Eingestellt: | 2008-09-16 |
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Gestatten: Geomantis larvoides - ins Deutsche übersetzt so ungefähr: "Larvenförmige erdbewohnende Gottesanbeterin" Über diese Art fand ich fast nichts, weder im Netz noch in meiner Literatur, so dass ich überwiegend nur meine eigenen Beobachtungen schildern kann. Die auch bis Deutschland vorkommende Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist sowas von "bewusstseins-bestimmend", dass man gerne übersieht, dass besonders in unserer Nachbarschaft im Süden Europas noch eine ganze Reihe weiterer Arten der Fangschrecken (Mantodea) vorkommen. Fauna Europaea nennt nicht weniger als 37 Arten in 16 Gattungen und 3 Familien. Dieses Tier ist aus Griechenland, Mai 2007. Ich vermute (rate) mal, dass diese hier die kleinste Fangschrecke Europas ist. Dieses Tier ist ausgewachsen, besitzt aber (als einzige Art in Europa) bei beiden Geschlechtern überhaupt keine Flügel, nicht mal rudimentäre (=larvoides, "larvenförmig"). Sie sehen also im ersten Moment aus, wie kleine Larven einer Art, die Erwachsen dann mit dem "Kaliber" Gottesanbeterin oder Empuse mithalten kann. Es misst gerade mal 20-25 mm und ist strikter Bodenbewohner (=Geo.., "bodenbewohnend") in Sandgebieten, hier in einer Küstendüne auf dem Peloponnes. Das soll nicht bedeuten, dass sie nicht schnell sind... oh nein... das sind wirklich "kleine Flitzer". Ich hatte schwere Mühe sie wenigsten für kurze Zeit zum innehalten zu bewegen (Hand vor die Laufrichtung gehalten = beeinflusst?). Trotzdem setzten sie ihren rasanten Lauf meist umgehend in andere Richtung fort... war wohl nix... daher freue ich mich, dass zumindest dieses Bild für meine Ansprüche gut gelang. Erschwerend kam noch hinzu, dass am Ort gleichzeitig Fadenhafte, Ameisenjungfern und andere ebenfalls interessante Tiere meine Aufmerksamkeit verlangten - "Fotostress" Wenn sie sich mal nicht bewegen, sieht oder bemerkt man sie gar nicht. Sie sehen aus wie diverses anderes, vertrocknetes Pflanzenzeugs, das überall rumliegt. Der rasente Lauf über den Boden lässt sie erahnen, vermutlich macht sie auf diese Weise Jagd auf kleine Bodeninsekten, wie z.B. Ameisen, die ebenfalls schnell laufen können... aber das ist geraten... Eigentlich wollte ich zum Fotoergebnis ja nicht mehr "jammern" oder noch ein "Entschuldigung, dass es nicht gewohnt freigestellt mit Toplicht und schönem Hintergrund zu sehen ist" zufügen... Daher lasse ich es... ) Ich hoffe es ist interessant, gefällt und freue mich über Kommentare Gruß, Thorsten |
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Technik: | Nikon P5000 + Dia-Projektor-Objektiv auf dem Boden, f7,3, 1/155stel, -0,7LW, 26mm (~126mm KB), ISO64, Ausschnitt ca. 60%, wenig EBV |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 249.9 kB 900 x 600 Pixel. |
Ansichten: | 4 durch Benutzer476 durch Gäste640 im alten Zähler |
Schlagwörter: | geomantis larvoides mantidae mantodea |
Rubrik Wirbellose: |
Sachen gibt's! Habe ich noch nie gesehen/gehört von. So gesehen erstmal danke für's Zeigen und wenn es wirklich so schwierig war diese Art zu fotografieren, dann finde ich das Ergebnis deutlich mehr als beachtlich!
Habe ich mir gerne angeschaut und (als Lesemuffel) sogar durchgelesen!
Viele Grüße
Holger
deine "Larvenförmige erdbewohnende Gottesanbeterin" ist so gut getarnt, dass ich sie sogar hier im Forum fast übersehen hätte. Du zeigst aber eine sehr sehenswerte Aufnahme. Der HG ist nun mal so und zeigt das Insekt in seinem typischen Lebensraum, es wird sich für die Aufnahme wohl nicht auf einen feinen Stängel oder eine hübsche Blüte setzen - an dieser Stelle gibt's von mir also keine Kritik. Wenn ich mir zu diesem Bild noch etwas wünschen dürfte, dann wäre es nur ein schärferer Hinterleib.
Gruß nach HH
Jens
Also meiner Ansicht nach gibt gerade der steinige Hintergrund Deinem Bild etwas besonderes, da er doch deutlich zeigt, wie schwer dieses Tierchen in seinem Umfeld und auch ob seiner geringen Größe zu entdecken ist.
Mir gefällts prima!
Grüße
Andreas
vielen lieben Dank für die netten Kommentare
@Frank
Auf Strauch setzen kann man machen, da muss man gar nicht "zugeben", sieht bestimmt als Foto viel ansprechender aus! Wobei ich sie ja kaum stoppen konnte, selbst ohne sie anzufassen. Hätte ich noch versucht die kleinen Flitzer umzusetzen... ich fürchte, die hätten dann den "Turbo" eingeschaltet )
Ich mag es persönlich einfach lieber, wenn ich Tiere fotografiere, dass sie dann auch möglichst in ihrem Habitat sind. Das vermittelt dann noch ein wenig vom Lebensraum und Lebensweise. Getarnten Tieren eine "völlige Freistellung" zu verpassen, mag ich persönlich nicht so gerne sehen.
@Erich
Du darfst Dich gerne wiederholen
Danke Euch und Gruß,
Thorsten
als Freund von bodenbewohnenden Insekten in kargen Landschaften gefällt mir die Präsentation dieser Fangschrecke sehr gut. Auch für die Informationen über die Flügellosigkeit bin ich sehr dankbar.
Ich habe es immer für ein Tier in einem Zwischenstadium (Larve) gehalten.
Zwecks Freistellung habe ich sie auf einen Strauch gesetzt (ja, ich gebe es zu !) und fotografiert.
In einer Woche bin ich wieder in der Region und werde nach ihr suchen, um sie dann "artgerecht" zu fotografieren.
Gruß,
Frank
eine sehr Interessante These mit einem noch Interessanteren Insekt stellt Du hier vor!
Herrlich in der Ansicht u wie Norbert schon anmerkte"Liegt wohl in der Sache der Natur",das man
sie wohl kaum anders ablichten kann./Warum auch?/denn die Aufnahme überzeugt auch so.
Gefällt Mir sehr gut.
Vg Marcus