Corpus delicti für den direkten NF-Höllenweg
Eingestellt: | 2008-08-21 |
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Arrangiert, manipuliert, erstunken und erlogen! Und jetzt seid ihr dran – was is nu? Darf man das oder nicht??? (Ich gebe zu: eine kleine Provokation, aber nicht NUR, denn ich bin ja auch eine Ikebana-Tante ) So, und jetzt dürft ihr – zur Abwechslung! – auch mal auf mich eindreschen, damit nicht immer nur Thorsten sein Fett weg kriegt! grGr, |
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Technik: | FZ50 & Sigma Achromat 1/60 sec; F 4,50; ISO 100; - 0,66; 234 mm |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 242.9 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer236 durch Gäste510 im alten Zähler |
Schlagwörter: | feder |
Rubrik Farben und Formen: |
Ich finde dieses Thema ganz einfach zu beantworten.
So lange man sich im gesetzlichen Rahmen bewegt, kann jeder sine Bilder "manipulieren" wie er will. Vor oder nach dem Klick ...
Wird dann beim Einstellen eines Bildes alles deklariert, was massgeblich zur Enstehung beigetragen hat, sollte eigentlich alles "Paletti" sein.
Eventuelle, ungehaltene Kommentare bei zu starker "Manipulation" muss man als Autor dann allerdings aushalten können ).
So einfach sehe ich das ... und ich glaube es ist tatsächlich so einfach ... ohne viel TAM-TAM
Gruß aus HH
Georg
Danke für diesen Kommentar - ich habe Tränen in den Augen ...
LG Norbert
um einen Eingriff in das Motiv zu markieren haben wir doch die Kategorie "Beeinflusste Natur". Für mich sind dies im Bereich Makrofotografie die von mir genannten Vorgehensweisen. Ich finde nicht, dass damit unbedingt hinter den Berg gehalten wird. Aber Recht hast du in dem Sinne, dass es nicht detailliert aufgeschrieben wird. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das allgemein bekannt ist. Und man kann ja auch nachfragen, wenn man die Vorgehensweise genau wissen will. Dafür ist das Forum ja da.
Aber vielleicht halten es manche auch als so eine Art Berufsgeheimnis.
Mir geht es bei der Makrofotografie einfach darum, andere für die kleine Welt zu begeistern. Deshalb ist es mir nicht am wichtigsten ein 100%ig authentisches Foto zu machen, sondern das Lebewesen in seiner ganzen Schönheit zu zeigen, ohne es zu schädigen. In den allermeisten Fällen greife ich nicht in das Motiv ein. Bei den Goldschrecken z.B., die mich total fasziniert haben, wäre ein ansprechendes Foto ohne umzusiedeln allerdings nicht möglich gewesen, da sie relativ tief auf einem Stängel saßen (zumindest wäre nur ein Foto von oben möglich gewesen) und ich hätte die Wiese plattmachen "müssen" (was im Übrigen nicht erlaubt wäre). Also habe ich sie naturschonend vom Weg aus auf einen anderen Stängel klettern lassen und dann dort fotografiert.
Für mich absolut vertretbar. Andere mögen das nicht so sehen - ein paar weitere Meinungen würden mich auch interessieren. :)
Liebe Grüße
Nele
wir gehen dabei völlig konform...
Die Kategorie "Beeinfusste Natur" sagt mir persönlich nichts, denn sie wird in einer Bandbreite von "Die Römer haben vor 2000 Jahren hier den Wald abgeholzt, daher ist das beeinflusste Natur" bis hin zu "ich habe diese Heuschrecken für dieses Foto umgesetzt", benutzt - das sagt mir nix... nur letzteres und das ist m.E. auch damit zu verstehen. Erklärt ist das nirgendwo, jder sieht es anders...
Eine beschriebene Aufnahmesituation sagt mir da sehr viel mehr und ich "verurteile" kaum eine, im Gegenteil, wenn ich denke ich sehe ein Bild, das mir nicht "untergejubelt" werden soll, dann kann ich mich darauf einlassen, es verstehen und letztlich auch "konstruktive Kritik" versuchen...
>>>Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das allgemein bekannt ist. Und man kann ja auch nachfragen, wenn man die Vorgehensweise genau wissen will. Dafür ist das Forum ja da.<<<
Das das allgemein bekannt ist, möchte ich mal bezweifeln und auch, dass man "einfach mal" nachfragen kann. Dafür wäre eine Frage in diese Richtung durchaus zu sehr negativ belegt und sofort als "Vorwurf" missverstanden, ein "Dememti" ein leichtes und der Fragende "der Dumme"...
