Eingestellt: | 2018-01-12 |
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Aufgenommen: | 2017-05-02 |
TZ © | |
Dieses Wanderfalken-Päarchen durfte ich Mai letzten Jahres in Vorarlberg beoachten und fotographieren. Dank an den ortsansässigen Ornifreund für diese Gelegenheit. Links seht Ihr die junge Dame, rechts den reifen Herrn. Dieses Bild ist eine Collage aus zwei einzelnen Aufnahmen, zeitnah entstanden, denn leider saßen sie nie gleichzeitg auf diesem Ast. Ich hoffe auf Euer Verständnis für meine Sehnsucht nach einem Bild mit beiden Tieren... Viele Grüße und schönes Wochenende Tobias |
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Technik: | Brennweite 560mm 1/3200 Sekunden, F/5.6, ISO 320 Belichtungsautomatik, Korrektur -1/1, automatischer Weißabgleich Canon EOS 7D Mark II EF400mm f/4 DO IS II USM +1.4x III |
Größe | 434.5 kB 1200 x 800 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 3 Zu den Tophits
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Ansichten: | 191 durch Benutzer768 durch Gäste |
Schlagwörter: | wanderfalken vorarlberg |
Rubrik Vögel: |
Ich freue mich sehr über die "Diskussion", die hier entstanden ist. Ich war sehr auf Eure Kommentare gespannt, und um ehrlich zu sein war es Teil der Intention, Euch dieses Bild so zu zeigen. Ich habe durchaus mit mir gerungen.
Ich staune über die vielen positiven Kommentare von Euch, ehrlich, hätte ich so nicht erwartet. Ich dachte, ihr lasst dieses Bild durchfallen! Um so mehr freue ich mich darüber.
Aber nicht weniger freue ich mich über Eure wertvollen Kritiken Gunnar und Heinz, die für mich sehr wichtig und absolut nachvollziehbar sind.
Zunächst noch ein paar Gedanken zum Bild: Auch wenn dieses Bild so nicht zu fotographieren war, erzählt es doch die Wahrheit. Das ist für mich nicht unerheblich. Es gab diese Interaktionen zwischen den Tieren, nur waren diese schlecht zu fotographieren. Ein Fotographen-Kollege, der an diesem Morgen mit vor Ort war, konnte Tage später, da war ich bereits wieder daheim, an eben dieser Stelle die Kopula fotographieren. Ich nehme an, dessen Bilder und die für mich verpasste Möglichkeit ließen das Bedürfnis nach oben gezeigtem Bild entstehen. Das funktioniert für mich. Warum? Sicher, weil ich in erster Linie für mich selbst fotographiere.
Dennoch profitiere ich von der Meinung anderer, so auch von Euch, da ich natürlich auch Rückkopplung brauche.
Zu einigen Eurer Anmerkungen möchte ich folgendes anfügen: Ich finde das Ringen um die Wahrheit in Naturfotographien aufgrund der Möglichkeiten dieser Zeit richtig und wichtig. Ich glaube aber auch, dass es da kein Richtig oder Falsch gibt. Da sind derart viele Sichtweisen möglich, je nachdem, was der Betrachter sich vom Bild erhofft. Möchte er die Realität sehen? Möchte er unterhalten werden? Möchte er sehen, was so möglich ist? Das sollte letztlich jedem selbst überlassen bleiben.
Gunnar, Du führst an, dass für Dich Doppelbelichtungen in Ordnung sind, da Du es den Bildern ja ansiehst, dass sie nicht nur die Realität abbilden - ich nehme an, da Du einen künstlerischen Anspruch unterstellst (oft genug ja wohl zurecht). Heisst das aber, dass eine Collage, der man es - wenn vielleicht auch künstlerisch ansprechend - ansieht, dass es Fotomontage ist, noch in Ordnung ist? Oder gibt es doch keinen Unterschied zu einer Collage, der man es nicht sofort ansieht, im Begleittext aber darauf hingewiesen wird? Für mich ist ein Teil der Antwort darauf in der Tat ein stückweit Ehrlichkeit. Auch wenn ich diese nicht einmal immer von anderen einfordern würde. Denn für mich darf Fotographie auch Illusion sein.
Ob ich mit diesem Bild andere inspiriere, manipulierte Bilder zu erzeugen, wage ich doch zu bezweifeln. Den Schuh würde ich mir ungern anziehen. Vielleicht ermutigt dieses Bild mit den Reaktionen ja auch dazu, freimütiger Manipulationen an- und zuzugeben. Wer weiß.
Über weitere Gedanken von Euch würde ich mich freuen, finde ich doch, dass in diesem Forum zu selten diskutiert wird.
