Eingestellt: | 2007-09-30 |
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AM © | |
Bei diesem Bild war ich lange am Überlegen, ob ich es euch zeigen soll. Da ich hier einen wirklich großen dunklen Halm wegstempeln musste, der die Aufnahme praktisch unbrauchbar machte. Bei solch großen Angriffen bin ich mit meinem Gewissen nicht wirklich im Einklang. Was meint ihr dazu: 1. Überhaupt nicht zeigen? 2. Zeigen wie es ist und schlechte Kritiken in Kauf nehmen? 3. Wegstempeln und sich über zu große EBV-Manipulation ärgern? Schone Grüße Andreas |
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Technik: | Canon EOS 1dmark2n, EF180mmL Makro,ISO200,f:14,1/4s,Stativ,SV,Kabel |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 243.3 kB 935 x 624 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer197 durch Gäste957 im alten Zähler |
Schlagwörter: | gebaenderte heidelibelle libellen pedemontanum sympetrum |
Rubrik Wirbellose: |
Viele Grüße Andreas
ich finde dein Statement vollkommen ok. :)
Letztendlich muss ja jeder für sich selbst entscheiden, was mit den eigenen Fotos erreicht werden soll. Geht es einem "nur" darum, die Natur zu dokumentieren oder verfolgt man auch ein ästhetisches Ziel?
Gegen Zweige oder Halme (als Beispiel) hab ich überhaupt nichts einzuwenden, sie sollten sich eben nur nicht störend oder ablenkend auf den Gesamteindruck meiner Fotos auswirken, sondern möglichst die Bildaussage unterstützen und zusammen mit dem Hauptmotiv ein harmonisches Ganzes bilden.
Liebe Grüße
Nele
ich bin zwar noch sehr neu hier, aber mich befremdet eine solche Diskusion etwas. Dieser gestalteriche Zwang unter den sich hier jeder zustellen scheint, rühert meiner Meinung nach noch aus der Steinzeit,- warscheinlich von einem findigen Fotografen erfunden der sich nicht zu schade war vorher oder nachher diese Sachen aus dem Bild zu entfernen um selbst als der Beste zu gelten. Ist ein Ast oder ein Zweig nicht auch Natur - gehört er nicht einfach dazu? Müssen wir in Zukunft auch den Ast wegstempeln auf dem der Vogel sitzt? Ist das dann noch Natur ? Wenn der Vogel natürlich unerkennbar vom Astgewirr verdeckt wird,- dann ist es halt keine Vogelaufnahme sondrn vielleicht ein schönes Astarangement - reine Natur.
Sehen wir in der Natur wirklich so oft Tiere die uns einen freien Blick auf Sie Gewähren? Ist es nicht viel natürlicher auch den natürlichen Drang des Tieres sich zu Verstecken zu Dokumentieren?
Ich will hier Niemanden zu nahe treten. Es ist ganz einfach meine Meinung trotz dem Wissen das Verlage und selbst die GDT Astfreihe Aufnahmen wünschen.
LG Peter
ich bin zwar noch sehr neu hier, aber mich befremdet eine solche Diskusion etwas. Dieser gestalteriche Zwang unter den sich hier jeder zustellen scheint, rühert meiner Meinung nach noch aus der Steinzeit,- warscheinlich von einem findigen Fotografen erfunden der sich nicht zu schade war vorher oder nachher diese Sachen aus dem Bild zu entfernen um selbst als der Beste zu gelten. Ist ein Ast oder ein Zweig nicht auch Natur - gehört er nicht einfach dazu? Müssen wir in Zukunft auch den Ast wegstempeln auf dem der Vogel sitzt? Ist das dann noch Natur ? Wenn der Vogel natürlich unerkennbar vom Astgewirr verdeckt wird,- dann ist es halt keine Vogelaufnahme sondrn vielleicht ein schönes Astarangement - reine Natur.
Sehen wir in der Natur wirklich so oft Tiere die uns einen freien Blick auf Sie Gewähren? Ist es nicht viel natürlicher auch den natürlichen Drang des Tieres sich zu Verstecken zu Dokumentieren?
