Der Angeber
Eingestellt: | 2010-11-20 |
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JK © | |
Ein älteres Bild aus Florida: Diese kleine Echse ist nicht selten im US-Bundesstaat am südöstlichen Zipfel des Landes. Ein Männchen der Rotkehl-Anolis möchte das andere Geschlecht auf sich aufmerksam machen und spannt seinen auffällig leuchtenden Kehlsack auf. Für die Aufnahme blieb nicht viel Zeit, dieses Verhalten ist nur sehr kurz zu sehen. |
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Technik: | Canon 30D + 180 mm, 1/60 Sek. f6.3, ISO 250, Stativ |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 393.8 kB 1000 x 699 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer584 durch Gäste827 im alten Zähler |
Schlagwörter: | anolis florida |
Rubrik Amphibien und Reptilien: |
Tolles Bild mit guter Schärfe ohne wenn und aber , jeder Fotograf sagt bei Tieren soll man auf die Augen fokusieren und das hast du gemacht !
Leider muss ich auch was negatives schreiben !
Ich glaube nicht das es ein Rotkehlanolis ist , genau mochte ich das Tier auch nicht bestimmen aber ich gehe mal von Anolis sagrei aus, aber nicht sicher !!
vielen Dank für eure Worte! Auch wenn dieses Bild keine uneingeschränkte Zustimmung findet, so hat es zumindest einige Freunde und Anlass zu Diskussionen gegeben.
Gruß
Jens
P.S. Inzwischen ist die Chronologie der Beiträge gehörig durcheinander geraten. Wer die Diskussion nicht verfolgt hat, steigt jetzt kaum noch durch. Mein Wunsch an Uwe wäre es daher, die hervorragende und mit so vielen begeisternden Details ausgestattete Forumsprogrammierung so zu ändern, dass die zeitliche Reihenfolge der Beiträge beibehalten wird. Wenn jemand auf einen älteren Kommentar eingeht, könnte er/sie doch den Bezug und Zitate angeben.
bin schon mehrfach bei dieser Aufnahme gelandet, aber aus privaten Gründen komme ich derzeit fast gar nicht zum Kommentieren.
Mein erster Gedanke beim ersten Ansehen war: "Kehlsack ist nicht scharf, geht auch gar nicht, aufgrund der technischens Limitationen, denen wir alle noch unterliegen". Mir fehlt beim Kehlsack die Schärfe auch nicht so, denn er ist bestens als solcher zu erkennen und als Charakteristikum dieses schönen Tieres meines Erachtens zufriedenstellend abgelichtet. Aufgrund seiner Farbgebung ist er ein bildbestimmendes (DAS bildbestimmende) Element, und mit dem Grad der Unschärfe kann ich sehr gut leben. Das wichtigste im Photo ist nun mal (fast immer) das Auge, das dieses hier scharf ist, ist die Grundvoraussetzung für ein gelungenes Bild. Eine Aufnahme mit scharfem Kehlsack und unscharfem Auge sähe sehr merkwürdig aus. Mein Fazit also nochmals: Für mich ist der Kehlsack trotz Unschärfe sehr gut dargestellt.
Was Du über das Forum und seine Kriterien schreibst, ist völlig richtig, aber glücklicherweise kann man ja bisweilen einfach das zeigen, was man möchte, und mit dem geringeren Echo dann auch leben (ein Echo, was nun gar nicht so gering ist bei dieser Aufnahme. Sie regt zumindest zu Diskussionen an ).
Tophs Wunsch, die Echsenhaut ein wenig zu entrauschen, halte ich übrigens für eine gute Idee.
Abschließend muß ich noch sagen, daß ich sehr glücklich mit diesem Bild wäre, und es voller Stolz gezeigt hätte. Echo hin oder her.
viele Grüße
Tobias
ich habe erst heute deine Antwort auf meinen Kommentar gelesen. Vielen Dank für die Ausführungen und den interessanten link zur Makrofotografie bzw. Schärfentiefe. Ich habe mich wohl nicht ausführlich genug mit dem Bild und den technischen Zwängen auseinander gesetzt. Es war so der erste Eindruck. Die Augen sind schön scharf - perfekt, aber der rote Kehlsack ist eben auch ein Blickfang un der zieht den interessierten Blick stark an. Der Wunsch, auch dieses Bilddetail scharf sehen zu wollen lässt sich aber in der Tat leider nicht erfüllen.
Nimms mir nicht übel!
LG Klaus
auch euch vielen Dank für eure Kommentare!
@ Achim: Mit einem kleineren ABM wäre die Kehlhaut sicher in die Schärfezone gekommen. Ich habe mal im Internet nach Bildern dieser Art gegoogelt. Kopfportraits mit aufgespannten Kehlsack habe ich dabei nicht gefunden. Alle derartigen Aufnahmen zeigen mehr oder weniger das ganze Tier (evtl. mit angeschnittenem Schwanz), entbehren aber der Nähe und Intensität. Sie sind mehr von dokumentarischem Charakter. Ich habe auch lange gezögert (seit 2007), dieses Bild zu zeigen, weil ich mir die Reaktion des Forums schon denken konnte.
