Spiessbekassine
Eingestellt: | 2008-02-12 |
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CK © | |
Eine nahe Verwandte der Common Snipe, von dieser unter anderem dadurch zu unterscheiden, dass der helle Überaugenstreif (Supercilium) am Schnabelansatz breiter ist als der dunkle Augenstreif. Wenn man weiss, wie nah man mit 200mm Brennweite an einen Vogel herankommen muss, um ihn formatfüllend abbilden zu können, nämlich nicht viel weiter als auf Armlänge, sprich so um die 2 Meter, könnte man eigentlich auf jegliche Pirsch verzichten... hoffnungslos. Trotzdem versuch ichs immer wieder... An diesem Tag robbte ich mich durchs Schilf mit Ziel auf eine Gruppe von Stelzenläufern und Wasserläufern, als diese freundliche Bekassine so nett war, sich in allernächster Nähe - schätze etwa 5 Meter - vor mir niederzulassen und sich ausgiebig zu putzen... Und nun zum Thema Ausschnitt: selbst bei dieser Nähe ist das obige Bild ein extremer Ausschnitt. Florian hat unter der Kanadagans von Franz Ausschnitte in den Bereich von Mogelei gestellt. Dagegen möchte ich ganz entschieden Stellung beziehen: Ein Ausschnitt hat nichts mit Verfälschung und Mogelei zu tun, sondern ausschliesslich mit Abbildungs-Qualität. Worin liegt der 'moralische' Unterschied, einen Vogel mit geeigneter Tele-Optik in einem solchen Ausschnitt 'heranzuholen', oder das Bild nachher zu beschneiden? Bitte versteht mich nicht falsch: das Fullframe ist das angestrebte Ziel - immer! Aber nicht aus ethischen, sondern aus Qualitätsgründen. Und eben leider - zumal mit zu kurzer Brennweite - oft ausserhalb des Möglichen. Zum Glück ist mein Objektiv so gut, dass ich die Qualität meiner Bekassine trotz des Ausschnitts noch akzeptabel finde. Und: Man sollte angeben, ob Ausschnitt oder nicht. Meist wird das Fullframe angegeben, daher gehe ich bei keiner Angabe grundsätzlich von Ausschnitt aus... Frage an Holger: Oder hättest Du die ganze Serie gelöscht?? (Bezieht sich auf Deine Workflow-Beschreibung unter dem Bild von Franz...). Übrigens: bin mir oft nicht recht schlüssig, welches Bild ich nun ins Forum stellen soll. Ich hab dieses gewählt, weil es das Gefieder so schön zeigt... habe gar nicht gewusst, welch herrliches Gefieder eine Bekassine hat! Beste Grüsse, Toph |
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Technik: | Dynax 7D * Minolta AF 2.8/80-200 APO G * 200mm (Cropfaktor 1,5) * 1/250 * F6.7 * -0.5 * ISO 200 *** Starker Ausschnitt *** Februar 2008, Wat Pailom, Thailand |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 247.9 kB 724 x 830 Pixel. |
Ansichten: | 6 durch Benutzer372 durch Gäste550 im alten Zähler |
Schlagwörter: | gallinago stenura pintail snipe spiessbekassine |
Rubrik Vögel: | |
Serie Limikolen aus Thailand: |
@Erich: Ein schönes Schlusswort! Auch ich hab wieder was gelernt... (z.B., dass vielleicht doch ein Konverter für mich nötig wird... Empfehlungen?)
@Udo und Andreas: Hab mich über Euer Interesse gefreut!
Danke Euch,
Toph
nett, mal diesen Vogel im Foto zu sehen. Die Spießbekassine ist ja in den Westpaläarktis-Bestimmungsbüchern abgebildet, obwohl sie hier ja kaum zu beobachten ist. Schade, dass man die namensgebenden spießförmigen Steuerfedern nicht sieht, dann wärs noch interessanter. So ist sie nicht wirklich als S. zu erkennen.
Aber ehrlich, mit 200 mm auf Vögel pirschen, das kann doch keinen Spass machen!?
Schöner Gruß, Andreas
wie man bei der Großaufnahme sieht, ein sehr schöner Vogel, keine graue Maus, wie man leichthin meint.
Gruß Udo
ein interessantes Thema, welches du hier ansprichst. Bin zwar etwas spät dran, möchte aber auch gern mal meinen Standpunkt kundtun.
Im Grunde stimme ich Robert in allen Punkten zu - mit einer Einschränkung:
Es wäre schon schön, wenn der Fotograf in seiner Technikbeschreibung angibt, wie stark der Ausschnitt denn war. Ich wünschte mir das sehr, da man sich so auch ein Bild machen kann, wie nah er z. B. dran war und man so auch ein Gefühl kriegt, wie die Gegebenheiten vor Ort waren.
