Hallo alle miteinander , Was mich schon seit vielen Jahren umtreibt ist die Frage : Wie verhalte ich mich in einem Naturschutzgebiet richtig wo es seltene Tiere und Pflanzen gibt ? Ich habe erst kürzlich ein Gebiet entdeckt , wo es seltene Perlmutter und Scheckenfalter , Eidechsen und die Geburtshelferkröte gibt die allesamt auf der Roten Liste stehen . Um sie beobachten und fotografieren zu wollen muss ich zwangsläufig die Wege verlassen. Ist es hier angeraten eine offizielle Genehmigung einzuholen oder soll ich den Rat meiner Naturfreunde befolgen , die mir die Antwort gegeben haben : Wer viel fragt bekommt nur dumme Antworten. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben wie so ein Antrag begründet werden kann. Ich habe einfach keine Lust mich wie ein Wilddieb durch ein Gebiet bewegen zu müssen , auf der anderen Seite zieht es mich dahin um dieses Stück faszinierender Natur hautnah erleben zu können- LG André |
Zum Thema Jagd, bzw. Scheuheit von Wildtieren im NP Eifel möchte ich doch ein paar Zeilen schreiben.
Zu Zeiten des Truppenübungsplatzes Vogelsang, konnte man Rotwild tagaktiv auf den riesigen Offenlandflächen des Truppenübungsplatzes beobachten.
Es wurde dort auch gejagt.
Das Wild stand trotzdem am helllichten Tag auf den offeneren Flächen und ließ sich auch von vorbeifahrenden Panzern oder "Truppenbewegungen" oder Schießbetrieb nicht stören.
Bei der Festlegung des NP-Gebietes mit dem Kerngebiet Vogelsang, war der Plan, genau diese Verhältnisse aufrecht zu erhalten.
Das Rotwild sollte zu jeder Tages- und Nachtzeit ungestört auf den offenen Flächen äsen und ruhen können. Es sollte für die Offenhaltung dieser Landschaft und dieses Biotopes sorgen.
Besucher sollten die Möglichkeit haben diese Wildart in ihrem natürlichen Habitat ungestört beobachten zu können.
Die Jagd sollte schwerpunktmäßig in den Waldgebieten stattfinden.
Doch es kam ganz anders....
Besucher halten sich nicht an das Wegegebot.
Das Rotwild wird zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den Offenlandflächen gestört.
Die Sicherheit der vergangenen Jahre, dass sich kein Mensch (Soldat) außerhalb der erlaubten Wege, Straßen und Übungsflächen bewegte, war dem Wild genommen.
Es hat seine Tageseinstände im Wald eingenommen
Genau das, was nicht sein sollte.
Die Jagd im NP wird nur dort und dann ausgeübt, wenn es die Bestandesentwicklung nötig macht.
Trophäenjagd gibt es nicht!
Füchse dürfen nicht bejagt werden.
Im NP gibt es (noch) keinen Wolf oder Bär (den Luchs vielleicht).
Ganz ohne Jagd ist der hohe Anspruch eines Entwicklungsnationalparkes derzeit noch nicht zu erfüllen!
Man mag zur Jagd stehen, wie man will, aber solche schon recht einseitigen und pauschalen Aussagen zum Management im NP Eifel, empfinde ich schon als ziemlich unangenehm!
VG Ingrid
Ps.: Ich schreibe diese Zeilen, obwohl ich nicht der NRW- Landesverwaltung angehöre, keinen Vorteil materieller oder immaterieller Art davon habe, der Jagd als solcher übermäßig zugetan bin oder verwandt oder verschwägert bin, mit irgendeinem der zuständigen Handelnden
zur Jagd im Nationalpark Eifel und zur Jagd im Allgemeinen. Sind leicht im Internet zu finden.
ich kann Dir auch gerne Lektüre empfehlen.
Ist ein wenig umfangreicher ....
Aber man glaubt es nicht, es gibt tatsächlich mehr als eine Meinung.
