Eingestellt: | 2018-09-30 |
---|---|
Aufgenommen: | 2018-04-22 |
JW © | |
Wie neulich schon in einem Kommentar angekündigt hier mal eine Steinkauzaufnahme in außergewöhnlichem Abbildungsmaßstab. Schon 2017 wollte ich so ein Bild machen in dem man neben dem Hauptdarsteller auch die jahreszeitlich typische Stimmung sieht, doch erst dieses Frühjahr ist es mir gelungen. Absichtlich habe ich eine ungewöhnlich lange Belichtungszeit von 1/3 Sekunde gewählt um die ISO niedrig zu halten und somit bessere Farben zu erhalten. Bei den sonst nötigen hohen ISO Zahlen bei nur noch sehr schwachem Streulicht leiden die Farben ja doch schon teilweise ein wenig darunter bzw. es lässt sich bei der Nachbearbeitung nicht mehr so viel "herauskitzeln" wie bei niedrigeren ISO. VG Jochen |
|
Technik: | Brennweite 500mm, entsprechend 750mm Kleinbild 1/3 Sekunden, F/5.6, ISO 250 manuell Belichtung, Korrektur -2/6, manueller Weißabgleich NIKON D500 Nikon AF-S Nikkor 200-500mm f/5.6E ED VR |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 765.1 kB 1500 x 1000 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 10 Zu den Tophits
|
Ansichten: | 189 durch Benutzer661 durch Gäste |
Schlagwörter: | steinkauz athenenoctua athene noctua strigiformes strigidae eule kauz streuobstwiese obstwiese fruehling apfelbaum naturhoehle apfelbluete |
Gebiet | Baden-Württemberg |
Rubrik Vögel: |
sehr schöne Habitatsaufnahme, die mir sehr gut gefällt. Toll, diesen attraktiven Vogel in einem natürlichen Brutplatz zu entdecken und zu fotografieren. Den begeisterten Vorkommentatoren kann ich mich voll anschliessen.
Was das technische betrifft, so habe ich dennoch einige kritische Anmerkungen, die Du mir hoffentlich nicht übel nimmst: Der Schärfeeindruck der Aufnahme ist für mich nicht ganz optimal. Ich verstehe nicht ganz, weshalb der Kauz nicht "knackscharf" sein könnte. Klar, wenig Licht, lange Belichtungszeit: aber was ich hier sehe, ist nicht Bewegungsunschärfe, sondern ein Fokussier-Problem. Ggf. hätte man den Schärfeeindruck in der Nachbearbeitung noch verbessern können? Dann schreibst Du, Du habest niedrige ISO's gewählt, um bessere Farben zu erhalten: auch hiervon sehe ich eigentlich nichts. Die Farben sind etwas flau, die Brillanz der Aufnahme ist gering. Die attraktiven rosa Blüten kommen z.B. kaum zur Geltung. Ein wenig Kontrastanhebung (oder in PS: mehr "Klarheit" und evtl. etwas mehr Sättigung wären wahrscheinlich ganz gut gewesen. Alternativ - falls Du die Dunkelheit der Szene, die Du im Text ja beschreibst - mehr zur Geltung hättest kommen lassen wollen, so wäre es evtl. einen Versuch wert gewesen, die ganze Aufnahme etwas dunkler zu belichten / auszuarbeiten.
Zusammenfassung: Tolle Habitatsaufnahme, um die ich Dich beneide - technisch aber noch kleiner Optimierungsspielraum.
LG Kai
schön wie auch du die Freude über den ganz natürlichen Brutplatz teilst. Es ist hier halt auch eine wirklich sehr Steinkauz-typische Szenerie. Da ich schon einige Aufnahmen in üblicheren Abbildungsmaßstäben habe dachte ich auch sowas kann man mal machen.
Bezüglich deiner technischen Anmerkungen: Nein, natürlich nehme ich dir die Kritik nicht übel. Du hast sie ja auch wie es hier üblich ist sachlich formuliert. Für solche Anmerkungen und Hinweise, vielleicht etwas in die eine oder andere Richtung verändern / optimieren zu können bin ich immer offen und dankbar!
