Eingestellt: | 2020-05-04 |
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Aufgenommen: | 2020-05-02 |
JW © | |
Gerade hatte ich das Steinkauzrevier verlassen und den Rückweg zum Bus über einen Feldweg genommen, da hörte ich plötzlich vor mir zwei Rebhühner. Als sie sich dann im letzten Streulicht zeigten sah es so aus als wären es zwei Streithähne gewesen. Als beide aus der Deckung kamen und sich gegenseitig über diesen Acker hier jagten blieb einer der beiden einen Moment lang in bester Nähe vor mir stehen. Ich habe mich nicht getraut, die Stativbeine flacher abzuwinkeln, konnte aber langsam und leise die Kamera vom Kopf nehmen ohne ihn dadurch aufzuschrecken. Also notgedrungen einfach auf dem Bauch liegend alles auf der Stativschiene auf der Faust abgestützt und gehofft, dass der Hahn stillhält und der VR seinen Job macht. Bei 1/15 Sekunde kratzt man da stark an den Grenzen dessen was ohne Stativ machbar ist, aber dank elektronischer Auslösung wurden tatsächlich zwei von 31 Bildern scharf genug für diese Betrachtungsgröße. Kurz bevor ich gehen wollte hat daneben auch noch eine Wachtel gerufen welche sich allerdings nicht mehr zeigen wollte (wie üblich). Was für ein Abend, da geht einem echt das Orni-Herz auf! Zumal ich seit drei Jahren kein Rebhuhnbild mehr machen konnte. Aufgenommen um 21:13 Uhr mit ISO 9000, beschnitten nur sehr geringfügig oben und links. Entrauscht mit Topaz Denoise AI und dann wieder als 16bit TIFF zurück in Capture One Pro 20 für die ganze restliche Bearbeitung. PS: Den widrigen Umständen entsprechend ist das Bild technisch gesehen nicht perfekt. Dafür transportiert es aber m.E. die Stimmung der gerade hereinbrechenden Nacht bestens und ist deswegen sehr arttypisch für das Rebhuhn. |
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Technik: | NIKON CORPORATION NIKON Z 6, 600mm (entsprechend 600mm Kleinbild) 1/15 Sek., f/4.0, ISO 9000 Manuell belichtet, Korrektur -0.3, Manueller Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 745.2 kB 1500 x 998 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 12 Zu den Tophits
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Ansichten: | 113 durch Benutzer503 durch Gäste |
Schlagwörter: | rebhuhn perdixperdix stuttgart |
Gebiet | Stuttgart |
Rubrik Vögel: |
Super Gesamtpaket auf jeden Fall. Story und Bild passen :)
Beste Grüße
Alessandro
LG Jochen
Deine Waldkauzbilder bereiten mir derzeit auch immer große Freude. Ich kenne durchaus einige Reviere und habe auch schon bei zweien den Nachwuchs 2020 gesehen. Nur sitzen sie bei mir dieses Jahr irgendwie immer in den Kronen locker 20m hoch und kommen nie runter oder wenn, dann nur wenn es längst zu dunkel ist. Eine dermaßen gut gelegene Höhle wie du sie kennst fehlt mir leider.
beste Grüße
Jochen
Der Besitzer wird ihn schon mal nicht fällen, sagte er mir.
Bin schon wieder unterwegs um nach dem Rechten zu schauen.
Gruß Jürgen
LG Angela
Schnell reagieren musste ich zwar schon. Die Kamera vom Stativ runter, auf den Bauch legen und das 600er mit der Schiene auf der Faust balancieren, das habe ich aber alles eher langsam machen müssen um den Hahn nicht aufzuschrecken.
Gleichzeitig hoffend, dass er stehen bleibt war da kurz ganz schön Spannung in der Situation.
Ich war quasi zuerst da, die beiden Hähne flatterten aus den umliegenden Feldern raus und kamen dabei erst so nah zu mir, ganz in ihrer Aufregung haben sie mich in dem Moment nicht wirklich beachtet. Es war auch schon sehr dunkel, vielleicht war ich für sie auch wirklich so schlecht zu sehen, ich weiß nicht.
LG Jochen
ich gratuliere dir zu diesem Hammerbild! :thumbsup:
Da hast du aber alle Register auch in der Bildbearbeitung gezogen, und entstanden ist eine hervorragende Aufnahme dieses Rebhuhns. Da sieht man wieder die Vorteile der Digitalkameras - zu analogen Zeiten wäre so eine Aufnahme schlicht unmöglich gewesen.
MfG Martin
In der Tat ist bei sowas auch die Bearbeitung sehr wichtig. Für mich als jüngeren Menschen ist digital ja normal, der Wechsel von analog zu digital vollzog sich so etwa zwischen meinem 10. bis 14. Lebensjahr und ich bekam das gar nicht so richtig mit weil es mich wenig interessierte. Obwohl ich mehrere Fotografen in der Familie habe / hatte.
Als ich richtig mit dem Fotografieren begonnen habe war eine D300 mein Werkzeug.
So arg lang ist das ja eigentlich gar nicht her, aber in der (Foto)Technik sind inzwischen ja riesige Qualitätssprünge gemacht worden. Wenn ich da an meine ersten Steinkauzbilder mit der D300 denke ... Das war bestenfalls als Beweisbild zu gebrauchen was da in der späten Dämmerung damit möglich war.
Da bin ich echt froh über die Z6 weil ich es vorwiegend auf dämmerungs- und nachtaktive Arten abgesehen habe.
Zur Entrauschung kann das oben erwähnte Topaz Programm wirklich Erstaunliches leisten. Ich setze es aber nur bei den absoluten "Härtefällen" ein.
viele Grüße
Jochen
Respekt, aus dieser Situation unter schwierigen Bedingungen hast du alles rausgeholt und
um das Motiv wird dich so Mancher beneiden.
VG Wolfgang
In dem Fall habe ich mit Topaz entrauscht und in Capture One dann den Hahn selektiv geschärft.
Ich befürchte so schnell werden mir selbst auch keine Bilder mehr gelingen, selbst Beobachtungen werden ja leider immer seltener. Wenn überhaupt, dann hört man sie meistens nur.
viele Grüße
Jochen
vg Walter
beste Grüße
Jochen