Wiesenweihenbrut
Eingestellt: | 2011-07-14 |
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Ich hatte ja vor kurzen ein Weibchen der Wiesenweihe mit Beute eingestellt. Hier nun die Aufnahme der hungrigen Schnäbel. Heute haben wir die drei jungen Weihen beringt. Die Beringung, wurde in Zusammenarbeit mit dem Wildtier Katasteramt Schleswig-Holstein im Zusammenhang mit dem Artenschutzprojekt Wiesenweihe durchgeführt. In ganz Schleswig-Holstein sind nur 20 Brutpaare bekannt. Aus diesem Grund, ist es bei dieser seltenen Art noch nötig Beringungen durchzuführen um mehr über die Verbreitung zu erfahren. Es gibt ja auch kritische Stimmen, die Beringungen für nicht sinnvoll halten, was bei einigen Arten mittlerweile wohl auch zutrifft. Rund um das Gelege, das in einem Wintergerstefeld liegt, wurde ein Bereich von 100x100m abgesteck. Der Landwirt ist informiert und wird bei der Einholung des Getreides diesen Bereich nicht bearbeiten und wird vom Land entschädigt. So ist sichergestellt das die Jungen eine gute Chance haben. Ich wollte diese Aufnahme gern in diesem Forum zeigen. Die ganze Aktion der Beringung hat keine 5min gedauert Habe die Aufnahme auf Grund der Beringung auch unter Beeinflußte Natur eingestellt und hoffe sie gefällt, denn das ist ja schon ein Einblick den man nicht so häufig hat. Übrigens fanden wir am Brutplatz auch die Reste einer Wachtel was auch nicht so häufig vorkommt. Gruss Oliver |
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Technik: | EOS 7D 1/160sec f 5,6 ISO800 19mm |
Fotografischer Anspruch: | Anfänger ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 271.2 kB 500 x 750 Pixel. |
Ansichten: | 16 durch Benutzer263 durch Gäste828 im alten Zähler |
Schlagwörter: | wiesenweihe |
Rubrik Vögel: |
ich stimme dir voll und ganz zu! Es ist gut und richtig so ein Bild mal zum Anlass zu nehmen und auf die geltenden gesetzlichen Bestimmungen hinzuweisen. Die ja nun mal für alle Arten und uns alle gelten.
Das es nicht immer einfach ist diese Grenzlinie zu sehen und zu akzeptieren, musste ich letzten Winter selbst erfahren, was mir viel böses Blut eingebracht hat. Aber wie du schon geschrieben hast "im Zweifel für das Tier"!
Danke und VG Steffen
@ Andreas: Du hast völlig Recht, das man bei der Fotografie am Brutplatz nicht unterscheiden darf, ob es sich um eine geschützte Art handelt oder nicht,bei manchen Aufnahmen von häüfigeren Arten, denken wir wahrscheinlich gar nicht mehr darüber nach ob wir stören oder nicht. Dein Kommentar führt vielleicht dazu, das der Eine oder Andere sein Handel mal überdenkt.
@Axel:Gerade weil ich die Möglichkeit habe, wollte ich andere daran teilhaben lassen. Die Diskusion um dieses Thema zeig ja wie gut es ist immer wieder ist sein Handeln zu hinterfragen.
So wie Sarah sollte man mit dieser Thematik umgehen.
Selbst wenn wir bei der Beringung sind, fühle ich mich immer etwas unwohl, weil ich mich immer versuche in die Lage der Altvögel zu versetzten, die hilflos mit ansehen müßen, was da jetzt mit ihren Jungen passiert.Wir haben auch schon oft Beringungen abgebrochen, wenn wir feststellten das die Störung unverhältnissmäßig währe.
@Erich:Was Du ansprichts, ist genau die Grenzlinie, die jeder für sich ziehen muß und im Zweifel immer für das Tier, egal ob Vogel oder andere Lebewesen.
Gruss Oliver
Danke für den interessanten Einblick. Ich kenne hier 2 Brutgebiete der Rohrweihe (und vielleicht auch eins der Wiesenweihe), aber da mache ich einen großen Bogen drumherum, um sie nicht zu stören.
lG
Sarah
ich denke Beringer haben solche tollen Fotos einfach verdient!
Danke fürs zeigen, klasse Bild!
Schöne Grüße von Axel
ich finde es gut, dass Du dieses Bild zeigst - aber auch nur, weil Du von Anfang an auf die Entstehungsgeschichte hinweist. Wir hatten vergleichbares ja auch schon ohne derartigen Hinweis hier im Forum bei noch selteren Arten, wo erst im Laufe der Diskussion auf die Entsehungsgeschichte hingewiesen wurde.
