Hallo zusammen, in der letzten Zeit, liest man hin und wieder in diesem Forum, Kommentare über wenn und aber der Hidephotography. Und wenn ich mir die Bilder der Woche und die Bilder des Tages ansehe, stelle ich fest, das bei den Tieraufnahmen sehr viele in den sogenannten Hides gemacht worden sind. Manche weisen darauf hin ( was ich lobenswert finde ) und manche, aus welchen Gründen auch immer, nicht. LG Udo |
ich hatte mir schon selber überlegt hier einen Artikel über „Hidephotography und das making of“ zu schreiben, jetzt bist du mir mit deiner Anfrage etwas zuvor gekommen. Gerne schließe ich mich aber an und werde versuchen, deine Fragen so weit wie möglich zu beantworten und das „Geheimnis“ eines guten Ansitzes zu lüften.
Das einfachste wäre aber, du kaufst dir ein Buch von Mate Bence, dort wird bis ins aller kleinste Detail beschrieben, wie er vorgeht und welche Materialien er verwendet. Es ist überhaupt nichts geheimes dabei und es wird alles offen gelegt.
Es gibt hier wie du selber schreibst, einige Bilder der Woche oder Bilder des Tages die in Hides entstanden sind. Und es gibt hier sicherlich nicht nur Anfänger, die über Hides sehr wenig bis gar nichts wissen.
Erstmal zur Begrifferklärung:
Das Wort Hide ist ja nur der englische Begriff vom Ansitz oder vom Tarnverteck. Ein einfacher Ansitz kann ein Tarnzelt sein oder auch nur ein paar Tannenzweige oder ein paar Schilfwedel, die so angeordnet werden, dass man sich dahinter etwas verstecken kann. Ich denke hier sind der Phantasie überhaupt keine Grenzen gesetzt und es gibt auf dem Markt sehr viele fertige Tarngegenstände zu kaufen, die man dazu benutzen kann.
Da du aber hier die Hidephotopgraphy direkt ansprichst gehe ich davon aus, dass du die Hides von Bence Mate meinst. Diese Ansitze unterscheiden sich von den ansonsten üblichen Ansitzen ganz wesentlich in den folgenden zwei Punkten:
- es gibt einen teildurchlässigen Spiegel
- die Hides sind schalldämmend ausgeführt
Diese beiden Punkte führen dazu, dass der Fotograf sich im Gegensatz zu der üblichen Tanrzeltlösung nahezu unbemerkte in die Natur integrieren kann. Genau dies ist auch der Punkt warum dort so viele bemerkenswerte Bilder entstehen. Je weniger das Tier den Fotografen bemerkt und je mehr der Fotograf unsichtbar wird, desto natürlichen verhalten sich die Tiere und um so mehr kann man Aufnahmen aus kürzesten Distanzen machen, die ansonsten nahezu unmöglich sind. Das ist auch der Punkt weswegen hier im Forum bei Bildern mit 200mm oder noch weniger das große Kopfschütteln entsteht und auch böse und neidische Kommentare geschrieben werden.
Ein teildurchlässiger Spiegel anstatt eines offenen Sichtfeldes hat ein paar Nachteile aber ansonsten nur Vorteile. Als Fotograf sitzt du hinter diesem Spiegel und bist bei entsprechendem Verhalten komplett unsichtbar. Die Tiere können dich nicht sehen und du kannst im Gegenzug die Tiere ungestört beobachten. Du siehst sie bei deren natürlichem Verhalten ohne jegliche Anspannung. Das sind Momente, die muss man als Naturfotograf erst einmal erlebt haben. In einem Tarnzelt ist dies so nicht möglich, da bereits der leichte Schwenk des Objektives das Tier zur Flucht animieren kann. Auch Geräusche wie das Klicken der Kamera, die ein Tarnzelt nie abmindern kann sind bei einem geschlossenen Ansitz sehr gut eindämmbar. Hier verwendet Mate Bence in letzter Zeit Nadelvlies an Wänden und Decken zur Schallreduzierung.
Diese Ausführung der Hides mit Glasscheibe (Spiegel) und mit Nadelflies an den Wänden führt hier im Forum aber zu sehr viel Unverständnis und auch zu kuriosen Kommentaren. So hat zum Beispiel Christian Jakimowitch geschrieben,
>> wenn es eher einem Multiplex Kino gleicht als der freien
>>Natur ...., dann wird's langsam echt affig.
