Farbanalyse

Muffelwild in freier Widbahn zu erleben und fotografieren zu können, ist etwas Besonderes. Seit Kevins Muffelwiddern im Schnee lag mir der Wunsch danach schwer am Herzen. Ein mir bekannter Jagdleiter verriet mir, wo "sein Muffelwild" sich derzeit aufhält, leider nicht in seinem Revier. Also machte ich mich in besagter Gegend auf die Suche und fand dort auch deutliche Spuren in einem Rapsfeld. Ich setze mich gegen Nachmittag an und dann geschah für mich fast Unglaubliches. Am ersten Abend erschienen über 90 Stücken auf der Bildfläche, am zweiten Abend habe ich bei 160 Stücken aufgehört zu zählen. Genüsslich und voller Selbstbewusstsein, die kennen wahrscheinlich den Jagdkalender besser als manch ein Jäger, machten sie sich über den Raps her. Trotzdem habe ich die ganze Zeit kaum gewagt zu atmen, geschweige denn, mich einmal zu räuspern. 160 Tiere bedeutet schließlich 320 Augen, Ohren und eben 160 Nasen. Aber es hat geklappt und ich konnte eine ganze Serie von Bildern, bis formatfüllend fotografieren. Unvergesslich auch das Erlebnis, die Tiere ausgiebig beobachten zu können. Ich bin mit der Sichtung der Ergebnisse noch lange nicht fertig, habe mich vorab für das nun eingestellte Bild entschieden. Die stärkeren Widder kamen deutlich hinter dem Rudel aus der Dickung und sondierten lange das Terrain, ehe sie sich an ihr Werk machten. Denn, soviel steht fest: Ein Widder, der was auf sich hält schlägt den Raps nicht selbst frei, er lässt andere schlagen und vertreibt dann die Kandidaten, um sich am gedeckten Tisch gütlich zu tun.