Sumpf-Weichwurz (Hammarbya paludosa)
© Frank Zimmermann
Eingestellt: | 2008-09-16 |
---|---|
FZ © | |
Sie ist ein schwieriges "Objekt"! Erstens mal muss man sie finden, denn diese höchstens 10 cm große Orchideen mesotroph-saurer Kessel- und Verlandungsmoore gint es nur noch in wenigen Mooren Deutschlands (fast nur noch in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern). Dann blüht sie nicht jedes Jahr! Und dann muss man dieses grüne "Etwas" auch noch halbwegs freigestellt bekommen, etwas Biotop soll auch noch zu sehen sein. Schwierig! Wer sich auskennt: Die Art teilt eine Besonderheit mit wenigen anderen Orchideen: Der Fruchtknoten ist um 360 Grad gedreht (resupiniert), so dass die Blütenlippe oben steht. Die meisten Orchideen haben hingegen einen nur um 180 Grad gedrehten Fruchtknoten. Fotografiert am 11.7.08. |
|
Technik: | Powershot A95 |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 191.4 kB 750 x 1000 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer512 durch Gäste665 im alten Zähler |
Schlagwörter: | |
Rubrik Pflanzen und Pilze: |
Hallo Wolf und Anette,
vielen dank für die Anmerkungen und Kritiken. Ich hab´s ja gesagt, richtig zufrieden bin ich nicht. Wolfs Tips sind natürlich richtig, ich glaube, ich war mal wieder im Automatikmodus. Tiefer konnte ich allerdings nicht mehr, ich war eigentlich voll "auf Augenhöhe", d.h. die Kamera lag auf einem Moospolster auf und danke des Klappmonitors der A95 (ideal für "alternde" Botaniker!) musste ich nicht halb im Wasser liegen. Wenn ich die Art dort mal wieder vor die Linse bekomme, gebe ich mir noch mehr Mühe! Doch sie blüht auch nicht jedes Jahr und ich habe dieses Jahr 7 Pflanzen gefunden!
Das mit dem Fruchtknoten ist eine interessante Sache: Bei den Orchideen als Einkeimblättrige stehen die 2 Blütenblattkreise in zwei Ebenen a 3 Blütenblätter in 2 Ebenen versetzt zueinander (Perianth und Perigon). Das Labellum, das meist besonders große und auffällig gestaltete Blütenblatt, steht dabei ursprünglich oben. Da es sich im Laufe der Evolution bei vielen Orchideen als "Landeplatz" für Insekten "qualifiziert" hat (und daher oft bunt gefärbt ist, z.B. bei den Ragwurz-Arten), muss der Landeplatz natürlich unten sein. Also hat die Natur sich die 180-Grad-Drehung einfallen lassen. Frag´mich bitte nicht, warum das Labellum nicht gleich unten angelegt wurde, vielleicht finde ich´s noch raus! Wenn bei so unscheinbaren Blüten wie bei Hammarbya der "Sichtkontakt" keine Rolle mehr spielt und offensichtlich nur Nektar oder Geruch Kleinstbestäuber anlocken, ist die Drehung eigentlich überflüssig, doch die Natur hat einfach 180 Grad dazugelegt. Die Drehung erfolgt übrigens erst beim Austrieb des Blütenstandes. Manchmal wird sie durch irgendwelche Faktoren gehemmt, dann sind einzelne oder alle Blüten einer Pflanze nicht resupiniert, d.h. das große Labellum steht oben.
Soweit, beste Grüße
Frank
vielen dank für die Anmerkungen und Kritiken. Ich hab´s ja gesagt, richtig zufrieden bin ich nicht. Wolfs Tips sind natürlich richtig, ich glaube, ich war mal wieder im Automatikmodus. Tiefer konnte ich allerdings nicht mehr, ich war eigentlich voll "auf Augenhöhe", d.h. die Kamera lag auf einem Moospolster auf und danke des Klappmonitors der A95 (ideal für "alternde" Botaniker!) musste ich nicht halb im Wasser liegen. Wenn ich die Art dort mal wieder vor die Linse bekomme, gebe ich mir noch mehr Mühe! Doch sie blüht auch nicht jedes Jahr und ich habe dieses Jahr 7 Pflanzen gefunden!
