Eingestellt: | 2012-01-27 |
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Zur Zeit experimentiere ich gerade mit meiner Lösung eines Lupenobjektives, dem 18-15 mit Retroadapter. Hier habe ich mal ein Stück Natur gewählt, das bereits seit mehr als 100 Millionen Jahren auf der Erde weilte, bis ich es vor einigen Jahren aus dem kreidezeitlichen Tonschlamm befreite. Bis auf vorsichtiges Abwaschen seht Ihr das Fossil hier so, wie ich es gefunden habe. Es handelt sich um einen kleinen Ammoniten, also einen Tintenfischvertreter einer Ordnung von Wirbellosen, die am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren ausgestorben sind. Die Kategorie "Wirbellose" wäre also vermutlich auch durchgegangen. Die Perlmuttschale aus dem Mineral Aragonit ist bis heute erhalten geblieben. |
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Technik: | Canon 40D, Canon EF-S 18-55, Retroadapter, Blende 11, ISO320, 1sek., Abbildungsmaßstab 5:1. |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 248.1 kB 1000 x 665 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 40 Zu den Tophits
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Ansichten: | 9 durch Benutzer172 durch Gäste632 im alten Zähler |
Schlagwörter: | fossil ammonit aragonit perlmutt kreide kreidezeit retro |
Rubrik Farben und Formen: |
Ich sehe es ganz genau so. Jeder muß für sich entscheiden, wie wichtig diese Art der Makrofotografie für ihn ist. Da die Tiefenschärfe immer eingeschränkt ist und man auch selbst mit dem teuren MP-E 65 - die optische Qualität ist in der Relation auch nicht so spürbar besser als z.B. bei Tele-Objektiven- diesbezüglich nicht so viel mehr rausholen kann als mit Deiner Lösung, würde sie mir auch völlig genügen. Ganz entscheidend ist meines Erachtens das Motiv, d.h. die Frage, ob es sich für die Ultra-Makrofotografie überhaupt eignet oder nicht und bietet es sich auch für eine " kreative Umsetzung " - dies spielt für mich immer eine wesentliche Rolle - überhaupt an.
Dein Motiv halte ich diesbezüglich als sehr gut geeignet und die von Achim angesprochene Unschärfe ist hier für mich eben im Hinblick auf Kreativität sogar noch ein Gestaltungsmittel. Einzig würde ich nur unten etwas bescheniden, sodaß das Loch noch etwas mehr in den Bereich desgoldenen Schnitts zu liegen kommt, da ja unten ohnehin schon viel Unschärfe vorhanden ist. Gut gefallen mir auch die leichten Perlmuttfarben in den Senken der einzelnen Spiralen.
Für mich ist es insgesamt ein wirklich gut gelungenes Bild. Glückwunsch und bitte mehr davon.
LG Martin
ABER die riesige Unschärfe im VG empfinde ich als sehr störend...
Vorschlag: die Ebene des Ammoniten zur "Filmebene" so ändern, daß der VG nicht mehr so gewaltig unscharf erscheint!
@ Joachim - man muß so etwas gar nicht googlen, es gibt sehr schöne BÜCHER über Makrofotografie...
VG
Achim Kostrzewa
Aber dennoch, so anschaulich, wie Michael es erklärt hat, habe ich es noch nicht gelesen.
Schöne Grüße
Joachim
probiert hab ich in Retrostellung schon viel, aber was Brauchbares ist dabei noch nicht rumgekommen. Nach Betrachten Deines Bildes, will ich es doch noch mal probieren. Danke für die Inspiration! Viele Grüße, Jörg
ein Bild das mir gut gefällt,
Schön gestaltet und ausgeleuchtet, was ja bei dem Abbm. nicht so einfach ist.
Interessanter Text.
Eine gute Möglichkeit ist auch ein Vergrößerungsobjektiv.
Ich nutze so ein Objektiv an einer Makroschnecke von Zörkendörfer, das ist etwas komfortabler, da man das Objektiv abblenden kann
und man aufgrund des weitgehend symmetrischen Objektivaufbaus auf die Retrostellung verzichten kann, mit sehr guten optischen Ergebnissen.
Danke fürs zeigen.
LG Thorsten
danke für Dein Interesse.
Die Lösung mit dem Retroadapter (den kannst Du bei Traumflieger im Netz kaufen) hat natürlich Vor- und Nachteile.
