Eingestellt: | 2008-04-30 |
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GG © | |
Alle Jahre wieder brüten Kiebitze in den Feldern im Umfeld von Klagenfurt. Leider fallen auch alle Jahre wieder die Erstgelege der Feldbearbeitung zum Opfer (Noch gibt es in diesem Bereich keine Bewirtschaftungsverträge, die Rücksicht auf die Brutgewohnheiten der Vögel nehmen). Glücklicherweise beginnen die Kiebitze aber sofort wieder mit einem Zweitgelege. Im Vorjahr nahm ich mir viel Zeit, um Aufnahmen von diesen Vögeln zu machen. Da Kiebitze keine hohen "Gegenstände" in der Nähe des Brutgebietes akzeptieren, baute ich mir einen künstlichen Erdhügel, in dem die Kamera sicher untergebracht werden konnte. Nach Absprache mit Ornithologen und dem Grundstücksbesitzer, platzierte ich den "Erdhügel" in vorerst größerer Entfernung zum Brutplatz. Ich war völlig überrascht, als die Kiebitze diese Attrappe bereits nach wenigen Minuten bedenkenlos akzeptierten. Also ließ ich diesen mehrere Wochen im Acker stehen. Unmittelbar neben den Äckern verläuft ein regelmäßig frequentierter Geh- und Radweg, so das die Vögel keinerlei Scheu gegenüber Fußgängern bzw. Radfahrern zeigen - so lange sich diese auf dem Weg aufhalten. Als dann die Wetterverhältnisse einmal günstig waren konnte ich einige Aufnahmen mittels Funkfernauslöser aus einer Entfernung von etwa 50 Metern machen. Ich freute mich sehr, das alle Zweitgelege erfolgreich bebrütet wurden und man überall im Feld kleine Kiebitze sehen konnte. Allerdings erfuhr ich wenig später von einem bekannten Ornithologen, das auf diesen Feldern kurz darauf "Gift" gesprüht wurde und kein einziger Jungvogel überlebte; |
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Technik: | Nikon D2X, 200mm, künstlicher Erdhügel, Funkfernauslösung aus 50 Metern Entfernung - Bildausschnitt geringfügig optimiert; |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 238.8 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer159 durch Gäste462 im alten Zähler |
Schlagwörter: | kiebitz vanellus vogel |
Rubrik Vögel: |
Aber das ändert nichts daran, dass du uns ein schönes Bild zeigst. Ein ganz kleines bisschen stört mich die blaue Fläche oben links: ich hätte den Hintergrund lieber ohne diese gesehen.
Gruß,
Pascale
von mir auch einen Glückwunsch zu diesem Foto und vor allen Dingen dem vorangegangenen Einsatz, um überhaupt sowas fotografieren zu können, Hut ab. Tja die Geschichte ist natuerlich traurig, aber ich glaub das es zukuenftig noch viel schlimmer kommen wird. Da ich in der Milchbranche arbeite, gelange ich oftmals an Infos, deren Aktualitaet noch fehlt. In Bruessel hat man wohl schon zu 100% entschieden, die von der Landwirtschaft ausgeklammerten Stilllegungsflaechen wieder zu bewirtschaften, Grund Weltwirtschaft, Nahrungsmangel, unbezahlbare Preise für Drittlaender etc.
Ich möchte nicht wissen, was zukünftig mit Rebhuhn und Co. passiert, ich denke allerdings nicht an positive Auswirkungen.
LG Helge
Zum Glück haben wir hier ein Gebiet, welches von Flußauen durchzogen ist und somit viele Flächen kaum nutzbar sind, entsprechend gibt es genügend Rückzugsgebiete für allerlei Getier...
vG Thomas
PS: Dein Foto gefällt mir sehr gut- kaum zu glauben, unter welch Umständen es entstanden ist.
Daher sehe ich es als wichtige Aufgabe an, mit unseren Bildern die Menschen wachzurütteln!!
VG
Thomas
Vielen Dank für eure Anmerkungen.
Die Geschichte findet leider noch eine Fortsetzung: Als Ornithologe, Entomologe und Naturliebhaber ist man immer wieder erfreut, wenn größere oder kleinere Flächen der Natur überlassen werden - so auch im direkten Umfeld dieses Ackers. Wie so oft ist diese Verödung (im positiven Sinne) der Landschaft jedoch nur von kurzer Dauer, da längst schon wieder wirtschaftliche Interessen dahinter stehen. So soll ausgerechnet hier, in einem Bereich, in dem Raubwürger und Kornweihen überwintern, Kiebitze und Fasane brüten, Hasen & Rehe und viele Singvogelarten einen Unterschlupf gefunden haben, ein Dampfkraftwerk errichtet werden!
Trotz massiver Proteste aus der Bevölkerung bleibt abzuwarten, ob die Politik den derzeit so modernen Weg der Rücksichtslosigkeit auch hier fortsetzt und vernünftige(re) Alternativen auser Acht läßt.
Gruß, Günther
Gruß Dirk
eine sehr Interessante Geschichte zu Deinem Bild die nachträglich aber auch einen faden Beigeschmack
mit sich bringt!Schade,Schade u Schande,Schande > aber solche Vorkommnisse sind nicht seltener Art.
Der Wirtschaftliche Ertrag geht in dem meisten Fällen vor,u da schert es die wenigsten ob sich nun Brüter,Zugvögel etc
in solchen Gebieten niedergelassen haben.Kenne da eine Geschichte eines Betagten Mannes
der Mir berichtete,das es früher in Meinem bevorzugten Fotogebiet nur so von seltenen Vögeln wimmelte(Eisenten,Prachttauchern,Schneeamern,
Flußregenpfeifern etc),diese aber sehr rückläufig sind od gar nicht mehr hier brüten.U.a auf exessiven Landwirtschaftsbau u das bedingte
zurückdrängen Natürlicher Flächen od Nistnischen zurückzuführen.Den wo früher die Natur Schutz bot findet man heute nur noch Agrarwirtschaftsflächen!
In Zeiten von "Nennen wir es wachsendes Umweltbewußtsein" wird versucht "die Sündenfälle der Vergangenheit" teilweise durch Renaturierung wieder gut zu machen,
umso die Möglichkeit zu schaffen seltenen/ausbleibenden Gästen wieder ein Stück Ursprungsnatur mit Rückzugsmöglichkeiten einzuräumen.(Gut so u Mehr davon bitte)
Aber wenn ich das dann mit den Gifteinsatz auf dem Feld lese läuft Mir ein kalter Schauer über dem Rücken.
In jedem Falle ein Rüge für die Landwirtschaft.
Schön zu lesen wie Du zu dem Foto gelangt bist
Hat sich meines Erachtens gelohnt u ist nicht direkt als störend od nachhaltig einstufbar.
Feine Sache die in jedem Falle eher vertretbar ist,als Giftbedüngung.
Vg Marcus