Das mit dem Fruchtknoten ist eine interessante Sache: Bei den Orchideen als Einkeimblättrige stehen die 2 Blütenblattkreise in zwei Ebenen a 3 Blütenblätter in 2 Ebenen versetzt zueinander (Perianth und Perigon). Das Labellum, das meist besonders große und auffällig gestaltete Blütenblatt, steht dabei ursprünglich oben. Da es sich im Laufe der Evolution bei vielen Orchideen als "Landeplatz" für Insekten "qualifiziert" hat (und daher oft bunt gefärbt ist, z.B. bei den Ragwurz-Arten), muss der Landeplatz natürlich unten sein. Also hat die Natur sich die 180-Grad-Drehung einfallen lassen. Frag´mich bitte nicht, warum das Labellum nicht gleich unten angelegt wurde, vielleicht finde ich´s noch raus! Wenn bei so unscheinbaren Blüten wie bei Hammarbya der "Sichtkontakt" keine Rolle mehr spielt und offensichtlich nur Nektar oder Geruch Kleinstbestäuber anlocken, ist die Drehung eigentlich überflüssig, doch die Natur hat einfach 180 Grad dazugelegt. Die Drehung erfolgt übrigens erst beim Austrieb des Blütenstandes. Manchmal wird sie durch irgendwelche Faktoren gehemmt, dann sind einzelne oder alle Blüten einer Pflanze nicht resupiniert, d.h. das große Labellum steht oben.
Soweit, beste Grüße
Frank
Danke, Frank,
da habe ich doch wieder was dazu gelernt. Interessant, an was für Pflanzen man aus Unwissenheit einfach vorbeilatschen würde...
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Annette
da habe ich doch wieder was dazu gelernt. Interessant, an was für Pflanzen man aus Unwissenheit einfach vorbeilatschen würde...
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Annette
Guten Abend, Frank - Du hast nicht ohne Grund dargestellt, w i e schwierig es ist, diese seltene Kleine darzustellen. Und wahrscheinlich wirst Du selbst nicht ganz zufrieden sein mit dem Resultat. Schade, schade , weil es doch eine Kostbarkeit ist. Wenn etwas helfen könnte - alles jetzt s e h r im Konjunktiv geagt - dann nur längere Brennweite, um mehr Trennung vom sehr unruhigen Hintergrund zu erzielen und dies bei möglichst so geringer Abblendung, dass zwar die kleine Blüten"rispe" in sich scharf bleibt ( sie scheint mir hier auch etwas zu schwimmen!) aber die Unruhe möglichst aufgelöst und ausgeglichen wird. Auch wenn es schmerzen mag: Deine anderen Bilder waren bildmäßig die besseren. Sei dennoch herzlich gegrüßt, Wolf
Hallo Frank,
interessante Pflanze, die Du hier beschreibst. Ich frage mich gerade, was das mit dem gedrehten Fruchtknoten auf sich hat.
Kennst Du den Sinn des Ganzen? Schreib' doch mal was dazu.
Zum Bild: Ich bin auch so ein Umgebungs-Freund, das Drumherum finde ich meist genauso wichtig wie das Hauptmotiv selbst.
Vielleicht wäre ich hier mit der Kamera etwas tiefer gegangen, dass trotz miteinbezogener Umgebung mehr das Gefühl entsteht, man befände sich genau neben der Pflanze (bei den Tieren würde man jetzt sagen: auf Augenhöhe ).
Viele Grüße, Annette
interessante Pflanze, die Du hier beschreibst. Ich frage mich gerade, was das mit dem gedrehten Fruchtknoten auf sich hat.
Kennst Du den Sinn des Ganzen? Schreib' doch mal was dazu.
Zum Bild: Ich bin auch so ein Umgebungs-Freund, das Drumherum finde ich meist genauso wichtig wie das Hauptmotiv selbst.
Vielleicht wäre ich hier mit der Kamera etwas tiefer gegangen, dass trotz miteinbezogener Umgebung mehr das Gefühl entsteht, man befände sich genau neben der Pflanze (bei den Tieren würde man jetzt sagen: auf Augenhöhe ).
Viele Grüße, Annette