Viele Grüße, Tobias
du greifst noch einmal die Doppelbelichtungen auf. Ich selber habe mich natürlich gefragt, warum ich das eine akzeptiere (Doppelbelichtung), das andere aber nicht (Montage), obwohl beide Bilder doch eine Illusion einfangen, die es so nie in der Realität gab. Jede einzelne Situation für sich ist zwar authentisch, bei deinem Bild traten beide Situationen am gleichen Ort kurz hintereinander auf, aber eben nicht in dieser Kombination zu einem Zeitpunkt.
Heisst das aber, dass eine Collage, der man es - wenn vielleicht auch künstlerisch ansprechend - ansieht, dass es Fotomontage ist, noch in Ordnung ist? Oder gibt es doch keinen Unterschied zu einer Collage, der man es nicht sofort ansieht, im Begleittext aber darauf hingewiesen wird?
Du bringst mich in Verlegenheit. Ich glaube, der Knackpunkt liegt aber an einer anderen Stelle. Eine Doppelbelichtung kann ich allein mit Licht, einer Linse, einem geeigneten Kasten, einer Fotoplatte und etwas zum Abdecken realisieren, also mit den Mittel der Fotografie. Die Bildmontage hingegen ist eine Arbeit, die am Rechner geschieht entsteht. In der heutigen Zeit ist das eine (Foto) zwar mit dem anderen (Bearbeitung am Rechner) eng verknüpft, aber die Bildmontage geht meiner Meinung deutlich darüber hinaus. Das ist mehr als nur ein bisschen Aufhüpschen. Insofern würde ich dort für mich die Grenze ziehen.
Viele Grüße
Gunnar
Allerdings möchte ich doch noch einmal auf die Schwierigkeit des Ziehens eben jener Grenze zwischen "erlaubt" und "nicht erlaubt" hinweisen. Wie groß darf der retuschierte Ast noch sein? Wie weit darf die selektive Farbanpassung in Landschaftsbildern noch erfolgen? Dürfen bei einem Schwarmfoto die 3 angeschnittenen Tiere entfernt werden, oder nur, wenn nur eine Schnabelspitze auf dem Foto wäre? Man könnte an dieser Stelle über inhaltliche Veränderungen argumentieren, aber auch das ist Ansichtssache.
Als mögliches Fazit meinerseits plädiere ich auch an dieser Stelle für eine gewisse Toleranz gegenüber manipulierten Bildern auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine gewisse Offenheit derer, die ihre Bilder "aufhübschen" oder noch ärger manipulieren. Das wäre doch ein Kompromis...
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Tobias
Du schreibst "weil ich in erster Linie für mich selbst fotographiere", dann verstehe ich erst recht nicht, warum du ein Bild für dich am Computer zusammenbasteln musst, das zwar deiner Auffassung nach die Wahrheit widerspiegelt, weil es so hätte sein können, dir aber nun mal so life vor der Kamera nicht dargestellt hat. Hätte, wenn und aber sind Worte, die mir in der Naturfotografie fast täglich widerfahren und es wäre fast nicht auszuhalten, wenn ich all das, was ich schon gesehen habe, genau so fotografiert hätte. Ist es da nicht viel besser, wenn man sowieso nur für sich selbst fotografiert und nicht auf ein Honorar angewiesen ist, die Vision zu haben : Einmal erwische ich beide zusammen und jetzt freue ich mich erst mal an Bilder von auch einzeln wunderbar anzuschauenden Vögeln.
Vielleicht noch ein kleines Beispiel:
Als ich meine Große Rohrdommel auf dem Eis freistehend fotografiert habe (was sowieso selten genug ist), https://naturfotografen-forum.de/o1460228-
Wenn%20es%20der%20Dommel%20zu%20wohl%20ist...
kam noch eine zweite Dommel aufs Eis, die ich ebenfalls fotografiert habe. Beide zusammen habe ich leider nicht aufs Bild bekommen. Es wäre aber ein Leichtes gewesen beide Vögel am PC zusammen zu montieren, sogar noch leichter als bei deinem Motiv.
Ich muss dir ehrlich sagen, obwohl es auch eine gewisse Wahrheit gewesen wäre, ich könnte mich mit so einem Bild nicht identifizieren und Freude hätte ich schon gar nicht daran. Obwohl die Freude doch eigentlich das Wichtigste ist an einem Hobby, das Hauptsächlich mit Natur zu tun hat und der PC nur Mittel zum Zweck sein sollte und nicht der Hauptbestandteil.