Ich will hier Niemanden zu nahe treten. Es ist ganz einfach meine Meinung trotz dem Wissen das Verlage und selbst die GDT Astfreihe Aufnahmen wünschen.
LG Peter
danke für deine Stellungnahme (auch, wenn du es sicher über hast ;)).
Mich als relativen Neuling interessieren solche Diskussionen halt. Ich hoffe, du verstehst das. :)
Das Stempeln wäre bei mir auch nur die allerletzte Option. Es kommt (wie bei diesem Bild hier) eben vor, dass man ein Motiv vor der Linse hat, was man nicht jeden Tag sieht und ich fänd's dann einfach schade, wenn man es nur wegen eines Halmes im Hintergrund (den andere vorsichtig vor der Aufnahme entfernt hätten) in den Mülleimer befördert. In meiner Galerie findest du von diesem Jahr auch kein Foto, das gestempelt wäre, eben auch, weil ich mich damit schwer tue (vor allem vom Gefühl her), aber ich versuche jetzt das Ganze mal möglichst objektiv zu betrachten und da sehe ich eigentlich keinen Unterschied zwischen Halm nachher wegstempeln oder vorher entfernen. Klar, ganz ohne Manipulation ist es am besten. :)
Naja, inzwischen wiederhole ich mich schon ...
Liebe Grüße
Nele
dann beziehe deine Position doch bitte auch nochmal der Manipulation vor dem Foto (z.B. dem Wegschneiden von Halmen u.ä.) gegenüber. Das ist in dem Sinne doch auch eine Montage und zumindest für mich nicht als besser zu bewerten als das Danach. Darum geht es mir hier.
Ich denke aber, dass wir im Grunde einer Meinung sind.
Liebe Grüße
Nele
sehe es wie viele andere hier auch: Ich hätte das sehr schöne Bild genauso bearbeitet und wie von Dir gekennzeichnet auch hier präsentiert. Wichtig für mich ist dabei lediglich die korrekte Benennung der "Manipulation".
Die puristische Einstellung von Jens bezüglich des Wegstempelns von Bildinhalten kann ich - ähnlich wie Nele - auch nicht nachvollziehen. Für mich gibt es da auch keinen Unterschied, ob ein Halm vor der Aufnahme entfernt wurde oder danach per Stempelwerkzeug. Die nächste Frage wäre dann, ab welchem Grad des Eingreifens in ein Bild dieses als "Beeinflusste Natur" zu kennzeichnen ist. Ist das Wegstempeln eines störendes Ästchens am Bildrand schon ausreichend? Ich selbst bin nun dazu übergegangen, alle Bilder als "Beeinflusste Natur" mit Angabe des Eingriffes zu kennzeichnen, bei denen entweder vor oder nach der Bildentstehung "manipuliert" wurde, egal in welchem Umfang.
Ein ebenso interessantes Thema ist die Forderung, dass Naturbilder die Szenerie möglichst so abbilden, wie man sie selbst gesehen hat. Auch hier ist doch schon durch die Kameratechnik mit der Möglichkeit, einen HG mehr oder weniger aufzulösen, bestimmte Bildinhalte durch den Schärfeverlauf hervorzuheben, etc. etc. eine gewisse "Manipulation" gegeben. Ein Naturfoto zeigt demzufolge so gut wie nie das, was der Fotograf auch gesehen hat.
Mein Fazit: Jeder muss selbst entscheiden, wie und in welchem Verhältnis er Kameratechnik und EBV einsetzt. Ein Eingriff ins Bild, ob vor oder nach der Aufnahme sollte jedoch entsprechend gekennzeichnet werden.
schön, wie hier dieses Mal sehr sachlich diskutiert wird. Find ich richtig gut. :)
Ich glaube, dass wir uns alle ziemlich einig sind, dass das Foto, in welches in keiner Weise (so weit das überhaupt möglich ist) eingegeriffen wurde, unser größtes Ziel ist.
@ Jens
"Lässt man dieses Werkzeug zu, sind der nachträglichen Manipulation Tür und Tor geöffnet, und zwar in noch viel größerem Ausmaß als durch das Entfernen von Grashalmen vor der Aufnahme."
Das ist für mich kein Argument. Auch vor der eigentlichen Aufnahme könnte man extrem manipulieren ...