Abgesehen von Dingen die objektiv richtig oder falsch sein können wie front- oder back-Fokus darf man halt auch nicht vergessen, dass die eigentliche Bearbeitung dann eher nach subjektivem Empfinden und persönlichem Geschmack geht. Trotzdem habe ich mir mal eine Kopie des Bildes gemacht und versucht sie etwas anders zu bearbeiten in einigen Details. Was den flauen Look betrifft muss ich ganz ehrlich und selbstkritisch sagen, da habe ich den Schwarzpunkt etwas zu weit hochgezogen. Das - kombiniert mit einer mäßigen Aufhellung der Schatten über den "Schatten"-Slider in Capture One - führt im Zusammenspiel dann zu der von dir beschriebenen Wirkung. Ich mag das bis zu einem gewissen Grad! Hier habe ich es wohl aber etwas zu weit getrieben. Das ist ein Punkt auf den ich in Zukunft mehr achten werde. Ich habe für die neue Variante nun den Schwarzpunkt gelassen wo er ursprünglich war und zusätzlich eine etwas stärkere Luma- und RGB-Kurve gezogen um den Kontrast noch leicht zu erhöhen. Weiterhin habe ich den rosa Farbton der Blüten der auch in der oben gezeigten Version schon im Farbeditor gewählt und etwas stärker gesättigt wurde noch weiter gesättigt. Zu guter letzt habe ich Klarheit udn Struktur global von jeweils +3 auf nun +8 erhöht.
Im folgenden Link dann mal die überarbeitete Version. Vielleicht geht das nun mehr in die Richtung die du meintest und sagt dir so mehr zu?
https://www2.pic-upload.de/img/36045820/_5005376_V2_1500px.jpg
PS: Ich sehe du wohnst in der Schweiz. Wenn du mal nach Süddeutschland in den Raum Stuttgart kommen solltest kannst du dich gerne mal melden falls du hier in diesem Revier mal selbst beobachten möchtest. Freilich ist nun über die kalte Jahreszeit aber erst mal wenig los. Ich hoffe nächstes Jahr gibt es hier eine erfolgreiche Brut. Dieses Jahr gab es lediglich den Versuch der leider scheiterte. Ich sah das Männchen dem Weibchen Futter zutragen als es in der Höhle saß und brütete, jedoch waren dann Wochen später nie Bettelrufe von Jungen zu hören und auch das Weibchen habe ich nicht wieder gesehen. Ich vermute hier war ein Nesträuber am Werk. Steinmarder können natürlich leicht in eine solche Höhle eindringen. Füchse haben auch in der Nähe einen Bau und nicht selten sah ich einen Fuchs unmittelbar unter dem Baumstamm herumschleichen. Naja, das ist eben die Natur und es ist ein harter Überlebenskampf für alle Tiere gleichermaßen. Ich hoffe nun auf 2019 ...
Gruß
Jochen
die neue Variante gefällt mir definitiv besser!
Ich bin häufig in Deutschland - gerne melde ich mich nächsten Frühling einmal! (umgekehrt: wenn Du einmal zur Birkhuhn-Balz o.ä. mitkommen möchtest: Bern ist nicht allzu weit).
LG Kai
http://www.eulenforschung.de/t [verkürzt] tik.Steinkauz_Diplomarbeit.pdf
Vielleicht auch für dich eine interessante Lektüre bei Zeit.
viele Grüße
Jochen
Mir gefällt der kleine in seinem zuhause sehr gut
Lg barbara
freut mich, dass dir die Aufnahme gefällt!
Sofern man den Steinkauz denn mal hört und das auch immer wieder in demselben Gebiet, so ist es eigentlich dann nicht mehr so schwer ihn auch zu Gesicht zu bekommen. Man muss halt dann die geeigneten Bäume mit den entsprechenden Höhlen mit ausreichend großem Durchmesser mal in der Dämmerung beobachten ob sich da was tut. Hängen künstliche Niströhren, so ist es ohnehin leichter. Gerne sitzen sie auch in der Dämmerung eine Weile vor Jagdbeginn bzw. am Morgen nach Ende der Jagd in den Zweigen der Obstbäume etwas versteckt, aber manchmal auch exponiert im Wipfelbereich. Ich kenne da einige Käuze die immer wieder dieselben Zweige und Äste anfliegen ...