>>>Bei den Goldschrecken z.B., die mich total fasziniert haben, wäre ein ansprechendes Foto ohne umzusiedeln allerdings nicht möglich gewesen, da sie relativ tief auf einem Stängel saßen<<<
Das ist genau der Punkt, bei dem ich Deine offene Ehrlichkeit sehr sehr hoch schätze!! Es geht bei diesem Thema um Ehrlichkeit und auch um die Position von Anfängern, die sich bei Ihren eigenen Ergebnissen, die den in zigtausenden Kommentaren geforderten Qualitätskrierien geforderten Ansprüchen nicht entsprechen (können), fragen, wie man das hinbekommen kann...
Jenen die Möglichkeiten dazu nicht zu nennen, ist m.E. nicht konstruktiv... damit will ich nicht sagen, dass es auch anders möglich ist, nur, dass es in der Masse, wie hier zu sehen, auch andere Möglichkeiten gibt, die sich aus der Forderung nach Erfüllung dieser Kriterien eben schnell mal auf Wegen ergeben, die nicht den Definitionen eines "Naturdokuments" entsprechen.
Gruß, Thorsten
Ich habe durch eure Kommentare wieder was dazu gelernt. Das finde ich echt gut. Ob ein Bild arrangiert ist oder nicht ist mir erstmal auf den ersten Blick egal. Aber ich wunder mich doch recht häufig wenn ich hier Bilder schau, das so manches Motiv geradzu perfekt sitzt und ist. Und nun les ich das man Tierchen wie Gottesanbeterinnen oder Grashüpfer neu positionieren kann.
Für mich ist das irgendwie unvorstellbar: erst mal das sowas auch funktioniert, anderer seits das das wirklich jemand macht.
Wenn ich das so sehe... ja das macht mich grade nachdenklich. Ich habe immer gedacht wir wollen die Natur nach dem fotografieren so zurücklassen wie wir sie vorgefunden haben. Ich versuche nach Möglichkeit nie vom Weg abzukommen um nicht alles Platt zuwalzen. Aber auch wenn ich mich dann doch mal auf weiteres Gelände vorwage... Die Schere bleibt im Rucksack und der Rest drumrum bleibt auch stehen... Auch wenns auf dem Foto "schei..." aussieht - aber so ist die Natur.
Also werde ich mal versuchen zu lernen wie man Tierchen so positioniert, das sie a) nicht abhauen, b) nicht verletzt werden...
Ich hoffe das gelingt mir... (ich glaub ich konzentriere mich auf das erstere dann kommt b) nicht zum Zug.
LG und danke für die Erweiterung meines Horizontes
Norbert
klar doch. Eidechsen lassen sich auch schon mal den Schwanz fotogen umlegen...
Mal abgesehen davon: Wenn ich ein Bild mit einem scharfen Ast und einem scharfen Tier sehe, gehe ich mittlerweile davon aus, daß der Hintergrund in der EBV ausgetauscht oder zumindest kräftig bearbeitet wurde oder von vornherein künstlich war. Die Zweitaufnahme mit vorgesetzer Nahlinse von 2.5 Dioptrin zum Einfangen natürlicher Farben im Hintergrund kostet ja nichts.
doch, doch. Es geht aber auch anders: Hasen beispielsweise machen dann eine besonders gute Figur, wenn man einen Hund hinterherschickt... ja, das habe ich selbst schon gesehen. Nein, ich glaube nicht, daß einer der Beiden hier im Forum ist.
Wenn das Ziel ein besonders gutes Bild ist, ist vielen Leuten jedes Mittel recht.
Sei's drum, wir werden das nicht ändern können.
Wenn Du von Fotografie lebst oder zumindest das Geld für die nächste Kamera dadurch hereinbekommen mußt, könnte es passieren, daß Deine moralischen Standards ins Wanken geraten - das sind sie jedenfalls bei _sehr_ vielen bereits.
Oder wenn Du _das_ Bild Deines Urlaubs dadurch versaut siehst, daß die Schnecke auf einer urhäßlichen Koralle sitzt...
