Eingestellt: | 2009-05-06 |
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Heute möchte ich Euch gerne Pomponciño vorstellen. Pomponciño (auf deutsch soviel wie „kleiner flauschiger Ball“) war für einige Stunden Familienmitglied, worüber er wohl nicht weniger gestaunt hat als wir. Letzten Samstag waren wir am Nymphenburger Schlosspark und konnten zu unserer Freude feststellen, daß es dort viele schöne, auch eher seltene Wasservögel gibt. Als ich dort so lag auf meinem Bauch, wie immer voll mit Schlamm und Entendreck, kamen ein paar Spaziergänger und haben mir ein Küken vor die Nase gehalten, das sie vor dem Ertrinken gerettet haben. Die Mutter hatte es offenbar vehement weggebissen und war dann mit dem Rest der Familie schnell weggeschwommen. Das Kleine wäre fast ertrunken, und die Spaziergänger haben es aus dem Kanal gezogen. Sie haben das Küken dann mir anvertraut, ich habe angeboten, die Mutter zu suchen oder das Küken in einer Auffangstation unterzubringen. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, ob es wohl richtig ist, so in die Natur einzugreifen, oder ob man nicht den Dingen seinen Lauf lassen sollte. Aber alleine hätte das Kleine sicher nicht überlebt, und spätestens als ich realisiert habe, daß es sich um ein Gänsesäger-Küken handelt, war ich doch froh, es an mich genommen zu haben. Die Mutter haben wir nämlich nicht mehr gefunden, waren aber auch darüber froh, weil wir uns (ohne völlige Gewissheit, aber dennoch) sicher waren, daß sie das Küken nicht mehr akzeptieren würde, wenn sie es einmal weggebissen hat. Initial war das Küken sehr geschwächt, konnte nicht mal den Kopf wirklich halten, geschweige denn stehen, und blutete aus einer kleinen Hautwunde, die Mutter hatte es ordentlich gezwickt. Zuhause ist es dann aber schon wieder munter durch die Wohnung gewatschelt. Nach vielen Telefonaten mit diversen Veterinärkliniken und Tier-Notdiensten habe ich (mit gewissen Zweifeln) beschlossen, das Küken über Nacht zu behalten. Am nächsten Tag hat Pomponciño dann im 2-Quadratmeter-Goldfischteich im Garten noch ein fröhliches Bad genommen und ein paar Insekten gefangen, hierbei sind bei härtestem Mittagslicht und ziemlich künstlicher Umgebung ein paar Photos entstanden. Qualitativ wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber ich wollte den Kleinen nicht allzu lange gefangen halten. Als wir unseren Gast dann ins Tierheim gebracht haben und uns der Wildtierpfleger sagte, daß sie häufig Gänsesäger-Küken bekämen, und diese dann zusammen mit Entenküken aufwüchsen und meist erfolgreich ausgewildert werden können, war ich dann doch froh, den Kleinen mit heimgenommen zu haben. Ich hoffe, Ihr seht mir die mindere Qualität der Aufnahme nach und könnt verstehen, daß ich Freude an diesem Besuch hatte. |
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Technik: | nicht wirklich gelungen |
Natur: | Gefangenes/Zahmes Tier ? |
Größe | 360.1 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer321 durch Gäste650 im alten Zähler |
Schlagwörter: | gaensesaeger gaensesaeger kueken mergus merganser |
Rubrik Vögel: |
herzlichen Dank für Euren Kommentar und die Bestätigung, alles richtig gemacht zu haben
@ Christian: Ja, es sind wunderbare Tiere, egal, in welcher Grösse. Sie gefallen mir auch sehr.
@ Uwe: Glaub mir, die Rührung geht sehr weit, wenn man so einen kleinen Watschelfuss in der Hand hält, auch wenn einem stets bewusst ist, daß er eigentlich nicht in Menschenhand gehört.
@ Pascale: Danke auch Dir für Deinen Kommentar. Pompon hat sich bedankt, indem er froh und munter wurde, sobald wir ihn aufgewärmt hatten.
@ Alexandra: Es wäre letztlich unmöglich gewesen, sich nicht zu kümmern. Sowas schafft kein Mensch...