@ Toph: Ja, eine Änderung der Perspektive ist in der Tat eine Alternative. Ob der HG da mitgespielt hätte, weiß ich gar nicht mehr. Das Bild entstand an einer Strauchhecke in den Everglades. Möglicherweise wäre der graue Himmel dann ins Bild gekommen. Ob ich den HG noch entrauschen werde, weiß ich auch nicht so recht. Vielleicht wandert das Bild direkt in den Papierkorb.
"Ich hoffe, Du bist nicht zu enttäuscht über das magere Echo, ist halt ein auf und ab hier, das weisst Du ja...": In der Tat, die "Regeln" und den Geschmack des Forums kennt man nach jahrelanger Mitgliedschaft inzwischen. Daher war mir vorher bewusst, dass ich mit diesem Bild keine Begeisterungsstürme hervorrufen konnte. Die einschlägigen Erfolgsrezepte sind andere, z.B. viel Farbe im HG (wobei bestimmte Farben deutlich bevorzugt werden), knackige Schärfe... Trotzdem freue ich mich darüber, dass auch dieses Bild Anhänger finden konnte.
Gruß
Jens
'Vielleicht wandert das Bild direkt in den Papierkorb.'
kommt gar nicht in Frage!! Das Bild ist hervorragend, auch was die Schärfe angeht (soweit das hier zu beurteilen ist). Dass der Kehlsack aus dieser Perspektive nicht scharf werden konnte, ist klar und kein Mangel, und es stört mich auch gar nicht, da stören mich die Matschnasen bei Froschfrontalen schon viel heftiger... Und wenn das ein selten dokumentiertes Verhalten ist, ist das Bild wertvoll.
'Ob ich den HG noch entrauschen werde, weiß ich auch nicht so recht.'
Das brauchst Du auch nicht! Ich sprach von den unscharfen Bereichen des Echsenkörpers, wo Dein Objektiv die Schuppen als kleine Kringelchen aufgelöst hat, was mir nicht so gefällt, und was man leicht beseitigen kann.
Nochmal Gruss, Toph
Im Thumb war ich jedenfalls ganz begierig darauf, das Bild mit dem leuchtend orange-farbenen "Dingens" anzuklicken ... und das ging ja - der Anzahl der Hits nach zu urteilen! - wohl nicht nur mehr so.
Dann entdeckte natürlich auch ich, dass das, was mich am allermeisten neugierig gemacht hatte, unscharf war ... und war etwas enttäuscht. Als ich dann später las, dass diese mangelnde Schärfe von vielen beanstandet wurde, wollte ich das nun nicht auch noch mal wiederholen.
Nachdem ich nun die meisten Kommentare zumindest kurz überflogen habe, denke ich dennoch, dass als Reaktion auf dieses Bild unterm Strich noch ein klein wenig mehr stehen sollte als das Jammern über den unscharfen Kehlsack, denn - Menno! - so ein Tier MIT so 'nem ungewöhnlichen Ding dran muss man ja auch erst mal SEHEN (hab ich zumindest noch NIE!!!) und dann den ganzen "kleinen Rest" auch noch hinbekommen!!! Die Bildgestaltung und den Kopf finde ich nämlich absolut gelungen ... und dass der Kehlsack bei diesem ABM nun NICHT scharf wurde, sollte irgendwie auch nicht das einzige Kriterium sein. Erich hat sich ja dazu auch schon entsprechend geäußert. Insofern finde ich zumindest, dass der Papierkorb nicht der richtige Ort für dieses Bild ist.
LG,
Pascale
auch dir vielen Dank für deine Worte und die Ermutigung, diesem Bild weiterhin einen Platz auf meiner Festplatte einzuräumen!
Auch wenn dieses Foto bei einigen Betrachtern Gefallen gefunden (und Wettbewerbs-Klicks ausgelöst) hat, habe ich mir unter dem Strich mit ihm eine "Ohrfeige" eingehandelt. Sie war, wie bereits geschrieben, zu erwarten; ich selber habe 3 Jahre gezögert, diese Aufnahme zu zeigen. Ich habe es schließlich doch gewagt, ich war auf Reaktionen gespannt und denke, dass ich mir auch mal eine Ohrfeige einfangen darf. :) Es geht nicht immer darum, möglichst viele Kommentare und Klicks "einzufahren", es muss auch mal Platz für andere Aufnahmen geben. Das Erfolgsrezept für dieses Forum habe ich bereits kurz skizziert: Wer sein Motiv in sauberer Schärfe und in möglichst skurriler Pose präsentiert, am besten auf einem seltsamen Ansitz, es diagonal durch das Bild laufen lässt und den HG mit unscharfen Flächen satter Farben (am besten rot, orange, gelb, rosa oder lila) füllt, landet schnell auf den Sonnenplätzen des Forums. Ich schließe mich in dieser Beschreibung voll ein und wende diese Kriterien manchmal selber an. Viele Forumsmitglieder werden meine Frontalansichten von Insekten, Libellen mit gespreizten Flügeln, Extremmakros usw. kennen.
