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Hallo !

Ich nehme die Diskussion um Michael Glass mal als Aufhänger für eine Erweiterung der Diskussionsgrundlage. Beispielhaft habe ich mal die 3 oben stehenden Kommentare aus der „Michael Glass-Diskussion“ ausgewählt, um meine Sicht der Dinge zu schildern.

Hier die 3 Zitate:

Michael Glass:
„So endet das Forum mit einer Flut von oberflächlichen Kommentaren auf die man sich dann oberflächlich was einbilden kann.“

Uwe Ohse:
„Was allerdings *gewaltig* abgenommen hat: Die Länge der Kommentare (2008 war der durchschnittliche Kommentar 300 Zeichen lang, jetzt sind es 200).“

Sebastian Sczepanski:
„Tatsache ist aber, dass das fotografische Niveau nur noch ein Bruchteil von damals ist, als viele hochwertige Naturfotografen sich hier noch wohl fühlten und aktiv waren.“

Gewisse Kritiken wie Buddytum sind sicher nicht zu leugnen, andererseits stelle ich mir die Frage, ob so was überhaupt grundsätzlich zu verhindern ist. Ich glaube nämlich nein, da überall wo Menschen miteinander zu tun haben, diese Erscheinung auftritt. Auch wenn es einem manchmal missfällt, muss man wohl damit leben. Auch ich wundere mich manchmal, dass die Bilder von manchem jedes Mal sofort in die Tophits hochschießen, obwohl sie gerade erst eingestellt wurden. Das wird schon seine Gründe haben, letztlich muss das jeder selber wissen …

Was mich allerdings sehr im NFF stört oder anders gesagt, was ich bedauere (und was ich auch als Wurzel des Übels sehe, welches u.a. in den drei oben zitierten Aussagen angesprochen wird), ist die unglaubliche Bilderflut. Es kommt ja nicht selten vor, dass über 80 Bilder pro Tag eingestellt werden. D.h. die Bilder rauschen nur so durch und man kommt ja gar nicht mehr dazu, sich wirklich mit einem Bild länger auseinanderzusetzen. Zudem bekommt man viele gute Bilder gar nicht zu sehen, wenn man nicht andauernd ins Forum schaut, da die Fluktuation so hoch ist. Michael Glass spricht von oberflächlichen Kommentaren. Mag bestimmt oft zutreffen, aber diese immense Bilderfluktuation trägt für mich zu einer gesamten Oberflächlichkeit bei.

Uwe spricht die verkürzten Kommentare an. Kein Wunder, dass man sich kürzer fasst, wenn in 3 Tagen über 200 Bilder auf Kommentare warten. Kein Wunder auch, dass die einzelnen Bilder viel weniger Kommentare und Klicks als früher erhalten. Es ist einfach unmöglich, sich mit jedem Bild genauer auseinanderzusetzen. Sehe ich morgens ein Bild und setze mir das Ziel, dieses am Abend zu kommentieren, muss ich schon wieder ganz schön suchen, weil sich mittlerweile schon wieder 50 neue Bilder reingeschoben haben.
Also konzentriere ich mich auf die Tophits, da ich hier noch halbwegs die Übersicht behalte. Michael Glass hat dieses Tophits-Verhalten zwar kritisiert (was man ja evtl. auch nachvollziehen kann), aber mir kommt es so vor, als seien die Tophits noch der beste Weg, in diesem großen Bilderwust halbwegs die Übersicht zu behalten. Und dann können natürlich auch brauchbare Bilder zu unrecht durchrutschen, weil diese nicht in den Tophits landen.

