
Ich stelle das Bild auf Wunsch von Steffen Hannert hier hinein. OriginaltextLiebe Naturfreunde und Naturfotografen! Dieses Haubentaucher Paar hat leider stressbedingt Ende April seine erste Brut (vollständiges Gelege - bestehend aus 5 Eiern) aufgegeben. Zur Freude Aller, haben diese Haubentaucher jetzt mit einer Ersatzbrut und "frischem" Nest an gleicher Stelle begonnen. Jede Brut ist mit enormem Energieaufwand verbunden. Diese Vögel sind gewöhnt an den Menschen, der seinen Weg auf dem Leinpfad sucht. Verlässt man diesen Weg, um die "Nestnähe" oder einen optimalen Standpunkt zum fotografieren zu suchen, überschreitet man Grenzen, wo die Vögel auf dem Nest mit einem hohen Stressfaktor zu kämpfen haben. Auch wenn die Vögel trotzdem noch auf dem Nest sitzen bleiben, und somit den Eindruck erwecken, hier geht noch was, werden sie bedingt durch ihr Bruttrieb verbunden mit der Nestbindung erst dann das Nest verlassen, wenn der Druck und die Störung zu groß geworden sind. Prädatoren werden nach Verlassen des Nestes in kurzer Zeit das Gelege vernichten. Diese Haubentaucher sind und bleiben Wildvögel! Bitte nehmen Sie größte Rücksicht auf diese Vögel und ihre Brut und Verzichten Sie auf Fotos aus unmittelbarer Wassernähe. Mit freundlichen Grüßen, Steffen Hannert |
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Autor: | © Uwe Ohse | ||||
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Eingestellt: | 2010-05-19 | ||||
Natur: | Keine Natur ? | ||||
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? | ||||
Technische Angaben: |
zeigen
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Schlagwörter: | kocks loch | ||||
Gebiet | Mülheim an der Ruhr | ||||
Rubrik Mensch und Natur: |
An gleicher Stelle haben die Haubentaucher nun erfolgreich trotz aller weiteren Störungen eine 2. Brut durchgeführt. Wenn dies stressbedingt wäre, warum errichten diese Vögel in gleicher exponierter Lage wieder ein Nest und das jedes Jahr wieder? An schönen Tagen radeln, skaten und gehen hier tausende lauter Menschen vorbei, viele bleiben ebenfalls stehen und der Abstand beträgt dann statt 5 m, vielleicht 7-8 m. Natürlich sind dies Wildvögel, die auch Ihre Privatsphäre verdient haben, aber Ihre Scheu vor dem Menschen werden sie zum Teil abgelegt haben.
Gruß Martin
ein sehr wichtiger Beitrag, den ich durch einen Kommentar gerne unterstützen möchte.
Der Einsatz langer Brennweiten ist ja schon angesprochen worden.
Ich möchte hier jedoch explizit darauf hinweisen, dass lange Brennweiten insbesondere bei Haubentauchern schon mal eine Distanz von 20 und mehr Metern zulassen. Wenn man sich dann noch einigermaßen ruhig verhält und vielleicht sogar noch in einem Versteck befindet, kann man störende Einflüsse für die Tiere auf ein Minimum reduzieren.
Zuweilen hilft es auch, sich in gebührendem Abstand zu gedulden, bis die Tiere nahe genug herankommen.
Einen weiteren Aspekt möchte ich jedoch nicht unterschlagen, der gerade hier im Forum für mich sehr wichtig erscheint:
Es hat Zeiten gegeben, wo das Zeigen von Nestaufnahmen in einer großen Öffentlichkeit nicht gerade opportun war. Das hat sich geädert. Auch dieses Forum trägt zu dieser Änderung bei, indem hier ungeniert Nestbilder gezeigt werden, ohne dabei auch nur eine Zeile darüber zu schreiben, wie diese Bilder entstanden sind. Haben wir so wenig Zeit, dass diese zwei – drei Zeilen nicht unter ein Bild geschrieben werden können, um damit anderen (weniger erfahrenen) Fotografen aufzuzeigen wie es geht.
Um so mehr freut es mich, dass gerade der Betreiber des Forums diesen Artikel zeigt und ihn genau dieser großen Öffentlichkeit zugänglich macht.
Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Nestfotografie ist für mich kein Tabu, denn viele Vogelbilder, die einen einzelnen Vogel zeigen entstehen in Nestnähe und verlangen ein ähnliches Maß an Vorsichtsmaßnahmen, die auch in der Nestfotografie nötig wären.
Zum Schluss noch eine persönliche Anmerkung:
Natürlich habe auch ich schon Nestbilder gemacht. Ich habe jedoch bislang darauf verzichtet solche Bilder hier zu zeigen (mit der Ausnahme von Störchen) … aus den o.g. Gründen.
Gruß aus HH
Georg
Ich hab auch mal aus Wassernähe fotografiert, doch glaube ich, das ich diese Fotos nicht jedes Jahr brauche.
Außerdem habe ich die außergewöhnliche Situation an dieser Stelle verstanden und auch Uwe hat nicht nur mich, sondern auch viele andere Fotografen darauf aufmerksam gemacht.
Sie wirken ja wirklich sehr schön diese Aufnahmen und alle die schon fotografiert haben und es noch wollen, sollten diese Collage nicht als persönlichen Angriff sehen, sondern als berechtigte Warnung diese Vögel irgendwann mal überhaupt nicht mehr beobachten zu können!!
Danke an Steffen Hannert für diese Collage.
Vielen Dank an Uwe, denn ich weiß das man sich hiermit nicht viele Freunde macht.
LG Chris
Wir haben durch solch Verhalten sogar schon Seeadlerbruten verloren!
Es gibt wie überall, auch unter den "Natur"Fotografen schwarze Schafe!
Gruß Thomas
VG,
Pascale
Wenn das Objekt der Begierde so ungünstig positioniert ist und die Brennweite mal wieder viel zu kurz ist, dann sollte man auch mal auf ein Foto verzichten. Kein noch so gutes Bild ist diese Störungen wert.
VG Rainer