Eingestellt: | 2019-10-09 |
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Aufgenommen: | 2019-08-31 |
AL © | |
... ist ein Blitzschlag wohl am wahrscheinlichsten. An diesem Abend zog ein heftiges Gewitter auf. Zwei Stunden später schüttete es flächendeckend wie aus Eimern und die Blitze erhellten im Sekundentakt das nächtliche Unwetter. Zum Glück saßen wir da schon wieder im Auto (auch wenn die Fahrt bei Starkregen und Gewittter auch kein Zuckerschlecken war.) Ich hätte nicht mit der Truppe tauschen wollen, die ihre zwei Zelte direkt am Ufer des kleinen Sees aufgeschlagen hatte, in dem sich die Zacken der Kalkkögel (links im Bild) bei Abendlicht spiegeln, die wir eigentlich (ohne Zelte!) hatten fotografieren wollen. Ein Blitz wird die Zelter wohl nicht getroffen haben, immmerhin hat dieser Baum auch schon viele Jahre hier oben gestanden, bevor ihn dieses Schicksal ereilte. Etwas früher am Tag , weiter hinten in der Szenerie, ist dieses Bild entstanden: Mittelerde Ich finde diese bedrohliche Wetterstimmung so bezeichnend für die Gratwanderung, die wir Menschen derzeit betreiben. Der Wald, der auf dem Bild noch so schön grün leuchtet, ist krank. Keine Zirbe ohne gelbe Nadeln... Es gibt viel auf dem Bild zu entdecken (ich konnte mich mal wieder nicht beschränken, alles musste mit drauf). Leider kann ich es nicht groß genug einstellen um alles, bis hin zum winzigen Gipfelkreuz auf dem Grat in der Ferne, hier sehen zu können. |
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Technik: | Brennweite 24mm, entsprechend 24mm Kleinbild Pano aus ca. 7 Hochformatbildern Stativ 1/50 Sekunden, F/18, ISO 100 manuell Belichtung, manueller Weißabgleich NIKON D600 TAMRON SP 24-70mm F2.8 Di VC USD A007N |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 722.6 kB 1620 x 600 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 6 Zu den Tophits
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Ansichten: | 116 durch Benutzer312 durch Gäste |
Schlagwörter: | grat berge unwetter toter baum blitzschlag wald zirben heidekraut heide gras kalkkoegel sonnenstrahl wolken wolkenloch |
Gebiet | Österreich |
Rubrik Landschaften: |
Angela ich find das ist nicht ein Stück zu viel auf dem Bild - ich mag einfach alles.
LG Hans
Panorama-Bilder benötigen von Haus aus längere Zeit zur Betrachtung, weil darin sehr viel zu sehen und zu entdecken ist... dabei wird dem Blick des Betrachters durch eine hohe Tiefenschärfe auch Freiraum gelassen, wo und ob er Details entdecken möchte. Es wird also weniger als in der Makrofotografie mit Schärfe und Unschärfe gespielt, die die Betrachtung eines Motivs extrem beeinflusst und lenkt.
Nun kommen hier auch weitere nachdenkliche Elemente mit ins Spiel - die Gratwanderung unseres Handelns in Anbetracht des abgestorbenen Baums, der durch die Lage die Blicke auf sich zieht.
Da ich darüber nachgedacht habe, hat es ein bisschen gedauert, bis ich nun meine Rückmeldung hier platziere -und ich sehe, dass schon fast alles, was mir auch im Kopf herumspukte angesprochen wurde.
Zu Deinem Resümee:
Ich wette es gibt schon einen psychologischen Fachbegriff wie "Ökodepression"
Die Fotografie empfinde ich generell als ein geeignetes Mittel, seine Sinne von trüben Gedanken wegzuziehen, in dem man sich auch spielerisch mit seinen Motiven und ihren Darstellungen, gesuchten Perspektiven etc. auseinandersetzt und sich auf etwas ganz anderes einmal konzentriert.
Die Impulse und Inspiration durch Austausch und Sichtweise anderer Fotografen bereichern dabei auch unsere eigene Sichtweise für das nächste Shooting. Dabei lösen wir zwar nicht die Umweltprobleme, die Klimakriese, etc. aber die Effekte sind in ganz anderer Weise in uns selbst wirksam.
Auf der anderen Seite erlaubt die Fotografie auch, etwas, was auf dem Herzen liegen könnte, thematisch oder künstlerisch aufzugreifen, um sich darin auszutoben, oder anderen ein Gehör zu verschaffen, falls das im eigenen Sendungsbewusstsein liegen könnte.
Soweit mal eine Ode an unser gemeinsames Hobby!