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Eingriff vor dem Foto nicht "ehrenwerter" ist, als ein Eingriff danach.
Liebe Grüße
Nele
Eine interessante Thematik, die ich wie folgt sehe:
Du hast gestempelt, weißt darauf hin und zeigst die Libelle: Warum nicht, für mich ist das kein Problem, zumal du offen und ehrlich darauf verweist, so soll es sein.
Eine Änderung der Gegebenheiten vor Ort hätte die Libelle auffliegen lassen. Also bleibt dir "nur“ übrig, den drastischen EBV-Eingriff zu wagen, eine weniger forumskonforme Version fürs eigene Archiv auf der Festplatte zu speichern oder aber Varinate3: Die schon recht seltene Libelle im Forum als Naturvariante zu zeigen, ohne jeden Eingriff.
Wo ist das Problem, mal eine Aufnahme zu präsentieren, bei der eben nicht alles stimmt. Schlechte Kritiken…na wenn es weiter nichts ist… Die Profis werden sicher in erster Linie über das seltene Tier diskutieren und die Kritik an der Gestaltung vernachlässigen. Wir sind ja hier im NATUR-Fotografen-Forum.
Mein Fazit: Gegen eine Einstellung der Urvariante in die Rubrik Dokumentarisches spräche also nichts.
(Meine Aufnahmen der Kleinen Königslibelle oder der Keilfleckjungfer waren alles andere als gut bzw. forumskonform, trotzdem gab es interessante Diskussionen.)
Gruß
Oliver
spätestens seit 1927 (Heisenberg stellt seine Unbestimmtheitsrelation vor)wissen wir, dass unsere pure Anwesenheit, die von uns betrachteten Systeme verändern. Deinem Einwand zufolge müsste ich konsequent gemäß meiner Entscheidung auf die Naturfotografie verzichten. Ich nehme an, dass das nicht Deiner Intention entspricht und werte Deinen Kommentar entsprechend.
Aus fotografischer Sicht habe ich die Erfahrung gemacht, dass nach einer gewissen "Eingwöhnungsphase" Limikolen nicht mehr auf mich und meine Kamera reagieren. Die dann entstehenden Bildern entbehren dann dem etwas nervösen Aufblicken des Vogels, haben auf mich jedoch eine viel intensivere Wirkung, weil sie eine gelassene Natürlichkeit vermitteln.
Gruß aus HH
Georg
ich bin beeindruckt von Deiner persönlichen Entscheidung und unterschreibe Deine Punkte 1. und 2. sofort!
Du fotografierst mehrheitlich Vögel mit Schwerpunkt Limikolen, daher möchte ich Dir zum Thema "Bildmanipulation" aus meiner Erfahrung und aus meiner Sicht nicht folgendes Beispiel (nicht fiktiv) geben:
Ich habe in den letzten 18 Jahren, seit ich mit Kameras bewappnet unterwegs bin schon sehr viele Vögel vor der Kamera gehabt. Darunter waren etliche, die mich als Fotografen überhaupt nicht bemerkt hatten (z.B. in einem Hide) und mit dem Kopf im Matsch/in der Vegetation usw. Nahrung suchten. Ich habe dann oft auf den Auslöser gedrückt, damit ein Geräusch entsteht (Filmtransport), welches die Vögel haben aufblicken lassen (in meine Richtung) und DANN wurde nochmal ausgelöst, um ein schöneres Bild zu machen - sieht wesentlich besser aus, als Kopf irgendwo unten... Damit habe ich das Bild/das Motiv "beeinflusst"... wenn man so will auch "manipuliert"...
Ich denke es gibt in der Grauzone der Deklaration und im Umgang mit der Beschreibung eine Unterscheidung zwischen "relevant" und "irrelevant". Das trifft sowohl das vorher, als auch das hinterher. Da es aber niemals klar definierbare Grenzen gibt, weiß ich nicht wo anfangen und wo aufhören?!
Gruß, Thorsten
grundsätzlich gefällt mir diese Diskussion sehr gut, weil sie zeigt, dass das Thema Bildmanipulation sehr ernst genommen wird.