Robert, mit deinem letzten Absatz, den ich mit viel Humor gelesen habe, hast du aber so was von Recht! J
Gerade bei deinen Aufnahmen interessieren mich brennend die Exifdaten! Einfach aus Interesse.
Fürs web sehen sogar noch große Ausschnitte recht manierlich aus, wie wir immer wieder hier im Forum sehen. Wir fotografieren ja nicht nur für A3-Ausdrucke, bei seltenen Motiven kann man schon mal croppen, warum nicht, eine kurze Angabe unter dem Bild ist ja auch kein großer Aufwand
Mein persönliches Ziel ist es, nur selten zu schneiden, gerade bei Makros. Die Vorraussetzung dafür sind auch mit dem 100%-Sucher der Kamera erfüllt, nicht immer gelingt es.
Bei Teleaufnahmen sieht die Sache schon anders aus, obwohl man auch da gerade bei „beeinflussten“ Motiven schon einiges vorbereiten kann, um den nachträglichen Schnitt gering zu halten (korrekter Abstand zum Motiv, usw.)
Die formatfüllende Aufnahme ist übrigens auch ein Punkt neben vielen, der in meinen Augen unserem Hobby so spannend macht – wie gesagt nur einer von vielen.
Zur deiner Aufnahme, toph: Die Szene gefällt mir gut. Der Hintergrund ist mir aber zu unruhig, sicher ist dies auch der Brennweite geschuldet.
Die Grundschärfe wackelt leicht, wie ich finde, der Ausschnitt tut dann sein übriges.
Bis zur nächsten, besseren Aufnahme einer ähnlichen Szene würde ich diese Aufnahme behalten, dann aber löschen.
Danke dir für deinen Beitrag und die entstandene Diskussion!
Viele Grüße
Oli
@Holger: Auch Deinen Standpunkt verstehe ich gut, finde ihn aber etwas zu rigoros... Also, nochmal zum Mitschreiben: Du hättest meine gesamte Bekassinen-Serie in den Müll befördert? Nach einer Begegnung mit einem interessanten Vogel, die in dieser Nähe vermutlich nie wieder stattfindet? Weil die Qualität für einen A3-Ausdruck nicht gereicht hätte? Das würde bedeuten, dass Du ausschliesslich auf diese Art der Präsentation hin fotografierst. Auch das kann ich eigentlich akzeptieren. Für mich spielen da aber doch auch viele andere Faktoren mit, zuallererst natürlich das Motiv. Und dann ist für mich die Internet-Präsentation eben auch ein ernstzunehmendes Medium. Klar, man kann hier vieles an mangelnder Qualität kaschieren, aber nicht alles... Konntes Du denn dem Anblick des herrlichen Gefieders da oben gar nichts abgewinnen? (Schnief...)
Und was hätte hier der weitere Matsch der Umgebung zur Bildaussage beigetragen?
Natürlich, wenn ich meine Bilder für Ausdrucke vorbereiten müsste, würde die Auswahl wohl wesentlich enger und meine Bearbeitung vielleicht auch anders ausfallen...
@Robert, Franz, Reinhard, Georg, Lukas, Florian, Dirk... hoffentlich hab ich niemanden vergessen... hervorragende Kommentare, Danke!
Herzlich, Toph
da hast Du ja ein schönes Thema am Haken.
Da gebe ich (wie immer) gerne meine 2 Cents dazu.
Erst mal zu meiner Vorgehensweise ...
Wie einigen Forianern bekannt sein dürfte, fotografiere ich analog.
Da ergibt es sich von alleine, dass das Bild vor dem Klick gestaltet wird.
Das bringt dann auch Vorteile beim nachfolgenden Scannen. Je mehr Fläche man vom Dia scannt, desto besser ist die Qualität des Endergebnisses. Ein Ausschnitt, der weniger als ca. 90% des Bildes zeigt, bringt ein erhebliches Rauschen ins Bild, das man mit EVB kaum noch bändigen kann.
Wen es interessiert hier mal mein Workflow:
- Volle Auflösung des Scanners Nutzen (wenn möglich 16Bit pro Farbkanal)
- Entrauschen des Dias (ggf. mit Neat-Image / ich verwende hier CS3)
- Verkleinern in 4 Schritten(bei mir sind das 1000 Pixel pro Schritt)
- Bei jedem Schritt behutsam Nachschärfen (Unscharf Maskieren / dabei Stärke (von 100% auf 50%) und Radius (von 1,0auf 0,1) in gleichmässigen Schritten veringern)
- Scan und projiziertes Dia vergleichen und ggf. Farbsättigung, Farbbalance, und Gradationskurve angleichen.
