Eingestellt: | 2017-04-25 |
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Aufgenommen: | 2017-04-25 |
TH © | |
Es ist kalt, es gibt eine Frostwarnung für die Nacht, morgen soll Schnee dabei sein. Direkt unter dem Buchenaltbestand fahren auch in diesem Frühjahr wieder Harvester und lagern das geerntete Holz ab. So ein Foto ist ja immer nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus dem realen Leben, täuscht oft "heile Welt" vor. Immerhin, die alte Buche steht noch und es könnten auch dieses Jahr wieder mindestens 3 junge Waldkäuze an den Start gehen, wenn alles gut geht. Beste Grüße Thomas |
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Technik: | NIKON CORPORATION NIKON D500, 500mm (entsprechend 750mm Kleinbild) 1/60 Sek., f/5.6, ISO 800 Belichtungsautomatik, Korrektur -0.7, Automatischer Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 423.1 kB 666 x 999 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 18 Zu den Tophits
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Ansichten: | 134 durch Benutzer570 durch Gäste |
Schlagwörter: | waldkauz kauz eule bruthoehle buche altbuche fruehling nachwuchs altvogel jungvogel |
Rubrik Vögel: |
Das Foto ist klasse. Zu den Worten von Richard, da kann ich mich nur anschließen. War selber 25 Jahre Forstwirt und war im Holzeinschlag mit der MKS tätig. Viele Stunden verbrachten auch wir mit dem Naturschutz. Bruthöhlen die der Förster (was auch vorkommen kann) übersehen hatte ließen wir auch stehen.
Forstwirtschaft ist nicht nur Zerstörung, wenn sie richtig angewendet wird.
Gruß Tim
Glückwunsch zur Beobachtung und zur gelungenen Aufnahme von dieser sehenswerten Szene.
Mit Freude habe ich das Bild heute morgen entdeckt und mich sogleich an ähnliche Begegnungen aus den vergangenen Tagen erinnert.
Ähnlich groß wie meine Freude ist allerdings auch die Verwunderung über die bisher hier vorgebrachten Beiträge. Verwundert deshalb, weil sie doch recht plakativ formuliert sind und doch ein eher düsteres Bild auf unsere scheinbar ach so schlimme Forstwirtschaft werfen.
Da ich selber zum Berufsstand der Förster gehöre, fühle ich mich hier durch diese Beiträge durchaus betroffen und möchte daher auch Stellung dazu beziehen.
Außer den Biologen wird wohl kaum ein Berufsstand so intensiv mit Fragen des Naturschutzes und allem, was damit zusammenhängt, tagtäglich konfrontiert. Die Verantwortung, die wir Förster nicht nur in diesem Punkt tragen, ist somit recht hoch.
Praktizierter Arten- und Naturschutz gehört schon seit sehr vielen Jahren zur gängigen forstlichen Praxis. Ausweisung von Naturwaldzellen und -reservaten, Alt- und Totholzinseln, BAT-Konzepte und viele andere Beispiele belegen dies wohl eindeutig. Und dass solche Dinge nicht nur auf dem Papier stehen, davon kann sich draußen in den Revieren jeder gerne überzeugen - und das über alle Waldbesitzarten hinweg.
Trotzdem stehen wir auch an vorderster Front, wenn es darum geht, den Spagat zwischen Ökologie und Okonomie zu bewältigen, was nicht immer ganz einfach ist, was jedoch in den allermeisten Fällen gelingt.
Horstbäume, Höhlenbäume, Alt- und Totholzflächen, Naturdenkmäler, Fledermausbäume, und, und, und,... - die ohne Einschränkungen zu bewirtschaftenden Bereiche in unseren "Wirtschaftswäldern" sind inzwischen schon recht klein geworden. Die Betonung liegt auf "WIRTSCHAFT"!
Der hier abgebildete Höhlenbaum steht vermutlich wohl genau deswegen noch da, weil mein Berufskollege ihn hat stehen lassen = praktizierter Naturschutz bei gleichzeitiger Ausübung einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft. Und das jezt in der Nähe des Brutbaumes gearbeitet wird, dürfte wohl kaum zu einem Mißerfolg in Sachen Brutgeschäft führen.
Aktuell kenne ich innerhalb meines Zuständigkeitsbereiches gleich 3 Waldkauzbruten in alten natürlichen Höhlenbäumen, von denen 2 in Bäumen beherbergt sind, die ich bereits vor Jahren "geschützt" habe. Eine dieser Bruten ist leider vor wenigen Tagen dem Marder zum Opfer gefallen.