Wenn du in einem der direkt um Stuttgart liegenden Landkreise wohnst und der Weg nicht zu weit ist, dann können wir gerne mal zusammen in mir bekannten Revieren beobachten. Ich bin mehrmals die Woche draußen unterwegs, meistens direkt nördlich von Stuttgart zwischen Remseck und Ludwigsburg. Näher will ich jetzt hier in der Öffentlichkeit nicht auf die Örtlichkeiten eingehen.
LG Jochen
Gruß,
Peter
schön, dass du offenbar auch Gefallen an der Aufnahme findest.
Deine Steinkauzbilder schaue ich mir auch schon eine Weile lang immer gerne an.
Es ist halt immer ein Kampf mit dem allerletzten bzw. ersten Licht den ich zumindest an den meisten Tagen verliere und ich dann oft ohne brauchbares Bildmaterial auf der Speicherkarte wieder den Heimweg antrete. Crop und f/5,6 sind da nicht gerade förderlich, aber manchmal wird es trotzdem was so wie hier. Dann freut man sich umso mehr.
LG Jochen
einen motivlich wunderschönen natürlichen Brutplatz vom Steinkauz hast du da fotografiert, wenn man so wie ich, nur künstliche Brutröhren auf der Alb kennt, ist man natürlich begeistert zu sehen, dass es auch noch sowas gibt !
Dein Bild passt vom ABM ausgezeichnet, größer braucht er gar nicht sein, denn solche schönen Biotopaufnahmen sieht man nicht so oft !
Viele Grüße
Heinz
auch im Rems-Murr-Kreis, in Ludwigsburg und Stuttgart brüten die meisten Steinkäuze in Röhren. Wenngleich ich den Eindruck habe speziell hier gibt es wenige Beobachter die Reviere ohne künstliche Nisthilfen systematisch suchen und kartieren und deren Anteil daher womöglich etwas unterschätzt wird. Selbst habe ich dieses Jahr zwei solcher Reviere entdeckt, das hier ist eines davon.
Ich denke auf der Alb wird der Steinkauz auf absehbare Zeit eine Randerscheinung bleiben, liegt doch viel eher und auch länger Schnee als hier unten im Neckartal und den angrenzenden Flächen wo lokal ein wärmeres Klima herrscht. Aus dem Albvorland (Kirchheim, Nabern, Wendlingen, Reutlingen) sind mir Vorkommen bekannt, die dortigen NABU-Gruppen setzen aber soweit ich weiß auch hauptsächlich auf Röhren. Ich kenne aus der Stuttgarter Umgebung aber sehr viele Reviere in denen neben den Röhren auch noch zusätzlich Naturhöhlen verwendet werden, ich denke deren Vorhandensein ist trotz allen Röhren doch ein großer Pluspunkt für die potentielle Besiedelung einer Fläche, denn sie können im jahreszeitlichen Wechsel auch als Tageseinstand, Zufluchtsort oder Beutedepot genutzt werden. Wichtig sind auch Höhlen mit mehreren Ausgängen wie hier im Bild zu sehen um bei Gefahr nicht in einer Sackgasse zu sitzen wie es leider bei künstlichen Röhren der Fall ist. In Fellbach habe ich mit Michael Eick der sich dort mit viel Einsatz um die Steinkauzpopulation bemüht über das Thema gesprochen und er meinte dann Niströhren mit zwei Löchern wollen sie mal ausprobieren.
Gruß
Jochen
zunächst zum Foto...es muss nicht immer ein großer ABM sein. Gerade Habitatfotos gehören zwingend zu einem Naturfoto-Forum. Mir gefällt dein alter Apfelbaum mit Kauz, zeigt das Bild doch sehr gut die Wichtigkeit alter Streuobstvorkommen.
Hier bei uns sichern ausschließlich Röhren die Population. Die einzige Möglichkeit, die Vögel vor Mardern zu schützen. Brutröhren werden so gebaut, dass Marder nicht um die Ecken der Querwände kommen. Für die Vorkommen ein Segen.