Dieser und einige andere Kommentare zeigen, wie wenig man auf die tatsächlichen Umstände eingeht. Der persönliche Umgang mit der Natur und die Einstellung zur Natur spielen sehr stark in die Bewertung eines Ansitzes mit ein. Wieder andere wollen überhaupt keinen Ansitz und liegen lieber im Schlamm und Dreck und fühlen sich dann erst so richtig wohl und mit der Natur verbunden. Dies ist aber wie so vieles individuell und muss jeder für sich selber entscheiden.
Du schreibst, „ Ohne Hide ist es wohl nicht möglich ein ansprechendes Foto von Tieren zu machen.“ Das kann man so global nicht sagen und es ist auch nicht richtig. Es kommt ganz entscheidend drauf an wo du bist und wie scheu dort die Tiere sind. Ich kenne viele Plätze, da kannst du Vögel aus einer Nähe von wenigen Metern fotografieren und der gleiche Vogel ist an einer anderen Stelle extrem scheu und flüchtet bei Annäherung von unter 80 Metern. So sind zum Beispiel alle Stelzenläufer (mit einer Ausnahme) die ich hier im Forum gezeigt habe komplett ohne Tarnung oder Versteck entstanden. Man muss also nicht immer ein Hide nutzen um zu ansprechenden Bildern zu kommen. Auf der anderen Seite erleichtert es die Sache aber ungemein.
Wo es Hides gibt und was die so ungefähr in der Miete kosten wurde hier ja schon mehrfach mitgeteilt. Ich möchte dir aber, wie bereits anfangs erwähnt, einen ganz anderen und ich denke viel wichtigeren Tipp geben. Schau dir die beiden Bücher von Mate Bence an. Er schreibt dort alles Wissenswerte über Hides. Ein Buch findest du direkt bei ihm das andere ist überall im Handel erhältlich. Wenn du danach vorgehst wirst du unweigerlich genau die Bilder machen, die du heute noch nicht machst aber gerne hättest. Ich selber habe mir ein eigenes Hide gebaut, eines ist aktuell im Bau und eines wird wahrscheinlich in 5 Jahren fertig werden. Letzteres wird aber etwas ganz extremes.
Wer Fragen hierzu hat, gleich welcher Art des kann diese gerne stellen. Ich werde versuchen alles soweit als möglich zu beantworten.
Beste Grüße Georg
eigentlich ist schon alles gesagt, aber ein paar Zeilen möchte ich zu diesem Thema auch noch beisteuern.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es gerade bei dem großen Jagdruck in Deutschland und vielen anderen Europäischen Ländern sehr schwierig ist, einen großen Teil der Wild lebenden Tiere ohne Tarnung zu fotografieren. Hier werden mir wohl die meisten Forumsmitglieder zustimmen.
Ein selbst erarbeitetes Projekt kann auch gute Ergebnisse liefern und verschafft mit Sicherheit mehr Befriedigung als Bilder aus bezahlten Ansitzen.
Nicht jeder hat aber die Zeit und die Möglichkeiten (hier fehl sogar der Begriff Grundstück pachten) um so ein Projekt in Perfektion umzusetzen.
Sich mit einer Tierart intensiv zu beschäftigen und dann aus dem Auto oder dem Tarnzelt zu fotografieren ist aber eine gute Möglichkeit sich der Materie zu nähern.
Mein Winteransitz ist mein Schlafzimmer und 25 m2 Garten dahinter und ich habe dort schon sehr schöne Bilder gemacht.
Des weiteren beginnt nächste Woche mein fünfte Rohrweihen-Saison, das heisst in den nächsten fünf Monaten verbringe ich mindestens 70 Tage ( a' 4 Stunden) bei meinen Lieblingsgreifen.
Trotzdem möchte ich die professionellen Fotoverstecke nicht missen, da ich dort Tiere fotografieren kann, die es bei mir in Bremen gar nicht gibt.
Zu Fred Bollmann möchte ich noch erwähnen, dass er neben seinem Seeadler und den Rotmilanen (Vom Boot) auch noch weitere Ansatzhütten hat. Seeadler und Bussarde im Winter und Eisvogel, Flussschwalbe, Schwarzspecht, Teichrohrsänger im Sommer.
Ich würde auch erst einmal mein Revier erkunden und aus dem Auto oder dem Tarnzelt ein Projekt verwirklichen.
Wenn Du dann einmal Zu Fred Bollmann oder Wolf Dieter Peest fährst ist das sicher keine Todsünde.
Viele Grüße Lutz
eigentlich wollte ich nichts schreiben, jetzt aber doch....
Ich geh mal auf ein paar Aussagen von dir ein....
"Nun bin ich im fotografieren Anfänger und erst seit knapp einem Jahr dabei" und
"Ich muß ganz ehrlich sagen: Ich habe es noch nicht geschafft nur annähernd solch ein Foto zu machen."
