Eingestellt: | 2009-10-20 |
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… still und stumm leidet der Wald … Heute habe ich mal eine hautnahe Erfahrung mit dem Kalken aus der Luft gemacht: Ich zeige euch das Bild trotzdem, vielleicht weil mir diese Erfahrung auf deutlichere Weise als bisher bewusst gemacht hat, wie es wohl um unseren Wald bestellt ist. Trotz allem habe ich mich über diese kleinen „Wald-Bewohner“ gefreut. Irgendwie erinnern sie mich immer an das Märchen von Schneewittchen und von den Becherchen der sieben Zwerge … LG, |
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Technik: | FZ50 & Sigma Achromat & Dinkelsack 1/20 sec; f 5,0; ISO 100; -0,33; 317 mm |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 388.2 kB 1000 x 750 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer637 durch Gäste1024 im alten Zähler |
Schlagwörter: | flechten wald |
Rubrik Pflanzen und Pilze: | |
Serie Im Reich der Flechten und Pilze: |
Ein klasse Makro zeigst Du hier.Der HG wunderbar weich aufgelöst,sehr guter Schärfeverlauf und auch wie die Pilze in der Diagonale stehen....top.
Gruß Markus
VG,
Pascale
LG Chris
LG;
Pascale
nun möchte ich aber doch noch ein paar Zeilen zu Deinem Bild und zum "Kalken" schreiben.
Auch in Rheinland-Pfalz gehört die Hubschrauberkalkung jährlich zum festen Programm in der Forstwirtschaft.
Hierzu werden vorab umfangreich Bodenproben genommen, kartenmäßig jeder Quadratmeter genau festgelegt. Vor allem ökologisch sensible Bereiche werden ausgeschlossen.
Gekalkt werden ausschließlich die eh schon sauren Höhenrücken der Eifel, des Hunsrückes usw.. Kalkstandorte, basenreiche Standorte usw. werden ausgeklammert.
Ausgebracht werden 3to kohlensaurer Magnesiumkalk pro ha. Das verwendete Material ist ein Dolomitgesteinsmehl, dass in den Dolomitsteinbrücken der Region abgebaut wird. Das Material muss eine exakt berechnete und einzuhaltende Korngrößenverteilung haben, wobei der sogenannte „Nullanteil“ gegen Null geht. (Nullanteile sind die ganz minikleinen Korngrößen).
Je kleiner eine Korngröße ist, umso schneller ist sie auch in der Lage ihre „Kalk/Magnesiumfracht“ abzugeben – genau dies wollen wir jedoch nicht!
Das ausgebrachte Material soll ganz langsam verwittern (ca. 10 Jahre lang) und nichts anderes bewirken, als eine weitere Versauerung unserer Waldböden durch Umwelteinflüsse abzupuffern!
Wenn man eine Bodenveränderung herbeiführen wollte, müsste man solche Mengen Kalk rausschmeißen, dass dies nicht vertretbar wäre.
Thorsten sprach von den Pellets, die früher auch ausgebracht wurden – davon ist man weitestgehend ab. Zu teuer, tun weh, lösen sich zu schnell auf.
Es entsteht immer der Eindruck, als wolle man mit diesen Maßnahmen großartig „eingreifen“ in die Natur, dies ist nicht beabsichtig!
Es wird jedoch von Forstwissenschaftlern empfohlen, die sogenannte Meliorationskalkung durchzuführen, als einzige „Handlung“, die ein Waldbesitzer gegen die schleichende Versauerung seines wichtigsten Kapitals – des Bodens- tun kann.
Nun jedoch zu Deinem Bild:
Klasse ist der Kontrast zwischen kühler Flechtenfarbe und warmen Hintergrund!
Die Flechten sehen wirklich aus wie eine Posaunentrupp auf der Burgmauer!
Viele Grüße
Ingrid
vielen Dank für die ausführlichen und interessanten, ergänzenden Ausführungen!
Gruß, Thorsten
ich hatte gehofft, dass du dich noch zu der Kalk-Frage melden würdest (oder Richard)
Vielen Dank für deine interessanten Detail-Ausführungen. Wenn man die so liest, gewinnt man ja doch den Eindruck, dass das Kalken aus der Sicht der Forstwissenschaftler nicht ganz "für die Katz" und nur umsonst raus gepulvertes Geld ist.
LG,
Pascale
@ Thorsten
Ich wusste gar nicht, dass das Kalken nach wie vor Praxis ist.