@ Annette: 15 Jahre jünger, da komme ich doch gleich auf folgende böse Gedanken: Wenn ich es schaffe, noch so eine Geschichte zu erzählen, fühlst Du Dich vielleicht so jung, daß Du nicht mehr lesen und schreiben könntest. Die Dichterkrone wäre dann beizeiten wieder mein
Was ist denn aus Deinem Stockentenküken geworden? Habt Ihr es irgendwann schweren Herzens weggegeben?
@ Marion: Glaub mir, wir haben ernsthaft überlegt, ihn zu behalten. Aber letztlich haben wir uns vernünftigerweise dagegen entschieden, denn abgesehen davon, daß diese Tiere unter Naturschutz stehen, gehören sie nicht in eine Wohnung, nicht mal in eine mit Badewanne Sondern in professionelle Hände und in ein artgerechtes Ambiente, mit Artgenossen als Gesellschaft.
Eine kleine Amsel hätte ich aber wohl auch behalten.
Getauft haben wir Pompon übrigens erst, als wir ihn hergegeben hatten. Sonst wäre uns das wohl noch schwerer gefallen...
schönen Abend und nochmals Danke für Eure Kommentare
Tobias
Analphabetismus für ein paar Falten weniger??? Nix da!
Das Küken habe ich einem Mann gegeben, der sich mit der Aufzucht solcher "Findlinge" auskannte; bei ihm gab es Platz, Wasser, Wärmelampen und Artgenossen mit ähnlichen Geschichten. Ob es hier mit der Auswilderung geklappt hat, weiß ich nicht. Aber die Enten, die aus irgendwelchen Gründen nicht wollten oder konnten (wg. Verletzungen), blieben einfach auf dem Gelände. Also allemal die bessere Lösung, als so einen kleinen Kerl sich selbst zu überlassen. Vielleicht kannst Du ja gelegentlich im Tierheim fragen, wie es dem Kleinen ergangen ist?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende! Annette
Du hast genau richtig gehandelt, und ich hätte genau dasselbe getan oder womöglich hätte
ich den Kleinen selbst aufgezogen, um ihn dann schweren Herzens in eine Auswilderungsstation zu
bringen. So habe ich es mal mit einem Amselnestling gemacht, den man mir gebracht hatte.
Ich habe ihn die erste Zeit alle 2 Stunden gefüttert, ihm dann ein kleines Biotop eingerichtet, als er selber fressen konnte
mit Laub und Insekten 'zum üben'...auch bekam es täglich Freiflug, um die Muskeln zu entwickeln,
und auch eine ausgiebige Badesession gehörte in den Tagesablauf. Er war sehr glücklich hier.
Als die Amsel erwachsen wurde, habe ich sie unter Tränen in eine Auswilderungsstation
gebracht...nein, aufziehen würde ich keinen Vogel mehr...man gewöhnt sich so sehr und
der Vogel auch.
Deine Aufnahme finde ich bis auf die ungünstige Lichtsituation sehr schön...aber am
besten gefällt mir die Geschichte dazu!
Liebe Grüsse,
Marion
mir ist es vor vielen Jahren einmal ähnlich mit einem Stockentenküken ergangen. Es hatte sich in der Aufzucht bestens erholt, und ich würde es immer wieder so machen. Ein schönes Erlebnis, von dem ich leider nicht so ein niedliches Erinnerungsfoto habe. Fühlte mich aber glatt um 15 Jahre jünger nach Deiner Geschichte. Wie die Zeit vergeht...
Viele Grüße, Annette
eine wunderbare Geschichte mit (hoffentlich) tollen Happy-End!
Ich finde es immer wieder toll, wenn sich Menschen liebevoll um die Geschöpfe der Natur kümmern, wenn sie in Not sind und ich hätte es genauso wie Du getan.
VG
Alex
Pomponciño für dein tatkräftiges Eingreifen. Angesichts so einer Geschichte ist die Qualität völlig wurscht!
LG,
Pascale
auch mir gefällt Dein Schützling ausnehmend gut, und die Geschichte dazu
finde ich rührend :)
LG Uwe
Eine wundervolle Geschichte mit einem ebenso schönem Foto!
Gut das du so reagiert hast! Ich mag Gänsesäger sehr, sie haben irgendwas was einen begeistert.
LG Chris