Dir ganz großen Dank für Dein großartiges Bild, das so viel Raum für unterschiedliche Entdeckungs- und Betrachtungsweisen bietet!
Viele Grüße Ina
@Albert: "Wir haben doch so viele Ideen, was andere ändern könnten, machen uns aber zu oft
keine Gedanken, was wir selbst ändern könnten." .... da kann ich dir nur beipflichten, das machen wir alle so, sehr menschlich. Jeder muss halt für sich versuchen , was zu verbessern, ob das nun Flugreisen sind, weniger Fleischkonsum, Konsumreduzierung allgemein, mehr öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad .... vielleicht sogar ganz aufs Internet verzichten? (der weltweite CO2 Ausstoss durch Internetnutzung ist größer als der des weltweiten Flugverkehrs!)
Trotzdem müssen wir aufpassen, dass wir das schlechte Gewissen nicht dermaßen zu unserem ständigen Begleiter machen, das kann uns krank machen. Ich wette es gibt schon einen psychologischen Fachbegriff wie "Ökodepression".
... und wenn gar keine Touristen mehr nach Österreich kämen, dann hätte die Bevölkerung zwar eine herrliche Berglandschaft für sich allein, aber auch ein großes wirtschaftliches Problem ....
LG Angela
Liebe Grüße ... Thomas
was Du schreibst, kann ich so gut nachempfinden. Einerseits die Schönheit der Bergewelt mit ihren sehr unterschiedlichen Lichtstimmungen, andererseits die Kargheit des Baumes im Vordergrund und wie Du schreibst die vielen erkrankten Zirben...
Die Gratwandereung in unserem Verhalten, wie wir mit der Schöpfung umgehen, ist ein sehr guter Vergelich.
Dein Bild lässt nicht nur den Blick schweifen, sondern animiert auch zum Nachdenken.
Gut gemacht.
LG Angela
oft denke ich bei Panos dass man mit mehreren Bildern es besser zeigen kann, aber bei diesem Bild ist das nicht der Fall. Die verschiedenen Bereiche, der blaue Himmel, der abgestorbene Baum und das Loch in der Wolkendecke sind zwar verschieden, doch sie ergänzen sich und zeigen die Vielfalt des Himmels. So wamdert zwar der Blick von links nach rechte und zurück aber ich empfinde das als sehr positiv bei diesem Bild.
LG Frank
LG Angela
bei dieser abgestorbenen Zirbe durfte ich auch schon manchmal stehen. Wenn mich nicht alle Geister irren dann war an diesem Datum meine Schwägerin samt ihrem Gatten mit dem Zelt dort oben?
Liebe Grüße Horst
Also deine Schwägerin und ihr Gatte (der dann evtl. dein Bruder sein könnte?) haben ihr Zelt wohl eher unauffällig platziert, falls sie denn da oben waren, und jedenfalls nicht direkt im Blickfeld des Spiegelungspanoramas am See aufgestellt. Das war eine Truppe von knapp 10 Kerlen mit zwei Riesenzelten und genug zu trinken dabei ...
Außer dieser Truppe haben wir noch ein Pärchen mit Rasterlocken, die eine großen Stoffbeutel voll selbst gesammelter Pilze überm Feuer gebraten und verzehrt haben, getroffen.
Ich finde das schon spannend, wer da so alles übernachtet. Einer der großen Truppe ist dann aus Angst vor dem Gewitter auch noch alleine abgestiegen. Ich hätt's genauso gemacht. Gruppenzwang hin oder her.
LG Angela
in diesem Bild gibt es sehr viel zu entdecken, sowohl im Vordergrund als auch in der Ferne. So kann man seinen Blick schweifen lassen und den Gedanken nachhängen, die du mit deinem Text angestoßen hast.
Der abgstorbene Baum ist sehr markant, liefert aber auch Halt beim Hin- und Herschweifen.
Ein Bild, das mich sehr beeindruckt und mir sehr gut gefällt!
LG Elisabeth
ich möchte vorausschicken, dass ich Panos im Normalfall nicht mag. Weniger ist für mich einfach mehr und wenn ich lange in einem Bild suchen muss, was der Fotograf eigentlich zeigen wollte, dann schaue ich nicht länger hin.
Bei deiner Aufnahme ist das zum Glück etwas anderes, was vor allem dem markanten Baum zu verdanken ist, der meinen Blick immer wieder anzieht. Für meinen Geschmack hätte es links und rechts ohne weiteres etwas weniger und dafür unten etwas mehr sein können, so dass das Bäumchen in der Mitte nicht beschnitten worden wäre.
LG Helmut
dein Pano ist toll, so wie es ist und gefällt mir ausgezeichnet !!!