Ach weißt du, meine fast 89-jährige Mutter ist ein bemerkenswert zufriedener Mensch. Sie erzählte mir schon ein paarmal, dass bei ihr im Altersheim die Sonne schon früh morgens, aber auch noch am Abend ins Zimmer scheine. Als ich sie kürzlich am Telefon darauf aufmerksam machen wollte, dass bei aller Schönheit des Herbstes (bei uns im Südwesten zumindest) die Sonne nicht mehr um 7 Uhr aufgeht, meinte sie ganz schlagfertig: "Na ja, ihr seid halt Spätzünder!" Dem hatte ich nichts mehr hinzuzufügen.
Das sei dir vielleicht Antwort genug auf die Frage nach dem Kalken im S-W. (Du siehst, ich nehme - wie so oft - deinen off-topic-Stil gern auf )
Danke für deine wissenschaftliche Bestimmung - die hellgrünen "Krisseldinger" sind mir sehr wohl ein Begriff, obwohl ich sie im Ikebana äußerst selten einsetze.
Im Übrigen habe ich einigermaßen erschreckt festgestellt, dass du ja schon ein ganz schön alter Knochen bist!
@ Annette
Och, nachdem ich erst mal alles, was waschbar war (inkl. Rucksack und Fototasche) in die Waschmaschine gesteckt oder unter die Dusche gestellt hatte, sah es so aus, als ob der Schaden sich in überschaubaren Grenzen hielt: das kleine FZ50-Schätzchen hab ich dann noch mit Jürgens Rasierpinsel abgeputzt. (Das weiß er aber nicht )
Viele Grüße in die Hauptstadt und nach Hummel-Hummel!
Pascale
Das ist wirklich dumm gelaufen mit der Berieselung, ich hoffe, dass weder Du noch Deine Kamera Schaden genommen hast/hat.
Mir gefällt's gut, auch wenn die Brösel etwas vom Hauptmotiv ablenken. Andererseits frage ich mich gerade, ob ich die auch so intensiv wahrnehmen würde, wenn ich um die Entstehungsgeschichte nicht wüßte...
Den Hintergrund empfinde ich auch als sehr gelungen.
Oberherzlych, Annette
Dein Bild des "Haufens Shrek-Ohren" versetzt mich gerade so 25-30 Jahre zurück (und nebenbei bemerke ich wieder wie alt ich doch geworden bin, wenn ich sowas schreibe... anyway)... Damals (noch so ein Wort... hmmm) in der "Saurer Regen"-Hochzeit bin ich auch ein/zwei mal in so eine Kalkung hinein geraten. Allerdings warf der Hubschrauber damals "Pillen" ab, das fühlte sich an, wie ein starker Hagel-Niederschlag.
Ich wusste gar nicht, dass das Kalken nach wie vor Praxis ist. Zumindest hier in der Region hat man glaube ich damals schnell die eher Sinnlosigkeit festgestellt, denn so ein bisschen Kalk für teures Geld auf in der norddeustchen Tiefebene wachsende, natürlicherweise bodensaure Buchen- und Eichenwälder zu kippen,... war wohl mehr "Aktionismus", als irgendwie sinnvoll. Kalk-Buchenwälder und dgl. gibt es hier oben kaum. Anders sieht es sicherlich in Mittelgebirgsregionen aus. Daher: Interessant zu erfahren, dass entsprechende Maßnahmen noch durchgeführt werden.
Nun aber mal zum Bild : Deine "Becher" sind Flechten der Gattung Cladonia (im Verwandtschaftskreis der Rentierflechten, diese hellgrünen "Krisseldinger", die Dir als Ikebana-Expertin sicherlich ein Begriff sind). Und wie der Zufall so will, haben sie den deutschen Überbegriff "Becherflechten" - na sowas
Schön gestaltet vor angenehmen HG, die kleinen "Posaunen".
Grüße, Thorsten
PS: Wenn Dir der Beitrag zuviel "off-topic" enthält, bitte gnadenlos "zuhauen"!
@ Anne & Anja
Über euch zwei könnte ich mich immer wieder aufs Neue amüsieren: die eine "ertappt" mich immer gleich auf frischer Tat ... die andere sucht mich immer noch nur bei den Krabbelviechern.
@ Markus
"Konzertbühne mit Trompeten" gefällt mir auch sehr gut!
Ach weißt du, ich kriege wohl so manches nicht mit ... man wird halt älter!
@ Kurt
Ja, mit den Flechten hab ich's irgendwie immer im Herbst ... die mag ich einfach SEHR! Vielleicht zeige ich noch das eine oder andere Bild, obwohl eigentlich jedes davon eine kleine (oder auch mehrere) Macke hat. Jetzt darfst du mir - hoffentlich! - erst mal verraten, wie die "Zündhölzchen" heißen.
@ Heinz
Vielen Dank für dein Kompliment, Heinz. Ich seufze erleichtert auf, dass das Bild vor dir bestehen konnte, obwohl es keine besondere Lichtstimmung aufweist.
