Eingestellt: | 2014-02-07 |
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Aufgenommen: | 2012-06-03 |
B8 © | |
Diesen jungen Waschbären haben wir 2012 am Ufer der Havel, in der Nähe des Ellenbogensees, angetroffen. Er saß nur etwa zwei Meter vom Weg entfernt an der Uferböschung. Meines Wissens hätte er um die Jahreszeit noch bei seiner Mutter sein sollen. Die hatte er aber offensichtlich verloren. Am folgenden Tag saß er immer noch (oder wieder?) dort in der Nähe. Am dritten Tag war er dann verschwunden. Es fiel mir wirklich sehr schwer, nicht einzugreifen. Aber wenn ich z.B. einen Jäger o.ä. verständigt hätte, hätte der sicherlich "kurzen Prozess" mit ihm gemacht. Einfangen ging auch nicht (ich hatte nichts geeignetes dabei), und was hätte ich dann mit ihm machen sollen, irgendwo "in der Fremde" quasi? So hatte er, wie ich hoffe, wenigstens eine Chance, seine Mama wiederzufinden oder sich doch alleine irgendwie durchzuschlagen. Und wenn nicht, dann sind wenigstens der Fuchs, der in der Nähe hauste, und die Krähen noch zu einer vernünftigen Mahlzeit gekommen. Immer noch irgendwie sinnvoller, als erschossen zu werden. |
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Technik: | Canon PowerShot SX40 HS, 12.0mm (entspricht ca. 67 mm Kleinbild) 1/80 Sek., f/4.0, ISO 800 Belichtungsautomatik, Manueller Weißabgleich |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 757.6 kB 750 x 1000 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 8 Zu den Tophits
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Ansichten: | 173 durch Benutzer786 durch Gäste |
Schlagwörter: | waschbaer procyon lotor |
Rubrik Säugetiere: |
find ich echt klasse.
LG Helmut
diesen jungen Waschbären hast du prima getroffen.
Der Baumstamm auf der linken Seite, die Blätter rechts
und wie der Waschbär hinter dem Baum hervorschaut gibt
dem Bild etwas Besonderes. Durch das Spitzlicht in den
Augen wirkt das Bild lebendig. Gefällt mir sehr gut.
Gruß
Peter
eine feine Momentaufnahme. Hier zeigt sich, dass die Fotografin das Bild macht und die Ausrüstung allenfalls zweitrangig ist.
Gruß
Uwe
Da kann man sehen, dass man auch mit einfacher Performance richtig
schöne Fotos erstellen kann. Das Motiv und die Umsetzung waren maß-
geblich daran beteiligt. Die Diskussion und die unterschiedlichen Gedanken
finde ich im Übrigen sehr interessant. Einen Streit sehe ich nicht .
VG - Markus
Dabei fällt mir immer wieder ein schönes Gespräch ein, das ich mal mit einem Nabu-Mitarbeiter hatte. Er bekam einen Anruf, dass Passanten ein Rehkitz in der Wiese gefunden hätten und es würde da ganz alleine vor ihnen liegen. Sie wüssten nicht was sie machen sollen, weil die Ricke ganz sicher nicht da ist. Sie würden da jetzt schon 20 Minuten stehen und hätten sie nicht entdecken können. In dem Sinne... einfach kurz ein Foto schießen und weg da, damit die Eltern sich um ihren Nachwuchs kümmern können. Ich schreibe es nochmal so ausführlich, weil sich ja nicht jeder gleichermaßen mit Wildtieren auskennt und viele Leute ja auch hier sind, um was zu lernen.
Also euch allen ein schönes Wochenende.
LG Jan
VG Ingrid
Alles in Ordnung, Angelika!
Viele Grüße
Oli
das sieht man mal wieder, dass es keiner hochtrabenden Technik bedarf, um ein schönes und anrührendes Tierfoto zu machen.
Der Blick des Kleinen ist schon herzzerreißend niedlich.
Ein klein wenig dunkler hätte man es noch ausarbeiten können und ein wenig nachschärfen vielleicht auch noch.
Zur Frage, was man in einer solchen Situation machen soll, möchte ich einen kurzen Gedanken loswerden.
Ich frage mich, was ich in dieser Situation getan hätte und ehrlich gesagt bin ich mir da selber nicht ganz sicher. Wahrscheinlich hätte ich es auch der Natur überlassen.
Allerdings weiß ich, dass dies für den Kleinen das brutalere Ende ist.
Das ist ein ganz langsames Sterben, bis die Kräfte nachlassen und die wartenden Beutegreifer ihre Chance sehen.
Und dann wird er auch nicht mal eben schnell totgebissen. Er wird sich wehren, bis es nicht mehr geht.
Dann denke ich, eine schnelle Kugel wäre vielleicht doch besser gewesen ....