Einer dieser Brutbäume, eine alte hohle Buche, steht inmitten eines großen Ferienparks mit über 400 Ferienhäuschen, und zwar zwischen einem hochfrequentierten Parkplatz und in unmittelbarer Nähe zu einem Tennisplatz. Keine fünfzig Meter davon entfernt finden mehrmals wöchentlich geführte Pony-Touren statt, erst gestern wieder mit einem riesen Aufgebot an Kindern mit ihren Eltern. Von den zahlreichen Hunden und Spaziergängern einmal ganz abgesehen. Die Waldkauzdame brütet hier schon seit einigen Jahren, und zwar völlig freiwillig - soviel zum Thema Störung!
Eine Uhudame brütet zur Zeit in einem kleinen Steinbruch in unmittelbarer Nähe zu einer viel befahrenen Straße, und dies inzwischen auch schon wiederholt seit mehreren Jahren. Keiner zwingt das Uhuweibchen zu diesem Verhalten! - Störung!!!???
Ich weiß von zwei weiteren Uhus, die jeweils in den Steilwänden noch betriebener Steinbrüche brüten, in denen regelmäßig gesprengt wird! - Störung!!!???
Von den mind. 5 mir bekannten Schwarzstorchhorsten befindet sich einer in kurzer Distanz zu einer vielbefahrenen Bundesautobahn, und zwar seit vielen Jahren regelmäßig immer wiederkehrend! - Störung!!!???
Und was den Beitrag von Jutta betrifft, plakativer geht´s wohl kaum noch. Ich kann auf den Fotos relativ wenige Ansatzpunkte erkennen, die eine Kritik an dem zuständigen Kollegen wirklich rechtfertigen.
Die heutige Forstwirtschaft ist nun einmal nicht mehr mit der von vor fünfzig Jahren zu vergleichen, Technik und Standards haben sich verändert.
Zum Thema Standards, Technik und Schäden werden die meisten Forstbetriebe übrigens von weltweit anerkannten Zertifizierern (PEFC, FSC, usw.) auf die Einhaltung der Zertifizierungsspielregeln hin überprüft. Dazu gehören auch Kriterien wie Naturschutz, Befahrung, verursachte Schäden, usw.
Auch hat sich der Holzbedarf immens verändert, und zwar nach oben. Dementsprechend findet heute eine Holzernte rund um´s Jahr statt, natürlich mit Rücksicht auf jahreszeitlich sensible Bereiche.
Und das auch "Privatleute so kräftig sägen wie noch nie" - nun, wer kann´s ihnen verdenken, ich würd´s auch tun.
Gerade im Privatwald schlummern Holzvorräte ohne Ende, besonders im Nadelholzbereich. Das man hier erntet und dadurch Licht auf den Boden bringt, kommt nicht nur der Natur und der Artenvielfalt zugute.
Und kaum irgendwo gibt es ökologisch wertvollere Laubholzbestände, als im kleinparzellierten Privatwald!
Wir alle brauchen Holz, einen "nachwachsenden Rohstoff". Keiner von uns wohnt noch in Zelten, keiner sitzt auf dem Boden oder ißt von selbigem.
Und zum Schluß noch eine kleine Anmerkung: Viele Bilder sind hier in den letzten Monaten zu sehen aus fernen Ländern, tolle und sehenswerte Aufnahmen. Wenn ich mir überlege, dass wohl kaum einer der Fotografen "zu Fuß", mit dem "Fahrrad" oder dem "Segelschiff" in diese Teile der Erde gelangt, um dort dieses eine Motiv zu erhaschen, sondern in den allermeisten Fällen wohl mit dem "umweltfreundlichen" Flugzeug, dann stelle ich mir schon die Frage, wie und womit man dies als "Naturfotograf" rechtfertigen will!
Natur- und Umweltschutz beginnt vor der eigenen Haustüre!!!
Als Förster habe ich gelernt, die Natur als Ganzes zu betrachten, von ihr zu lernen und mein Handeln danach auszurichten. Wenn ich dann solche z. T. unreflektierten Beiträge hier zum Thema Forstwirtschaft und Naturschutz lese, so ganz nach dem Motto "wasch mich, aber mach mich nicht nass", dann steigt ein wenig Ärger in mir hoch!
Also passt bloss gut auf, dass die Natur nicht aus den Angeln gerät...!
Viele Grüße
Richard
ja, mag sein, dass mein Beitrag plakativ und ganz sicher aus Unwissenheit der forstwirtschaftlichen Gegebenheiten und Belange entstanden ist, aber meinerseits wirklich auch aus einer Ohnmacht heraus, unseren Stadtwald, den hier auf kleinstem Raum tagtäglich viele Menschen auf eben diesen Wegen queren, so verwüstet, und bei diesem Eindruck muss ich bleiben, zu sehen.