Gruß, Uwe
Ich möchte vielleicht doch noch einen Gedanken zu dieser Diskussion ins Spiel bringen:
Ich hätte keine Angst, wenn du oder Nele Tiere umsetzen ... bei mir wäre das schon eine andere Sache: das würde ich mich schlicht und einfach nicht getrauen, weil ich nicht weiß, ob ich das Tier nicht doch verletzen könnte, und ich würde es auch anderen - ähnlich wie ich - unerfahrenen Fotografen nicht empfehlen.
@ Nele
hihi, unter deiner kleinen Stinkbombe ist ja mal wieder ein sehr interessantes Thema aufgekommen. ;)
Au weia, das ist ja tatsächlich mittlerweile "eine kleine Stinkbombe" geworden. Ich hoffe ja nur, dass Kevin mit seinem allerersten Kommentar nicht doch Recht hatte!!!
Gruß,
Pascale
Ist doch alles noch sehr freundschaftlich und sachlich. :)
Hoffentlich bleibt es auch so. ;)
[B]Nachtrag vom 2008-08-22 22:04:51[/B] durch Nele Goetz:
Nochmal zur Klarstellung: Umsetzen heißt bei mir nicht, dass ich das Tier anfasse, sondern ich biete ihm einfach eine alternative Sitzmöglichkeit an (halte sie ihm vor). Entweder ich habe Glück und es marschiert rüber, oder eben nicht. Dann lasse ich es.
nochmal kurz zusammengefasst:
Ich plädiere in keinster Weise für eine "naturvernichtende" Fotografie. Im Gegenteil!
Ich finde es aber anders herum auch nicht OK den Fakten nicht ins Auge zu schauen, die sich (@Norbert) dann auch "öffnen" können
@Norbert
Das "Umsetzen" von Tieren funktioniert nicht immer, auch da muss man möglichst vorsichtig vorgehen, denn man möchte ja schließlich ein Foto machen... Ein wegfliegender Grashüpfer bringt es nicht. Es gehört allerdings auch dazu, sich mit dem Tier auseinander zu setzen, seine Reaktionen versuchen einschätzen zu können. Je mehr man sich als Mensch mit dem Tier "eicht" und auf dieses eingeht, umso besser funktioniert es.
Du hast es "erfasst"... Du versuchst möglichst unbeeinflusste Fotos zu machen, machst Du auch. Sie sehen dann leider nicht so aus, wie zahlreiche andere freigestellte Bilder anderer Fotografen. Du "ärgerst" Dich und zweifelst an Deinen Fähigkeiten. Du fragst Dich, was Du falsch machst, wie Du Dich verbessern kannst... nun... hier ist ein "Weg" geschildert, den andere (auch ich will mich hüten irgendwen Bestimmtes zu nennen, de facto weiß ich es auch nicht, im "Schnitt" sind es aber außer mir sicherlich noch mehr User...) durchaus beschreiten, ihn aber nicht nennen... Was hilft Dir als Anfänger mehr? Der Hinweis, nicht zu manipulieren oder der Hinweis, wie es faktisch tatsächlich in nicht wenigen Fällen gehandhabt wird? Ob Du diesen Weg "gehen" willst, musst Du selbst entscheiden. Ich bin nur einfach schlicht und ergreifend der Meinung, man sollte Dir offen benennen, dass Du zur besseres Erfolgsquote auch "Wege" in betracht ziehen solltest, die in der Öffentlichkeit ein "Tabu" sind, die aber vielfach umgesetzt werden...
Gruß, Thorsten
du kannst ja mal an den Stubenfliegen üben. :)
Im Ernst - wenn du deinen Finger langsam in Richtung einer Fliege schiebst (nicht von oben, sondern von vorne) wird sie in ca. 90% der Fälle auf deinen Finger klettern, weil sie ihn nicht als Bedrohung sieht. Das ist mir mal zufällig aufgefallen, als mir wohl langweilig war. ;)
Und "positionieren" ist etwas übertrieben, ich lasse Insekten höchstens hinüberkrabbeln und fasse sie nicht dabei an. Danach wird die Kamera positioniert und selbstverständlich nicht das Insekt. Nicht, dass hier noch Missverständnisse aufkommen.
