Hallo zusammen, Nele Goetz regte kürzlich unter einem Bild von mir eine Umfrage an: Welche User nutzen einen kalibrierten Monitor? Häufig kommt es bei Bildbesprechungen ja zu Meinungsverschiedenheiten, was Schärfung, Farben und Kontraste angeht, und das hat nicht nur in unterschiedlichen Geschmäckern seine Ursache, sondern auch in unterschiedlich eingestellten Monitoren. LG, Lukas |
Bei der Erstkalibrierung war der Unterschied schon beachtlich.
MfG. CMS
ich sitze vor einem Eizo S2100. Hat Irgendwer hier den gleichen bzw. einen vergleichbaren Monitor?
Mit den Einstellungen komme ich nicht so richtig klar. Helligkeit und Kontrast meiner Grafikkarte stehen auf 52%. Jetzt würden mich mal eure Einstellungen direkt im Monitot interessieren. Bei Kommentaren zu meinen Fotos denke ich oft, dass meine Einstellungen nix taugen.
Danke für Hilfe
Wilhelm
Vielen Dank für eure Antworten, ich freue mich, dass sich so viele User zu Wort gemeldet haben. Ich denke, aus den zahlreichen Meinungen wird der eine oder andere was mitnehmen können!
Grüße in die Runde
Lukas
Uff, schwieriges Thema mit vielen Meinungen
Vorweg: ja, ich kalibriere.
(und hier könntet ihr "umfragetechnisch" auch schon aufhören zu lesen, aber wen es interessiert:)
Wo macht Kalibrierung Sinn?
Unterscheiden wir doch zunächst mal die unterschiedlichen Ansätze:
(1) Hardwarekalibrierung im (TFT-)Monitor:
Eigentlich nur bei den "High-End" Modellen von z.B. Eizo, Quato und LaCie
verfügbar; Kosten sind im Vergleich zum Monitorpreis vernachlässigbar
Die Monitorgattung zeichnet sich insbesondere durch einen sehr grossen Farbraum
(meist bis an/über AdobeRGB) aus.
Sinn machen diese Boliden (oft erkennbar an den Lichtschutzhauben) insbesondere
in kontrollierten Umgebungen unter Normlichbedingungen.
(2) Kalibrierung am "herkömmlichen" Monitor
Eigentlich keine Monitorkalibrierung sondern eher ein "Grafikkartenkalibrierung".
Macht immer dann Sinn, wenn der Monitorpreis mindestens das 3-4fache des Kalibrierungsgeräts beträgt , sprich: die Qualität des Monitors sollte von sich aus schon halbwegs akzeptabel sein.
Eine Kalibrierung macht unter diesen Voraussetzungen durchaus Sinn, wenn hier die üblichen wechselnden Lichtbedingungen berücksichtigt werden. (Bei strahlenden Sonneschein, tief in der Nacht etc.)
Wichtiger jedoch ist die meist unterschätzte und auch meist fehleingestellte Helligkeit des Monitors. "Ab Werk" sind die meisten Monitore viel zu hell eingestellt, weils einfach besser/brillianter usw. aussieht. Ergonomisch sinnvoll wären bei "normaler" Beleuchtung maximal 120cd.
Kurze Anmerkung noch zu Mehr-Monitor-Systemen:
das klappt nur, wenn die Grafikkarte auch mitspielt, ansonsten hat man einen gut kalibrierten und einen maladen .
Nebenbei bemerkt werden bei einem Mehr-Monitor-System unterschiedlicher Hersteller immer Differenzen zwischen den kalibrierten Monitoren bestehen, teilweise sogar zwischen baugleichen Modellen, aber "näher am Original" als ohne Kalibrierung ist man allemal.
(2.1) TFT:
Ein wenig "Vorwärmen" ist schon richtig, aber 1 Stunde muss es nicht sein. (Heissluftherd vs. Backofen, s.u. )
Auch muss bei TFTs nict so oft nachkalibriert werde, alle 1-2 Monate tuts locker...
(2.2) Laptop-TFT:
Kann man kalibrieren, ist aber aufgrund der Qualität (ausgenommen ein paar High End Produkte) nicht so überzeugend, wie bei "normalen" TFTs. Wenn man eh einen Kalibrator rumliegen hat, kann man es ja testweise mal mitmachen
(2.3) Röhre:
Sollte aufgrund technischer Aspekte gründlicher vorgewärmt werden (das ist der Backofen ) und muss auch häufiger (nach-)kalibriert werden (alle paar Wochen)
(2.4) Sonderfälle:
Beamer lassen sich übrigens auch kalibrieren, nur wird hierbei die Einheit Beamer im Zusammenspiel mit der Leinwand kalibriert.
