Eingestellt: | 2019-09-16 |
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Aufgenommen: | 2019-08-16 |
V2 © | |
Nachdem ein Sturm seinen Brutbaum umgeweht hatte, suchte sich dieser Steinkauz einen neuen Platz. Wie Simone letztlich schon mal schrieb, scheinen sie unaufgeräumte Ecken zu lieben. Sein neues Domizil, war ein Reifenstapel an einem Maissilo. Ich hab hier ein Hochformat gewählt, ich denke das passt ganz gut? Für Tipps und Anregungen bin ich dankbar. Euch eine schöne Woche. |
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Technik: | Brennweite 600mm 1/640 Sekunden, F/6.3, ISO 250 Belichtungsautomatik, automatischer Weißabgleich Canon EOS 6D Mark II TAMRON SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD A011 |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 517.8 kB 746 x 959 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 45 Zu den Tophits
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Ansichten: | 83 durch Benutzer189 durch Gäste |
Schlagwörter: | steinkauz athene wildlife deutschland hessen |
Rubrik Vögel: |
ist das Bild ein Zuschnitt? Irgendwie finde ich die Krallen schärfer als den Kopf. Gut finde ich die Wahl des Hochformats. Da solltest du auf jeden Fall noch mal hin, dann gelingen dir bestimmt noch mehr Bilder.
Was Simones Ausführungen zum Marderschutz angeht kann ich aus dem Landkreis Ludwigsburg und Stuttgart das Gegenteil berichten, so ziemlich alle Niströhren die hier besetzt sind haben einen Marderschutz. Ohne Marderschutz gibt es hier fast keine Röhren mehr, nur hier und da noch eine uralte.
Nicht falsch verstehen, ich ziehe ihre Aussage nicht in Zweifel. Sie weiß ja wohl selbst am besten wie es bei ihr in der Region ist.
Was ich damit viel mehr sagen will ist, dass es dann offenbar auch eine Rolle spielt wie der Marderschutz denn nun genau gestaltet ist. Da gibt es ja verschiedene Konstruktionen. Bei mir in der Gegend herrschen jene mit der doppelten Wand am Eingang und darin seitlich versetzten Löchern vor, seltener gibt es auch die mit drehend gelagertem Drahtbügel der beim Betreten zur Seite geschoben werden muss.
Sicherlich haben z.B. Abstand zwischen den zwei Wänden am Eingang sowie der genaue Lochdurchmesser, die Höhe des Innenraums und Art und Menge des Einstreus, aber auch der Zustand im Inneren (Stärke der Verschmutzung durch Kot und Nahrungsreste bzw. Gewölle, evtl. Vorhandensein von Parasiten) auch einen gewissen Einfluss den man nicht unterschätzen sollte.
Ich stelle jedenfalls bei mir in der Gegend in fast in jedem Revier eine Mischnutzung von Röhren und Naturhöhlen fest wobei das natürlich einer gewissen jahreszeitlichen Dynamik unterliegt.
Als Brutplatz werden eben relativ sichere Naturhöhlen oder Röhren bevorzugt, als Tageseinstand kann es auch einfach nur eine halboffene Höhle oder Ausbuchtung, ein Dachvorsprung an einer Scheune oder einfach nur eine blickdichte Baumkrone sein.
Im Winter werden dann gut isolierende Höhlen mit dickerer Wandstärke und sonnenexponierter Öffnung bevorzugt. Jungkäuze die sich schon etwas in der Umgebung der Bruthöhle bewegen können verteilen sich i.d.R. auf verschiedene Verstecke um im Falle von Prädation einen Totalausfall zu vermeiden, hierbei werden auch Holzstapel sehr, sehr gerne angenommen, das kenne ich aus mehreren Revieren und Jahren so. Dieses Jahr kam an einer Stelle die ich kontrolliert habe sogar mal ein bettelnder Jungkauz unter einigen Paletten die am Rand eines Obstgartens zum Gebüsch hin (eigentlich schon mehr im Gebüsch drin) gelagert waren hervorgekrabbelt. Auch das war wieder mal so eine richtig unordentliche Stelle.
Eine Literaturempfehlung zu dem Thema ist Perrig et al. 2015 "Juvenile survival and onset of natal dispersal in Little Owls in relation to nestling food supply". Darin gibt es in Chapter 4 eine eingehende Betrachtung und Diskussion von Daten zu verschiedenen Tageseinständen im Jahresverlauf.
Diese Arbeit ist hier frei zugänglich:
https://www.vogelwarte.ch/asse [verkürzt] food.supply.-.Dissertation.pdf
Etwas leichtere Kost, dafür aber auch deutlich knapper ist der Artikel "Naturhöhlen in Bäumen als Brutplatz und Tageseinstand für den Steinkauz Athene Noctua" von Andreas Kämpfer-Lauenstein und Wolf Lederer welcher im Charadrius 42 (4) erschienen ist.
Kann man sich hier runterladen: http://www.nw-ornithologen.de/ [verkürzt] en/charadrius/charadrius-hefte
beste Grüße
Jochen
Viele Grüße
Andrea
vG
Robert
was für eine tolle Nähe und was für ein cooler Blick! Ein Bild um welches ich dich echt beneide.
LG Silke
gutes Bild, die Gestaltung empfinde ich als gelungen. Sehr schön der intensive Blick.
Viele Grüße
Wolfram
Ja, tpisch Steinkauz. Egal, wie es aussieht, das neue Zuhause. Hauptsache, es hat Höhlen. Wenn du ihm aber etwas Gutes tun willst, kannst du ihm ja eine Nisthilfe aufhängen. So ein Reifenlager kann ja auch schnell mal durcheinander geraten, wenn ein Landwirt da einen Reifen rausholt, oder etwas drauffällt oder oder. Dann wird der Kauz schlimmstenfalls drunter eingequetscht.
So Niströhren sind nicht soooo teuer, wenn man sie kauft. Und zu bauen sind sie auch recht einfach. Und es muss KEIN Marderschutz sein. Hat ein Apfelbaum in der Natur auch nicht Und bei einer Vergleichststudie zwischen Nisthilfen MIT und OHNE Marderschutz hat unser Steinkauz"Papst" hier festgestellt, dass die Steinkäuze den zusätzlichen Schutz eher hinderlich finden. Sie Höhlen wurden zum Teil nicht wieder angenommen, oder es wurde direkt in der vorderen winzigen Höhle zwischen Marderschutz und eigentlicher Bruthöhle gebrütet.
Das Foto mag ich sehr. Es zeigt, dass Steinkäuze im Grunde sehr, sehr anpassungsfähig und gar nicht so anspruchsvoll sind. Sie können sich bzgl. ihrer Umgebung recht gut anpassen. Nur an den Wiesen zur Jagd, die ganzjährig kurz gehalten sind, mangelt es einfach immer mehr. Und wir Menschen räumen zu sehr in unseren Gärten auf
VG Simone
der sieht aber so aus, als würde es ihm gewaltig stinken, dass er sich eine neue Behausung suchen musste.
Die Pose und der Ausdruck sind beide ganz starkt. Toll gesehen und abgebildet!
Lieber Gruß Ina