Na ja, trübsinnige Gedanken zu Deiner so niedlichen Aufnahme - sorry dafür
Viele Grüße
Ingrid
normalerweise mische ich mich in so Diskussionen nicht ein, aber ich finde es etwas fragwürdig hier zu schreiben, dass die Kugel vermutlich besser gewesen wäre.
Was seht ihr denn hier? Ich sehe einfach nur ein Jungtier, das alleine unterwegs ist. Ist denn das eurer Meinung nach so etwas verwunderliches? Fotos von Jungtieren alleine sind deutlich häufiger, als von Jungtieren mit einem Elterntier. Es gibt etliche Tiere (Kitze, Robben, Füchse, Waldkäuze....), die man in diesem Alter alleine irgendwo sieht. Das ist doch nicht automatisch ein Grund für einen Abschuss. Nur durch 2 Sichtungen, noch dazu an aufeinanderfolgenden Tagen, kann man doch überhaupt nichts über den Gesundheitszustand des Tieres machen. Vielleicht ist er aus der Wurfhöhle in einem Baum gefallen und war einfach noch zu klein wieder hochzuklettern? Ich kenne ein Bild von Claas Nowak, wo eine Waschbärmutter ein Jungtier im Mund trägt und wieder in die Baumhöhle schleppt. Der kleine hier ist sicherlich schon zu groß dafür. Damit will ich sagen, dass die Mutter durchaus in der Nähe sein kann. Sie sitzt vielleicht in einer Baumhöhle in der Nähe und hat ihn im Auge, aber setzt sich nicht am hellichten Tage daneben ins Gras.
Das wollte ich dazu gerne loswerden, damit Jungtiere nicht aus falscher Nächstenliebe geschossen werden. Der kleine ist ja nicht verletzt oder so. Vom Fell her sieht er auch gut aus. Also, nicht immer so negativ denken. Vielleicht hat ers ja am 3. Tag von alleine in eine Höhle geschafft. Babyeulen sitzen auch erstmal einige Tage am Boden, bis sie es wieder in die niedrigen Astschichten geschafft haben und die sind auch nicht verweist.
Den Blick finde ich auch sehr niedlich. Wirklich ein süßer Racker.
LG Jan
das habe ich vielleicht ein wenig falsch ausgedrückt.
Was diesen speziellen Fall hier anbelangt hast Du natürlich völlig recht!
Meine Gedanken gingen in eine grundsätzlichere Richtung, wenn ich sicher weiß, dass keine Überlebenschance besteht (z.B. kleines Kitz, dessen Mutter gerade überfahren wurde, kleine Frischlinge, die an den Zitzen der toten Bache nuggeln, Karnickelnachwuchs, dessen Bau gerade vom Bagger freigelegt wurde .....)
Viele Grüße
Ingrid
ich wollte dir da auch nichts persönliches vorwerfen. Ich weiß nur, dass dein Beruf durchaus bekannt ist und du hier in solchen Themen auch durchaus eine Art Vorbildrolle einnimmst. Als Förster ist man doch für so Themen in der Bevölkerung auch irgendwo eine Ansprechperson. Ich wollte damit einfach nur sichergehen, dass es hier nicht zu falschen Empfehlungen kommt. Ich würde ehrlich gesagt fast nie einen Jäger bei sowas holen. Klar habe ich es schon gemacht, aber dann waren es Rehe, die nur noch auf Knochenstuppen gelaufen sind oder so. Bei Jungtieren würde ich nicht eingreifen, außer man ist sich sicher, dass sie ansonsten bald draufgehen würden.
LG Jan
ein charmantes Bild des jungen Waschbären, der verschmitzt hinter dem Baum hervorlugt, gefällt mir sehr gut.
Bei allem Respekt Ingrid, aber warum muss sich der Mensch immer erheben? Die Natur regelt das selber, auch wenn es hart klingt. Die Kugel fliegt m.E. oft am Ziel vorbei. Der Kreislauf wird oft unterbrochen, weil wir einschreiten. Vielleicht war die Alte in der Nähe, sicher bekommt man im Moment der Beobachtung nie alles mit. Schwieriges Thema.
Viele Grüße
Oli
bitte lies meine Ergänzung zu Jans Kommentar!
Meine Aussage ging nicht speziell um diesen Fall hier!
Es gibt leider genügend sehr konkrete Anlässe, in denen NICHT Handeln bedeutet, elend krepieren zu lassen (auch wenn es natürlich ist )
VG Ingrid
Viele Grüße
Oli
der Kleine ist zuckersüß!!
Schön, das Du ihn so fotografieren konntest, auch wenn die Geschichte dazu "vielleicht" nicht so schön ist!!!
Gruß Sabrina