Eingestellt: | 2010-11-27 |
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FW © | |
Hallo, heute konnte ich diesen Bussard an seiner Beute fotografieren. Als er dann nach ein- zweimal klicken die Düse machte, dachte ich gleich an diese zwei Zitate. Aber ich halte nun nicht mehr an, wenn ich Bussarde am Straßenrand sehe, weil sie fast immer gestört werden und dann abfliegen - die fotografischen Ergebnisse meistens nicht so gut sind. Fotografie am Luderplatz ist eine von vielen Möglichkeiten, die nicht bequem ist und man ohne zu stören viel über die Vögel mitbekommt. und die Naturdokumente am Futterplatz sind ja auch relativ bequem zu machen. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass Naturfotografie für immer mehr Leute ein Hobby wird, welches nicht aus der Liebe zur Natur resultiert, sondern hauptsächlich andere Motivationen hat, wie man hier implizit aus so manchem Kommentar im Forum (nicht unter diesem Bild) entnehmen kann. Ich komme auch zu der Überzeugung dass kontrolliertes fotografieren z.B. am Luderplatz für die Tiere eine exzellente Lösung ist. Ich werde nicht mehr für ein Bussard Bild in die Eisen gehen für irgend ein halbgares Bild. Gerne würde ich von anderen Meinungen dazu hören. Grüße |
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Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 383.7 kB 1000 x 662 Pixel. |
Ansichten: | 16 durch Benutzer417 durch Gäste1057 im alten Zähler |
Rubrik Mensch und Natur: |
Dein Brauner gefällt mir auch sehr gut, die zerfetzte Beute, der Blick und die Gestaltung machen es zu einem interessanten Foto.
LG Chris
Gruss Peter
Gruss Peter
kennst Du das hier http://vimeo.com/16732977
Danke Chris ich kannte es noch nicht.
Grüße
Frank
Ich finde auch kontrolliertes Fotografieren z.B. am Luderplatz für die Tiere eine exzellente Lösung. Dennoch würde ich die andere Form nicht gänzlich ausschließen, sondern individuell entscheiden. Neulich habe ich eine ähnliche Situation fotografiert wie du hier, aber ich konnte auf einem vollbesetzten Parkplatz parken und wusste, dass der Vogel wohl kaum wegen eines weiteren Fahrzeuges abfliegen wird...Aber in einem gebe ich Dir recht: Qualitativ (HG, Perspektive etc.) reicht es ohnehin meist nicht aus für ein richtiges Highlight.
Nochmal zum Bild, die Schärfe ist hervorragend, war hier ein TK mit im Spiel?
Viele Grüße,
Thomas
Grüße
Frank
Ich würde auch nicht mehr auf der Straße "in die Eisen gehen für ein halbgares Bild".
Ebensowenig würde ich mir aber einen Luderplatz einrichten, um dort regelmäßig Fleisch,-Fischabfälle oder Ähnliches hinzupacken. Womöglich noch extra Kaninchen oder Hühner schlachten lassen, damit man was zum anludern hat. Wenn ich Opfer in Wald und Wiese finde (und das meistens durch den Bussard der schon darauf sitzt) nutze ich diese, um vielleicht ein Foto zu bekommen. Wenn dieses dann aber aufgefressen ist oder in der Nacht vom Fuchs weggeschleppt wurde - na dann ist es eben so.
Man muss sich doch gar nicht für die Auto - oder Ludervariante entscheiden.
Ich habe immer öfter den Eindruck, dass Viele ganz schnell Ergebnisse haben müssen.
Wie wäre es denn, wenn man sich in seinem GEbiet die ZEit nimmt und das VErhalten der anvisierten Arten ausgiebig studiert und um hier beim Bussardbeispiel zu bleiben die Lieblingsansitzplätze des Vogels herausfindet? Indem man sich intensiv mit der Natur und den bestimmten Arten beschäftigt, kommt man sicher (vielleicht später) zu ebenso tollen Ergebnissen. Und wie schon gesagt - wenn nicht - dann vielelicht im nächsten Jahr, wenn man ja schon wieder mehr Erfahrungen gesammelt hat. UNbedingt auf die Schnelle ein bestimmtes Foto haben zu müssen, ist meiner MEinung nach eine ungünstige Einstellung für die Wildlife-Tierfotografie. Sicher sitzt man auch am Luder unter Umständen Stunden und Tage in der Kälte. Wenn ich aber den Bussard formatfüllend ablichten kann, weil ich seine GEwohnheiten so gut kenne, würde mir das viel mehr bedeuten. Es gibt auch sicher 100 andere VErhaltensweisen des Bussardes als Fressen und Streiten, die man fotografieren kann.