Es geht mir keinesfalls darum, Förster und Forstwirtschaft generell zu verteufeln!
Ganz bestimmt spielen in diesem speziellen Fall auch einige lokalpolitische Faktoren eine große Rolle und ich bin mir nicht sicher, ob man nicht mit etwas mehr Augenmaß hätte vorgehen können – vielleicht würdest Du zu derselben Einschätzung hier vor Ort gelangen.
Und da Du auch diesen Fakt ansprichst: Ja, ich fliege in ferne Länder, hatte auch mit der Alaska Reise vergangenes Jahr den ersten Langstreckenflug meines Lebens und mache das nicht gedankenlos. Vielleicht kann ich zu meiner Ehrenrettung sagen, dass ich seit fast 30 Jahren tagtäglich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre und auch die hiesigen Fotostandorte versuche ich so weit wie möglich per Bahn und Fahrrad zu erreichen. Der Vorwurf „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ trifft mich daher schon sehr.
Viele Grüße
Jutta
hast ja recht, wir haben nun mal Wirtschatswälder und keine Urwälder.
Das Höhlenbäume geschont werden sollten, klappt hier nicht so recht.
Dazu kommen bei mir Hochwasserschutz und Verkehrsicherheit,
die Vokabeln rechtfertigen alles. Die Bauern haben jetzt Technik,
da werden sämtliche, aufs Feld ragende Äste abgesägt, bis in unglaubliche Höhen.
Wahrscheinlich macht die EU Satellitenaufnahmen und streicht sonst Fördermittel
weil die Flächen von da oben sonst kleiner aussehen.
Die Landschaft wird immer strukturärmer, aber das hat jetzt mit dem Thema Waldwirtschaft nicht mehr viel zu tun.
Beste Grüße Thomas
das Bild gefällt mir sehr! Leider konnte ich bisher noch keinen Nachwuchs bei den Waldkäuzen ausmachen. Da in Dresden viele Käuze in alten Bäumen im Stadtbereich brüten, ist es auch immer wieder schwer, dass die Hölenbäume langfristig erhalten bleiben. Gestern konnte ich erst Baumfällarbeiten beobachten, obwohl es aktuell die denkbar ungünstigste Zeit dafür ist und die Vögel nur am alarmieren waren. Da weiß man schon vom hören, was da abgeht.
Viele Grüße,
Christian
schönes Naturdokument und auch deine Erklärung passt gut.
Gruß
Stefan
so ein schöner Baum mit tollen Bewohnern
Kannst du den Baum nicht bei der Stadt und/oder dem Naturschutz melden, damit die dafür sorgen, dass er unter Schutz gestellt wird? Manchmal hilft das und für die Möbelindustrie ist er ja sowieso uninteressant.
Die Wälder hier sehen auch furchtbar aus. Alles plattgewalzt und überall liegen krüppelige Baumreste kreuz und quer.
Wenn du den Rupfplatz des Waldkauzes kennst, kannst du ja evtl. in den Frostnächsten ein wenig zufüttern und ihnen was auf den Rupfplatz legen
VG Simone
Glück für die Buche, die Waldkäuze und den Fotografen! Ein feines Bild dieser scheinbaren Idylle! Aber da Du es direkt ansprichst - das Thema Harvester treibt mich auch gerade um:
http://www.jutta-kalbitz.de/bl [verkürzt] -im-halleschen-stadtwald/#more
Man fühlt sich einfach nur ausgeliefert.
Liebe Grüße
Jutta
ist ein weites Thema. Holz ist ein nachwachsener Rohstoff,
ich mag Möbel aus Holz, manche verheizen es, ....
dazu muss es geerntet werden. Letzteres möglichst kostengünstig, also maschinell.
Wie es danach aussieht im Wald? Leider oft katastrophal.
Wir wollen lieber alles unangetastet, evtl. Rückegespanne, aber bezahlbare Bretter im Baumarkt. Passt alles nicht so recht zusammen.
Ich bin auch oft nicht glücklich, wenn ich durch die Gegend streife.
Derzeit verschwinden sehr viele Stämme, der Staat braucht wohl Geld. Privatleute sägen auch so kräftig wie nie. Alleen verschwinden, Ersatzpflanzungen sind nicht vorgesehen. Hecken verschwinden.
Wir werden den Wahnsinn nicht stoppen, höchstens puntuell einbremsen.
Ratlose Grüße Thomas