Liebe Grüße
Nele
ich habe nicht das Gefühl hier "Fett weg zu bekommen" - wäre eigentlich ganz vorteilhaft [... ***Blick auf die "Rettungsringe" auf meinen Hüften*** ]
Ich finde das Thema sehr interessant und in dem von Anja verlinkten Thread wurde auch sehr sachlich und neutral darüber diskutiert. Bisher ist das hier in dem Forum ein "Tabu", wie mir scheint, und ich frage mich: Warum?
Du selbst hast glaube ich schon den "Punkt" (unwissentlich) bereits genannt in Deiner ersten Zeile der Beschreibung:
>>>Arrangiert, manipuliert, erstunken und erlogen!<<<
Dein Bild ist arragniert - OK! Also ein bewusstes "Arrangement", also eine "Zusammenstellung" (das ist wertneutral)
Dein Bild ist manipuliert - OK! Also eine bewusste "Handhabung von Objekten" (das ist wertneutral)
Dein Bild ist (in einem Atemzug) aber von Dir auch als "erstunken und erlogen" bezeichnet... Nicht OK! Denn "stinken" tut es nicht und "gelogen" hast Du auch nicht...
Arrangiert und manipuliert wird gleichgesetzt mit "erstunken und erlogen"... Für mich unverständlich... aber eine (nur allzu menschlich verständliche) Erklärung, dieses dann besser nicht zu benennen oder zu schreiben.
Was bitte genau ist das Problem, arrangierte und manipulierte (wertneutral) Fotos auch von Tieren zu machen und zu zeigen? Was bitte veranlasst einen dazu dieses zu verschweigen und ERST DAMIT dann das zu sehende Ergebnis zu einem "Erlogenen" zu machen?
Mit der Nachbearbeitung von Fotos und meinetwegen auch deutlichen Manipulationen der Pixel im Bild geht es mir ähnlich. Ich kann mit dem Bild was anfangen, wenn ich weiß, was "gehandhabt" wurde... Bei ehrlicher Nennung sehe ich keinen "Beschiss", den sehe ich erst, wenn er versucht wird zu verschweigen...
Vielleicht kann mir jemand da ein wenig "Erleuchtung" bringen, denn ich "tappe im Dustern", was die Beweggründe angeht...
Gruß, Thorsten
Du triffst für mich den Nagel auf den Kopf: auch für mich sind "arrangiert" und "manipuliert" wertneutrale Begriffe. ABER ich habe halt oft das Gefühl, dass sie hier im Forum gleichgesetzt werden mit "erstunken" und "erlogen", und deswegen habe ich all diese Adjektive in einem Atemzug genannt.
Was bitte genau ist das Problem, arrangierte und manipulierte (wertneutral) Fotos auch von Tieren zu machen und zu zeigen?
Meine Meinung dazu: sie werden vermutlich öfter gemacht, als man gern zugibt. Warum? Weil man Angst vor Herabstufung hat. Im Schwäbischen sagt man "Des hat a Gschmäckle" - du verstehst, was ich meine. Ein echter Naturfotograf tut so was nicht, und wenn er es doch tut, ist sein Bild weniger wert. Vielleicht steckt auch die Angst dahinter, dass einem "unverantwortlicher Umgang" mit den Tieren vorgehalten wird, und DAS ist ja auch in der Tat der Knackpunkt: genau an dem Punkt MÜSSEN eben Manipulation und Arrangement auch aufhören. Aber wie will man nachher beweisen, dass diese keinen Schaden angerichtet haben? Flugs kommen dann Verdächtigungen wie "Spraydose" ... und was wir hier schon alles gehört haben. Es IST und BLEIBT ein schwieriges Thema.
Dennoch plädiere ich - ebenso wie du - für Ehrlichkeit und Durchschaubarkeit. Ich weiß auch gern, WAS manipuliert wurde, weil ich nicht gern vera .... werde. Und ich glaube, auch dieses Gefühl gibt oft Anlass zu Irritationen, angedeuteten Verdächtigungen, entsprechenden empörten Abwehr-Schreien und, und, und ...
Ich kann mit dem Bild was anfangen, wenn ich weiß, was "gehandhabt" wurde... Bei ehrlicher Nennung sehe ich keinen "Beschiss", den sehe ich erst, wenn er versucht wird zu verschweigen...
Da kann ich dir nur zustimmen.
