
Vorweg: Ja, ich habe den Bergmolch dort hingesetzt. Aus zwei Gründen: 1. war gerade Amphibienwanderung und kurz vorher wurde in dem Steinbruch massiv Masse von einem Ort zum anderen bewegt und die Amphibien waren so deutlich aus ihrem vorherigen Umfeld umgesetzt worden und hatten nun lange Strecken zum Laichgewässer in Steinbruch vor sich. 2. brauchte ich sowieso ein Belegfoto für Tiere in Uhu-Habitaten. So habe ich den neu aufgeschütteten Haufen an Steinbrocken und Sand großflächig nach Molchen und Kröten durchsucht, um wenigstens einige retten und zum Laichgewässer zurückbringen zu können. Man kann über Tagebau für Braunkohle oder auch für Sandstein, Kies, Sand, Ton usw. verschiedenster Meinungen sein. Natürlich sind die Wälder, die dafür weichen müssen wichtig und nicht direkt ersetzbar und fehlen für den O2 Ausstoß und das Klima. Andererseits wären viele Tier- und Pflanzenarten wohl ohne diese Tagebaugebiete bereits verschwunden, da diese Habitate natürlicherweise nahezu nicht mehr in unserer Kulturlandschaft vorkommen. Die Uhus z.B., die ich so liebe, waren in den 60er Jahren praktisch ausgestorben und auf einen Bestand von ca. 30 Brutpaare in ganz Deutschland ausgerottet worden. Sie hätten ihren Bestand niemals aus eigener Kraft wieder aufbauen können. Nur durch viele geeignete Habitate in Steinbrüchen, Sandkuhlen, Tongruben, Kiesgruben, Braunkohlegebieten usw. konnten über 20 Jahre lang die Nachzuchten ausgewildert werden. Dafür wurden sogar mit schwerem Geschütz große Quader aus den Steinwänden rausgeschlagen, um Nischen und Felsvorsprünge zu schaffen. |
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Autor: | © Simone Baumeister | ||||||
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Eingestellt: | 2019-04-03 | ||||||
Aufgenommen: | 2018-04-12 | ||||||
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? | ||||||
Technische Angaben: |
zeigen
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Schlagwörter: | amphibien, aves, bergmolch, caudata, ichthyosaura, lurch, salamandroidea, schwanzlurch | ||||||
Rubrik Mensch und Natur: |
Deine Gedanken kann ich ganz gut nachvollziehen. Eines meiner mittlerweile liebsten Fotoreviere ist eine Rekultivierungsfläche. Unglaublich, was sich dort mittlerweile eine Artenvielfalt entwickelt hat. Wenn man dann am Rand der Mulde steht und in diese riesige Wunde in der Landschaft blickt mit dem Ausstoß des Kraftwerkes im Hintergrund wird einem ganz übel. Hat eben wie alles seine zwei Seiten, die man beide betrachten muss.
LG Silke