Ethische Bedenken bei Ausschnitten habe ich keine. Da ich selbst häufig mit dem 300-800 von Sigma unterwegs bin, habe ich vor dem Klick die Möglichkeit den Bildauschnitt einzustellen. Dabei möchte ich nicht verschweigen, dass ich die Bildgstaltung vor dem Klick als wesentlich anspruchsvoller empfinde, als die nach dem Klick. Dabei spielt der Zeitfaktor eine massgebliche Rolle.
Gezwungenermassen ist mir die Gestaltung vor dem Klick in Fleisch und Blut übergegangen, aber ich weiss nicht, wie sich das entwickelt, wenn ich auf Digital umsteige.
Es bleibt spannend.
Gruß aus HH
Georg
> übergegangen, aber ich weiss nicht, wie sich das entwickelt, wenn ich auf Digital
> umsteige.
Vermutlich nicht allzuviel, weil es einfach einfacher ist, ausser in so Sonderfaellen wie von Toph beschrieben, das Bild gleich "richtig" zu machen. Zumindest, solange man in der EBV nicht so fit ist.
cu
Monika
wenn per EBV gewählte Crops immer dazu dienen sollten, Defizite bei der Bildgestaltung zu kompensieren, würde ich persönlich versuchen an der Qualität meiner fotografischen Fähigkeiten zu arbeiten. Wenn es lediglich um die formatfüllende und gestalterisch weniger anspruchsvolle Dokumentation geht, die nicht oder nur viel schwerer ohne ordentliche Brennweite erreichbar ist, sind Ausschnitte für mich ok. Die richtige Deklaration gehört für mich auf jeden Fall immer mit dazu. Sehr starke Crops kann man zwar mit viel Geschick beim Umgang mit der EBV anderen als Fullframe verkaufen, aber spätestens wenn es zum Entwickeln in größeren Bildformaten geht, wird man sich wirklich freuen, wenn die maximalen Reserven vorhanden sind
Gruß, Dirk
Finde am crop ebenfalls nichts verwerfliches, zumal ein zu großer Ausschnitt sich sowieso qualitätsmindernd auswirkt. Der Bildausschnitt ist schon seit der analogen Fotografie bekannt und ist durch die EBV nicht neu erfunden worden.
Außerdem gibt uns diese Technik die Befähigung lebendige Motive auch aus etwas größerer Entfernung abzulichten ohne sie gleich zu stören! Für mich zumindest ein wichtiger Punkt! Vor allem wenn man bedenkt das man auch mit einer 600mm Brennweite und einer Obkjektabmessung von (sagen wir) 20x20cm auf ca. 8m herankommen müssten um ein Full-frame (wie es so schon heißt) zu bekommen.
lg
Flo
eine schöne und wie ich finde sehr fruchtbare Diskussion hast Du hier initiiert, die dann noch untermalt mit weiteren Bildern zum Thema eine gefällige "runde Sache" ergeben - das Gesamtergebnis Deiner Aktion hat die Bezeichnung "Forum" sehr verdient! Dankeschön (auch @all), hab die vielen interessanten Beiträge mit Interesse verfolgt!
Wie Georg und andere Nach-wie-vor-analog-Fotografen nehme auch ich vermutlich bei dem Thema eher eine "Sonderstellung" des "Nicht-DSLR-Fotografen" ein und möchte meinen "Senf" zu dem Thema hier unter das Ursprungsbild der Diskussion stellen.
Toph: "Ein Ausschnitt hat nichts mit Verfälschung und Mogelei zu tun, sondern ausschliesslich mit Abbildungs-Qualität. Worin liegt der 'moralische' Unterschied, einen Vogel mit geeigneter Tele-Optik in einem solchen Ausschnitt 'heranzuholen', oder das Bild nachher zu beschneiden?"
Im Grunde sehe ich es auch so, aber durch die Wahl eines ganzlich anderen Formats (z.B. Ausschnitt hoch aus quer) kann ich dem Bild schon eine ganz andere Wirkung verpassen. Die Vokabeln "Verfälschung" oder "Mogelei" würde ich dabei nicht benutzen. Ich nenne es nachträgliche Bearbeitung/Optimierung der Bildaussage. Mein Bestreben ist auch immer eigentlich bereits den "perfekten" Schnitt im Original zu haben, in den meisten Fällen will oder kann es nicht klappen, dann wird er (soweit möglich) nachträglich vollzogen. Für mich kein "Beinbruch", nur ein zusätzlicher Schritt in der Nachbearbeitung.
Was könnte ich als "Kompakt-Knipser" sonst noch in den Raum stellen?!
z.B.
- Ich fotografiere grundsätzlich im 4:3-Format, obwohl mir das aus analoger Zeit gewohnte 3:2-Format oft viel besser gefällt und ich viele Bilder nachträglich so schneide, wenn möglich unter Verwendung der vollen "Breitseite" --> = Ausschnitt! = "gemogelt"?