LG,
Pascale
>>>Ein echter Naturfotograf tut so was nicht, und wenn er es doch tut, ist sein Bild weniger wert. Vielleicht steckt auch die Angst dahinter, dass einem "unverantwortlicher Umgang" mit den Tieren vorgehalten wird, und DAS ist ja auch in der Tat der Knackpunkt: genau an dem Punkt MÜSSEN eben Manipulation und Arrangement auch aufhören.<<<
Wo aber ist da die Grenze zum "unverantwortlichen Umgang"?
Da fällt mir das gerne genommene Thema "Nestfotografie" bei Vögeln ein... Das Nest mit Jungen oder Eiern oder ein brütender Vogel im Bild... alles "tabu", "macht man als "verantwortungsvoller Naturfotograf" nicht..."
Warum?
Man macht besser ein Foto von einem Altvogel mit Futter im Schnabel NEBEN dem Nest im Bild... fällt nicht so auf... ist das "verantwortungsvoller"? Oder ist das ebenso "egal", wie ein Foto mit Nest im Bild? Letzteres wird dann gerne "vermieden", um nicht den "Verdacht" zu erwecken... irgendwie für mich alles unsinnig und unnötig. Den immer wieder propagierten "ritterlichen" Status des naturschonenden, naturerhaltenden Menschen können wir Naturfotografen uns nicht auf die Fahne schreiben, es geht nicht und passiert auch de facto nicht! Warum sollten wir daher von anderen Naturfotografen etwas fordern, das wir selbst nicht einhalten [können]...?
Es gibt immer wieder geforderte "heere Ziele" die der Naturfotograf zur Einhaltung aller "Sitten und Gebräuche" möglichst befolgen sollte... das ist illusorisch... Ich wohne mitten in Hamburg. Um interessante Fotomotive z.B. für Insekten-Makros zu bekommen, fahre ich z.B. 150km hin, 150km zurück - mit dem Auto... Dann bin ich in der "Wilderness", latsche durch die Gegend, um mich rum fliegen unzählige Insekten weg, andere werde ich vermutlich zertreten... und dann setze ich einen gefundenen trägen Tagfalter von unten in der Vegetation nach oben oder auch ein paar Meter weg, um ein "schönes Foto" zu machen... Dem Falter für das Foto passiert mal so ungefähr gar nichts dabei. Auf meiner "Ökobilanz" der Tour ist aber bereits eine sehr lange Liste an "Toten", die dann ja egal sind...
Wir sind MENSCHEN und arrangieren und manipulieren bei (fast) jedem Schritt den wir machen Tiere, was ist so "verwerflich" daran dieses dann schonend auch für Fotos zu machen?? Ich schmeiße ja keine Insekten ins Tötungsglas, schieße keine Vögel, um sie zu fotografieren...!
Es ist kein "Beinbruch", es ist nicht "gelogen" oder "schlecht" zu nennen, wie ein Foto entstanden ist. Im Gegenteil, es ist ehrlich, offen, hilft und in Ordnung!
Gruß, Thorsten
hihi, unter deiner kleinen Stinkbombe ist ja mal wieder ein sehr interessantes Thema aufgekommen. ;)
Das Bild gefällt mir übrigens sehr gut. Bis auf das Grün, das ist mir hier etwas zu kräftig. Ich könnte mir die luftige Feder besser in einem hellerem Umfeld vorstellen.
So, und nun zum Manipulieren - Thorsten, ich sehe das ganz genau wie du. Ich setze Tiere auch hin und wieder um (mit Pflanze oder auf eine neue, wenn das Original nicht wirklich windstabil ist), sei es, weil ich drumherum nichts plattwalzen will (wie z.B. beim Schlupf der Königslibelle), weil es an der Stelle sehr windig ist und/oder weil das Tier zu tief im Gras sitzt (wie bei meinem aktuellen Bild der Goldschrecken). Man sollte es halt nur benennen. Beeinflusste Natur heißt bei mir, dass ich eine der oben genannten Dinge gemacht habe oder der Sitzplatz mit einer Wäscheklammer fixiert wurde. Ich kenne bisher keinen Makrofotografen, der sowas nicht auch machen würde (Ausnahmen gibt es bestimmt). Besser finde ich es aber, wenn nichts davon gemacht wurde. Wenn danach alles um das Motiv herum aussieht wie ein Schlachtfeld, ist es allerdings vom ethischen Gesichtspunkt her auch nicht besser. Das Bild ist zwar "authentisch", aber sich damit rühmen, dass man nicht in die Natur eingegriffen hat, kann nun ganz bestimmt auch nicht mehr. ;)
Ich laufe allerdings auch nicht herum und suche mir schöne Sitzplätze und dann das passende Motiv dazu. Manchmal wundere ich mich über die vielen Bilder, auf denen die tollsten Insekten auf den wunderschönsten Sitzplätzen zu sehen sind (und das in Masse). Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es bei uns in der Nähe einfach nicht so viele schöne Blütenpflanzen im Überfluss gibt. Ich will da niemandem etwas unterstellen.
