Eingestellt: | 2009-08-29 |
---|---|
TS © | |
Eines meiner Lieblingsmakros aus der diesjährigen Saison, wenn auch technisch nicht "preisverdächtig" - wollte es Euch dennoch gerne mal "kredenzen". Ich habe diese Szene wie zu sehen vorgefunden. Eine Becher-Azurjungfer, die auf den Flügeln einer Proimago einer großen Eintagsfliege sitzt und dieser in den Flügel beißt. Wie das zustande kam, weiß ich nicht, nur, dass ich es unbedingt fotografieren wollte - mein "hektischer Ansturm" frei Hand mag der Eintagsfliege zu aufdringlich gewesen sein, denn nach nur wenigen Sekunden und ein paar wenigen *Klicks* löste sich die Situation auf, indem die Eintagsfliege davon flog (ohne Libelle im Schlepptau ) - vielleicht hat sie auch "Schmerz" empfunden durch den Biss, das weiß ich aber ebenfalls nicht. Vielleicht ja ganz interessant und auch "hübsch" Grüße, Thorsten |
|
Technik: | Casio Exilim EX-F1 + Marumi Acromat +5, 1/160stel, f5, ISO200, 135mm-KB-Äquivalent, -0,7LW, frei Hand - IS, kein Ausschnitt, EBV: Farbkorrekturen + Tiefen/Lichter + Graduationskurven-Anpassung der "mehr" Kategorie, entrauschen, schärfen - Fotografiert wie vorgefunden - 13:19 Uhr, Schatten unter Bäumen |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 244.3 kB 900 x 675 Pixel. |
Platzierungen: |
Teilnehmer Makro des Monats August 2009 |
Ansichten: | 1 durch Benutzer214 durch Gäste550 im alten Zähler |
Schlagwörter: | becher-azurjungfer eintagsfliege enallagma cyathigerum ephemera |
Rubrik Wirbellose: |
und vielen Dank für die Kommentare!
Da ich das Original (Schärfe, Farben, Tonwerte) kenne (EBV = mehr) und auch in dieser kleinen Version nicht mit der Schärfe und den Farben zufrieden bin (bzw. die Detailwiedergabe m.E. durchaus verbesserungswürdig wäre), kam ich auf "nicht preisverdächtig" - für mich ist das kein "unterstatement" sondern eher eine "realistische Einschätzung" meines eigenen Ergebnisses
Freue mich aber, dass ihr das teilweise anders einschätzt - und einige Qualitäten sehe ich ja selbstverständlich auch in dem Bild, sonst hätte ich es wohl nicht gezeigt...
Ich glaube schon (@Toph), dass ich (als "riesiges dunkles Etwas) bei Annäherung durchaus als "gefährlicher" von der Eintagsfliege empfunden worden sein könnte. Aber ich habe ja leider nicht beobachtet, wie es überhaupt zu der Szene kam. Es bleibt "wunderlich"...
@Thomas
Danke für den Vorschlag!
@Jens
Kein Grund des "sorry" - Stimmt doch, was Du schreibst.
Hast Du in Deiner langen Erfahrung mal beobachtet, dass eine Kleinlibelle sowas macht? Und noch eine Erklärung dafür?
@Charly
Ich bin halt eher auf solche seltenere, ungewöhnliche Szenen aus, oder auf seltene Arten... "im Frühtau zu Berge" mag mir besseres Licht, schönere Farben usw. bringen, nicht aber das, was mich eigentlich interessiert, denn die Chancen die Tiere zu entdecken und fotografieren zu können ist deutlich geringer, auch zeigen sie dann außer "schlafen" eigentlich nichts interessantes an Verhalten [... und noch dazu würde ich immer diese Tautropfen als "unvermeidbares Übel" auf den Tierchen haben... )] - Das kann ich Dir ja nun kaum als "Kritik aufs Brot schmieren", da ich weiß, dass Du genau die nur morgens besser zu bezwingenden Disziplinen in der Fototechnik, haben möchtest und denen weit mehr Bedeutung und Wichtigkeit beimisst...
Grüße, Thorsten
in der Camargue hab ich beobachtet, wie ein junges Männchen von I. elegans eine andere "erwachsene" Kleinlibelle verdrückt. An einem Bach vor der sächsischen Haustür verputzte C. splendens recht oft Eintagsfliegen. Von beiden hab ich Dokuaufnahmen. Nun sind Prachtlibellen etwas größer als Schlanklibellen, aber warum sollen sich letztgenannte nicht auch mal einen großen Happen gönnen.
Viele Grüße und danke für die wirklich interessante Aufnahme sowie lesenswerten Beiträge
Oli
danke auch Dir für Deinen Erfahrungsbericht.
Was mich "wundert" ist, dass die visuellen Flugjäger offenbar auch auf "Schmackhaftem" (zufällig) landen können und dann einfach mal abbeißen...