VG Ingrid
http://www.nationalpark-eifel.de/data/inhalt/Jagdverordnung_895_1265628501.pdf
http://www.nationalpark-eifel. [verkürzt] lan_mit_Anlagen_1370606741.pdf
ich kann Sebastians Aussage nur zustimmen:
Trete einem örtlichen Naturschutzverein bei, dann schlägst du 2 Fliegen mit einer Klappe:
Du setzt dich für den Erhalt der Natur vor Ort ein und du lernst interessante Gebiete kennen, die du ohne die Kenntnis der Experten vor Ort niemals finden würdest.
Und beteilige dich an Kartierungen für "deine Tier/Pflanzengruppen". Wenn du (noch) keine hast, leg die eine zu. Um bestimmte Gebiete kartieren und auch für die Ortsgruppe fotografieren zu können, kannst du eine Betretungserlaubnis bekommen.
Genauso mach ich es auch. Mein Spezialgebiet: Libellen
Nur bei mir war es umgekehrt: Ich bin durch das Interesse für Libellen und durch mein Ökologiestudium zur Fotografie gekommen, aber der umgekehrte Weg geht auch. Keine Angst vor den Experten, wird man automatisch im Laufe der Zeit, wenn man sich mit bestimmten Spezies intensiv auseinandersetzt.
Dadurch macht die Fotografie auch viel mehr Spaß, und ist erfolgreicher, da ich oftmals weiß was und warum vor meiner Linse gerade passiert und kann damit auch Situationen vorausahnen.
Mittlerweile fotografiere ich kaum noch Libellen, sondern eher Landschaften, aber das Interesse und der Einsatz für Libellen ist geblieben.
LG Thorsten
Ich habe deinen letzten Kommentar übersehen.
Also hast du doch ein Spezialgebiet: Amphibien. Z.B. habe ich über mehr als 10 Jahre die Moorfroschbalz in einem Gebiet der Südheide dokummentiert (kein NSG) Balzzeiten und genauere Orte, das variiert im Laufe der Jahre und nach Wetter relativ stark.
Klar kann man Molche in freier Natur fotografieren. Ich habe schon Teich- und Kammolche bei meinen Libellenrecherschen gefunden und auch fotografiert und nicht aus einem Eimer geholt.
Ich kann Ingrid nur zustimmen:
Die besten Ecken sind oftmals keine Naturschutzgebiete, sondern frei zugänglich, dort enstehen auch ein Großteil meiner Bilder.
Aber gute "Ecken" kennen oft nur die Experten in den Naturschuzuorganisationen vor Ort und die binden es auch nicht jedem auf die Nase, dazu muss man sich schon deren Vertrauen gewinnen.
Naturschutzgebiete kann man ja auch ohne die Unterstützung der Experten vor Ort prima recherchieren, z.B. durch Publikationen der Naturschutzbehörden und der entsprechenden Landesministerien und im Internet. Aber diese besonderen Plätze die keine NSG sind, meist nicht.
Aber wenn man vielversprechende Gebiete gefunden hat, in denen die gewünschten Arten vorkommen, heißt das noch lange nicht, das die Fotobedingungen gut sind.
Außerdem ist meiner Ansicht nach der wichtigste Faktor für Erfolg die Ortskennnis.
Such dir wenige Gebiete aus, die ganz in deiner Nähe liegen und sei so oft wie möglich vor Ort, dann entdeckst du Motive die dir bei wenigen Besuchen oftmals verborgen bleiben.
Die Ortskenntnis ist das A und O. Und da sind Gebiete die keine Naturschutzgebiete sind klar im Vorteil, da du sie einfach frei durchstreifen kannst, keine Genehmigungen brauchst und wenn du eine Genehmigung haben solltest, kein schlechtes Vorbild abgibst.
Viele sehen dich in dem Gebiet, für das du eine Erlaubnis hast und verlassen genauso die Wege wie du, mit dem Ergebnis: Das evt. bald das ganze Gebiet zertrampelt ist.
Deshalb suche ich Gebiete zur Kartierung meist nicht an Wochenenden auf, um kein schlechtes Vorbild abzugeben.
LG Thorsten
Davon sind ganze 5 in Naturschutzgebieten entstanden, und alle entweder vom Weg aus oder direkt am Wegrand.
Also, bei keinem dieser Bilder hätte ich eine Genehmigung benötigt. Das kann, geb ich zu, je nach Spezies variieren, aber fast immer findet man mit ein wenig Ortskenntis gute Alternativen, ist meine Erfahrung.