Ich glaub da liegt die erste wichtige Erkenntnis drin, die man gewinnen muss und bei der man am meisten lernt....
Es gehört mehr dazu als nur zu fotografieren. Die meisten die hier Bilder zeigen beschäftigen sich intentsiv mit der Natur, gehen nicht nur raus und knipsen, sondern recherchien, nehmen Rückschläge im Kauf, haben 1500 Bilder auf der Speicherkarte und kein gutes wenn sie heimkommen und machen das über Woche und Monate, mit Ausdauer und Ehrgeiz.
Da liegt die Basis für solche Aufnahmen.
Ein Teil geht in die Hides, klar das ist so und die Aufnahmen sind toll, aber auch austauschbar - wie man zum Teil bei Bence Aufnahmen sehen kann (die genial sind ohne Frage, aber sie wiederholen sich...) - ich bin da ehrlich manche hätte ich auch gerne....
Das Buch von Bence kann ich dir empfehlen, aber vielmehr den Austausch mit NABU Leuten, Försten und Jägern und anderen Naturfotografen.
Naturfotografie sehe ich mittlerweile als großes Ganzes - und oft komme ich mit mehr Bildern im Kopf heim, als ich überhaupt geknipst habe.
Manche Bilder von mir entstehen auch unter kontrollierten Bedingungen - und das teilweise auch bewusst, da ich da Tiere weniger störe als in ihrem natürlichen Umfeld. Das mag und kann man kritisch sehen.
Ein Fritz Pölking Preisträger hat letztens abends auf nem Naturfotografentreffen den für mich richtigen und wichtigen Satz gesagt, den man auch so auf dieses Thema um münzen kann:
"Manchmal ist es besser, dass Fotografen Tiere im Gehege fotografieren, als das 50 Naturfotografen dem vermeintlichen Luchs im Schwarzwald hinterher jagen..."
LG Stefan
rechne bei den guten Hides im Ausland oft mit Preisen von 200-400€ pro Tag. Gerade exklusivere Tierfotoprodukte kosten auch gerne mal im 5stelligen Bereich pro Tag. Wobei ich von diesen erstaunlicherweise im NFF noch keine bzw wenige Bilder gesehen habe.
VG
Radomir
Nun ja...200,- bis 400,- €/Tag ist ja richtig nett. Andy Murphy nimmt bis zu 4.800,-US$ für 4 Tage. Natürlich ohne Anreise, Unterkunft und Verpflegung!
Aber es geht auch schon für 50,-€/Tag. Also nicht erschrecken, Udo.
hier wurde eigentlich schon einiges gesagt. Um einfach mal auf den Aspekt einzugehen, wo du kommerzielle Hides findest, hat Günther eigentlich schon das wichtigste dazu gesagt. Da gibt es in Deutschland entsprechende Adressen (Rangertours, Wolf Dieter Peest, etc...), an die man sich wenden kann, um ein Hide zu buchen und bestimmte Arten zu fotografieren, die man möglicherweise nicht so eifach vor die Linse bekommt.
Ich möchte aber gerne noch mal ein ganzes Stück zurück gehen und einen Aspekt zu den Hides näher beleuchten, der hier noch nicht genannt wurde.
Jeder fängt irgendwann einmal an, die Erfahrung ist noch begrenzt, die Mittel vielleicht auch und man staunt über manches Bild und ist der Meinung, so was kann man doch selber nie hinbekommen (ich spreche hier auch aus meiner eigenen Sicht). Je nach dem, wie man sich dann mit der Naturfotografie beschäftigt, kommt man an einem bestimmten Punkt nicht umhin, sich intensiv mit der Tierart, dem Verhalten und dem Lebensraum zu beschäftigen. Jedem Bild geht also eine Vorbereitung voran und zuerst steht immer das Beobachten. Es ist bei vielen Tierarten nicht verwunderlich, dass man sie viel besser und erfolgreicher beobachten kann, wenn man das Tier nicht mit seiner Anwesenheit stört oder in die Flucht schlägt, vor allem bei sehr scheuen Arten. Darin liegt dann auch der große Vorteil eines Tarnversteckes.
Auch ein Bence Máté hat mal so angefangen und als er in den ersten Verstecken Tiere beobachtet hat, war er noch kein großer Fotograf, sondern eben vor allem Beobachter. Er hat sich ein sehr großes Wissen über die Tierarten angeeignet und dann genau dieses Wissen genutzt, sich Verstecke an den Stellen einzurichten, wo er die Tiere auch wieder antrifft.