Ich möchte an dieser Stelle kurz (aber auch wiederholt) meine Meinung dazu klarstellen.
1. Jeder Fotograf muss selbst für sich entscheiden ob er ein Bild manipuliert oder nicht.
2. Wenn das geschieht gehört es deklariert.
Meine Meinung zur Bildmanipulation hat für beide Manipulationswege, dem vor und dem nach dem Klick, einen ähnlichen Status. Eine inhaltliche Bildveränderung insbesondere in der Naturfotografie lehne ich für mich und meine Fotografie vollends ab. Die Grenzen zwischen dem anscheinend harmlosen „Halm entfernen“ und Bilder gesamtheitlich aus der Retorte zu erzeugen sind fließend und folglich ist eine scharfe Trennung zwischen ethisch vertretbar oder eben nicht mehr ethisch vertretbar für mich persönlich nicht möglich.
Dem Gedanken folgend ein wenig zu manipulieren und im weiteren Fortscheiten dieser Entwicklung ein Bild völlig zu inzenieren, birgt für mich eine große Gefahr. Denn ist die perfekte Inzenierung gelungen, ist in finaler Konsequenz keine Vorlage mehr nötig, um uns ein Bild von der Natur zu machen. Die Natur wird vor diesem Hintergrund als bildgebendes Motiv obsolet.
Einen solchen Kurs will ich als Naturfotograf nicht einschlagen, und mich dessen Vertretern nicht als Steigbügelhalter andienen.
In diesem Sinne
Gruß aus HH
Georg
ich finde Eure Diskussion sehr interessant und lesenswert (das ist Forum ), daher möchte ich auch ein paar Gedanken dazu beisteuern:
- Ich habe auch keine "Patentlösung"
- Ich sehe in dieser von Andreas klar beschriebenen Form der Aufnahme-/EBV Umstände keine "Lüge", ganz im Gegenteil, sehr gut!
- Ich habe keine Antwort zu der Frage: Ist das noch ein Naturdokument oder bereits eine Montage. Beeinflusste Natur ist es für mich aber sicher nicht (!) Tendiere dazu es noch als Naturdokument mit EBV Mehr zu sehen, hätte das auch so kategoriesiert, für mich absolut ehrlich und richtig!
- Zu vorher/nachher (gedachtes Beispiel): Ich versuche im Feld den störenden Halm zu beseitigen, die Libelle macht da nicht mit, fühlt sich gestört und fliegt auf. Sie setzt sich zwei Meter weiter äußerst fotogen hin und ich mache das 1a mit Sternchen-Bild... das wäre dann was??? Ich würde sagen: Beeinflusste Natur
Es gibt keine Patentlösung für das "Problem", es gibt nur die Möglichkeit in der Beschreibung anzugeben, welche relevanten Dinge für die Aufnahme gemacht wurden, ob vorher oder hinterher. Wenn ich es weiß, lasse ich beides gelten und finde die von Andreas ehrlich geschriebene Beschreibung vorbildlich! Die "Deklaration" - ND/EBV mehr - findet hier meine Zustimmung. Ich würde eindeutig die Variante 2.) aus der Beschreibung wählen.
Gruß, Thorsten
Genauso, wie ich es zulasse, einen Grashalm zu entfernen, bin ich bereit, bei ansonsten wirklich gelungenen Bildern EDV-technische Bildeingriffe zu akzeptieren, wenn der Autor es entsprechend beschreibt und es die Bildaussage nicht verfälscht. Letzteres halte ich allerdings für unverzichtbar. Insbesondere kann ich nicht akzeptieren, wenn dem Bild Inhalte zugefügt werden, die es in der Natur so regelmäßig nicht gegeben hätte.
Auf die weitere Diskussion bin ich gespannt... Mit dem eingestellten Bild kann ich gut leben, vor allem, weil auch EDV-technisch sauber gearbeitet wurde. Ich hätte es gerne in meinem eigenen Archiv. Gut gemacht - mein Glückwunsch!!!
VG, Ralf
PS: Ich hoffe, mit meiner Homepage unter "wwww.rkistowski.de" in den nächsten zwei Wochen online gehen zu können... Noch haben wir sie nicht freigeschaltet - es gibt noch einiges zu tun!