LG Thorsten
Erstmal herzlichen Dank für eure lebhafte Diskussion unter meiner Problemstellung , die mich doch sehr nachdenken lässt.
Hallo Ingrid du schreibst , ich zitiere :
"Mach ein Foto von den ausgewiesenen Wegen gut ist es!
Geht das nicht, dann hast Du Pech und die Natur Glück gehabt."
Leider funktioniert das in der Praxis nicht , oftmals ist es so das die Tiere sich dort aufhalten wo sie es wollen und nicht wo ich es gerne hätte.
Weiter schreibst du , ich darf zitieren :
"Wenn es darum gehen würde, eine besondere Art, die noch nicht fotografiert wurde, bildlich darzustellen, dann "müsste" man sich Gedanken über dieses Thema machen - für die millionste Auflage einer Aufnahme nicht!"
Woher weiß ich denn das sich keine besondere Art in einem Gebiet angesiedelt hat , ohne es näher zu untersuchen ?
Vom Wegesrand aus , wo ich selbst aus 2 Meter Entfernung die Art nicht zielsicher bestimmen kann ?
Viele Bläulingsarten sind nur auf einem qualitativ gutem Bild bestimmbar , ähnlich ist es bei den Schecken und Perlmutterfaltern.
Wie soll es also anders gehen um sicher zu sein das man/frau halt nicht die millionste Auflage einer Aufnahme hat , ohne das Gebiet näher zu untersuchen.
Fragen über Fragen , als Forstbeamtin müsstest du doch gerade daran interessiert sein , zu wissen ob sich neue Tierbestände in einem Gebiet angesiedelt haben . Was gerade im Zuge der Klimaerwärmung immer wahrscheinlicher wird und das muss nicht immer nur zum Vorteil der einheimischen Tier und Pflanzenwelt sein.
Jahr für Jahr werden die Regenwälder von Tierfilmern nach unbekannten Tieren und Pflanzen durchsucht und in der Tat werden jedes Jahr neue Arten entdeckt.
So leisten Naturfreunde , neben ihren wunderschönen Bildern auch einen Beitrag zur Aufklärung.
Wenn du Naturfreunde und Naturfotografen trennst dann bekomme ich das Gefühl nicht los , das du hier pauschal unterstellst , das es Naturfotografen nur um das Bild (!) geht und nicht um die Erhaltung und Wertschätzung der Natur.
Ein Beispiel zum Schluss :
Ich arrangiere mich schon seit vielen Jahren im Einsammeln der Amphibien während ihrer Wanderung zu den Laichgewässern.
Jedes Jahr zählen wir über 5000 Amphibien , wenn es diese Schutzmaßnahme nicht gäbe würden nicht nur viele Tiere beim Überqueren der Straßen ihr Leben verlieren , wir wüssten auch gar nicht was alles so für Tierarten mitten unter uns leben. Einen Bergmolch z.B. in freier Natur beobachten zu wollen ist einfach nicht möglich .
Woher kommen also dann die Bilder , ohne die es all die Bestimmungsbücher nicht geben würde ?
Ich würde mich wirklich freuen , wenn du mir auf all die Fragen eine Antwort geben würdest .
Sei ganz lieb gegrüßt
André
eigentlich bräuchte ich hier nicht mehr antworten, denn Gunnar hat es in seinem Kommentar gut und abschließend in meinen Augen dargestellt.
Da Du mich aber ansprichst, möchte ich doch noch ein paar Zeilen schreiben.
1. Naturschutzgebiete sollen den Schutz der Natur in erster Linie gewährleisten und Punkt! Der Mensch hat dort ganz hinten an zu stehen.
Es sind so wenige und kleine Refugien, die wir der Natur mit diesem besonderen Schutz zustehen, dass es für mich einfach selbstverständlich ist, diesem Schutzzweck, meine eigenen Bedürfnisse unterzuordnen.
2. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass man seltene Arten und Naturbesonderheiten nur in Naturschutzgebieten findet!
Wir waren letztes Jahr mit einem alten Forstkollegen unterwegs, dem es ein Anliegen war, uns interessierten Nachfolgern eine Reihe von Biotopen mit seltesten Orchideen und sonstigen Pflanzen zu zeigen, damit sie der Nachwelt nicht verloren gingen.