Eine Sache noch - wichtig ist mir, dass man behutsam mit den Tieren umgeht. Ich hatte gerade am Kaiserstuhl ein Erlebnis mit einem anderen Fotografen, der sich gleich mal die nächste Smaragdeidechse geschnappt hat und sie sich fotogen hinsetzen wollte. Hat sie aber nicht mit sich machen lassen. ;) Später traf er meinen Sohn und mich wieder und griff sich eine Gottesanbeterin. Gerade zuvor hatte ich meinem Sohn erklärt, dass man sie vorsichtig auf die Hand gehen lassen kann, aber sie nicht einfach hochnehmen sollte, weil sie noch an Gräsern festhängen und sich verletzen könnten. Als mein Sohn das sah, hat er lautstark protestiert - mit Erfolg. :)
Liebe Grüße
Nele
ein Gedicht von Leichtigkeit...
Es ist echt egal ob das arrangiert ist oder echt - die Wirkung ist da.
LG Norbert
@ Kevin
Obs schlau war ne Diskussion über sowas anzuregen wird sich zeigen *G*
Warum hältst du so eine Diskussion für bedenklich? Es ist doch eine Frage, die - ob direkt oder indirekt ausgesprochen - immer wieder auftritt, und ich wünsche mir einfach, dass man (freilich im Rahmen der VERANTWORTLICHKEIT der Schöpfung gegenüber) so ein Arrangement machen kann, ohne dass dann gleich immer der erhobene Zeigefinger kommt: "Ja, aber ... ein "echter" Naturfotograf macht "so was" nicht." Ich habe kein Problem damit, solange es einfach offen gelegt wird. Und ich hätte mich schon gefreut, wenn Stellungnahmen dazu gekommen wären.
@ Thomas
Was denn? Ist die Feder nicht echt?
Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich nicht weißt, wie ich das gemeint habe, will dir aber auch nicht einfach Ironie unterstellen. Gemeint habe ich natürlich, dass ich die Feder nicht genau an diesem Platz vorgefunden, sondern dorthin gesteckt habe ... aber ich nehme mal an, das hast du dir auch schon selber gedacht.
Mit dem Blaustich hast du 100 pro Recht ... was die Farbabrisse betrifft, bekenne ich mich dazu, dass ich nicht weiß, was "Farbabrisse" sind ... aber ich glaube dir das natürlich, weil dein Blick mit Sicherheit geschulter ist als meiner.
Gruß,
Pascale
Ich kann mich nicht an direkte Farbveränderungen erinnern, wohl aber an Kontrast, "Tiefen-Lichter" und - natürlich! - entrauschen. Da ham wer also die "Verbrecher"
Gruß,
Pascale
...habe noch mal gestöbert... hier: http://www.makro-forum.de/ftopic19974.html wurde auch schon über diese Thematik diskutiert...
LG Anja
Ein sehr interessanter Thread, Anja - vielen Dank! Du weißt halt immer, wo was zu finden ist: eine wirklich große Stärke, die ich an dir sehr schätze!
@ Kurt
Ja, du hast Recht, in diesem Fall interesssiert das wohl weniger - ich glaube, es war in der Tat nicht ein so gut gewähltes Beispiel, weil es hier nichts und niemandem geschadet hat.
Ich denke, das ist wohl immer noch der springende Punkt.
Danke, dass ihr auf meine Frage eingegangen seid.
Gruß,
Pascale
...habe noch mal gestöbert... hier: http://www.makro-forum.de/ftopic19974.html wurde auch schon über diese Thematik diskutiert...
LG Anja
Bei Federn ist mir das schnurzpiep. Bei Tieren ist es schon was anderes, auch wenn ich denke, dass man da Ausnahmen machen muss. Manche Tierarten stören sich nicht daran, andere schon...
Obs schlau war ne Diskussion über sowas anzuregen wird sich zeigen *G*
Gruß
Kev