Wie kann ich einen Raubwürger ohne Tarnung fotorafieren
Eingestellt: | 2010-11-11 |
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und dann noch ganz nah. Ich kenne den Raubwürger nur als sehr scheuen Gesellen mit einer Fluchtdistanz von > 100m. Umso überraschter war ich auf Fuerteventura, dass sich einige Raubwürger (nicht alle !) sich recht gut nähern ließen, und dann einer bei Morro del Jable sogar noch seinen Gesang zum besten gab. Es ist allerdings eine eigene Art, der Südliche Raubwürger Lanius meridionalis (nicht excubitor). |
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Technik: | canon 50D, 300 mm, ISO 250. Blende 7,1, 1/640 sec., Freihand, keine Tarnung |
Fotografischer Anspruch: | Professionell ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 327.9 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 13 durch Benutzer382 durch Gäste607 im alten Zähler |
Schlagwörter: | fuerteventura lanius meridionalis raubwuerger |
Rubrik Vögel: |
Viele Grüße, Thomas
eine interessante Aufnahme, die mir gut gefällt. Möglicherweise hätte nach ein paar rechtsgerichteten Schritten und entsprechendem Kameraschwenk die Vegetation den Würger nicht gar so sehr am Bauch und am Kinn gekitzelt, aber ich wäre sehr froh, mal einen Raubwürger so zu photographieren.
Expliziten Dank auch für Deine Mühe, die taxonomischen Details rauszusuchen und hier zu posten. Derlei Information lese ich immer sehr gerne, auch wenn ich mir wohl nicht alles werde merken können.
viele Grüße
Tobias
Spricht mich sehr an.
LG Werner
da ist dir ein super Foto gelungen, gefällt mir ausgesprochen gut.
LG
Marion
@ Winni: Danke für den taxonimischen Hinweis.
Da die Geschichte mit möglichen Artaufspaltungen ja bekanntermaßen etwas kompliziert ist, habe ich etwas recherchiert und habe im internet in der Zeitschrift Vogelwarte 48 (2010) folgende gefunden (Auszüge aus Artikel über neue Vogeltaxa):
"Der Südliche Raubwürger (L. meridionalis Temminck, 1820) wird nach mehreren früheren Vorschlägen erst seit Eck (1990) und Isenmann & Bouchet (1993) als eigenständige Art vom Nördlichen Raubwürger (L. excubitor Linnaeus, 1758) unterschieden und von Lefranc & Worfolk (1997) in den komplizierten taxonomischen trans-paläarktischen Verflechtungen dargestellt (vgl. Dickinson 2003). L. excubitor ist demnach auch in NAmerika verbreitet, und L. meridionalis mag in der Alten Welt als geografischer Vertreten des Louisianawürgers (L. ludovicianus Linnaeus, 1766) fungieren. Diese eher plakative Verteilung einer Fülle von schwarzweiß gezeichneten Würgerformen, oft mit weit disjunkter Verbreitung, die lückig rund um die nördliche Halbkugel verbreitet sind, vermochte deren engere verwandtschaftlichen Beziehungen bisher nicht aufzulösen. Erste
Versuche, Klarheit zu bringen, erbrachten unerwartete Ergebnisse (Gonzales et al. 2008, Klassert et al. 2008).
Nach Analyse der Gene Cytb, Myoglobin und Ornithin-Decarboxylase sind L. meridionalis von den Kanarischen Inseln (ssp. koenigi Hartert, 1901) und aus N-Afrika (ssp. algeriensis Lesson, 1839) erwartungsgemäß fast sequenzgleich. Diesen beiden gegenüber steht L. excubitor als nächst verwandte Schwestergruppe. Zu dieser Gruppe wiederum als Schwestertaxon steht L. meridionalis aus S-Europa (ssp. meridionalis), die ihrerseits eng mit nordamerikanischen Raubwürgern verknüpft sind
(ssp. invictus Grinell, 1900 und ssp. mexicanus C. L. Brehm, 1854). Gegenwärtig gelten beide Formen jedoch als Vertreter von L. excubitor bzw. von L. ludovicianus Linnaeus, 1766 (Dickinson 2003). Mit dieser Konstellation verwandter Formen wird L. meridionalis paraphyletisch, und die Autoren schlagen vor, die kanarischnordafrikanischen meridionalis-Formen aus diesem
Komplex zu lösen und als eigene Art zu betrachten. Sie müsste dann Lanius algeriensis Lesson, 1839 heißen und ssp. koenigi von den Kanarischen Inseln einschließen....
Der „Fall Raubwürger-Gruppe“ lehrt uns, dass selbst so auffällig gefärbte Vögel ohne zusätzliche Merkmale kaum fehlerfrei in Arten gegliedert werden können. L. meridionalis wurde erst vor 20 Jahren als eigenständig erkannt, und nun ist das Bild unter Einschluss asiatischer und amerikanischer „Raubwürger“ nochmals deutlich vielschichtiger geworden."
Also vielleicht eher L. algeriensis ssp. keonigi
Es bleibt also spannend und wir werden noch so manch neue Art beobachten dürfen, selbst wenn wir sie bereits meinen zu kennen.
Schöne Grüße von Axel
Wenn Du den HG noch etwas stärker entrauschst (nicht weil er rauscht...), wird er noch etwas ruhiger, was dem Bild gut täte...
Gefällt mir aber sehr, gerade auch mit dieser Umgebung!
Grüsse, Toph
Dein Raubwürger gefällt mir sehr gut, wie Thorsten bereits erwähnte, kann man den Hintergrund nicht ändern, trotzdem ein schönes Bild!
Viele Grüße
Udo
schöne Aufnahmebedingungen für den Raubwürger hast Du vorgefunden. Es handelt sich indes nicht um "eine andere Art" des Raubwürgers (Lanius excubitor ist die Nominatform), sondern um eine andere Unterart des Raubwürgers, nämlich Lanius excubitor meridionalis, die im Mittelmeerbnereich und auf den Kanaren vorkommt.
Viele Grüße
Winfried Wisniewski
auf Fuerte kann man wirklich gut Vögel fotografieren. Einen Raubwürger konnte ich auf der Insel sogar locker aus 3m Entfernung ablichten - ganz ohne Tarnung versteht sich.
Aber zum Foto: Die Bildgestaltung gefällt mir gut. Das Licht ist schön weich und die Farben wirken natürlich. Der HG wirkt auf mich ein wenig unruhig, aber den kann man sich natürlich nicht immer aussuchen.
Bin mal gespannt, ob Du uns noch weitere Aufnahmen aus Fuerte zeigst.
Gruß, Thorsten
Klasse Szene! Tolle Kontraste. Gefällt mir sehr.
Vg Oscar