Keiner dieser Standorte war ein NSG!
Es waren vergessene Schafweidenecken, kleine Quellen mitten in Viehweiden, kleine abgelegene Kalkköpfchen im Wald und in der Flur und und und.
Alle diese Stellen sind frei zugänglich, manchmal trampelt das Vieh dort durch und manchmal dann auch ein Fotograf ....
Es gibt überall in Deutschland aktive Steinbrüche und solche, die ohne Status und Funktion als Brachen oder Abbaurelikte in der Landschaft liegen.
Wenn ich amphibieninteressiert wäre, dann wüsste ich, wo ich welche finde.
Ich könnte Dir noch viele Beispiele aufzählen ....
Also noch einmal in Kurzform:
Lasst den NSG´s die Ruhe, die die "Erfinder" für sie haben wollten.
Tolle und auch seltene Motive (wenn es mir denn alleine darum ginge), findet man auch anderswo. Es ist halt deutlich mühsamer, wenn man nicht Dank NSG-Ausweisung mit der Nase drauf gestoßen wird!
Viele Grüße
Ingrid
Gruß Steffi
Gruß Steffi
Aber ich verstehe schon ,es gibt wohl nicht D A S Naturschutzgebiet sondern unterschiedlich geregelte Naturschutzgebiete
Danke für die Info
hier bei uns gibt sogenannte Biotopbetreuer, die gerne Auskunft geben über Pflege- und Bewirtschaftungspläne für NSG´s (sofern eine Pflege für die Erhaltung notwendig ist).
Vielleicht bei Euch ja auch - dann bekommt man eigentlich die besten Informationen!
VG Ingrid
Schau mal in die Verordnung......
Hier werden zum Beispiel seit neuesten Talauen - NSG´s mit Wasserbüffeln beweidet.
VG Ingrid
"Es ist halt deutlich mühsamer, wenn man nicht Dank NSG-Ausweisung mit der Nase drauf gestoßen wird!"
Ja, ist das nicht wunderbar? Da geben einem die Behörden doch die besten Tipps, wo man als Fotograf was findet.
Hab ich schon manches Mal dran gedacht. Andererseits dienen diese Veröffentlichungen auch der Rechtfertigung gegenüber der (interessierten) Öffentlichkeit.
Viele Grüße
Gunnar
eine andere Antwort als die von Ingrid kann es nicht geben. Das Gesetz bzw. die entsprechende Verordnung zum jeweiligen Naturschutzgebiet besagt in der Regel: "Folgende Handlungen sind verboten: (1)..., (2)..., (Punkt sowieso) das Verlassen der Wege, (.)...
Hier gibt es keinen Interpretationsspielraum. Doch, es gibt Ausnahmen, die ebenfalls in der jeweiligen Verordnung zu finden sind. Z.B. kann das Ausüben der Jagd, das Angeln oder das Abmähen von Wiesen zur Biotoperhaltung in bestimmten Zeiträumen erlaubt sein. Fotografieren wurde bisher noch nie genannt.
Da hilft auch nicht die Begründung, dass man privat Tiere kartiert oder neue Arten in einem Gebiet entdeckt und das auch den entsprechenden Behöreden melden würde. Wenn du das beabsichtigst, dann setz dich am besten mit der entsprechenden Behörde in Verbindung und schau, ob du eine Sondergenehmigung bekommst.
"So leisten Naturfreunde , neben ihren wunderschönen Bildern auch einen Beitrag zur Aufklärung."
Es ist und wird schon so viel aufgeklärt, dass nicht noch jeder einzelne Fotograf in diesem Sinn aufzuklären und dazu Naturschutzgebiete zu betreten braucht.
Ingrid: "Mach ein Foto von den ausgewiesenen Wegen und gut ist es! Geht das nicht, dann hast Du Pech und die Natur Glück gehabt."
André: "Leider funktioniert das in der Praxis nicht [...]."
Doch es funktioniert. Lass es. Dann trifft für dich eben der zweite Teil der Aussage zu.
Noch einmal zum Schluss:
Dir kann keiner für das Überschreiten von Gesetzen das O.K. geben. Und wir werden das Gesetz auch nicht aufweichen nach dem Motto: Du bist ja vorsichtig, also ist das vollkommen akzeptabel, aber sieh zu, dass dich dabei keiner erwischt.