Das sie im Flug auch mit gleichgewichtiger Beute ihre Erfahrungen machen, beizeiten auch obliegen und dann diese verspiesen, ist wohl nicht so super selten. Im Sitzen müssen sie das erstmal als "Essen" erkennen können. Bei anderen Bildern oder Beobachtungen sitzen sie einfach friedlich daneben/dadrauf und kommen gar nicht auf die Idee, dass sie hier was zum Knabbern unter den Füßen haben.
Der Hunger treibst rein? Vielleicht ist jenes das "Geheimnis" ?
Grüße, Thorsten
"Hast Du in Deiner langen Erfahrung mal beobachtet, dass eine Kleinlibelle sowas macht? Und noch eine Erklärung dafür?"
Um auf deine Frage einzugehen: So etwas habe ich bei Kleinlibellen noch nie gesehen. Der spektakulärste Fall bei einer Kleinlibelle, den ich je beobachtet habe, war ein Männchen von Enallagma cyathigerum, das eine schlüpfende Libelle (vermutlich derselben Art) anknabberte. Alles, was sich aus der Larvenhaut herausschob, wurde von diesem Männchen aufgefressen. Sonst schnappen Kleinlibellen sich immer Kleinzeugs (winzige Fliegen, Kriebelmücken ...).
Bei Großlibellen sieht's anders aus, da gibt's die wildesten Geschichten. Orthetrum albistylum ist ein gewaltiger Räuber, so manche Crocothemis oder Sympetrum wurde von dieser Art schon verspeist. Vor Jahren konnte ich diesen Fall am Strand von Les-Saintes-Maries-de-la-Mer (Camargue) beobachten: Ein Weibchen von Anax parthenope stürzte sich auf ein Männchen derselben Art! Das Männchen konnte allerdings entkommen, bleibt aber ein Fall, der uns Männern vielleicht zu denken geben sollte ... :) Grundsätzlich sind es die Weibchen, die sich besonders gefräßig zeigen. Sie benötigen die Nährstoffe (Eiweiß) zur Produktion der Keimzellen.
Gruß nach Hamburg
Jens
danke für die ausführliche und lesenwerte Antwort!
Bei Kleinlibellen hab ich durchaus auch schon gesehen, dass sie ganze andere Kleinlibellen "verdücken". Ich hab hier auch mal ein Bild dazu gezeigt, dass ich in den "Katakomben des Forums" wiedergefunden habe (auch ein Weibchen):
.Pyrrhosoma-Tag. im NF-Forum... .ND.
Allerdings habe ich nie beobachtet, dass sie entsprechend große Beute ergriffen hätten - so wie auch hier. Vielleicht sind sie ja nicht unbedingt zwingend "Flugjäger", sondern sammeln auch Opfer von der Vegetation ab... wer weiß?!
Danke Dir und Grüße,
Thorsten
auch Euch meinen Dank als "Nachzügler"
Grüße, Thorsten
Gott sei Dank kommt dein Bild heute noch mal. Ich wollte es nämlich auch kommentieren ... hatte es aber inzwischen wieder vergessen. Auch mir gefällt es sehr gut - ebenso wie die Beschreibung dazu. Die dokumentierte Szene ist wirklich sehr bemerkenswert, und da kann ich schon auch mal auf ein paar Tautröpfchen verzichten obwohl ich die auch sehr mag.
Ich habe auch an der Bearbeitung nichts auszusetzen.
VG,
Pascale
vg anja
Viele Grüße,
Marko
ein schönes ND und eine lesenwerte Geschichte zum Bild - hab´s mir sehr gern angeschaut.
Viele Grüße
Oli
P.S. Beim Hinterleibsende gibt es leichte Abzüge in der Technikwertung, fürs Motiv an sich - und das überwiegt hier klar - ein 6,0.
Das Bild ist scharf und sauber geglättet, es fehlt nur ein bisschen an Detailvielfalt, worauf Du vermutlich mit Deiner selbstkritischen Bemerkung angespielt hast...
Aber sehr sehenswerter und spannender Upload!
Lieber Gruss, Toph
das ist schon eine nicht alltäglihe Szene, die dazu auch noch gut präsentiert wird. Meinen Glückwunsch!
Gruß Manfred
Obwohl wir einen unterschiedlichen Geschmack haben )) - dieses Bild gefällt mir richtig gut. ...und an der Technik solltest du wirklich nicht zweifeln - die ist doch gut! Kompliment und GLG - Charly
ja, das ist eine Szene! Da hat sich eine Enallagma doch eine ganze Menge vorgenommen, man sieht sogar, wie sich ihre Mundwerkzeuge am Flügelansatz der Eintagsfliege versuchen. Die Costa dürfe wohl etwas zu hart gewesen sein, die Eintagsfliege scheint es gelassen genommen zu haben ...
Erstaunlich ist auch die technische Qualität angesichts der etwas "benachteiligten" Kamera (sorry!).
Gruß
Jens
Wäre interessant zu wissen, ob die Libelle solch einen Brocken tatsächlich als Nahrung ansieht oder ob sie sich da nur an dem wackligen Unterbau festhalten möchte.
Mach das Bild technisch nur nicht schlecht. Zwei Insekten, beide scharf und das mit einer Kompakten
Grüße
Rainer