Ja, die Diskussion läuft ganz gut!
@ Nele:
1. "Ich kann sehr gut verstehen, dass er das Bild nicht in den Papierkorb befördern wollte."
In der Tat, so leicht kommt man nicht an eine Sympetrum pedemontanum heran. Und vor ein richtig gutes Foto haben die Götter viel Schweiß gestellt. Ich wollte am Ende meines letzten Kommentars deutlich machen, dass ich auf diese Fotosituation verzichtet hätte und auf eine andere mit einem besseren HG gehofft hätte. (Oder man löst aus und lässt den Stängel im HG.)
2. "Ein per Hand entfernter Grashalm ist in meinen Augen auch nichts anderes als eine fotografische Lüge." Ja, da stimme ich dir zu. Ein so erstelltes Foto ist kein Naturdokument mehr, sondern gehört in die Kategorie "beeinflusste Natur". Aber diese "Lüge" ist mir tausendmal lieber als eine digitale.
Ich ziehe einen "chirurgischen Eingriff" in den HG eindeutig dem Wegstempeln von Bildteilen vor. Im Endergebnis dürften beide Fotos, also das im HG vor Ort manipulierte und das am PC bearbeitete, sehr ähnlich aussehen. Im zweiten Fall hätte man sogar noch einen Grashalm "gerettet". Mir geht es aber ganz entscheidend darum, dass in ein fertiges Bild nicht mehr eingegriffen wird – eine Frage des Prinzips. Irgendwo muss eine Grenze erreicht sein, durch den Einsatz des Stempelwerkzeugs wird sie in meinen Augen überschritten. Lässt man dieses Werkzeug zu, sind der nachträglichen Manipulation Tür und Tor geöffnet, und zwar in noch viel größerem Ausmaß als durch das Entfernen von Grashalmen vor der Aufnahme.
3. "Ob hinterher (du meinst "vorher") oder nachher - wichtig ist für mich die Deklaration..." Das sehe ich auch so, das sollte die Regel eines ehrlichen Fotografen sein. Aber besser ohne "nachher"! :) ... und ganz ohne wäre optimal!" Genau!
Gruß
Jens
Erstmal danke euch Pascale, Nele und Jens. Ich persönlich stehe immer irgend dazwischen. Bin mit mir im Einklang wenn ich an einem Bild so wenig wie möglich herumpfuschen muss. Anderseits ob ich in meinem kalten Hillerse in Niedersachsen die Gelegenheit erhalte, eine Gebänderte Heidelibelle vor die Linse zu bekomme, ist fraglich! Über weitere Pro / Contra Meinungen würde ich mich freuen.
Danke euch noch mal.
Gruß Andreas.
PS/Pascale bei mir ist es auch manchmal so.
Gruß, Pascale
eigentlich sehe ich es ja genauso wie du, aber ich bin froh, dass Andreas es uns (so, wie es jetzt ist) gezeigt hat. Ich kann sehr gut verstehen, dass er das Bild nicht in den Papierkorb befördern wollte.
"Bildmanipulation und damit der fotografischen Lüge entgegenzutreten"
Ein per Hand entfernter Grashalm ist in meinen Augen auch nichts anderes als eine fotografische Lüge. Denn die Situation war eigentlich eine andere. Ob der Eingriff vorher oder nachher stattfand, ist in diesem Zusammenhang doch eigentlich schnurzpiepegal. Du sagstest selbst einmal, dass ein weggeknickter Grashalm nicht erwähnenswert wäre (unter einem Bild von Oliver), aber bei einem per EBV entfernten Halm siehst du es ganz anders. Das verstehe ich nicht so ganz.
Ob hinterher oder nachher - wichtig ist für mich die Deklaration und ganz ohne wäre optimal! :)
Liebe Grüße
Nele
jetzt habe ich mich gerade geärgert! Nein, nicht über dich, Andreas, auch nicht über Nele oder Pascale, sondern darüber, dass mein schon fertiger langer Kommentar plötzlich und unauffindbar verschwunden ist. Ich habe auf "Speichern" geklickt, aber damit den ganzen Text ins Jenseits befördert. Also noch einmal!