Davon abgesehen finde ich es natürlich häufig auch frustrierend, nicht die schönsten und interessantesten Ecken betreten zu dürfen. Aber diese Ecken wären schnell nicht mehr schön und interessant, wenn sie überlaufen sind und jeder macht, was er mag.
Viele Grüße
Gunnar
zum Betreten von Naturschutzgebieten zum Zwecke der Fotografie möchte ich nur so viel schreiben:
Besteht in der jeweiligen Verordnung ein Betretungsverbot, dann gibt es keinen Grund, dies für einen Naturfotografen außer Kraft zu setzen.
Warum auch?
Mach ein Foto von den ausgewiesenen Wegen gut ist es!
Geht das nicht, dann hast Du Pech und die Natur Glück gehabt.
Ich habe mehr und mehr Probleme damit, dass sich Naturfotografen und auch selbsternannte Naturpäpste Betretungsfreiheiten herausnehmen, die für mich nicht begründet sind.
Wenn es darum gehen würde, eine besondere Art, die noch nicht fotografiert wurde, bildlich darzustellen, dann "müsste" man sich Gedanken über dieses Thema machen - für die millionste Auflage einer Aufnahme nicht!
In diesem Zusammenhang fällt mir immer das einzige Vorkommen vom Frauenschuh im nördlichen RLP ein, welches inzwischen von Naturfreunden und vor allem von Naturfotografen "totgeliebt" wird!
Viele Grüße
Ingrid
Ich stimmte dir da grundsätzlich total zu. Verstehen kann ich jedoch auch, daß man manchmal auch den Wunsch hat, diese seltenen Tiere oder Pflanzen mit eigenen Augen sehen zu wollen. Da muß es ja nicht unbedingt um ein Foto gehen. Aber es ist schon etwas anderes, ob man einen Schreiadler z.B. im Buch anguckt, oder ihn mal Live sehen kann (Ich habe noch keinen gesehen ;) )
Trotzdem bin ich da mit dir einer Meinung, daß diese Verbote und Richtlinien ja nicht zum Spaß da sind. Und wenn jeder Naturfotograf, Ornithologe, Pflanzenexperte, Reptilienexperte usw. sich Ausnahmeregelungen holen würde, könnte man auch gleich auf Regeln verzichten. Es würden einfach zu viele Leute, die aus ihrer Sicht alle ein verstädnliches Interesse haben.
Zu den "totgeliebten Frauenschuh-Vorkommen" in RLP, die du nennst, fällt mir auch gleich ein, daß in der aktuellen Ausgabe der NaturFoto diese Pflanze mit Ortsangabe usw. genannt wird. Hoffentlich steigert das die Liebe nicht noch um ein zig-Faches.
Grundsätzlich finde ich es ja oft relativ "albern", was für ein Geheimnis viele Naturfotografen aus ihren Locationen machen. Aber es gibt auch Arten (sowohl Pflanzen als auch Tiere), die man tatsächlich zum Schutz für sich behalten sollte, da sie so gefährdet und scheu und empfindlich sind, daß das Risiko einfach zu groß ist.
VG Simone
ja, ich habe auch fotografische Begehrlichkeiten.
Aber es MUSS nicht sein.
Bezüglich Frauenschuh:
Das von mir benannte Vorkommen ist etwa 5 x 10m groß!
Pilgertruppen von 5-6 Fotografen und Orchideenliebhabern, wie sie dort von mir schon an Wochenenden angetroffen wurden, sind der absolute Untergang, auch wenn jeder einzelne mir erklärt, wie vorsichtig er ist.
Es gibt in Deutschland jedoch Frauenschuhvorkommen, die wesentlich großräumiger und verbreiteter sind und bei denen ohne "Vernichtungsgefahr" und Probleme fotografiert werden kann.
Bezüglich "Geheimhaltung":
Der beste Schutz der sensiblen Naturschätze ist: "Maul halten!"
Schlimm, dass es so ist, aber es ist so.
Ich denke aber, dass das alles kein Problem sein sollte.