Und zu deinen Gedanken in Sachen Gratwanderung möchte ich noch weitere hinzufügen,
genau so, wie "dieser Baum etwas mehr aus der Mitte aber dann müsste man auf den
schönen Teil links verzichten", läuft es doch mit der Entscheidung, "der Umwelt zuliebe
sollte man schon weniger reisen aber dann müsste man auf solch tolle Bilder verzichten".
Wir haben doch so viele Ideen, was andere ändern könnten, machen uns aber zu oft
keine Gedanken, was wir selbst ändern könnten.
Ich weiss, ich kritisiere die Reiserei zur Naturfotografie hier im Forum oft aber ich bin
mir auch sicher, dass, wer die Natur wirklich liebt, auch bereit sein sollte, dieser zuliebe
manchmal zu verzichten, respektive einen Kompromiss einzugehen.
Ich hoffe ich mache mich mit solchen Anmerkungen nicht unbeliebt, ansonsten müsste
ich damit leben.
Beste Grüsse, Albert
eine recht düstere Stimmung zeigt dein Bild in meinen Augen schon, auch wenn die Sonnenstrahlen ein klein wenig Hoffnung vermitteln. Wenn ich die Bildbeschreibung lese, dann denke ich, dass du genau diese Stimmung im Bild rüberbringen wolltest. - Das ist dir gelungen.
Links neben dem Baumgerippe, auf dem Grat scheint ein Stück Pfad zu laufen, den ich vor meinem geistigen Auge bis zur Baumgruppe verfolgen kann (vielleicht ist der Pfad ja auch real?).
Wahrscheinlich hätte ich denn Schnitt genau auf diesem Grat gemacht, dadurch aber sicher die Wirkung des Bildes zerstört. - Wieder was gelernt .
Viele Grüße,
Wolfgang
auch ich habe wie Pascale zuerst daran gedacht den Baum zu dem der Blick immer wieder neu wandert mehr in das Drittel zu nehmen.
Aber man möchte weder auf die dunkle Wolke links und auf keinen Fall
auf die schönen Sonnenstrahlen die durch das Wolkenloch rechts scheinen verzichten.
Also genau richtig entschieden:thumbsup:
Ein Bild was auf jeden Fall doppelseitig in ein Fotobuch muss.
Lieber Gruß
Michael
die Kulisse ist herrlich und vielfältig.
Mein Blick wandert immer wieder zu dem dürren aber standhaften Baum.
Der aus den dunklen Wolken heraus scheinende Lichtspot stimmt hoffnungsvoll.
LG Wolfgang
LG Angela
Mein Blick wurde auch - ähnlich wie bei Wolfgang - sofort von dem Baumgerippe gefesselt, zumal ich mich sowieso (unabhängig von deinem Bild) von solchen eye catchers immer wieder magisch angezogen fühle. Und noch in einem anderen Punkt geht es mir ähnlich wie Wolfgang: mein Blick kehrt - nach einer Wanderung durch das Bild - auch immer wieder zu diesem Baum zurück, gerade weil er so standhaft wirkt, obwohl er wohl vom Blitz getroffen wurde. Genau deshalb war mein erster Gedanke, ob der Baum wohl etwas aus der Mitte gerückt werden könnte.
Als ich dann aber versuchte, mir vorzustellen, ob man lieber links oder lieber rechts etwas schneiden könnte, schrie gleich alles in mir "NEIN!!! Das geht gar nicht!" Denn weder auf die dunkle Wolke oben links und die darunter liegenden sanften Hügel-Linien möchte ich verzichten, noch auf das einfallende Licht rechts und die wieder ansteigende Linie.
Fazit: es muss genau so bleiben, wie es ist. Wenn ich auf gaaaaaaanz hohem Niveau meckern wollte, würde ich mir vielleicht unten noch ein paar Pixelchen dran wünschen, um dem linken dunkelgrünen Busch noch etwas mehr Raum zu geben, aber das ist wirklich so was von peanuts!
Dass du mit diesem Bild auch die Gratwanderung veranschaulichst, "die wir Menschen derzeit betreiben", hat mich auch sehr angesprochen, und es tut weh zu lesen, dass "keine Zirbe ohne gelbe Nadeln ist" ...
Auf jeden Fall ein sehr intentsives Bild, das mich sehr anspricht, Angela.
LG
Pascale
warst du dabei gesessen und hast mir über die Schulter geschaut, als ich das Bild bearbeitet habe und das passende Format gesucht habe? Genau so war's bei mir....
(auch das mit dem grünen Busch unten... mehr war nicht drin, also drauf)
Danke für deinen Kommentar
LG Angela