Viele Grüße
Heinz
Grundsätzlich plädiere ich für eine gewisse Gelassenheit, insbesondere, wenn die "offiziellen" Regeln eingehalten wurden und nur "individuelle" Regeln verletzt wurden. Und dass ich ein derart manimuliertes Bild bei Fotowettbewerben mit entsprechenden Ausschlusskriterien nicht zeigen darf, ist doch auch klar und in Ordnung.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Tobias
2. Fotomontage? Genial, ich weiß gar nicht, wie so etwas geht, ein Lob auf Deine Ehrlichkeit.
3. Du scheinst ja die Technik, sowohl was die Aufnahmen als auch die Bearbeitung angeht, eindeutig zu beherrschen.
4. Ich hatte zuerst Sternchen geworfen und dann kommentiert, ich ziehe meine Sternchen nicht zurück. Hier im Forum sieht man viele kreative Bilder, warum nicht mal so eins?
Es grüßt herzlich die absolute Anfängerin aus dem Rheinland
Ruth
ich halte nicht viel von solchen Fotomontagen, wir Naturfotografen sollten für authentische Bilddokumentationen stehen, die meisten organisierten Naturfotografenverbände haben das auch in ihren Satzungen verankert und es wird in Wettbewerben durch die Anforderung der RAW - Dateien Überprüft. Das Problem besteht auch darin, dass sich dafür schnell Nachahmer finden, die dann aber nicht so ehrlich sind wie du. Für die Ehrlichkeit übrigens auch mein Lob !
Wenn du diese 2 tollen Motive, so wie du es fotografiert hast, ein Bild von der Dame ,ein Bild von dem Herrn eingestellt hättest, wäre ich mehr als beeindruckt gewesen.
Viele Grüße
Heinz
hier hat Heinz genau das wiedergegeben was ich selbst dachte, mir wäre auch die Version der beiden Vögel lieber und würd es auch beeindruckender finden!
Natürlich fein das du alles sauber erklärst hast, aber ich glaube nicht jeder denkt er müßte sein "Traumfoto" so erklären wie du.
Schönen Gruß Ralph
bereits ein einzelnes Exemplar ergäbe in meinen Augen ein wunderschönes Foto -- gleich ein Pärchen zu erwischen, ist natürlich der Traum von so manchem Fotografen. Das reizt gewaltig und ich zolle dir große Anerkennung, dass du aus der Bildmontage kein Hehl machst -- im Gegensatz zu so manch anderem Fall, den wir hier in der Vergangenheit schon hatten.
Zur Bildentstehung: Ich weiß nicht... Ich glaube, als Fotograf bekäme das Bild für mich einen schalen Beigeschmack, wenn ich eine Situation zeigen würde, die es so nie gegeben hat, die aber so wirkt, als sei sie real (Doppelbelichtungen erkennt man das an).
Ein bisschen verstärken hier, ein wenig aufhellen dort, an den Farben etwas drehen, ggf. vor Ort das eine oder andere Element wegbiegen oder entfernen empfinde ich als normal -- wobei schon das diskussionswürdig ist. Aber die Situation hat es so in der Realität tatsächlich gegeben, auch wenn das Ergebnis etwas (oder auch etwas mehr) idealisiert ist. Davon ist großflächiges Stempeln (= Austausch von Bildelementen) in meinen Augen weit entfernt.
Persönlich hätte ich mich wohl mit nur einem Falken begnügt und das Erlebnis mit zwei Falken in meiner eigenen Erinnerung behalten. Ich habe schon auf so manches Foto verzichtet, weil es im entscheidenden Augenblick nicht gepasst hat. Das tut weh, aber irgendwie gehört es doch zur Naturfotografie dazu. Und das Gefühl, ein Bild vor Ort in den Kasten zu bekommen, macht doch den Reiz der Fotografie aus.
Viele Grüße
Gunnar
grüessli brigitt
da geht es mir wie Wilhelm - und deshalb hätte ich es wohl auch nicht von selbst erkannt.
Mir hat das Bild auf Anhieb sehr gut gefallen, und deswegen ändere ich an der Sternchenzahl jetzt auch
nichts, nachdem ich deinen einführenden Text erst gelesen habe.
VG
Pascale
Für dein schönes Pärchen gibt es aber immer noch drei *** und mein doppeltes Lob! Ich mag ehrliche Menschen!!
VG, Wilhelm
also die Montage ist gelungen, hättest du es nicht geschrieben wäre es mir niemals aufgefallen. Bilder von Wanderfalken sieht man hier sehr selten, schon deswegen ist dein Bild twas Besonderes. Durch den Blick von oben hat man das Gefühl, mittendrin bei den beiden attraktiven Greifen zu sein. Und schön ist auch der Größenunterschied zu sehen.
Du merkst, dein Bild gefällt mir sehr. Auch um das Erlebnis beneide ich dich etwas ...
Viele Grüße
Wolfram
Ein herrlicher Anblick und ein sehr schönes Foto, um das man dich beneiden kann.
LG Ruth
VG Gunther
LG
Matthias
Gruß Manfred.
Das finde ich ja mal eine starke Aufnahme. Ganz große klasse.
Gruß Tim