Es gibt so unendlich viel, auf unendlich unproblematischen Flächen zu fotografieren - warum muss ich dann meinen Fokus auf das kleine, geschützte und möglicherweise dann auch gesperrte Gebiet legen????
VG Ingrid
dann sind wir uns ja einig :)
Maul halten muß aber nicht bei allem sein, wie ich finde. Man kann es auch übertreiben.
Und über die Nennung des Ortes des Frauenschuhvorkommens in RLP in der Zeitschrift habe ich mich dann z.B. sehr gewundert.
Ich verzichte auch auf einiges, was ich gerne fotografieren würde.
Andere Tiere, die weder geschützt, noch sonderlich selten sind, werden aber z.B. auch sehr oft verheimlicht. So ist es mir in zwei Jahren noch nicht gelungen, Förster oder Jäger dazu zu bewegen, mir zu sagen, wo ich evtl. befahrene Fuchsbauten finden könnte.
Eigene Suche blieb bisher erfolglos, da der Jagddruck auf die Füchse hier massiv hoch ist und kaum welche übrig bleiben.
Aber das meinte ich halt: Es gibt Tiere und Pflanzen, wo "Maul halten" sicher total angebracht und notwendig ist. Es gibt aber auch Arten, wo es nicht wirklich schaden würde. Da geht es dann letzendlich um andere Dinge, warum das nicht verraten wird (man will selbst die beste Location haben und gönnt anderen keine gute oder gar bessere Bilder, oder oder oder) Und so etwas finde ich dann einfach schade und überzogen.
Weißt du, wie ich das meine?
VG Simone
ich verstehe das schon
Das ist einfach nach dem Motto: mein Haus, mein Auto, mein Revier, mein Fuchs ....
Sind aber nicht alle so - wir bekommen von sehr vielen Leuten sehr nette Anrufe.
Heute morgen rief mich z.B. ein Waldbesitzer an, dass an Straße soundso ein Schwarzstorch in der Wiese sitzt - fand ich klasse!
Und genau so gebe ich auch gerne Angaben zu schönen Waldorten oder Bächen o.ä. weiter.
Auf welcher Seite in der Naturfoto steht das mit dem Frauenschuh
Viele Grüße
Ingrid
Ein ganz dickes SORRY!!! Ich habe gerade noch einmal nachgeguckt. Es war nicht der Frauenschuh, sondern das Affenknabenkraut. Also Entwarnung.
G
Es tut mir echt leid. Ich wollte hier nicht für Verwirrung oder Gerüchte sorgen
Gut, daß du so genau noch mal nachgefragt hast, dadurch habe ich die Stelle noch einmal gesucht und den Fehler entdeckt. Aber da Affenknabenkraut ja auch recht selten in Deutschland ist und der Ort, wo es laut Bericht wächst zu weit weg ist, habe ich das wohl nur halb abgespeichert und dann auch gleich inkorrekt.
Also: Alles gut. Frauenschuh wurde nirgendwo verraten :)
VG Simone
da muss ich doch mal was nachfragen:
Wird das Betretungsverbot abseits der Wege ausschließlich durch die Verordnung des jeweiligen Naturschutzgebietes geregelt, oder kann dies auch noch an anderer Stelle geschehen?
Das man sich auch ohne ein explizites Wegegebot EXTREM rücksichtsvoll in einem Naturschutzgebiet bewegen sollte ist mir vollkommen klar - schließlich ist das Gebiet ja nicht zum Spaß unter Schutz gestellt worden.
Ich frage nur deshalb nach, weil ich schon oft anderes gehört hab ("...ein Naturschutzgebiet darf NIEMALS abseits der Wege betreten werden, egal was in der Verordnung steht,...").
Auch habe ich schon Infotafeln an Naturschutzgebieten gesehen, auf welchen ausdrücklich verboten wird, die Wege zu verlassen, obwohl in der gültigen Verordnung davon nichts steht.
Irgendwie stehe ich etwas auf dem Schlauch, was die rechtliche Situation angeht - und jedesmal bei den Naturschutzbehörden nachzufragen kann ja auch nicht die Lösung sein...