Ein Ornithologe sagte mir kürzlich, dass diese Streitereien zwischen den Bussarden an Luderplätzen so unter normalen Umständen viel seltener stattfinden würden. Dadurch, dass diese Plätze regelmäßig bis täglich "aufgefüllt" werden (gerade an den Miethütten ja unumgänglich, um Einnahmen zu erzielen), konzentrieren sich über kurz oder lang mehr Bussarde auf engerem Raum. Wodurch es auch zu mehr Streitereien kommt, die auch zu VErletzungen führen können. Ich habe auch am "natürlichen" Luder schon mehrere Bussarde gesehen - da frisst aber oft erst der Stärkste und dann der Nächste.
Man könnte auch das Argument bringen, dass man den Vögeln ja hilft, wenn man ihnen Futter gibt. Aber auch hier finde ich nimmt man in die natürliche Auslese Eingriff. Die die verhungern, waren dann zumeist auch die Schwächsten.
Verdammt soviel wollte ich gar nicht schreiben -obwohl ich noch viel mehr Argumente anzubringen hätte und mir auch zu Miethütten usw.viel mehr auf der Seele brennt.
Keinesfalls möchte ich hier den Daumen erheben und meine als die ultimative einzig richtige Ansicht darstellen - aber vielleicht kann ich den Einen oder Anderen zum Umdenken bewegen.
Lieben Gruß MArtin
Meiner Meinung nach haben beide Arten der Fotografie ihre Berechtigung, wie auch beide ihre Vor- und Nachteile haben. Entscheidender finde ich die Auswirkung für das Tier selber. Wer einen Luderplatz richtig einrichtet und betreibt (sicher keine Schnitzel aus dem Supermarkt und dergleichen), richtet sicher weniger Schaden an als der, der mit seinem motorisierten Tarnzelt durch die Gegend kurvt und seine Objekte der Begierde dauernd aufscheucht.
Ich will niemandem zu nahe treten und auf keinen Fall den Moralapostel spielen, aber gelegentlich erstaunt es mich schon, wie oft Sätze zu lesen sind wie: "...auf einer meiner täglichen Pirschfahrten..." oder "ich konnte meinen Wagen noch rechtzeitig zurücksetzten um...". Gewiss sind viele tierfotografisch interessante Gebiet fast nur mit dem Auto zu erreichen, aber auch wir Naturfotografen tragen eine Mitverantwortung für die Natur die wir fotografieren. Wie gesagt, auch ich brauche gelegentlich das Auto um Aufnahmeorte zu erreichen. Für mich ist das Auto aber einer der grössten Störfaktoren in unserer Umwelt, durch Abgase, Lärm und Zerschneidung der Lebensräume. Deshalb steht es uns Naturfotografen sicher gut an, wenn wir dieses Hilfsmittel bewusst und massvoll einsetzen.
Wahrscheinlich steche ich hiermit in ein Wespennest, aber im Zusammenhang mit Frank Woelkes Frage, schien mir dies auch ein relevanter Aspekt.
Liebe Grüsse
Urs Trösch
Wir sollten uns verabschieden von Meinungen und Urteile, die in Richtung "schwarz und weiß" - "gut und böse" oder "richtig und falsch" gehen. Es gibt bekanntlich unendlich viele grautöne zwischen den "farben" schwarz und weiß. Manchmal sind sogar die "farben" vertauscht. Dann ist das vermeindlich "Gute" gar nicht mal so gut und das vermeindlich "böse" überhaupt nicht böse.
Dein Bild mag ich. Es ist sehr luftig.. auch farblich sehr ausgewogen!
lg
Markus