Weiterführendes:
Alles oben gesagte trifft auf den Bereich zu, wenn bereits "fertige" Bilder verglichen werden sollen; wenn jedoch der komplette Workflow betrachtet werden soll, kommen noch die folgenden Schritte hinzu:
(1) Kamera kalibrieren/Scanner kalibrieren
Während die Kalibrierung eines (Dia-)Scanners via IT-8 Target eigentlich schon fast "zum guten Ton" gehört, ist die Kalibrierung von Flachbettscannern eher selten und noch seltener ist die Kalibrierung der Kamera an und für sich (nebenbei bemerkt, kann man auf diese Art und Weise sogar zwischen Canon und Nikon für ein einheitliches Erscheinungsbild sorgen )
(2) Drucker/Papier kalibrieren.
Wurde ja schon angesprochen, das für jede Kombi aus Papier (und evt. sogar Tinte) ein eigenes Profil erstellt werden muss.
Soviel - in Kürze - erstmal von meiner Seite
Grüße
Andreas
P.S.: @Uwe: falls Du das liest: kanns sein, das jeder Eintrag unter diesem Thread doppelt in der Übersichtsliste erscheint???
vielleicht ist es ganz hilfreich, wenn man mal zu diesem wichtigen Thema ein paar Basisdinge festhält: viele Leute geben zuviel Geld aus, weil sie ihre Besitztümer nicht recht nutzen, ander zuwenig Geld, weil sie das was sie machen wollen, mit ihrer Ausrüstung nicht erzielen können...
1) Laptops kalibrieren: vergiss es.
Auch die ganzen tollen großen Samsungs etc.: nicht wirklich kalibrierbar, weil auch meist ohne RGB-Steuerelemente - wenn man da einen i1 etc. drüber laufen lässt, ist das Ergebnis rein informativ!
2) Es kommt drauf an was man will: wenn man sein Geld mit absoluter (=99%iger) Farbechtheit (zw. Bildobjekt/Fotodatei/Druckergebnis) verdient, dann braucht man
a) hardwarekalibrierten Monitor (meist 2 Profile: 5000K und 6500K)
sowie b)regelmäßige Nachkalibrierung (z.B. über basICColor), und vor allem c) eine Kalibrierung für jede benutzte Papiersorte, die man dann beim Drucken aus Photoshop heraus zuweist. Außerdem: ArbeitsplatzNATURlichtlampe...
3) Wenns nicht um Leben und Tod geht, aber doch eine große Übereinstimmung zwischen Monitorbild und Druck erwünscht ist, ist ein guter Monitor z.B. Eizo/Quato etc. MIT RGB-Steuerelementen Bedingung, den man möglichst monatlich nachkalibriert (immer davor eine Stunde laufen lassen!), oder wenns halt wirklich drauf ankommt.
Die Druck/Papier-Profile sind "haltbar": einmal machen genügt.
Übrigens: dass Webbrowser die Farben von ein und demselben Foto unterschiedlich darstellen, erscheint mir eine Legende. Habe daraufhin meine Homepage nochmal mit IE und FF und auch NN und OP angekuckt, könnt Ihr gerne nachprüfen (www.naturfoto-kunst.de) , da ist kein Unterschied; ich ahne zwar, woher das Misverständnis kommen könnte, aber das führt ein bisserl zu weit hier).
Liebe Grüße und frohes Schaffen
Michael.