Ich sehe die Sache ein wenig anders als Nele und Pascale, stimme aber Nele in dieser Aussage zu: "Das Wichtigste ist ja, dass du uns den Eingriff nicht verschweigst."
Mir geht es um eine "fotoethische" Frage. Das Stempelwerkzeug sollte (fast) nur dem Entfernen von Sensordreck dienen und keinesfalls dazu benutzt werden, Bildelemente zu entfernen oder hinzuzufügen. Man mag entgegenhalten (wie Nele es auch tut), dass das Entfernen eines Halmes, Stängels oder Zweiges auch ein Eingriff ist. Doch dann ist es ein Eingriff in die Natur, was – zugegebenermaßen – ethisch im Einzelfall sogar problematischer gesehen werden kann als das umweltschonende Wegstempeln. Aber das Entfernen von ein paar Grashalmen sehe ich nicht als so gravierend an, sonst dürften wir auch nicht den Rasen mähen, im Garten "Unkraut" hacken, der Liebsten eine Blume pflücken oder Schafe und Kühe auf die Weide treiben. Das Abschneiden einer Orchidee ist natürlich absolut verpönt, aber so'n paar Grashalme? @ Pascale: Das Herausrupfen von Pflanzen ist schon etwas anderes! Ein abgetrennter Grashalm wächst aber nach.
Im digitalen Fotozeitalter ist es enorm wichtig, eine klare Grenzlinie zu ziehen, um der Bildmanipulation und damit der fotografischen Lüge entgegenzutreten. Ein Betrachter sollte ein Foto so sehen können, wie es fotografiert worden ist. (Über farbliche Veränderungen und Kontrasteinstellungen will ich mich hier nicht auslassen, aber auch da sind Grenzen zu ziehen. Bloß das Problem hatten wir auch schon zu Zeiten des Films. Damals gab es so viele verschiedene Versionen eines Motivs, wie es Filme gab.) Wer dermaßen stark ins Bild eingreift, muss es zumindest sagen – und das hast du getan, also kein Vorwurf an dich!
Zur Lösung dieser fotografischen Situation: Klar, man ist als Fotograf froh, wenn sich die Libelle endlich einmal hingesetzt hat und man auch noch nah genug herankommt. Aber es gibt noch andere Tiere, die vielleicht besser sitzen, und auch diese Libelle fliegt bald wieder auf und sucht sich einen neuen Platz. Es kann natürlich dauern, bis es wieder soweit ist... Aber auch darin liegt ein Reiz unseres fotografischen Tuns.
Gruß
Jens
Wenn jemand dir dafür eine schlechte Kritik verpassen will, soll er's doch tun: das ist seine persönliche Freiheit. DEINE Persönlichkeit ist es, die Entscheidung zu treffen, ob du einen solchen EBV-Eingriff für nötig hältst oder nicht UND ... wie du dann mit der schlechten Kritik umgehst ...
Und wenn du dich über zu große EBV-Manupulation ärgern WILLST, ist das auch deine persönliche Freiheit. Überhaupt nicht zeigen, wäre für mich auch keine Alternative gewesen. Aber solche Entscheidungen kannst letztendlich nur du selber treffen - die nimmt dir niemand ab - weder die EBV-Befürworter, noch die EBV-"Minimalisten".
LG, Pascale
das ist wirklich nicht leicht zu beantworten. Da das Bild aber ohne den Halm wirklich sehr schön wirkt, hätte ich wahrscheinlich genau so gehandelt wie du. Wenn das Bild mit der Stempelei trotzdem nicht so wirklich schön geworden wär, hätte ich es auf jeden Fall gelassen, aber hier wäre ich beim Löschen wahrscheinlich auch den Tränen nahe gewesen, denn so gefällt es mir sehr, sehr gut. ;)
Das Wichtigste ist ja, dass du uns den Eingriff nicht verschweigst. Und man kann sich auch fragen, was der stärkere Eingriff gewesen wär, den Halm vor der Aufnahme zu entfernen (was hier wahrscheinlich nicht möglich war) oder es nachträglich per EBV zu tun.
So oder so sollte man es einfach sagen und ich denke, dass dann auch jeder zufrieden sein wird. :)
Liebe Grüße
Nele