildern können!?
Unsere Biber an der Donau sind deutlich weniger geworden und ich befürchte,
dass da auch so eine ähnliche Aktion gelaufen ist.
Viele Grüße
Reinhold
ja, mir war an dem Abend auch wirklich übel, als ich das gehört habe. Die Tiere wurden erschossen, weil "es davon genug gibt". Außerdem schimmt auf dem See auch ein Schwanenpaar, um das diejenige, die sich dort für das Gebiet zuständig fühlt, sich sorgt. Denn die Nutrias würden die Schwäne immer wieder angreifen. ich habe mir dann beim zweiten Besuch Zeit genommen und mich länger dort hingesetzt und beobachtet.
Es war anders herum. Die Schwäne haben immer wieder auf die Nutria eingepickt, sie angefaucht und verscheucht.
Ich verstehe nicht, worum es wirklich geht. Vielleicht ist es ein Deal mit dem zuständigen Jäger, oder was auch immer.
Ich verstehe es nicht und mag auch nicht richtig drüber nachdenken. Ich glaube, das macht mir auch Angst, irgendwnn wirklich mal Füchse zu finden, mich in diese knuddeligen Fellknäule zu verlieben und dann zu wissen, sie werden eh erschossen, bevor sie erwachsen sind.
VG Simone
das tut natürlich weh wenn man das Tier erst fotografiert und dann erfährt, dass es grundlos sterben musste. Auch wenn es sich nicht um eine heimische Tierart handelt, ist es unverständlich, dass Tiere sterben müssen, weil Menschen meinen, Natur funnktioniere nicht ohne menschliche Bestandsregulierung.
LG Rainer
Ja, das ist eine wirklich traurige Geschichte! Schade, daß immer noch so respektlos, mit dem Leben der Tiere, umgegangen wird...!
Schön, daß Du noch so ein "lebhaftes" Erinnerungsfoto machen konntest...!
Liebe Grüße, Ralf!