ich kalibriere mit EyeOne, vor allem wegen Druckvorstufe. Diverse Monitore werden monatlich kalibriert, meistens formac. Der sonst so hochgelobte iiyama Prolite E511S schneidet hierbei allerdings am schlechtesten ab, Kontrast und Farbwiedergabe stimmen fast gar nicht mit anderen überein. Die formacs sind erstaunlich konstant (auch untereinander), trotz unterschiedlichem Alters. Ohne vernünftige Kalibrierung ist der Gesamteindruck von Gerät zu Gerät derart unterschiedlich, dass ein ordentliches Arbeiten mit Bildern gar nicht möglich wäre. Dirk Vorbusch hat sicher recht, wenn er seinen Abgleich nach Gefühl und "sehen" vornimmt. Immerhin kostet so ein Kalibrierungsmesssystem auch einige Euronen. Wenn man aber bedenkt, dass das subjektive Empfinden stark von emotionalen Stimmungen abhängig ist und von unterschiedlichem Umgebungslicht, die Bauteile eines Monitors von Alterung und chemischen/physikalischen Reaktionen, und sogar die Zimmertemperatur etwas ausmachen kann, dann ist es schon besser, wenn man kalibriert. Ich selbst würde es mir jedenfalls nicht zutrauen, einen Monitor morgens um 7.00 Uhr einzustellen und dasselbe nachmittags/abends noch einmal (womöglich bei wechselndem Umgebungslicht). Da kommt mit Sicherheit jeweils etwas anderes heraus.
Beste Grüße
Gerd
Beim Drucken habe ich die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich meinen EIZO CG222W auf 80cd/m², 5000K und einem Gamma von 1,80 eingestellt habe. Webbilder gefallen mir am besten mit der Einstellung 95cd/m², 6500K und einem Gamma von 2,20. Hat jemand von euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Welche Einstellungen verwendet ihr?
Gruß aus Mittelfranken...
Manchen wird es wundern, ich arbeite NICHT mit einem kalibrierten Bildschirm, zummindest sind mir Spider und Co. fremd. OK, gelegentlich kontrolliere ich den Monitor mit Adobe Gamma, das war es, zumindest farblich, auch schon. Das viel wichtigere ist füt mich die Helligkeit. Es ist wichtig zu wissen, wann Schwarz wirklich schwarz und wann Weiß wirklich weiß ist, was ich mit einer Graukeildarstellung gut überprüfen kann. Aber ob der rote Schnabel des Trauerschwans etwas röter oder orangener ist als in Wirklichkeit (was ist das überhaupt?) ist doch, zumindestens für uns, von untergeordneter Bedeutung. Die Beeinflussung durch Weißabgleich und die Kamerasoftware lässt die Grenze zur Wirklichkeit mehr und mehr schwinden.
Druckstufenvorbereiter mögen das anders sehen, ich für meinen Teil komme auch so gut zurecht,
Gruß Dirk
ich übrigens auch nicht.
Ich habe hier sowieso je nach Licht ganz unterschiedliche Farben (es sind 4 verschiedene Lichtquellen... und ich mag weder das Sonnenlicht aussperren noch ist mir neutrales Licht wichtiger als angenehmes Licht). Kalibrierung ist da vollständig sinnfrei.
Ich mach' manchmal vor dem Druck einen Softproof nur um zu sehen, ob ich an irgendwelchen Stellen das Papier überfordere, aber auch da reicht eigentlich eine Warnung, daß das Gamut des Papiers überschritten wird, voll und ganz aus.
Ich hab' daneben sowieso den Eindruck, daß Kalibrierung gar nicht unbedingt hilft. Die beiden Laptops (kalibriert) zeigen halbwegs gleiche Bilder, aber der eine ist matt, der andere glänzend, und der Bildeindruck ist bei beiden ein Anderer.
Die beiden Monitore am Desktop (kalibriert) zeigen nicht mal ansatzweise dieselben Bilder - der Eizo L768 (oder so) kann halt deutlich mehr als der (alte) Miro FP175, und letzterer kann weder in den dunklen noch in den hellen Tönen mithalten. Was nützt da die Kalibrierung? Ich find's deutlich nützlicher, auf die Kalibrierung zu verzichten und mit auf dem Miro anzusehen, wie das Bild auf einem eindeutig schlechteren Monitor aussieht.
Mal abgesehen von der Theorie:
a) Ich mag nicht auf Programme warten, und in der Zwischenzeit nichts am Rechner tun können.
b) am Desktop hab' ich die "Sie haben zu lange nicht kalibriert"-Warnung abgeschaltet, als die ausgerechnet bei einem Kurs auftauchte, und am Laptop, nachdem die Warnung ausgerechnet während des Hinflugs in den Urlaub kam.
Es gibt schon noch ein paar Branchen mehr, die das sehr kritisch sehen. Beispielsweise die Agenturen, die mit der Telekom zusammenarbeiten (da muß es _das_ Magenta sein); bei Lebensmitteln machen Nuancen den Unterschied zwischen erfolgreicher und weniger erfolgreicher Werbung aus; und bei Modekatalogen (auch online) müssen die Farben auch halbwegs stimmen, wenn man vermeiden will, daß zu viele Sachen zurückgeschickt werden.