@ Martin
Aus der Tastatur des "Flechten-Meisters" freut mich so ein Kompliment natürlich besonders. Danke!
@ Jens
Hauptsache ist, du bist noch nicht verkalkt!
Hast du 'ne Ahnung! Alzheimer lässt grüßen!
Ja, der Ausschnitt ist immer genau das Problem: diese kleinen Dingerchen wachsen ja immer in größeren Kolonien, und irgend eins davon schneidet man fast immer an.
@ Tobias
welcher der Protagonisten auf dem Hügel wirklich das Schärfemaximum hat bzw. haben sollte.
Tja, das weiß ich auch nicht so genau ... da konnte sich meine Cam vielleicht auch nicht so ganz eindeutig entscheiden. Eine Meisterin der Nachschärfung bin ich leider auch immer noch nicht.
Einen schönen Abend noch euch allen!
Pascale
ein tolles Pflanzenbild (mit interessanter Entstehungsgeschichte), an dem ich nur eines auszusetzen habe:
Mein Auge kann sich nicht so recht entscheiden, welcher der Protagonisten auf dem Hügel wirklich das Schärfemaximum hat bzw. haben sollte. Hier hätte ich mir irgendwie noch ein wenig mehr "Biß" gewünscht.
Abgesehen davon aber ein Bild, das mir wirklich gut gefällt.
viele Grüße
Tobias
Hauptsache ist, du bist noch nicht verkalkt! Und an deinem Bild sieht man, dass du es drauf hast. Eine tiefe Perspektive, eine richtig platzierte und schöne Schärfe, ein angenehmer HG und ein gelungener Ausschnitt - das sind die Stärken deines Bildes. Diese kleinen Dinger sehen echt putzig aus, nicht wahr?
Gruß
Jens
P.S. Und das alles ohne Stativschelle!
Ganz wunderbar, die Gestaltung in der Diagonalen, dazu ein ganz wunderbarer Schärfeverlauf, der Tiefe bringt und das alles gegen einen traumhaft schönen HG. Gratulation zu dieser überzeugenden Aufnahme.
LG Martin
ich hoffe, es war "nur" eine unangenehme, ärgerliche Staubschicht, wahrscheinlich sind die unsichtbaren Stoffe die auf uns herabrieseln, gefährlicher, wie 1986 die radioaktive Wolke von Tschernobyl.
Deine Becherflechten gefallen mir gut, du hast sie sehr schön ins Bild gesetzt und auch prima freigestellt !
Viele Grüße
Heinz
Warum sehe ich das erst jetzt!?
Trotzdem ich spät dran bin: "Gefällt mir Ausgezeichnet".
Bildaufteilung,Farben und Hintergrund, passen sehr gut zusammen.
Das mit dem Kalken ist Ärgerlich.
Sobald der Mensch in die Natur eingreift bringt er alles aus dem Gleichgewicht, und es kostet viel Mühe Zeit und Geld das alles wieder halbwegs in Ordnung zu bringen.(falls überhaupt möglich).
Liebe Grüße
Erwin
trotz des Kalkstaubes ein schönes Pilzfoto bei dem mir sowohl die Perspektive als auch der Farbverlauf im Hintergrund gut gefällt.
Gruß Gaby
Dass du samt ausrüstung berieselt worden bist, ist sehr ärgerlich und auch
nicht ungefährlich. Kalk in den augen (auch wenn "gelöschter" kalk) ist
nicht gerade unbedenklich. Normalerweise werden solche aktionen angekündigt.
Du hattest vielleicht das pech, diese ankündigungen nicht mitbekommen zu
haben.
Nun gilt es, darauf zu hoffen, dass die "entsäuerung" des bodens durch das
kälken greift. Die flora würde sich dann mit frischem grün dafür bedanken.
Deine konzertbühne mit den trompetern gefällt mir sehr gut. Die sehr tiefe
perspektive hat sich ausgezahlt
vg
markus
...becherflechten habe ich diesen herbst auch schon abgelichtet, allerdings ohne kalkregen...
...gefällt mir sehr gut, dein bild von den zwergenbechern !
lg anja
Wieder habe ich nicht mit Dir gerechnet! Warum nur? Ich werde mich wohl umgewöhnen müssen
!
Mir gefielen diese kleinen Zwerge schon auf dem kleinen Biild sehr gut. Ihre Farben harmonieren schön mit den Farben des Hintergrundes, der schön (aber nicht zuviel) aufgelöst ist.
Ein klein bischen stört mich der knappe Schnitt unten, bei dem die zwei kleinen Zwerge angeschnitten sind. Trotzdem ein interessantes Bild!
LG
Anne