VG, Wilhelm
freut mich, dass die Szene auch dir gefällt. Der Marderschutz am Röhreneingang ist bei den meisten hier in der Umgebung hängenden Röhren auch vorhanden, nur ganz einfache und alte Modelle haben ihn nicht. Manchmal kommt trotzdem irgendwie ein Marder durch, ist aber wohl die Ausnahme denke ich.
Bin echt froh, hier in der Nähe einige Reviere nur mit Naturhöhlen zu haben! Aber ohne Röhren sähe es auch hier sehr schlecht aus was den Bestand angeht.
LG Jochen
Viele Grüße
Heinz
Was für ein schönes Apfelblütenbettchen der Kleine sich ausgesucht hat....gefällt mir sehr gut.
Gruß angelika
LG Jochen
glückwunsch zu dieser aussergewöhnlichen Aufnahme und der
guten Beschreibung. Es hat sich für dich und auch für uns
Betrachter gelohnt. Danke fürs zeigen.
LG Udo
LG Jochen
verstehe ich nicht. Da ich die gleiche Kombi nutze, hätte ich wie immer mit ISO 1000
den Stabilisator eingeschaltet und ganz sicher scharfe Fotos bekommen.
Ohne Stativ (es sei denn du hast ein Zelt benutzt) und ohne Funkauslösung.
Aber am Ende zählt das Ergebnis und nicht der Weg dahin.
Also wie der kleine Kauz da inmitten der Obstblüte aus dem Astloch schaut, herrlich.
Mein Sohn wohnt in Simmozheim. Wenn wir mal da sind freue ich mich immer über die Obstbaumwiesen
und habe die kleinen Kobolde im Hinterkopf.
Beste Grüße Thomas
das war ohne Zelt, da auf dem Weg oft Leute unterwegs sind geht das an der Stelle problemlos ungetarnt auf die Distanz. Ich müsste noch mal die Aufnahmen durchgehen, aber ich meine ich habe entweder an dem oder an dem Abend davor sogar Aufnahmen mit "normalen" Einstellungen gemacht. Also wie du es beschreibst und ich es auch meistens mache. Weil das hier die sonnenabgewandte Seite ist, es schon recht dunkel war und der Kauz ganz im Schatten des Astlochs war sah das insgesamt auch nicht so viel besser aus als das hier bei Betrachtung des ganzen Bildes.
In anderen Situationen beim Kauz gehe ich schon so vor wie du es auch beschreibst, wobei ich oft den Kopf leicht löse, recht starke Friktion einstelle und dann den VR im Modus normal aktiv lasse.
In dem Fall war vielleicht auch etwas Spieltrieb dabei und "sehen was möglich ist" was die Belichtungszeiten angeht. Inspiriert von einem Amerikaner dessen Eulenbilder ich mir auf Instagram gerne ansehe und der teilweise echt mehrere Sekunden lang belichtet und dessen Bilder dafür noch recht scharf sind. Bei ihm sind es aber freilich andere Arten, vielleicht halten die länger still. Hier mal ein Beispiel mit 3,5 Sekunden Belichtungszeit: https://www.instagram.com/p/BiQ0VvlHSAo/?taken-by=rhettwilkins
Hier in größer: https://www.flickr.com/photos/boundtobird/41840614301
Wie es mit dem Steinkauzbestand in Simmozheim und der Umgebung aussieht weiß ich nicht genau, aber nur etwas nordöstlicher liegt der Landkreis Ludwigsburg und der hat innerhalb von BW die meisten Brutpaare. In der Rheinebene und so langsam wieder den Rhein entlang bis an den Bodensee gibt es aber auch Steinkäuze.
Interessant finde ich eine Bemerkung auf die ich neulich gestoßen bin wonach es in der Nachkriegszeit den Steinkauz auch in die Trümmer der zerbombten Städte gezogen hat, explizit war da von einem Exemplar am Mannheimer Paradeplatz die Rede, einfach hier runterscrollen: http://www.oag-rhein-neckar.de/projekte.html
Viele Grüße
Jochen