Ausser bei derartigen Sondersituationen wie der Beringung hat ein Fotograf nichts an einem solchen Brutplatz zu suchen, ist auch meine Meinung. Ganz so einfach ist aber die Grenzziehung nicht. Nach Bundesnaturschutzgesetz sind alle Heimischen Vogelarten "Besonders geschützt". Alle!! Dies bedeutet u. A., dass eine "erhebliche Störung" am Brutplatz verboten ist. Dies gilt also auch für die Hunderte von Haubentaucherbrutplätze, die wir hier im Forum schon hatten, all die Spechte, Bienenfresser, Wiedehöpfe etc. an der Höhle, die meisten der Eisvögel mit Fisch im Schnabel etc.. bis hin zur Kohlmeise am Kasten im eigenen Garten. Mit jedem Vogelfoto, das in der Nähe des Brutplatzes entsteht, bewegen wir uns in einer rechtlichen Grauzone. Dessen muss man sich bewusst sein.
Bei vielen der z.B. Haubentaucherbilder hier im Forum ist vermutlich der brütende Altvogel erstmal vom Naest gegangen bei annäherung des Fotografen: War das dann eine "erhebliche Störung"? Sind diese Bilder auf Verdacht desshalb alle nachträglich zu verurteilen, nachdem sie zuvor so gelobt wurden?
Auch ich fotografiere Vögel am Nest und damit natürlich immer auch geschützte Arten. Wie und ob das ganze vertretbar ist, muss man aber immer kritisch mit sich selbst ausmachen. Und es kann auch nicht nur an der Seltenheit einer Art festgemacht werden.
Soviel nur zu der Aussage, dass sich die Nestfotografie von geschützten Arten verbietet...
Schöner Gruß, Andreas
man sieht den dreien den Stress, dem sie ausgesetzt sind, schon deutlich an. Aber auch ich finde es schön, dass Du uns Einblicke in das Nest der Weihen gewährst.
Und der Gesichtsausdruck der drei Jungvögel sollte uns auch eine Mahnung sein, unseren Wunsch nach guten und außergewöhnlichen Bildern nicht über das Wohl der Tiere zu stellen.
Schöne Grüße
Joachim
dank für Deinen Kommentar.
Natürlich sind die Vögel in einer solchen Situation dem Stress ausgesetzt. Man versucht so schnell wie irgend möglich die Beringung durchzuführen, um den Stress möglichst gering zu halten.
Aber aufgrund , das man andren Arten, die sonst ohne genaues Monitoring und den dadurch verbundenen Stress längst verschwunden oder in ihrer Art noch stärker gefährdet wären, ist es denke ich zu vertreten,wenn nicht sogar geboten, bei einigen Arten so etwas durchzuführen.
Mit Deiner Mahnung, das es kein Bild wert ist eine Brut zu stören hast du hundertprozentig Recht.
Gruss Oliver
ich finde es gut, diese besondere Aufnahme hier zu zeigen - zusammen mit deiner ausführlichen Beschreibung eine klasse Präsentation! Warum sollte man nicht, wenn man sowieso aus wissenschaftlichen Gründen kurz am Nest ist, ein Belegfoto zeigen, um auch anderen einen sonst verborgenen und auch "verbotenen" Einblick zu gewähren. Dank der Erläuterungen sollte ja eigentlich jedem, der des Lesens mächtig ist, klar sein, unter welchen Umständen solche Aufnahmen zu geschehen haben...
Viele Grüße, Lukas
du scheinst ja behördlich autorisiert gewesen zu sein, um solch ein Foto zu machen. Ansonsten verbieten sich natürlich Nestaufnahmen von geschützten Arten für uns Naturfotografen. Ich hätte das Bild deshalb hier auch nicht gezeigt.
Gruß Manfred
ja, ich war, wie oben beschrieben mit einem Mitarbeiter des Wildtierkasteramtes in Sachen Artenschutz an der Stelle. Da dort niemand eine Beringungsgenemigung hatte, haben wir die Beringung durchgeführt, da wir diese Brut auch entdeckt hatten.
Du hast aber völlig Recht, ohne so eine Ausnahme wie diese, hat man NICHTS ABER AUCH GAR NICHTS in der Nähe eines Brutplatzes zu suchen.
Ich habe diese Gelegenheit genutzt, um einfach mal diesen seltenen Anblich ins Forum zu stellen. Hier sind so viele begeisterte Fotografen und Naturliebhaber, wie auch aktive Naturschützer, das ich denke, das diese Aufnahme schon richtig eingeordnet wird.
Ich bin auch im Eulenschutz tätig und dort beringen wir auch viele geschützte Arten, Raufuss, Sperlingskauz usw. und haben dafür natürlich eine Genemigung.
Dank für Deinen Hinweis und ich kann Deine Meinung voll akzeptieren.
Gruss Oliver