Nun möchte ich ein heißes Eisen anfassen, bei dem man sich sicher leicht die Finger verbrennt. Dennoch gehe ich dieses Risiko mal ein. Auch mit dem Risiko, dass der ein oder andere meine Bilder in Zukunft ignoriert, weil er sich auf den Schlips getreten fühlt. Sebastian Sczepanski schreibt in der Diskussion um Michael Glass: „Tatsache ist aber, dass das fotografische Niveau nur noch ein Bruchteil von damals ist, als viele hochwertige Naturfotografen sich hier noch wohl fühlten und aktiv waren.“ Leider muss man dem wohl zustimmen. Eine Ursache hierfür sehe ich auch in der Flut von mittelmäßigen Bildern. Ich möchte das mal etwas ausführen: Mittelmäßig hört sich sehr arrogant an (so soll es aber nicht gemeint sein), da die Qualität eines Bildes sicher auch sehr subjektiv betrachtet wird. Mich stört überhaupt nicht, wenn Anfänger Bilder einstellen, welche deutlich Luft nach oben haben. An diesem Punkt waren wir sicher alle mal, da muss ich nur mal an meine eigenen Fotos vor ein paar Jahren denken. Ich finde es auch super, wenn sich Leute mit diesen Bildern konstruktiv auseinandersetzen, obwohl die Qualität vielleicht nicht das Gelbe vom Ei ist. Mir selber ging es aber so, dass ich mich wochenlang nach meiner Anmeldung gar nicht getraut habe, ein eigenes Bild einzustellen, weil ich immer die Sorge hatte, dass ich dadurch negativ auffalle, da ich mit der Qualität von vielen Bildern aus meiner Sicht nicht mithalten konnte. Vielleicht war ich damals etwas übervorsichtig, aber ich würde mir manches mal schon wünschen, dass man sich mehr Gedanken macht, was man für ein Bild einstellt. Diese Gedanken würde ich mir aber gerade auch von manchem Forumsmitglied wünschen. Und hier kommt jetzt meine Hauptkritik: ich habe leider sehr oft den Einduck, dass der ein oder andere einfach so seine Bilder reinknallt. Jeden Tag ein Upload, wenns keinem gefällt – egal, morgen wird ja das nächste Bild reingeknallt. Und wenn das auch nicht ankommt, kommt übermorgen das nächste rein. Die Qualität lässt dabei oft zu wünschen übrig, als Bildunterschrift liest man dann oft nur lapidar „Hoffe, es gefällt ein wenig“ oder gar in der Art „Flügel des Schmetterlings lag nicht in der Schärfeebene, Hintergrund war zu unruhig, Licht schlecht, hoffe es findet trotzdem ein wenig Gefallen.“ Und dann werden solche Bilder Tag für Tag reingeknallt. Und genau dadurch entsteht diese unglaubliche Bilderfluktuation, welche meiner Meinung nach das ganze Forumsniveau sehr verwässert. Diese Reinknall-Menthalität bedauere ich sehr.
Ich würde mir viel mehr wünschen, dass weniger Bilder hochgeladen werden würden, man sich dafür aber mehr Gedanken macht, welches Bild man einstellt. Und diese Gedanken müsste man sich machen, wenn es irgendein Upload-Limit gäbe. Dann kann man nicht mehr jeden Tag einfach so drauf los reinknallen. Ob so was realisierbar ist, weiß ich nicht, ich persönlich denke, dass es der Qualität des Forums gut tun würde.
Weniger Bilder würden bedeuten, dass man mehr Zeit hat, sich mit den Eingestellten auseinanderzusetzen, der Einstellende wäre gezwungen, sich mehr Gedanken zu machen, was er einstellt, weil er eben nicht morgen gleich wieder nachlegen kann etc.
Für mich persönlich ist diese Bilderflut eine echtes Problem für die Qualität des Forums. Und so kann ich mir auch vorstellen, dass manch wirklich guter Fotograf sich zurückzog, weil er keine Lust mehr hat, seine Bilder einfach in der Masse mitschwimmen zu lassen.
Es gibt sicher noch weitere Gründe, über die man diskutieren kann (Fotografie nach Forumsgeschmack, Buddytum, Sternchen-Hochpuschen, Kommentarverhalten, Thema Beeinflusste Natur etc.). Aber ich will ja jetzt auch keinen Roman verfassen.
Ziel von mir ist es nicht, arrogant über Mittelmäßigkeit oder Mäßigkeit von Bildern zu urteilen (da kann man sicher leicht falsch verstanden werden), sondern Ziel ist es, mal zum Nachdenken anzuregen, ob diese Bilderflut und die teils vorhandene Reinknall-Menthalität (die ich sicher auch etwas polemisch geschildert habe) dem Forum wirklich gut tun.

Für mich wäre weniger mehr.

Vielleicht kann man darüber ja mal friedlich und konstruktiv diskutieren.

Viele Grüße !

Florian

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