Loslegen ist ganz einfach: Retroadapter in das Filtergewinde des 18-55 schrauben, mit dieser Seite an das Gehäse wie ein normales Objektiv ansetzen, fertig. Dann hat man allerdings Offenblende. Wenn man eine andere Arbeitsblende haben möchte, montiert man das Objektiv normal herum, stellt die Blende ein, hält die Abblendtaste gedrückt und löst dabei das Objektiv von der Kamera. Damit bleibt die Blende erhalten, man kann in Retrostellung montieren und hat die gewünschte Blende. Wenn man die nachträglich ändern möchte, muss man den Vorgang wiederholen. Ist erstmal umständlich, aber wenn man seine Arbeitsblende erstmal hat, relativ in Ordnung.
Meine Versuche bisher waren alle ohne Einstellschlitten, sowohl vom Stativ (im Falle des Ammoniten) als auch vom Boden mit Körnerkissen bzw. aufstützen (s. mein Bild [url]571204[/url]...).
Vom Stativ aus ist ein Makroschlitten sehr hilfreich, auch wenn ich den bisher nicht benutze. Die "zu Fuß Lösung" sieht so aus, dass ich bei geringster Vergrößerung (rund 1:1 bei 55mm) die Entfernung des Stativs mit Live View in etwas passend einstelle. Das ist bei studioartigen Bedingungen noch relativ gut machbar, wenn auch etwas zeitaufwändig. Die Schärfe kann man über manuelle Fokussierung im Live View sehr exakt einstellen. Wenn man den Abbildungsmaßstab ändern möchte, bedeutet das auch einen geänderten Abstand vom Objekt, d.h. Stativ wieder leicht vor- oder zurückschieben. Wie gesagt, ein Makroschlitten wäre hier bequemer, aber das kommt ja auf die eigenen Bedürfnisse und den Geldbeutel an. Zum Fokussieren nehme ich meist eine zusätzliche Lichtquelle, da es auch im Live View bei den größeren Maßstäben oft sehr duster ist. Die künstliche Belichtung schalte ich dann vor dem Auslösen aus. Dank Live View funktioniert das Auslösen mit Selbstauslöser sehr erschütterungsfrei, also klappen auch kritische Verschlusszeiten nach meinen Erfahrungen gut.
Ich denke, wer das mal testet, weiß auch, ob sich die Anschaffung des Canon MP-E 65 2,8 für rund 1000 Euro rein arbeitstechnisch überhaupt lohnt. Die Arbeitsweise an sich ist ja relativ gleich, und die Bildqualität finde ich bei der Retrolösung konkurrenzfähig nach dem, was ich bisher gesehen habe. Für mich ist also die Anschaffung eines Spezialobjektivs MP-E 65 nicht notwendig. Das Geld investiere ich dann bei Gelegenheit in Objektive, die in meiner Ausrüstung dringender sind, und lebe gerne mit dieser "Bastellösung".
Viele Grüße
Michael
danke für Deine ausführliche Schilderung. Jetzt kann ich mir das Ganze sehr gut vorstellen. Habe mir vorhin mal gedacht, ob das eine praktikable Lösung für extreme ABM´s für mich wäre, aber das hört sich ja richtig nach Arbeit an
Schöne Grüße
Joachim
stimmt, der Aufwand ist schon da. Mit Makroschlitten hast Du allerdings bei beiden Objektiven bereits deutlich weniger Aufwand, was für mich bislang aber noch nicht zwingend nötig ist. Die Handhabung eines solchen "Abbildungsmonsters" ist, wie auch von Radomir kürzlich beschrieben, schon sehr speziell .
Viele Grüße
Michael
der ABM ist, auch wenn man es dem Bild nicht sofort ansieht, wirklich beeindruckend. V.a. dann, wenn man bedenkt, was z.B. ein Spezialobjektiv für diese Vergrößerungen des gleichen Hersteller so kostet. Mit Deiner Lösung kommt man ja deutlich billiger weg und die Schärfe scheint ja tadellos zu sein. Wäre evtl. interessant, noch etwas zum praktischen Vorgehen zu erfahren, auch wenn man das vielleicht googeln könnte. Aber wie z.B. schließt man die Blende, braucht man hier einen Makroschlitten, wie stellt man scharf, wo gibt´s ebtsprechende Adapter zu kaufen...
Zum Bild selbst: die Gestaltung ist Dir gut gelungen, einzig, die dunkle Ecke unten links könnte man vielleicht noch ein bisschen aufhellen.
Schöne Grüße
Joachim