Viele Grüße,
Stefan
hier das RLP-Pendant:
http://map1.naturschutz.rlp.de/mapserver.lanis/
VG Ingrid
Informationen zu Natur- und Landschaftsschutzgebieten in BW findest du hier:
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/11385/
Wenn du dort auf [Daten- und Kartendienst der LUBW] klickst, bekommst du eine Karte mit den Schutzgebieten angezeigt. Du kannst in die Karte hineinzoomen und ein Gebiet anklicken, dann bekommst du viele Informationen angezeigt, darunter auch die jeweiligen Verordnungen, die für das Gebiet relevant sind.
Viele Grüße
Gunnar
es gilt die jeweilige Verordnung (zumindest in RLP)!
Die jeweilige aktuelle Naturschutzgesetzgebung der Länder sollte daraufhin noch einmal geprüft werden.
VG Ingrid
@ Hallo Sebastian
Ich hatte es nicht mit angemerkt , das ich in einem hiesigen Naturschutzverein aktiv tätig bin. Es war mir schon seit frühester Kindheit ein Bedürfnis nicht nur aus der Natur wunderschöne Eindrücke mit zu nehmen , sondern ihr auch etwas zurück zu geben.
Das mit der Kartierung finde ich echt klasse , in meinem Gebiet wäre es dann eine Katalogisierung der einzelnen Arten und deren Fortbestand.
Das ist ein guter Ansatzpunkt sich darüber mit den Verantwortlichen auszutauschen.
LG
@ Hallo Jörg
Ich stimme mit dir völlig überein , wenn 5 oder 10 Fotofreunde über eine Wiese gehen ist der Schaden grösser , wie der Nutzen , nur wie soll es anders gehen ?Selbst allein bleiben Kollateralschäden nicht aus.
Das wäre das Ende einer jeglichen Naturfotografie.
LG
@ Hallo Bernward
Deine Vermutung liegt völlig richtig , das Gebiet war ein ehemaliger Steinbruch.
Ich werde deinen Rat befolgen und mich mal mit den zuständigen Leuten unterhalten.
LG
eine Genehmigung zum Fotgrafieren oder zum "Erleben" wird man nicht von einer Behörde bekommen. Die kriegt man nur zum Kartieren. Darum empfehle ich Dir und allen anderen Naturfotografen sich mit der Natur zu besachäftigen und im Naturschutz mitzuarbeiten. Nicht nur die Natur zu fotografieren und zu "nutzen".
Ich kartiere bspw. Heuschrecken und Libellen in Brandenburg und habe hierzu eine bundeslandesweite Ausnahmegenehmigung zum Betreten von NSG und zum Befahren von Waldwegen. Dafür muss ich meine Ergebnisse aber auch jährlich melden. Die Kamera ist natürlich immer dabei.
Gruß
Sebastian
schön, dass du dir dazu Gedanken machst.
Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass es in D kein Gesetz gibt, das grundsätzlich das Verlassen von Wegen in
Naturschutzgebieten verbietet. Für jedes ausgewiesene Gebiet gibt es eine Schutzgebietsverordnung.
Maßgeblich ist nur, was darin für das jeweilige NSG geregelt ist. Sicher wird es für die meisten Gebiete ein Wegegebot geben, aber eben nicht für alle.
Ich stimme auch nicht zu, dass es in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt, wie er sich bei der Naturfotografie zu verhalten hat. Wäre dem so, bräuchten wir keine Gesetze.
Es gibt recht klare Regeln (Grauzonen mal außen vor gelassen) und jeder von uns entscheidet sich, ob er sich an diese Regeln in
Form von Gesetzen, Bestimmungen, Verordnungen u. ä. hält oder eben nicht.
Ob ich mich an geltendes Recht halte oder es für ein Foto breche, diese Entscheidung muss tatsächlich jeder für sich treffen.
Übrigens ist es nicht ganz einfach, eine Ausnahmegenehmigung in einem NSG zu erhalten, aber nicht unmöglich.
VG Bert
Hat in der Regel auch seine Berechtigung. Der Macrofotograf meint vielleicht den Falter stört es nicht, korrekt aber; unbewusst stört oder zerstört man womöglich doch etwas anderes worauf man nicht achtet.
Der Vogelfotograf stört die Vögel nicht, zertritt aber womöglich Pflanzen und Falter.
Alles andere, wie Berward schon schreibt, liegt in eigener Verantwortung.
LG Jörg
LG Bernward