- Deine (übrigens schöne und für mich sehr interessante) Spießbekassine vor der Digiskopie-Ausrüstung? Was hätte ich mit z.B. 2000mm Brennweite machen sollen/können? Nur den Kopf drauf? Oder (wenn ich neben Dir gehockt hätte) mich von der Spießbekassine "wegrobben" um ein formatfüllendes Bild zu bekommen? [... und Dich dann "verfluchen", wenn Du sie mir wegscheuchst?? )...] --> Mein Bild wäre dann = "vorgetäuschte Nähe, die nicht da war..."?
Toph: "Und eben leider - zumal mit zu kurzer Brennweite - oft ausserhalb des Möglichen." - Bei Spektiv-Aufnahmen (oder langen Festbrennweiten an DSLRs) kann einem genau das Gegenteil passieren, der Vogel passt nicht drauf!
- Wie passen Landschafts-Panoramen aus mehreren Bildern in diese Diskussion?
- ...
... will nicht wieder so viel schreiben , hab ich aber schon, daher jetzt nur noch:
Ich stimme Dir im großen und ganzen zu, Toph!
Gruß, Thorsten
ich kann dir nur 100%ig zustimmen: Ein Ausschnitt ist weder Mogelei noch ethisch fragwürdig, lediglich ein qualitätsmildernder Faktor. Nach Möglichkeit versuche ich fullframe zu fotografieren, aber es gibt nun mal Motive, bei denen das nur schwer machbar ist (fliegende Vögel z.B.), oder man hat die Kamera nicht ganz horizontal ausgerichtet, muss folglich bei der EBV drehen und leicht zuschneiden... ich weiß nicht, was daran verwerflich sein sollte. Reinhard hat es ja auch ähnlich erklärt. Und nicht zuletzt zeigen nicht alle Kameras 100% des Bildes im Sucher (s. Beitrag von Franz) - von daher kann man fast sagen, ein echtes Fullframe sei sogar Glückssache, weil man es "vor dem Klick" nicht vollständig kontrollieren kann
Wenn ich Ausschnitte mache, versuche ich natürlich, den Beschnitt in erträglichem Rahmen zu halten, denn bei einem starken Ausschnitt von letztlich vielleicht nur noch 2000px Breite wird die Qualität einfach zu schlecht, als dass ich wirklich Freude an dem Bild hätte. Hängt wiederum von der Schärfe des Originals ab...
Franz' Sätze
"Aber ich meine, wir sollten uns nicht alle Möglichkeiten die die digitale Fotografie bietet, berauben. Hier im Forum ist es wichtig, wichtige Bearbeitungsschritte unters Bild zu schreiben. Wenn das geschieht, ist für mich alles OK. "
möchte ich gerne unterschreiben. Die Frage ist für mich auch, ob ein Ausschnitt ein wichtiger Bearbeitungsschritt ist... eigentlich nicht, finde ich.
>>> Und: Man sollte angeben, ob Ausschnitt oder nicht. Meist wird das Fullframe angegeben, daher gehe ich bei keiner Angabe grundsätzlich von Ausschnitt aus... <<<
Sollte man das wirklich? Mich persönlich interessiert es nicht besonders, pikant wird es erst bei der Batrachtung eines größeren Ausdrucks. Im Web aber hat ein 50% Ausschnitt - ein gutes Original und eine gute Bearbeitung vorausgesetzt - für mich den gleichen "Wert" wie ein Originalschnitt, es macht ja keinen Unterschied für mich als Betrachter auf meinem Bildschirm...
Das mit der Angabe von Fullframe oder Ausschnitt halte ich übrigens in meinen Technikbeschreibungen genau andersherum - Ausschnitte gebe ich an (es sei denn, ich vergesse's), fullframes nicht
LG, Lukas
Viele Grüße
Holger
Vermutlich ist das der Grund, weswegen meine Bilder auch so kleine Tiere zeigen?
LG Holger u. bis später...
ich kann euch da nur zustimmen. Wenn ich ein Foto mit einer Vollformat Kamera mit 21 Mill. Pixeln mache und einen Ausschnitt von 50 % nehme, bleiben immer noch 10 Mill. Pixel übrig, genug für einen sehr guten A3 Druck. Wenn ich das Foto mit einer Crop Kamera mache, die 10 Mill. Pixel hat, habe ich in etwa dasselbe Ergebnis. Im ersten Fall habe ich den Ausschnitt später am Computer gemacht, im zweiten Fall hat ihn die Kamera gemacht, die ja in gewisser Hinsicht selbst ein Computer ist. Das eine kann ja nicht "verwerflicher" sein als das andere, oder?
Viele Grüße
Reinhard