Ich kann dir in dem Punkt teilweise zustimmen, dass man manche Aufnahmen nicht ohne ein Versteck machen kann (Ausnahmen gibt es wohl immer). Dabei bezieht sich das aber nicht darauf, dass man manche Aufnahmen nicht ohne _kommerzielle_ Verstecke machen kann, sondern generell wenig Erfolg haben wird, bestimmte Szenen oder Tiere ohne ein Versteck (welcher Art auch immer) zu machen.
Meine Anregung wäre daher, sich mit der Tierart eingehend zu beschäftigen, welche man gerne fotografieren will. Hat man ein Habitat ausfindig gemacht, geht man auf Erkundung und sitzt ggf. mal in einem eigenen Tarnzelt an (die Tarnzelte gibt es von diversen Anbietern im Internet, teils unter 100 €). Im Grunde bist du dann genau in der Situation, wie du in einem schon eingerichteten Hide wärst. Bei einem schon eingerichteten Hide hat nur jemand anderes die gesamte Vorarbeit geleistet, eine Stelle raus gesucht, die ideal zur Beobachtung ist und ggf. ein Luder ausgelegt oder anderweidig angefüttert. Nur hier zahlst du 100, 200 € und mehr am Tag, dass du in so einem Versteck sitzen darfst.
Ich kann dir eigentlich nur nahe legen, gerade als Anfänger in der Naturfotografie auch mal ein eigenes Versteck aufzubauen. Für den Anfang gibt es kaum etwas dankbareres als eine Winterfütterung für Singvögel im eigenen Garten. Da kann man sich das Versteck ideal zum Futterplatz und zu den Lichtbedingungen aufbauen und sich dann zur Fütterungszeit rein setzen. Da erlebt man eine Menge über den Tag. Auf ähnliche Weise ging bei mir die Naturfotografie los. Irgendwann bekommt man vielleicht Lust auf mehr und zieht mal in die Natur los und nimmt neue Herausforderungen an.
So viel an Anregungen meinerseits.
Gruß Christian
VG
Achim Kostrzewa
Neben den Recherchen im Internet (ich bin der Meinung, dass man auf den richtigen Seiten schon eine ganze Menge erfährt), kann ich nur wärmstens empfehlen, mit z.B. Stellen vom NABU oder ähnlichen Naturschutzorganisationen in Kontakt zu treten und persönliche Kontakte aufzubauen bzw. zu pflegen. Da hat man dann auch mal die Chance sich beispielsweise mit einem für die Region sehr fachkundigen Ornithologen auszutauschen oder mal auf Exkursion zu gehen. Meiner Erfahrung nach ist das unglaublich bereichernd und im Alleingang in jedem Fall mit wesentlich mehr aufwand verbunden. Über solche Kontakte können sich im Übrigen auch mal Projekte ergeben, dass man beispielsweise in der Region ein Projekt des Naturschutzes fotografisch begleitet.
Gruß Christian
ich kann dir auch nur empfehlen, dich genauer mit den Motiven, die deine Umgebung bietet, zu beschäftigen. Wenn du keinen Garten zur Verfügung hast, dann gibt es immer in der Nähe einen gut geeigneten Stadtpark oder einen Wald, in dem man mit wenig bzw. gar keiner Tarnung schon zu recht guten Fotos kommen kann (sind dann Singvögel, Limikolen oder Greifvögel sind deutlich aufwändiger, aber jeder fängt klein an). Meiner Meinung nach sind die selbsterarbeiteten, aus der Region stammenden Fotos mehr wert sind, schon wenn ich im Rheindelta oder so unterwegs bin, sind sie schon nicht mehr so viel wert. Also bleib' dran, informier dich über deine Motive und viel Erfolg bei der Motivsuche und dem anschließenden Fotografieren.
Liebe Grüße
David
Ich glaube nicht, dass du in einem bezahlten Hide dein Glück finden wirst. Vielleicht machst du ein oder mehrere tolle Bilder, aber ob du dann zufrieden sein wirst, bezweifle ich. Ich würde meine eigenen Projekte planen, wie zum Beispiel eine Location vor Ort suchen und selbst ein kleines Versteck anlegen. Vielleicht hast du einen Garten? Wenn ich die tollen Bilder von den Spezialisten anschaue bin ich nicht traurig, sondern staune was man so alles machen kann und überlege, wie ich das zu Hause im kleinen realisieren könnte. Das macht Spaß und wenn dann ein gutes Bild herauskommt, dann freue ich mich. Die gekauften Bilder aus einem professionellen Hide sind nicht mehr wert, als die aus deinen eigenen Projekten. Ich glaube bestimmt, dass alle mal so klein angefangen haben, auch die Fotografen, die hier so tolle Bilder zeigen. Wenn du in deren Hides fotografierst sind das nicht deine Bilder sondern im Grunde die Bilder der Hidebesitzer, die dir nur die Motive presentieren und du darfst knipsen.