Und solche Sachen halt - aber "Natur" kommt da eher weniger vor.
Gruß, Uwe
@ Dirk
Evtl. ist dein Monitor auch zu kalt eingestellt und daher kommt es, dass das Vorbuschbraun zu deinem Markenzeichen geworden ist (weil du gegen das Blau gegenanarbeitest)? Nur so eine Vermutung. Allerdings wär das ja fast zu deinem Vorteil. ;)
Liebe Grüße
Nele
Die Ausführungen von Dirk Vorbusch kann ich jedoch im vollen Umfang unterstützen.
Ob das Grün der Monitordarstellung tatsächlich dem Grün der Natur entsprechend ist, kann aus dem Gedächnis heraus überhaupt nicht mehr nach vollzogen werden, in so fern deshalb uninteressant.
Die Darstellung der Graustufen, vom tiefsten reproduzierbaren Schwarz bis zum darstellbaren Weiß ist wesentlich interessanter.
Hier hilft ein Graustufenkeil sehr gut weiter.
Viele Grüße aus MH
Helmut
Gruß
Georg
Will mir aber demnächst einen gescheiten Monitor holen und den dann auch kalibrieren.
Ich nutze Mozilla Firefox und hatte ihn mal auf TrueColor stehen, da sagen viele Bilder aber grauselig aus und habe es wieder zurück gestellt.
Gruß Marion
ich auch: EIZO CG241W, kalibriert mit x-rite. Eine alte Spyder2-Kalibrierung, die ich vor ein paar Jahren gekauft habe, reicht nicht aus, weil es den großen Adobe-RGB-Farbraum des EIZO-Monitors nicht erfassen kann.
Gruß
Jens
Spyder express 2
LG Harald
bei der Bildbearbeitung arbeite ich mit zwei Monitoren, beide sind mit einer Software aus dem Internet gleich eingestellt. Mein Hauptmonitor ist der Eizo CG222W, der Zweitmonitor der Belinea 101927.
Auf dem Eizo sehe ich das zu bearbeitende Bild, auf dem Belinea ist der Arbeitsbereich.
Viele Grüße
Reinhard
ich sitze vor einem mit Spider 2 Pro kalibrierten IMac.
Der wird alle 3 Monate frisch kalibriert. Konnte bei kürzeren Intervallen
keinen Unterschied zwischen kürzeren und längeren Abständen erkennen.
Der Rechner ist aber auch erst 2 Jahre alt.
Gruß
Wolfgang
Bin sehr zufrieden damit, auch wenn ich bilder zum ausbelichten schicke - passt es sehr gut
Also ich habe bisher eine alte Röhre benutzt, auf der alle Bilder immer recht gut aussahen und es hatte sich auch nie jemand beschwert. Seitdem ich einen sehr guten (zumindest für meine Verhältnisse) 22" Monitor aus der Firma habe (Iiyama Vision master Pro 514), wolte ich ihn auch richtig nutzen und habe ihn mit dem Spyder 2 Express kalibriert. Zur Überprüfung des Ergebnisses habe ich mir ein Referenzbildbild zuschicken lassen von einem Fotoservice, bei dem ich meine Bilder ausbelichten lasse und das kommt sehr gut hin.
Liebe Grüße
Nele
mein Monitor wird regelmäßig (alle 2 Wochen) mit Spyder 2pro kalibriert. Wichtig ist es mir allerdings wegen des Druckes von Bildern.
Grüsse
Georg Terwelp
Ich sitze an einem mit Spyder2Pro kalibrierten Monitor - mal so gesagt, wegen Nele's Interesse
Aber eigentlich sollte man diesem Punkt hinsichtlich der gleichen Darstellung von Web-Bildern nicht allzuviel Bedeutung beimessen, denn meines Wissens geben selbst die verschiedenen Browser die Farben u.U. unterschiedlich wieder (in Abhängigkeit von Betriebssystem und Browser). Wenn ich falsch liege, möge man mich korrigieren...
Gruß, Martina
Ich sitze an einem unkalibrierten Eizo S1932, bei dem ich lediglich in der Anzeigesteuerung den Kontrast auf 97% gesenkt habe (war mir sonst zu brutal), ansonsten hab' ich nix gemacht...
Jetzt seid ihr dran
Nochmals Grüße, Lukas