In diesem Bild wird der unscharfe Kehlsack nicht akzeptiert - aus verständlichen Gründen, die du, Pascale, dargelegt hast; denn das Auge des Betrachters wünscht sich gerade dieses auffällige Teil scharf. Technisch ist das Problem schwer zu lösen (wie schon in meinem Kommentar unter Klaus' Beitrag ausgeführt). Trotzdem lässt mich diese fotografische Aufgabe irgendwie nicht los. Diese in Florida nicht seltene Echse bleibt eine Herausforderung, dieser ausgebreitete Kehlsack ist einfach irre. Wenn ich mal wieder in den Südosten der USA komme, werde ich es bei mehr Licht, tieferer Perspektive und mit neuerer Technik (mit einer Kamera, die hohe ISO-Werte zulässt) erneut versuchen. Bei den Verschlusszeiten ist wohl nichts mehr zu machen, eine 1/60 Sekunde ist schon sehr grenzwertig. Wenn dann wenigstens der Vorderrand des Kehlsacks + 1/3 der Tiefenausdehnung scharf wird (aus einer Perspektive von schräg vorne wie hier), hat der Betrachter einen Eindruck von diesem verrückten Teil und akzeptiert vielleicht die Unschärfe des Restes.
Gruß
Jens
Alternativ könnte ich mir eine Perspektive mehr von unten denken, damit der Dino noch mächtiger wirkt, aber das wäre natürlich nur gegangen, wenn der HG mitgespielt hätte.
Was ich aber noch machen würde: den unscharfen Bereich der Echse per Entrauschung glätten, denn der ist vom 'Bokeh' her nicht so schön geworden...
Ich hoffe, Du bist nicht zu enttäuscht über das magere Echo, ist halt ein auf und ab hier, das weisst Du ja...
Lieber Gruss, Toph
ich hätte bei mir bei diesem Bild mehr Schärfentiefe gewünscht - damit der Angeber tatsächlich auch seine ganze Pracht zeigen kann. Die Freistellung hätte bei dem einheitlichen HG wohl trotzdem geklappt.
LG Klaus
vielen Dank für deinen Beitrag! Der Wunsch nach mehr Schärfentiefe ist zweifellos verständlich, aber technisch ist nicht mehr drin. Bei einer angenommenen Kopfbreite von ca. 2 cm braucht man deutlich über 1 cm Schärfentiefe, um die Nasenspitze, die Augen und den Kehlsack gleichzeitig scharf darzustellen. Den Abbildungsmaßstab schätze ich hier auf 1:2 (halbe natürliche Größe). Dann erreicht man so viel Schärfentiefe erst ab Blende 16/22 (Schärfentiefetabelle hier: Makrofotografie - Fotografieren im Mikrokosmos#_Toc239299816), auch wenn man den kleineren Sensor berücksichtigt. Das ist jedoch ein Wert, der in der Praxis nicht umsetzbar ist. Die Verschlusszeit läuft dem Fotografen davon, sie war schon bei dieser Aufnahme grenzwertig, denn das Tier (besonders der Kehlsack) hält ja nicht still. Man müsste als Ausgleich schon eine sehr, sehr hohe ISO-Zahl wählen. Mit den Kameras der neuesten Generation mag das eher möglich sein, aber nicht bei einer 30D, die ihre Grenze bei max. ISO 400 hat. Man muss also mit dem unscharfen Kehlsack leben oder auf die Aufnahme verzichten.
Gruß
Jens
VG
Achim
die Resonanz auf dieses Bild war sehr zurückhaltend, aber wenige Antworten sind ja auch Antworten. Viele Forumsbesucher haben sich dieses Bild wohl angesehen (jetzt 249 Hits nach 1 1/2 Tagen), aber von einem Kommentar abgesehen, was ich als "bitte löschen" deute. Es freut mich natürlich, dass einige Betrachter dennoch Gefallen an diesem Bild finden konnten. Allen vielen Dank!
Gruß
Jens
mir gefällt dein Bild von der Gestaltung her sehr gut.
Mir geht es wie Klaus, ich finde es schade das die Schärfentiefe nicht größer ist.
Bei mir kommt Neugierde und der Wunsch auf, die Zeichnung und Struktur des Kehlsacks genauer zu studieren.
Ich weis, man ist oft Zwängen unterworfen und gerade im Urlaub bieten sich solche Gelegenheiten, von Tieren die man ansonsten nicht gut kennt, nicht so oft.
Ich habe mir dein Bild aber trotzdem gern und interessiert angesehen.
LG Thorsten
gerade gelandet und was finde ich hier. Viele schöne Bilder. So wie dieses hier.
Eine sehr schöne Szene. Gefällt mir sehr.
Lg Jalil