Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich mich über das Verhalten einiger Photographen in einem Nürnberger Habitat der Kreuzotter ausgelassen: Aspis Wie schnell aus der Bekanntheit eines Gebietes ein Verlust werden kann, könnt Ihr Euch nun aus aktuellem Anlass zu Gemüte führen: Ich gehe nicht davon aus, dass ein Photograph dort Tiere erschlägt. Das ist nicht mein Ansinnen. Trotzdem will ich nur einmal klar machen, wie schnell aus Spaß und "das stört die nicht, da liegen doch viele" ernst werden kann und werden wird: Der Bestand ist von der Größe her eh schon kritisch; 7 Adulti weniger können und werden wohl schon der Todesstoß sein. Möge mir keiner der Täter über den Weg laufen... ...und besser auch kein Photograph, der die Tiere wegscheucht. MHG |
Ja, solche Nachrichten stimmen einen sehr nachdenklich und eigentlich kann man nur den Kopf schütteln. Angesichts solcher Vorgangsweisen - offenbar wenig gebildeter Menschen - werden immer auch Stimmen zu härteren Strafen laut ...
wenn ich mir allerdings einige, in den Medien stark vertretene Vorfälle der letzten Jahre aus Österreich in Erinnerung rufe - wo z.B. Seeadler oder ein Braunbär geschossen wurde - dann waren die Strafen letztendlich gegen null!
Gerade isolierte Vorkommen von Tieren, die sich in unmittelbarem Bereich menschlicher Aktivitäten/Siedlungen befinden, werden immer stark gefährdet sein ... warum, ist aus den Berichten deutlich genug zu entnehmen.
Ich bin froh, das du ein solches Thema hier bringst und gleichzeitig ist dies auch der maßgebliche Grund, meine Fundortangaben nicht zu detailliert zu veröffentlichen.
Günther
http://www.nordbayern.de/regio [verkürzt] gen-fur-diskussionen-1.2923395
Ende der 70er Jahren kamen dann kluge Naturschützer auf die Idee, das Moor wieder zu vernässen. Die Moorgräben wurden zugeschüttet und so der Wasserstand innerhalb kürzester Zeit stark angehoben.Nach zwei Jahren war der Kreuzotternbestand um ca. 90% reduziert. Die meisten waren in ihren Winterquartieren vom ansteigenden Wasser überrascht worden und ertrunken. In den folgenden Jahren wurde noch mehrmals weiter angestaut und heute sind die alten Torfwege im Wasser versunken und damit auch der Lebensraum der Kreuzottern. Nur an einem Weg an dem die Torfschichten noch 70-100cm über dem Wasserspiegel liegen gibt es noch wenige Kreuzotter (in diesem Jahr noch ca. 15 Stück). In niederschlagsreichen Jahren sind auch sie vom ansteigenden Wasser bedroht. Ausserden wird immer noch darüber geredet um weitere 40-60 cm anzustauen. Doch da werden hoffentlich die Bauern nicht mitspielen, deren an das Moor angrenzende Wiesen schon jetzt durch das herausquellende Wasser im Frühjahr kaum befahrbar sind.
( So ganz nebenbei wurde in dem beschriebenen Moor auch der dort seit vielen Jahrzehnten vorhandene Birkwildbestand (7-8 Hähne + 11-15 Hennen) Ende der 70er Jahre innerhalb von drei Jahren ausgelöscht.)
Der grandiose Erfolg dieser Naturschutzmaßnahmen:
Birkwild, Kreuzottern, Eidechsen, Brachvögel,Waldwasserläufer, Wieseweihe und Kiebitze sind ganz oder zum größten Teil verschwunden.
Neu im Moor sind 1 Paar Kraniche, 2 Paar Kanadagänse und im Frühjahr viele Moorfrösche.
Hartnäckig durchgehalten haben allen "Pflegemaßnahmen" zum Trotz Stock- und Krickenten, wenn auch in verminderter Zahl.
VG
Dieter
Die Bestände der Kreuzottern sind bei uns im Tal fast gänzlich verschwunden. Biotope wurden und werden immer noch verbaut. Der Straßenverkehr hat drastisch zugenommen, das ist meiner Meinung einer der Hauptursachen für das Verschwinden ganzer Tiergruppen.
Zumindest in den mittleren Höhenlagen gibt es die scheuen Vipern bei uns noch zuhauf, werden aber auch dort aus Unkenntnis und Dummheit erschlagen.
Zum erschossenen Luchs und Baujagden von Füchsen, wie ich sie erst kürzlich gelesen habe und vorher nicht für möglich hielt, schweige ich mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend, man möchte bei solchem Verhalten einfach nur "Kotzen"
LG Horst
Das ist natürlich eine bodenlose Sauerei das heute noch immer Kreuzottern erschlagen werden. Ich kann da nur den Kopf schütteln über soviel Bosheit und Blödheit.
Worüber ich immer mal wieder ins Grübeln komme ist warum der Kreuzotternbestand z.B. bei uns im Mühlviertel so eingebrochen ist. Als Kind (bin 47) konnte man sie buchstäblich an jeder Ecke finden. Erschlagen wurden sie damals zuhauf und dem Bestand schien es nicht zu schaden. Plötzlich irgendwann Anfang der 80er Jahre waren sie verschwunden. Ich habe über 20 Jahre keine mehr gesehen. Erst in letzter Zeit sehe ich wieder öfter welche. Der Lebensraum hat sich hier nicht dramatisch verändert und doch sind die Bestände drastisch eingebrochen. Ich verdächtige ja die Klimaveränderung aber wahrscheinlich sind die Zusammenhänge sehr komplex und es gibt eine Reihe von Ursachen.
Gruß Bruno
Das Schlimme ist, dass es keine Tiere waren, die verängstigte Leute im Garten erschlagen haben - auch das hatte ich schon. Nein; jemand ist aktiv ins Biotop gegangen, um die Tiere zu erschlagen.
Vorsatz, nicht aus Schreck. Außerdem ist das Biotop weitläufig einsehbar und eigentlich von Leuten quasi überwacht. Es ist also eine gewisse Kriminelle Energie notwendig, um diese Aktion durchzuführen. Umso mehr ich drüber nachdenke, umso schlechter wird mir.
MHG
Dieser Vorfall sollte uns alle noch einmal daran erinnern, sehr sorgfältig mit Fundortangaben umzugehen, auch wenn das in diesem Fall vermutlich unerheblich war.
danke, Michael, für die Meldung.