Ich sehe das jedenfalls so und wünsche dir viel Glück beim Planen und fotografieren.
Lg Harald
deine Anfrage macht mich schon stutzig.
Dass man Nahaufnahmen nicht ohne einen Hide hinbekommt, halte ich für Unsinn. Mir selbst sind auch schon viele Nahaufnahmen gelungen (ob sie gefallen oder nicht sei dahingestellt) und das Ganze ohne je einen Hide zu betreten. Fast schon befremdlich finde ich es, nach einem Hide zu lechzen, ohne sich überhaupt mit der Tierfotografie auseinandergesetzt zu haben. Hättest du es nämlich getan, so wäre dir diese Anfrage bestimmt nicht in den Sinn gekommen.
Den besten Rat, den ich dir geben kann ist, dich zu informieren, was es für Motive bei dir in der Gegend gibt. Natürlich welche, die auch für dich spannend sind. Dann informiere dich ausreichend über diese Art und begib dich, am besten naturschonend auf die Suche und lass ausreichend Herzblut in die Geschichte fließen, denn so wirst auch du zu guten Ergebnissen kommen, ohne Unmengen an Geld in einen Hide oder eine weite Reise investieren zu müssen. Kein Meister ist bisher vom Himmel gefallen.
Viel Erfolg und beste Grüße
Alex
Dann gibt es auch noch alte Bücher: Fritz Pölking -Vogelfotografie, da ist das schön beschrieben, wie man im eigenen Garten so etwas bauen kann...
Ein bisschen anstrengen muß man sich da schon
Ich kann gut nachvollziehen, das man angesichts mancher Aufnahmen, die hier gezeigt werden, mehr als nur ins Grübeln kommt. Aber - gute Aufnahmen von Tieren sind überall möglich! Es hängt natürlich von entsprechendem, biologischen Hintergrundwissen und gewiss auch davon ab, wieviel Zeit, Energie und Geld man bereit ist zu investieren. Auch die kommerziellen Hides sind durch intensiven Einsatz und lange Vorbereitungsarbeiten entstanden, gilt es doch geeignete Plätze ausfindig zu machen, alle naturschutzrelevanten Fakten und Umstände zu berücksichtigen und dann viel Zeit (und Geld) zu investieren, um die Tiere an den Fremdgegenstand (den Ansitz) zu gewöhnen, eventuell durch langwieriges, regelmäßiges anfüttern ...
Die hier in letzter Zeit immer wieder angesprochenen Hides sind von Bence Mate, einem begnadeten Naturfotografen, der diese gebaut hat, um in erster Linie selbst seine Ideen in entsprechende Bilder umzusetzen. Er scheut wirklich keinerlei Aufwand! Solche Hides kann man dann auch buchen. Wenn du allerdings schreibst, das du dir die Reise in ferne Länder nicht leisten kannst und auch der Preis eine Rolle spielt, dann wirst du in solchen Hides wohl kaum die Lösung finden. Denn ehrlich gesagt sind sie alles andere als günstig und auch hier gilt: je mehr Zeit man am selben Standort verbringt, umso eher hat man die Chance auf richtig gute Aufnahmen!
Daher mein ehrlich gemeinter Rat: Hides sind wirklich gut, um schnell und unkompliziert zu beeindruckenden Aufnahmen zu gelangen (die jedoch mit der Zeit den Markt überfluten). Die Alternative ist, sich selbst ein Projekt vor zu nehmen und dieses mit entsprechender Ausdauer und Motivation solange zu verfolgen, bis man auch hier zu beeindruckenden Aufnahmen gelangt. Dies hat auch den Vorteil, das man sehr viel über die Biologie der jeweiligen Lebewesen lernt und immer wieder neue Möglichkeiten findet, zu einzigartigen Aufnahmen zu gelangen. Letztendlich mußt du aber für dich selbst entscheiden, was dir wichtig ... und was es dir wert ist!
In Deutschland gibt es z.B. sehr gute Möglichkeiten bei:
Wolf Dieter Peest (Eisvogel, Singvögel, im Winter Bussarde ...)
Fred Bollmann (Seeadler, Rotmilan ...)
Fotohütten im Bereich der Günzer Wiesen (Kraniche)
Einfach googeln ...
LG, Günther